• 1 Der Name der Stadt

    1297: Soravia (UrkInv Nr. 215). – 1329: Sarow. – 1409: Zarow. – 1475: Soraw. – 1489: Sarow. – 1501: Saraw. – 1743, 1818, 1939: Sorau, sorb.: Zarow.
    1945: Żuraw, Żóraw, Żarów. – 1946, 2019: Żary.
    Der bei Thietmar VI, 34 zu 1007 gen. Gau Zara ist wohl nicht im Umfeld von S. zu suchen.

  • 2 Die Lage der Stadt in der Landschaft

    a Naturräumliche Lage

    In einer schmalen Talmulde des Sorebaches (Żarka). Höhe: 160 m.

    b Verkehrslage

    In S. kreuzte sich die niedere Salzstr. von Magdeburg nach Glogau (Głogów) und Breslau (Wrocław) mit der Str. von Stettin (Szczecin) nach Görlitz. Mitte des 19. Jh. Bau der Chausseen von Züllichau (Sulechów) nach Grünberg (Zielona Góra) über S. und von S. nach Muskau. 1846 erfolgte der Bau der Eisenbahn von Guben nach S., 1872 von Cottbus nach Sagan (Żagań) und 1873 von S. nach Grünberg.
    Heute ist S. Knotenpunkt der Eisenbahnstrecken von Arnsdorf (Miłkowice) nach Gassen (Jasień), von Łódź nach Teuplitz (Tuplice) und von Grünberg nach S. sowie der Nationalstr. (DK) 12 von Łęknica (Lugknitz) nach Berdyszcze und 27 von Priebus (Przewóz) nach Grünberg und der Wojewodschaftsstr. (DW) 287 von Cossar (Kosierz) nach S.

  • 3 Der Ursprung der Ortschaft

    a Vorbesiedlung

    N. der Sore (Żarka) befand sich bereits in älterslaw. Zeit ein Burgwall mit Burgsiedlung.

    b Ortsgeschichte bis zur Stadtentstehung

    Vor der Anlage der Rechtsstadt in der 2. Hälfte des 13. Jh. können in S. 2 Siedlungskerne identifiziert werden. N der Sore befand sich eine Burg mit Wohnturm, der sich eine jüngerslaw. Siedlung anschloss, bei der im 13. Jh. die Petrikirche errichtet wurde. S des Flusses befand sich eine wohl bereits in älterslaw. Zeit zurückgehende Siedlung, bei der in den 1230/40er-Jahren eine roman. Kirche erbaut wurde, die spätere Stadtkirche. Eine weitere Siedlung befand sich im Bereich des späteren Schlossplatzes.

  • 4 Stadtentstehung und Stadtherrschaft

    b Ortsherr und „Gründer“ der Stadt

    Die Herrschaft S. gelangte vermutl. um 1200 an die von Döben (Dewin). 1260 verlieh der Tradition nach Albrecht von Döben S. Magdeburger Recht. Um 1280 kam S. an die von Pack, von 1355–1551 war S. im Besitz der Herren von Biberstein. 1552 zog Kaiser Ferdinand I. die Herrschaft S. als erledigtes Lehen ein; 1558 wurde sie von Balthasar von Promnitz für 124000 Rheinische Gulden erworben, 1765 an Kursachsen verkauft. Bis 1765 war S. Mediatstadt.

    c Rechtsbezeichnungen der Stadt

    1329: civitas. – 1345: hus und stat mit dem wichbilde. – 1564, 1743, 1818, 1939: Stadt.
    1946, 2019: Stadt.

  • 5 Die Stadt als Siedlung

    a Topografische Entwicklung

    Die Stadt hat die Form eines sich von O nach W erstreckenden Ovals mit einem Mauerumfang von 1400 m, der gut 13 ha umschloss, mit rechtwinkligem, aber nicht regelmäßigen Straßennetz.
    In der 2. Hälfte des 13. Jh. wurde w der sich auf einem rundl. Platz befindl. späteren Stadtkirche St. Marien der von 10 Baublöcken umgebene rechteckige Marktplatz (90 x 80 m) angelegt, auf dem wohl im 14. Jh. das erste Rathaus freistehend errichtet wurde. Die Rechtsstadt hatte anfängl. wohl einen annähernd ovalen Grundriss (ca. 525 x 325 m) und war durch Wälle und Gräben geschützt. Der Siedlungskomplex n der Sore (Żarka), wo ein Wohnturm angelegt wurde, verblieb außerhalb der Stadtbefestigung. Noch im 13. Jh. wurde im SW der Rechtsstadt das Franziskanerkloster mit der Barbarakirche errichtet. Vermutl. im 14. Jh. wurde im NW der Rechtsstadt ein Schloss der Stadtherren erbaut und die Stadtgrenzen um ca. 75 m nach W und um ca. 15 m nach N verschoben. In dieser Zeit erfolgte ebenf. die Errichtung einer gut 2 m dicken und 8 m hohen Stadtmauer aus Feldsteinen mit 2 Toren (Nieder- und Obertor) entlang der OW-Str.; im N bei der Burg befand sich eine Pforte. 1553 entstand im S die sog. Pforte, die befestigt wurde. Vor dem Brand 1619 besaß S. 18 Türme, die größtenteils durch die gr. Brände zerstört wurden. Außerhalb der Mauern befanden sich im 14. Jh. im SW von S. das Oberhospital mit der Klosterkirche und der ältere Siedlungskomplex im NW auf einer kl. Anhöhe mit der Petrikirche. Vorstädte entstanden bereits im MA entlang der Str. von Sagan (Żagań) nach Triebel (Trzebiel). Um Mitte des 18. Jh. waren die meisten H in der Stadt aus Stein gebaut. Im SO von S. liegt der frühere städt. Hauptfriedhof mit der Begräbniskirche aus dem frühen 18. Jh. Nach der Eingemeindung der Domäne 1909 entstanden Rand- und Nebensiedlungen, ab 1936 im N und S der Stadt Siedlungen mit Volkswohnungen.
    Nach WK II wurde der Wohnungsbau insbes. nach 1957 intensiviert, außerhalb des histor. Stadtzentrums wurden vor allem Wohnblöcke und Einfamilienhäuser errichtet. Die größte Siedlung ist die Moniuszki-Siedlung (Osiedle Moniuszki), die von der Mitte der 1960er- bis in die 1980er-Jahre w der AS mit ca. 60 meist fünfstöckigen Wohnblocks errichtet wurde und in der heute ca. 9000 Ew. leben.
    Um 1800: 112 Vollhäuser (Brauhäuser) und 424 Kleinhäuser. – 1818: 613 H. – 1849: 681 Wohngeb.; 73 Fabrikgeb., Mühlen und priv. Magazine; 597 Ställe, Scheunen und Schuppen. – 1871: 892 Wohngeb. – 1885: 995 Wohngeb.; 3385 Haushhltg. – 1905: 1095 Wohngeb. – 1925: 1384 Wohngeb.; 5383 Haushltg. – 1939: 7791 Haushhltg.
    1950: 1600 Wohngeb.; 4775 Whg. – 1960: 1737 Wohngeb.; 6172 Whg. – 1970: 7228 Whg. – 1988: 11689 Whg., davon 2611 in Geb. vor 1918, 3020 in Geb. von 1918–44, 1695 in Geb. von 1945–70, 2196 in Geb. von 1971–78 und 2167 in Geb. von 1979–88; 97,5 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 86,4 % mit Anschluss an das Gasnetz, 76 % mit WC, 71,5 % mit Bad, 65,2 % mit Warmwasser und 61,8 % mit Zentralheizung. – 2002: 3234 Wohngeb.; 13341 Whg., davon 2751 in Geb. vor 1918, 2824 in Geb. von 1918–44, 1656 in Geb. von 1945–70, 2325 in Geb. von 1971–78, 2415 in Geb. von 1979–88 und 1328 (mit im Bau befindl.) in Geb. von 1989–2002; 99,3 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 87, 7% mit Anschluss an das Gasnetz, 88,8 % mit WC, 83,1 % mit Bad, 78,3 % mit Warmwasser, 75,2 % mit Zentralheizung. – 2017: 14974 Whg.; 99,4 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 86,8 % mit Anschluss an das Gasnetz, 95,1 % mit WC, 91,7 % mit Bad, 79,4 % mit Zentralheizung.

    b Markante Gebäude

    Das Bibersteinschloss im NW der Stadt, ein quadratischer Bau mit hohem Turm und Innenhof, das Mitte des 16. Jh. im Renaissancestil mit Umgangsgalerie im Innenhof und prächtigen Wand- und Deckengemälden unter Einbeziehung got. Bauteile, die vermutl. aus einem im 14. Jh. errichteten Vorgängerbau stammten, errichtet wurde – 1824:  In ein Gefängnis umgewandelt. – 1935–45: Sitz des Heimatmuseums des Kr. S.
    Daran schließt sich im O das 1710–28 ebenf. unter Benutzung älterer Bauteile barocke Promnitzschloss an, eine monumentale Vierflügelanlage mit Mansardendach. – Um 1938: Sitz der Kreisbehörden. – 1945: Beide Schlösser ausgebrannt, mit neuen Dächern gesichert.
    Im Schlosspark das Lustschloss Tummelhaus, anfängl. als Ritterakademie gedacht, unvollständig, ab 1812 Sitz der Landesanstalt.
    1. Viertel des 15. Jh.: Die Stadtkirche Unserer Lieben Frauen, eine fünfjochige Hallenkirche mit Satteldach aus unverputztem Backstein mit einschiffigem Chor aus drei Jochen und Schluss aus fünf Seiten des Achtecks, erbaut und nach dem Stadtbrand 1684 erneuert. Der Feldsteinunterteil des Turms, dessen oberer Teil aus Backstein errichtet ist, geht vermutl. auf einen 1309 geweihten Vorgängerbau zurück. – 1445: Sakristei, früher Barbarakapelle, erbaut. – 1684: Emporeneinbau, Promnitzkapelle mit Särgen des 17./18. Jh. – 1944: Die Kirche bei der Bombardierung der Stadt stark beschädigt. – 1975–84: Wiederaufbau unter Verzicht auf die barocke Innenausstattung. – 2001–05: Renovierung.
    Die Petrikirche vor der Burg, ein massiver Putzbau mit eingezogenem Rechteckchor und Satteldächern, vermutl. aus dem 14. Jh. an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jh.
    Die luther. Kirche wurde der Überlieferung nach 1751 als verputzter kl. Saalbau mit Satteldach und achtseitigem Dachreicher an der Stelle der 1551 abgebrochenen Kapelle St. Fabian und Sebastian errichtet. Anfängl. Begräbniskirche von Grabig (Grabik), kam 1873 in den Besitz der luther. Gemeinde.
    Das Rathaus, ursprüngl. auch Kaufhaus, ein viergeschossiger Barockbau mit Gewölben im Erdgeschoss, mehrfach umgebaut. Der älteste Teil vermutl. der Unterbau des 1619 eingestürzten Turms.
    Das 1299 erw. Franziskanerkloster im SW in unmittelbarer Nähe der Stadtmauer gelegen. Von der Klosterkirche des 13. Jh. u.a. der Unterbau des Turmes aus grobem Feldstein erhalten, an der Wende zum 15. Jh. in Backstein umgebaut. – 1549: Abgebrannt. – 1550: Kirche als ev. Pfarrkirche wiedererrichtet. – 1619: Erneut durch Feuer zerstört, Wiederaufbau der Kirche in barocken Formen, die heutige Kirche ein verputzter Saalbau mit abgewalmtem Satteldach. – Das ehem. Malzhaus mit got. Kreuzgewölben entlang der ö Stadtmauer war der Wirtschaftshof des Klosters. Auf dem Klostergelände wurde nach 1568 das Oberhospital errichtet.
    1702: Die Kirche des Niederhospitals vor der Stadt wurde nach einem Brand als verputzter Rechteckbau aus mit z.T. mit Feldsteinen untermischten Ziegeln mit Satteldach errichtet, das W-Joch vielleicht erst später angebaut.
    Die Stadtmauer aus dem 14. Jh. aus Findlingen tw. in 6–7 m Höhe mit einem mannshohem Ziegeloberteil erhalten, parallel zur Stadtmauer erstreckte sich ca. 5–8 m vor dieser eine niedrigere 1 m dicke Brustwehrmauer vom Obertor an der Südseite entlang bis zum Niedertor und vor dieser Stadtgraben und Wall; das Obertor 1820, Niedertor 1827, die Stadtmauer nach 1836 niedergelegt. Von den einst 18 Türmen der Niedertorturm, der Plempturm der Marienkirche, der gr. Glockenturm in der Stadtmauer und der Dachreiter von Sankt Peter erhalten.

    c Brände und andere Zerstörungen

    1542: Heuschreckenplage.

    Brände: 1549 (42 H, das Kloster und die St.-Anna-Kirche), 1619 (Stadtbrand, die meisten Türme danach nicht wiedererrichtet), 1684 (ganze Stadt mit Ausnahme des Schlosses, des Malzhauses, der Diakonatshäuser und der Medikuswhg.), 1700 (Niederstadt und die Vorstadt mit dem Niederhospital, insg. 432 H).

  • 6 Die städtische Bevölkerung und das Sozialgefüge

    a Zahl und Herkunft der Bewohner

    1794: 3312 Ew. (ohne Schlossbezirk und Burglehnhäuser). – 1818: 4389 Ew. – 1849: 7891 Ew. – 1855: 8549 Ew. (außerdem Schlossbezirk: 472 Ew., Domänenbezirk: 116, Btln.: 731 Pers., Landwehr: 80 Pers.; insg.: 9948 Ew.). – 1871: 12349 Ew. – 1880: 13918 Ew. – 1890: 14456 Ew. – 1910: 18019 Ew. – 1925: 18340 Ew. – 1939: 23945 Ew.
    1946: 6109 Ew. – 1950: 16296 Ew. – 1961: 25934 Ew. – 1970: 28587 Ew. – 1988: 38780 Ew. – 2002: 39421 Ew. – 2011: 39365 Ew. – 2017: 39907 Ew.
    Herkunft der Bev. vermutl. aus Meißen, Thüringen und Franken.

    b Bevölkerungsverluste

    Pest der Überlieferung nach: 1500 (zwei Drittel der Ew.), 1516, 1538, 1551/52, 1612, 1656.

    c Soziale, konfessionelle, Alters- und Geschlechtsstruktur sowie soziale Bewegungen

    Erwerbstätige mit Angehörigen ohne Hauptberuf 1939: 12,2 % (2309 Pers.) Selbstständige, 2,8 % (532) mithelfende Familienangehörige, 30,3 % (5722) Beamte und Angestellte, 54,7 % (10335) Arbeiter.
    1849: 7223 Ev., 335 Kath., 50 Juden. – 1858: 8943 Ev., 612 Kath., 117 Juden. – 1871: 11189 Ev., 1015 Kath., 7 sonst. Christen, 138 Juden. – 1885: 12314 Ev., 1205 Kath., 5 sonst. Christen, 141 Juden. – 1905: 14860 Ev., 1412 Kath., 45 sonst. Christen, 90 Juden. – 1925: 15750 Ev., 1487 Kath., 104 Juden, 454 Bekenntnislose. – 1939: 20689 Mitgl. der Ev. Landes- oder Freikirchen, 2126 Kath., 170 sonst. Religionsgemeinschaften (davon 87 Christen), 639 Gottgläubige, 306 Glaubenslose, 15 ohne Angabe.
    1849: 3685 M, 3923 F. – 1871: 6301 M, 6048 F; < 10 J.: 2523. – 1885: 6400 M, 7265 F. – 1895: 6798 M, 8016 F; 117 einzeln lebende M und 397 einzeln lebende F mit eigener Hauswirtschaft. – 1905: 6301 M, 6048 F. – 1925: 8331 M, 1009 F. – 1939: 10997 M, 13058 F; < 6 J.: 7,8 %, 6–13 J.: 8,3 %, 14 bis < 65 J.: 73,4 %, ≥ 65 J.: 10,5 %.
    1950: 7282 M, 9153 F. – 1970: 13477 M, 15120 F. – 1988: 18499 M, 20281 F; 0–19 J.: 34,2 %, 20–39 J.: 32,1 %, 40–59 J.: 21,4 %, ≥ 60 J.: 12,3 %. – 2002: 18650 M, 20771 F; 0–19 J.: 26,9 %, 20–39 J.: 27,7 %, 40–59 J.: 29,8 %, ≥ 60 J.: 15,6 %. – 2011: 18665 M, 20700 F. – 2017: 17944 M, 19963 F; 0–14 J.: 15,5 %, 15–64 J.: 70,4 %, ≥ 65 J.: 17,8 %.

    d Bevölkerungsverzeichnisse

    Ev. Kb. der Stadtkirche von 1674–93 lückenhaft im APZG und als Kopie im FHL Utah, von 1708–17 lückenhaft im EZA Berlin, von 1840–55 lückenhaft im APZG, von 1817–63 lückenhaft als Kopie im FHL Utah. – Duplikate von 1817–23 im BLHA, von 1824–27 im GStA PK, von 1828–30 im BLHA, von 1836 lückenhaft im EZA Berlin und von 1842–74 lückenhaft im StadtA Forst.
    Ev. Kb. der Schlosskirche von 1861/62 lückenhaft im FHL Utah. – Duplikate von 1864–69 im StadtA Forst, Kb. von 1870–74 im BLHA und als Kopie im FHL Utah.
    Kb. der luth. Gemeinde von 1831–74 lückenhaft im BLHA, von 1836–74 lückenhaft im GStA PK und von 1864–69 im StadtA Forst.
    Kb. der Altlutheraner von 1870–74 im BLHA.
    Kath. Kb. von 1842–1945 lückenhaft im Diözesanarchiv Grünberg (Zielona Góra). – Duplikate von 1844–74 lückenhaft im BLHA, von 1863–69 lückenhaft im StadtA Forst und Kopien von 1861 und 1863 lückenhaft im FHL Utah.
    Jüd. Standesreg. von 1848–75 im GStA PK.
    Kb. der Garnisonsgemeinde von 1833–81 lückenhaft in der Zentralstelle für Genealogie im StA Leipzig, von 1833–82 lückenhaft im GStA PK, der ev. Militärgemeinde von 1870–94 lückenhaft im GStA PK und als Kopie von 1833–94 lückenhaft im FHL Utah.
    Kath. Militärkb. von 1834–84 lückenhaft im Archiv des kath. Militärbischofs Berlin.
    Standesamtsreg. von 1874–88 im LAB, von 1874–1944 lückenhaft im APZG und von 1875–1937 lückenhaft im LAB.
    Bürgerbücher ab 1702, Kämmereibücher ab 1685.
    Ew.- und Adressbücher zu 1893, 1895, 1899, 1905, 1909, 1913, 1921, 1925/26, 1928/30, 1937 und 1938.

    e Bedeutende Persönlichkeiten

    Michael Neander (* 1525 in S., † 1595 April 26 in Ilfeld), Humanist. – Eugenio Casparini (* 1623 Feb. 14 in S., † 1706 Sept. 12 in Wiesa bei Greiffenberg), Orgelbauer, u.a. Orgel der Kirche St. Peter und Paul in Görlitz, ab 1694 als kaiserl. Orgelbauer nach Wien berufen. – Erdmann Neumeister (* 1671 Mai 12 in Uichteritz, † 1756 Aug. 18 in Hamburg), Kirchenliederdichter und Theologe, von 1706–15 Prediger in S. – Wilhelm August Theodor Steinhausen (* 1846 Feb. 2 in S., † 1924 Jan. 5 in Frankfurt/M.), Maler und Lithograf. – Else Wenz-Viëtor (* 1882 April 30 in S., † 1973 Mai 2 in Icking), Kinderbuchillustratorin.

  • 7 Sprache, Bräuche und Vereine

    a Sprache und Mundart

    Dt., Niederlausitzer Dialekt. Seit dem 16. Jh. Amtssprache Neuhochdt.
    1905: 32 Poln.- und 22 Mehrsprachige.

    c Vereine und politische Organisationen

    1848: Ein „konstitutioneller Verein“ und ein „Volksverein mit demokratischen Prinzipien“. – 1864: Ein Gesangverein vorh. – 1874: Bürgergesangverein vorh. – 1861: Verschönerungsverein gegr. – 1906: Musikverein gegr.
    Sportvereine 1928: Turnverein 1860, gegr. 1860; Turnverein „Deutsche Eiche“, gegr. 1873; Gewerkschaftsbund der Angestellten, gegr. 1875; Ev. Mädchenbund, gegr. 1885; Athletenklub 1897, gegr. 1897; Tennisklub Sorau, gegr. 1897; Freie Turnerschaft, gegr. 1900; Arbeiter-, Radfahrverein „Frisch-auf“, gegr. 1902; St. Marien-Verein, gegr. 1917; Jugendverein Luther, gegr. 1919; Verein für. Bewegungsspiele, gegr. 1920; Touristenverein „Die Naturfreunde“, gegr. 1920; Deutsche Jugendkraft, gegr. 1922; Turnergilde im Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV), gegr. 1923; „Wehrwolf“, gegr. 1923; Königin-Luise-Bund, gegr. 1925; Sorauer Sportverein, gegr. 1926; Deutscher Pfadfinderbund, gegr. 1927.
    1946: Sportklub „Promień” S. gegr. – 2016: 17 Sportklubs.

  • 8 Die Wirtschaft

    a Wirtschaftliche Entwicklung

    Im MA Ackerbau und Brauerei, wegen der es 1521 zum Streit mit dem Landadel kam. Die vom Stadtherrn verliehene Zollrolle nennt 1381 folgende Handelswaren: Getreide, Heringe, Honig, Hopfen, Leinwand, Salz, Teer und Mühlsteine, Waid, Wolle; Salzmarkt und Fleischbänke 1381 erw. – 1599: S. erhielt einen Jahrmarkt nach Lichtmess verliehen. – 1743: In S. Jahrmärkte nach Lichtmess, zu Johannis und am Sonntag nach Marien Geburt. – 1556: Ziegelscheune erw. – Produktion von Wachslichten seit dem 17. Jh. – Anfang des 18. Jh. bestand in S. eine Kattundruckerei. – Im 18. Jh. mehrere Handelshäuser in S., der Ertrag des S.er Leinwandhandels 1796 auf ca. 150000 Tlr. geschätzt. – 1691: 165 Tuchmacher. – 1689: 50 Leinewebermeister, seit dem frühen 19. Jh. überflügelte die Leinenindustrie die einst führende Tuchfabrikation. – 1823: Die erste Wollspinnmaschine aufgestellt, um 1830 wurden mehrere Leinenfirmen gegründet, daneben war Porzellanfabrikation wichtig.
    Hauptnahrung 1786: Brauwesen, Handel, Leinwandfab., Tuchfab.; Nebengewerbe: Ackerbau, Fuhrwesen, Künstler und Professionen, Petrische Werke (Tuchmanufaktur und Bleiche). – 403 Gewerbetreibende und Manufakturisten, darunter: 18 Bäcker, 2 Bandwirker, 1 Baumwollweber, 4 Beutler, 1 Brauer, 1 Buchdrucker, 2 Büchsenmacher, 5 Buchbinder, 1 Corduaner, 1 Drechsler, 6 Färber, 29 Fleischer, 4 Glaser, 2 Goldschmiede, 2 Gürtler, 4 Hutmacher, 1 Kammmacher, 2 Klempner, 4 Knopfmacher, 4 Kupferschmiede, 16 Kürschner, 6 Maurermeister, 1 Müller, 9 Nadler, 1 Nagelschmied, 3 Peruquiers, 3 Pfefferküchler, 6 Riemer, 4 Sattler, 6 Schlosser, 17 Schmiede, 25 Schneider, 1 Schornsteinfeger, 30 Schuster, 1 Schwertfeger, 4 Seifensieder, 5 Seiler, 1 Sporer, 10 Stellmacher, 6 Stricker, 1 Tabakspinner, 12 Tischler, 81 Tuchmacher, 6 Tuchscherer, 2 Uhrmacher, 1 Wachszieher, 4 Weißgerber, 1 Zimmermann, 1 Zinngießer, 1 Zirkelschmied, 38 Züchner (Leineweber).
    Hauptnahrung 1806: Brauerei, Handel, Tuch- und Leinenfabrik; Nebengewerbe: Ackerbau, Künste und Professionen; 463 Gewerbetreibende und Manufakturisten, darunter: 13 Bäcker, 3 Barbiere, 4 Beutler, 8 Böttcher, 11 Branntweinbrenner, 1 Brauer, 1 Buchdrucker, 1 Büchsenmacher, 5 Buchbinder, 1 Corduaner, 4 Drechsler, 5 Färber, 28 Fleischer, 3 Fuhrleute, 8 Gastwirte, 3 Glaser, 3 Grützner, 1 Gürtler, 5 Hutmacher, 2 Instrumentenmacher, 1 Kammmacher, 3 Klempner, 3 Knopfmacher, 1 Korbmacher, 1 Kunstpfeifer, 3 Kupferschmiede, 16 Kürschner, 2 Leinwandbleicher, 46 Leineweber, 1 Lohgerber, 6 Maurer, 1 Müller, 9 Nadler, 2 Nagelschmiede, 1 Orgelbauer, 5 Peruquiers, 3 Pfefferküchler, 1 Posamentierer, 6 Riemer, 4 Sattler, 5 Schlosser, 14 Schmiede, 35 Schneider, 1 Schornsteinfeger, 50 Schuster, 5 Seifensieder, 5 Seiler, 1 Sporer, 10 Stellmacher, 4 Stricker, 12 Tischler, 6 Töpfer, 75 Tuchmacher, 5 Tuchscherer, 2 Uhrmacher, 1 Wachszieher, 4 Weißgerber, 2 Zinngießer, 1 Zirkelschmied.
    1832: 1 Buchdruckerei mit 1 Presse, 1 Kalkbrennerei, 1 Lohmühle, 2 Rossmühlen mit 2 Gängen, 1 Wassermühle mit 2 Gängen; 49 gewerbsweise gehende Webstühle in Baumwolle und Halbbaumwolle, 34 in Wolle und Halbwolle, 25 in Leinen, 1 Strumpfwebstuhl; 1 Ziegelei.
    1 Handelsgewerbe mit kaufmänn. Rechten, ohne offenen Laden, das Geschäfte nur im Großen trieb; 19 mit offenen Läden (6 zum Ausschnitthandel, 2 zum Buch-, Kunst- und Musikalienhandel, 10 zu Gewürz- und Materialwaren, 1 für sonst. Waren); 19 ohne kaufmänn. Rechte (7 Krämer mit Kurzwaren und Nadlerkram, 12 Viktualienhändler und Höker).
    Bäcker (11 Meister/7 Gehilfen), Böttcher und Kleinbinder (8/5), Bürstenbinder (2/0), Buchbinder (4 für eigene Rechnung arbeitende), Drechsler (4/2), Fleischer (19/12), Fuhrleute (8 für eigene Rechnung arbeitende), Gerber (8/6), Glaser (2/1), Gold- und Silberarbeiter (2/0), Grobschmiede (11/16), Gürtler und Schwertfeger (3/0), Handschuhmacher und Beutler (5/1), Hut- und Filzmacher (6/1), Kammmacher (1/0), Klempner (3/2), Korbmacher (1/0), Kuchenbäcker (5/2), Kupferschmiede (4/3), Kürschner (6/0), Maurer und Dachdecker (3/8), Posamentierer (3/0), Putzmacher und Putzmacherinnen (4/0), Rad- und Stellmacher (8/3), Riemer und Sattler (10/8), Schlosser (16/13), Schneider (39/31), Schuster und Altflicker (58/48), Schwarz- und Schönfärber (9/15), Seifensieder und Lichtzieher (5/4), Seiler (4/2), Tischler (18/20), Töpfer und Ofenfabrikanten (8/5), Tuchscherer und Tuchbereiter (7/26), Uhrmacher (3/0), Zimmerleute (2/7), Zinngießer (3/0).
    3 männl. und 18 weibl. Dienstboten, 59 Knechte und 149 Mägde in Landwirtschaft und Gewerbe.
    1849: 44,8 % der Bev. berufstätig (59,9 % im Gewerbe, 26,9 % in Handel und Dienstleistungen, 13,2 % in der Landwirtschaft); im Gewerbe waren tätig: 14,8 % im Baugewerbe (Dachdeckerei 14 Pers., Glaserei 5, Klempnerei 17, Malerei 7, Maurerei 28, Schornsteinfegerei 5, Steinsetzerei 3, Tiefbau 211, Zimmerei 33), 31,5 % im Bekleidungsgewerbe (Handschuhmacherei 5, Hut- und Putzmacherei 28, Kürschnerei 17, Schneiderei etc. 105, Schusterei 137, Strumpfherstellung 1, Weißnäherei 373), 1 % in der chem. Industrie (Licht-, Seifen- und Ölfabrikation 20, Pharmazie 2), 0,5 % im Druckereigewerbe (Lithografie 3; Schriftgießerei, Druckerei: 7), 0,9 % in der Eisen-, Stahl- und Metallverarbeitung (Erzgießerei 30, Gold und Silber 7, Kupferverarbeitung 7, Messing etc. 2), 8,9 % in der Holz- und Schnitzstoffverarbeitung (Flecht- und Korbwaren 11, Kämme, Schirme etc. 82, Sägewerk 1, Tischlerei 95), 1,5 % in der Lederverarbeitung und Gummifabrikation (Lederverarbeitung 18, Polsterei 2, Sattlerei 15), 4,2 % in Maschinen- und Werkzeugbau, Feinmechanik, Optik (Maschinenbau etc. 55, Musikinstrumente 1, Uhren 8, Wagenbau 26), 6,5 % in der Nahrungs- und Genussmittelproduktion (Bäckerei 49, Brauerei 9, Brennerei 21, Genussmittel 9, Müllerei 9, Schlachterei 40), 0,4 % in der Papierherstellung (Buchbinderei 9), 1,7 % in der Fabrikation von Steinen, Erden, Glas, Keramik (Kalkbrennerei 14, Steingut etc. 21), 27,9 % im Textilgewerbe (Posamentiererei 5, Seilerei 6, Spinnerei 119, Stickerei etc. 1, Weberei 338, Zubereitung etc. 121).
    1860/61: Aufstellung der ersten mechanischen Webstühle für Leinen. – 1867: Kreisstadt mit 2 abgelegenen Besitzungen, 1 abgelegenen Gasthof-Etablissement „zum grünen Baum“, 1 Heidehaus, 1 Scharfrichterei, 3 Windmühlen, 2 VW. – 1871: 530 Handwebstühle bei auf Lohn arbeitenden Meistern, 70 Handwebstühle in Betrieben. – 1880: Appreturanstalt, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Dachpappefab., Färberei, Knochenmehlfab., Leinen- und Damastweberei, Leinwandbleichen, Wachslichtfab., Wollspinnerei mit Tuchfab., Zigarrenfab. – 1890: Appreturanstalt, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Drainröhrenfab., Druckerei, Färberei, Kunst- und Handelsgärtnerei, Lein- und Damastweberei, Leinwandbleichen, Porzellanmalerei, Wachslichtefab., Wollspinnerei mit Tuchfab., Zigarrenfab. – Um 1910: Brauereien, Braunkohleindustrie, Brennereien, Fab. von Dampfkesseln, Essig, Likör, Maschinen, Möbeln, Porzellan, Seife, Tabak, Tuch, Wachs- und Zementwaren, Zigarren, Färbereien, Gerbereien, Gießereien, Getreide-, Holz- und Tuchhandel, Kram-, Pferde-, Vieh- und Wollmärkte, Tonwaren, Baumwoll-, Damast-, Jacquard-, Leinen- und Tuchwebereien. – 1925: 9422 Pers. im Gewerbe überhaupt tätig, u.a. 75,1 % (7077 Pers.) in Industrie und Handwerk, 20,8 % (1958) in Handel und Verkehr; u.a 7,3 % (690) im Baugewerbe, 8,8 % (825) im Bekleidungsgewerbe, 12,9 % (1213) im Handelsgewerbe, 4,4 % (414) im Holz- und Schnitzstoffgewerbe, 4,7 % (444) in der Industrie der Steine und Erden, 36,6 % (3445) in der Textilindustrie und 5,2 % (490) im Verkehrswesen.
    1939 lebten 3,3 % (618 Pers. mit ihren Angehörigen ohne Hauptberuf) der erwerbstätigten Bev. von häusl. Diensten, 21,7 % (4100) vom öfftl. Dienst und von priv. Dienstleistungen, 18,7 % (3538) von Handel und Verkehr, 53,5 % (10104) von Industrie und Handwerk, 2,8 % (538 Pers.) von der Land- und Forstwirtschaft.
    Land- und forstwirtschaftl. Betriebe mit einer Fläche von: 0,5 bis < 5 ha: 108, 5 bis < 10 ha: 13, 10 bis < 20 ha: 13, 20 bis < 100 ha: 12, ≥ 100 ha: 4.
    Um 1939: Ca. 4000 Webstühle mit 7000 Beschäftigten, ca. 8 % der gesamten dt. Leinenproduktion in S. Während WK II (um 1944) Verlegung von Teilen der Focke-Wulf-Flugzeugwerke aus Bremen nach S.
    1950: 95,7 % der Bev. mit nichtlandwirtschaftl. Einkommensquellen. – 1955: 113 Läden. – 1960: 230 Verkaufsstellen, davon 26 priv. – Um 1965: Zentrum der Leichtindustrie, vor allem Betriebe der Bekleidungs‑, Leinen- und Textilproduktion, außerdem Fab. für elektr. Relais, Gießerei, Spinnereien, Teppichfab. Bei S. Braunkohleabbau, Förderung von Sand für die Glasproduktion und Ton. – 1970: 95 % der Bev. mit nichtlandwirtschaftl. Einkommensquellen. – 1984: 263 Verkaufspunkte. – Nach 1989: Niedergang der Textil- und Faserindustrie, seitdem vor allem elektrotechn.- und Holzindustrie sowie Baustoff-, Bekleidungs-, Glas- und Metallbetriebe. – 2002: 646 Läden und Tankstellen.
    Betriebsgrößen 2017: 0–9 Beschäftigte: 4145, 10–49: 152, 50–249: 32, 250–999: 7, ≥ 1000: 1.
    2002: 85,4 % des poln. Durchschnittseinkommens. – 2017: 89,8 %.

    b Organisationsformen der Wirtschaft

    1418: Fleischer, Schneider, Schuster, Tuchmacher als vornehmste Gewerke gen. – 1423: Fleischerwillkür. – 1492: Innungsartikel der Wollweber. – Privilegien: Tuchmacher (1442 und 1598), Töpfer (1597 und 1636), Schuster (1619, 1627, 1637, 1656 und 1688), Züchner und Zwillichweber (Leineweber) (1624), Böttcher (1628, 1660 und 1718) und Schön- und Schwarzfärber (1691); Statuten der Hutmacher (1665). – Siegelstempel: Kürschner (1627), Töpfer (1691), Müller (1738), Böttcher (1789) sowie ein Zinnhumpen der Schmiedemeister (1755) waren bis 1945 im Heimatmuseum vorh. – Die Besitzer der Brauhäuser waren bis 1931 zur Braukommune zusammengeschlossen. – 1846: Gründung der Sparkasse: – 1861: Gründung des Vorschussvereins. – 1862: Gründung des kaufmänn. Vereins, aus dem 1871 die Handelskammer entstand. – 1864: Handwerkerverein gegr. – 1910: Depositenkasse der Bank für Handel und Industrie, Kredit- und Diskontoverein, Niederlausitzer Sparkasse (Nebenstelle), Reichsbanknebenstelle, Stadtsparkasse. – 1938: Deutsche Bank und Diskontogesellschaft, Hauptsparkasse der Niederlausitz, Niederlausitzer Bank (Zweigstelle), Reichsbanknebenstelle, Sorauer Bankverein, Sparkasse.

    c Verkehrseinrichtungen in der Stadt und zum Umland

     

    1818: S. lag auf den Strecken der fahrenden Post von Berlin über Muskau nach Sagan (Żagań). S war Ausgangspunkt einer Karriolpost nach Naumburg/Bober (Nowogród Bobrzański) und einer Botenpost nach Muskau.
    1849: 17 Fuhrwerker mit 47 Pferden.
    1952: Gründung der PKS S., erst Gütertransport, ab 1962 auch Personentransport, der mit 58 Linien die Kr. S., Sagan und Sommerfeld (Lubsko) bediente. Heute fahren von S. u.a. Busse nach Reinswalde (Złotnik), Grünberg (Zielona Góra), Priebus (Przewóz), Albrechtsdorf (Olbrachtów), Lugknitz (Łęknica), Lohs (Łaz), Sommerfeld und Laubnitz (Lubanice). – Städt. Nahverkehr 1972 mit 7 Autobussen eingerichtet. Heute wird der öfftl. Nahverkehr in S. in Partnerschaft mit der Stadt Sagan durchgeführt.
    Taxis 1960: 21. – 1984: 135. – 2017: 73.

    d Bedeutung der Stadt für ihr Umland

    1521: Die Braukommune von S. und der Landadel schlossen ein Abkommen wegen der Biermeile.
    Um 1800: Zentraler Ort mit regionalen Funktionen ohne Faktoren von überregionaler Bedeutung.
    Um 2000: Industrie- und Dienstleistungszentrum.
    2011: 3371 Ein- und 1418 Auspendler.

  • 9 Recht, Verwaltung und Verfassung der Stadt

    a Stadtrecht

    1260: Der Überlieferung nach in diesem Jahr Verleihung des Magdeburger Rechts durch Albrecht von Döben. – 1556: Der Kaiser bestätigte S. seine Privilegien, 1564 wurden die Statuten der Stadt von Siegfried von Promnitz bestätigt, die beim jährl. Ratswechsel verlesen werden sollten. – Bis 1765: Mediatstadt, nach 1765 Aufsicht durch die kursächs. Oberamtsregierung in Lübben und die kursächs. Kanzlei in S. – 1831/32: Städteordnung eingeführt, damals 570 Bg. wahlberechtigt.

    b Politische und Verwaltungsstrukturen

    1329: Bgm. (magister civium). – 1371: Bgm. und Ratmannen erw. – 1419: 1 Bgm. und 9 Ratmannen (consules). – 1430: 1 Bgm. und 11 Ratmannen. – Später gehörten dem Rat bis ins 16. Jh. 3 alternierende Bgm., 3 Stadtrichter und 6 Ratsherren an, außerdem der Stadtschreiber. – 1442: Die Viergewerke als Vertreter der Bürgerschaft gen., später die zünftige Bürgerschaft durch zuletzt 24 Älteste und Geschworene vertreten (aus den Innungen der Tuchmacher, Schuster, Fleischer, Schneider, Bäcker, Kürschner, Böttcher, Stellmacher, Tischler und Züchner). – Seit Mitte des 16. Jh. Konflikte zwischen Rat und Bg. wegen Abgaben und Gehältern, die erst durch den Rezess von 1669 beigelegt wurden, der außer den Einkünften der Ratsmitgl. auch die Verwaltung der Stadtgüter regelte. – Unter Seifrid von Promnitz (1561–97) und wieder seit Siegmund Seifried von Promnitz (1622–54) Ernennung des Rats durch den Stadtherrn, keine Wahl. – 1566: Bgm., Ratmannen und ganze Gemeinde. – 1832: 24 Stadtverordnete. – Statut 1836: Magistrat: Bgm., 1 besoldeter und 6 unbesoldete Ratsherren. – 1837: 10 Magistratsmitgl.: 2 Bgm. und 8 Ratsherren. – 1883: 8 Magistratsmitgl., 30 Stadtverordnete. – 1928: Magistrat: 1. Bgm., 2. Bgm., Stadtbaurat, 7 Stadträte; 27 Stadtverordnete. – 1931: 68 Kommunalbeamte, 70 Angestellte.

    c Gerichtsbarkeit

    Das Obergericht in der Hand des Stadtherrn. – 1473: S. erwarb einen Drittelanteil, der 1556 bestätigt wurde. Das Niedergericht in den Händen des Stadtrichters und der 1434 erw. Schöffen, aber unter stadtherrl. Aufsicht. – 1655: Die städt. Kirchen-, Polizei-, Erbschafts- und Feuerordnung erneuert. Herrschaftl. Amt, Zivilsachen vor der Kanzlei, Kriminalfälle vor dem Hofgericht (18. Jh.), 3 städt. Beisitzer im Gericht. – 1824: Stadt- und L.-Gericht S. – 1849: Kr.-Gericht S., ab 1879 Amtsgericht S. mit Strafkammer. – 1883: 2 Rechtsanwälte. – 1938: 7 Rechtsanwälte.
    2018: Amtsgericht S. (Sąd Rejonowy w Żarach).

    d Wichtige nichtstädtische Ämter und Behörden

    1424: Hofgericht unter Vorsitz des Hauptmanns erw. – 1819: Postamt vorh. – 1857: Telegraf. – 1874: Standesamt. — 1880: Reichsbanknebenstelle, Landratsamt, Telegraf vorh. – 1890: Oberförsterei, Handelskammer. – 1910: Telefon, Zollamt I, Konsulat der USA. – 1913: Eisenbahnbetriebsamt.

  • 10 Landesherrschaft und staatliche Zugehörigkeit

    a Stadt- und Landesherren

    Ob das Gebiet von S. ursprüngl. zur Niederlausitz gehörte, ist strittig, im 13. Jh. Landesherrschaft der Mgf. von Meißen. – 1304: Die Landesherrschaft kam an die brand. Askanier, dann Lehnshoheit der Hz. von Schlesien-Jauer. – 1368: Böhmen. – 1490–1510: An die Hz. von Sachsen verpfändet. – 1635: Sachsen. – Vor 1815: Kr. Guben. – 1815: Preußen, Prov. Brandenburg, RB Frankfurt/O. – 1816: Kr. S.
    1945: Polen. – 1946: Wojewodschaft Breslau (Wrocław), Kr. S. – 1950: Wojewodschaft Grünberg (Zielona Góra), Kr. S. – 1975: Wojewodschaft Grünberg. – 1998: Wojewodschaft Lebus (Województwo lubuskie), Kr. S.

    b Kriegsereignisse und Kriegsfolgen

    1429: Belagerung durch die Hussiten, durch Geldzahlung beendet. – Im Dreißigjährigen Krieg mehrere Durchmärsche Wallensteins. – 1634: Die kaiserl. Truppen lagen unter Terzky 15 Wochen in S. – Im Siebenjährigen Krieg ebenf. Truppendurchmärsche und Kontributionen. S. berechnete seine Schulden nach dem Krieg auf 56760 schlechte oder 29600 gute Tlr. – 1806 Sept. 19: Plünderung von S. durch preuß. Truppen. –1935–39: In der Brand. Landesanstalt S. wurden 2240 Zwangssterilisationen durchgeführt. Während WK II war die Patientensterblichkeit extrem hoch. Dies stand sicherl. im Zusammenhang mit den nationalsozialist. Euthanasieaktionen, Näheres aber nicht bekannt. – 1941: Oflag IV D. – Über 2000 Tote aus dt. Kriegsgefangenenlagern ruhen auf dem S.er Stadtfriedhof. – Von 1943 Dez. bis 1944 Juli: In S. bestand ein Außenkommando des KZ Flossenbürg, Gemeinschaft Schuhe, Berlin. – 1944 April 11: Bombardierung von S., 125 Tote. – 1945 Feb. 13–16: Besetzung durch die Rote Armee. S. im WK II zu 30–40 % zerstört. Flucht und Vertreibung der dt. Bev. – 1946 Sommer: Transport von ca. 2000 S.ern nach Westfalen.

  • 11 Die Wehrverfassung

    a Wehrhoheit und Wehrpflicht

    Stadtverteidigung durch Burgmannen und Bg. – 1415: Gliederung der Bürgerschaft nach Vierteln unter Quartiermeistern. – 1840: Landwehr-Rgt. Nr. 12, 3. Btln. – 1910: Bezirkskommando Guben.

    b Wehrverbände

    1415: Willkür der Schützenbruderschaft, Privileg von 1478.

    c Garnison

    1730–47: Grenadier-Freikorps von Promnitz. – 1779–1810: Inf.-Rgt. von Sänger.
    1820–81: Füsilier-Btln. des Rgt. Nr. 12. – 1860–65: Btln. des Rgt. Nr. 52.
    Nach 1933: Ein Notlandeplatz n von S. wurde zu einem Fliegerhorst ausgebaut und ab 1938 von einer Flugzeugführerschule genutzt. – Ab 1942: Die Focke Wulf-Flugzeugwerke montierten hier u.a. die Fw 190. – 1945: Von Jagdeinheiten genutzt. – 1945 Feb. 12: Gr. Teile von der Wehrmacht gesprengt. – 1936–38: Wehrmeldeamt. – WK II: Heeres-Vermessungs-Schule.
    1938: Stab, 1. und 2. Btln. Kavallerie-Schützen-Rgt. 9. – 1939: 8. Krad-Schützen-Btln., 8. Schützen-Ersatz-Btln., 71. Flieger-Ausbildungs-Rgt., Flugzeugführerschule A/B 71. – 1940: Flugzeugführerschule C 1. – 1942: 8. Panzer-Grenadier-Ersatz-Btln. – 1942: 23. Kraftfahr-Ersatz-Abt. – 1943: 23. Kraftfahr-Ersatz- u. Ausbildungs-Abt. – 1944: Artillerie-Gruppe S. – 1945: Stab und 1–3 Staffel 6. Jagdgeschwader, Versorgungs-Rgt. S., 1. Fallschirm-Panzer-Grenadier-Division "H.G.". – WK II: 23. Flak-Ersatz-Abt.
    1945–2001: S. war weiterhin Garnison, u.a. war hier das 42. Mechanisierte Rgt. (42. Pułk Zmechanizowany) stationiert.
    1849: 1 Militärgeb.
    1849: 283 Militärpers. (187 M, 96 F). – 1858: 775. – 1905: 3.

  • 12 Die Wahrzeichen

    a Siegel

    Das älteste Siegel (62 mm) mit der Umschrift „Sigillum burgensium de Sarovia“, das frühestens um 1280 entstand und bis ca. 1355 in Gebrauch war, zeigt im Tor einer dreitürmigen Burg einen barhäuptigen Gewappneten mit dem Wappenschild derer von Pack. Ein Siegel von 1418 (38 mm) mit der Umschrift „Sigillum burgenisum de Sarovia“ zeigt die einander zugewandten Wappenschilder derer von Pack und derer von Biberstein. Ein Sekretsiegel (26 mm) vom Anfang des 15. Jh. hat das W im Wappenschild. Ein Siegel von 1611 (29 mm) mit der Umschrift „Sigil[lum] civita[tis] Soravia“ zeigt ebenf. ein W im Schild. Ein Siegel von 1639 (44 mm) mit der Umschrift „Sigillum civitatis Soraviensis“ hat einen gevierten Schild; 1: Hirschstange, 2: Schreitender Hirsch, 3: Promnitzwappen, 4: W. Ein Siegel (47 mm) mit der Umschrift: „Sigillum civitatis Soraviensis 1653“ hat einen gevierten Schild; 1: Hirsch, 2: Hirschstange, 3: Promnitzwappen, 4: Bracke, im Herzschild: W. Ein Siegel von 1701 (32 mm) ähnelt dem von 1611, Umschrift mit Blattkranz außen, über dem Schild mit W 2 Sterne.

    b Wappen

    Gevierter Schild: Im blauen Herzschild ein goldenes W, im ersten, silbernen Feld ein linksschreitender roter Hirsch, im zweiten, goldenen Feld eine rote Hirschstange, im dritten, roten Feld schrägrechts ein silberner, aufwärts gerichteter, von 2 silbernen Sternen begleiteter Pfeil und im vierten, schwarzen Feld ein nach rechts schreitender, silberner, rotbezungter Bracke mit goldenen Halsband.

  • 13 Das Münz- und Finanzwesen

    a Münzprägung und Geldemission

    Die älteste bekannte Münze aus S., die einen linksgewandeten Hirschkopf zeigt, wird in die Jahre 1280–97 datiert. – 1414: Münzrecht der Stadt verliehen, 1477 verloren. – 1621: In S. Dreier und Pfennige der Kipperzeit geprägt. – 1917–23: Notgeld.

    b Städtischer Haushalt

    Seit 1500: Biersteuer an den Burgherrn. – 1570: 38 Schock Grundzins, 24 Gr. Beitrag zur Landesschatzung. – 1579: Fräuleinsteuer, Schoss und Rauchsteuer. – Seit 1707: Wassergeld, Bürgergeld.
    Um 1570: 1 VW im Ratsbesitz erw. Das Nieder-VW Anfang des 19. Jh. in Parzellen für 10500 Tlr. verkauft, 1924 das Lugke-VW mit 250 mrg. für 18000 Tlr. verkauft. – 1849: Die Stadtheide umfasste 550 mrg., im 18. und 19. Jh. auch städt. Teichwirtschaft erw.
    Kämmereieinnahmen 1684: 1552 Tlr. 6 Gr. 10 Pf.; Ausgaben: 1378 Tlr. 14 Gr. 7 Pf. – Kämmereieinnahmen 1834: 17319 Tlr. 24 Gr. 2 Pf.; Ausgaben: 15454 Tlr. 27 Gr. 11 Pf.; Kontributionskasseneinnahmen: 13606 Tlr. 8 Gr. 14 Pf; Ausgaben: 13305 Tlr. 5 Gr.; Serviskasseneinnahmen und -ausgaben: 6631 Tlr. 28 Gr. 11 Pf.; Armenkasseneinnahmen: 771 Tlr. 24 Gr. 7 Pf.; Ausgaben: 453 Tlr., 19 Gr. 1 Pf. – 1883: Zuschläge zur Staatsgeb.-, Staatsgewerbe-, Staatsgrund- sowie Staatsklassen- und klassifizierten Einkommenssteuer, ferner Hundesteuer; Einnahmen: 360995 Mk; Ausgaben: 360995 Mk. – 1911: 166 % der Staatseinkommenssteuer, 186 % der staatl. veranlagten Geb.-, Gewerbe- und Grundsteuer; 46 % der staatl. veranlagten Betriebssteuer sowie Bier-, Brau- oder Braumalzsteuer, Hunde-, Lustbarkeits‑, Umsatz- und Wertzuwachssteuer; Einnahmen: 1708213 Mk; Ausgaben: 1583402 Mk; Kapitalvermögen: 781130 Mk; Schulden: 1971038 Mk; Stiftungsvermögen: 693393 Mk. – 1930: Einnahmen: 4504140 Mk; Ausgaben: 4591830 Mk.
    2016: Einnahmen: 148,5 Mio. PLN; Ausgaben: 144,1 Mio. PLN; wichtigste Posten: Bildung und Erziehung, Sozialhilfe, Verkehr und Kommunikation; Investitionen: 12,4 %.

  • 14 Das Gebiet der Stadt

    a Stadtfläche

    50 Hufen wohl bei der Stadtgründung verliehen, im 16. Jh. durch die Anlage herrschaftl. VW verringert. – Landwirtschaftl. Nutzflächen 1849: 3406 mrg. Acker, 59 mrg. Gärten etc., 203 mrg. Hütung, 680 mrg. Wald, 377 mrg. Wiesen. – 1869: Stadt: 6596 mrg., kgl. Domäne: 1458 mrg. – 1900: Stadt: 1678 ha, Domäne: 287 ha, Schlossgebiet: 1 ha. – 1931: 2804,4 ha (Grundsteuerreinertrag pro ha: 13,49 Mk).

    c Städtisch-bürgerlicher Grundbesitz auf dem Lande

    1556: S. wurde die Herrschaft über 3 Bauern und 1 Gärtner in Seifersdorf und 1 Bauern zu Syrau (Surowa) bestätigt. – 1381: S.er Bg. erwarben 2 Mk Zins aus 3 Hufen zu Haasel (Zajączek).

    d Eingemeindungen

    1837: Amtsgemeinde (645 Pers.) eingemeindet. – 1909: Domäne (1871: 125 Ew.) und Schlossbezirk (1871: 521 Ew.) eingemeindet. – 1939: Seifersdorf (1871: 1177 Ew.) eingemeindet. – Wohnplätze 1867: Tuchfab. Beckermühle (1 Wohngeb./13 Pers.), eingegangene Bleiche Fallung (1/6), Wassermühle Kellermühle (1/9), Tuchfab. Lohmühle (1/20), VW Luck-VW (2/17), Etablissement Rautenkranz (2/22), Tuchfab. Sandmühle (1/14), Etablissement Waldschloß (1/4). – 1931: Fallung, Heidehaus, Forthäuser Helle, Hermanns Bleiche, Ausbau Kunzendorferstr., Lohmühle, Lugkeberge, Nieder-VW, Pietsches Plantage, Sorauer Wald, Waldschloß.
    1973: Kunzendorf (Kunice) eingemeindet.

  • 15 Das Kirchenwesen

    a Katholische Kirche

    1494 (1346): S. als Erzpriestersitz des Bst. Meißen im Dekanat Bautzen gen. – 1297: Ein Pfarrer in S. erw., 1347 stiftete Ulrich von Pack das Pfarrlehen für den Pfarrer in Sorau. – Ende des 15. Jh.: In der Pfarrkirche gab es ca. 20 Altäre, u.a. der Marienbruderschaft und der seit 1381 bez. Kalandbruderschaft. Weitere Altäre befanden sich in der Annenkapelle bei der Pfarrkirche und in der Burgkapelle sowie in der Fabian- und Sebastiankapelle vor dem Obertor, der Heiligkreuzkapelle vor dem Niedertor und der Marienkapelle außerhalb von S.
    Franziskanerkloster vermutl. 1274, sicher 1299 bez.
    Heiliggeistspital (Niederspital) vor 1329 von der Bürgerschaft gegründet.
    1849: Kath. Bethaus vorh. – 1914-17: Mariä-Himmelfahrtkirche errichtet; Bst. Breslau (Wrocław), Dekanat S.; Pfarrerrichtungsurk. von 1890. – 1910: 1 kath. und 1 altkath. Kirche. – 1928: Kath. Gemeinde. – 1938: 1 kath. Pfarrer.
    Nach WK II nutzte die Gemeinde (Parafia Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny) anfängl. die Schlosskirche und später die 1914–17 errichtete kath. Kirche. – Seit 1972 bzw. 1992: Bst. Grünberg-Landsberg (Diecezja zielonogórsko-gorzowska), Dekanat S.
    1949: Im Stadtteil Kunzendorf (Kunice) entstand die Pfarrei vom Skapulier der Gottesmutter (Parafia Matki Bożej Szkaplerznej), die die 1895/96 errichtete ehemalige ev. Kirche nutzt. Die ehemalige Stadtkirche St. Marien wurde als Kirche des Heiligsten Herz Jesu (Kościół Najświetego Serca Pana Jezusa) geweiht und 1980 als Pfarrei errichtet, die Petrikirche (Kościół Świętych Apostołów Piotra i Pawła) ist Filia. – 1991: Aus der Mariä-Himmelfahrt-Pfarrei wurde die Pfarrei der Barmherzigkeit Gottes (Parafia Miłosierdzia Bożego) ausgegliedert, für die 2006 eine neue Kirche errichtet wurde. – 1992: Aus der Herz Jesu Pfarrei wurde ein selbstständiges Vikariat ausgegliedert, seit 1994 Pfarrei Josef der Bräutigam (Parafia św. Józefa Oblubieńca), die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte 1995, zur Pfarrei gehört die Kirche der Gottesmutter vom Rosenkranz (Kościół Matki Bożej Różańcowej), die ehemalige Kapelle Fabian und Sebastian. – 1993: Die Militärgemeinde Heiligkreuz (Parafia wojskowa Krzyża Świętego) wurde in der ehem. Barbarakirche errichtet. In S. besteht ein H der Kongregation der Schwestern von der Hl. Elisabeth.
    In S. befindet sich ebenf. die Kirche des guten Hirten (Kościół Dobrego Pasterza) der Poln.-Kath.-Kirche, die die Kirche des ehemaligen Niederhospitals nutzt, seit 1962 Pfarrei, Bst. Breslau, Dekanat Lebus.

    b Reformation, evangelische Kirche und andere Religionsgemeinschaften

    1634: Konsistorium S. errichtet, 1817 aufgehoben. Kirchenkr. S. – 1524: Reformation; 1. Pfarrstelle (Oberpfarrer, Superintendent) ab 1524, 2. Pfarrstelle (Archidiakonus) vor 1555, 3. Pfarrstelle (Diakonus) vor 1528, 4. Pfarrstelle (Schlosspfarrer, Schlossprediger, Hofprediger) ab 1568, von 1854–82 war mit der Pfarrstelle das Rektorat an der Bürgerschule verbunden, 5. Pfarrstelle (Hofdiakon) ab 1573, seit 1744 nicht mehr besetzt. – 1743: Der Rat hatte das Patronat über die Stadt- und die Begräbniskirche, das Konsistorium über die Hospitalkirche und die Herrschaft über die Schloss-, Kloster- und Petrikirche. – 1910: 3 ev. und 1 altluth. Kirche, 1 Hospital- und 2 Friedhofskapellen, Diakonissenstift. – Seit 1919: Brand. Landesanstalt mit eigener Kapelle. – 1928: Ev. Kirchengemeinde mit Haupt- und Klosterkirche, ev.-luth. Kirchengemeinde. – 1938: 4 ev. Pfarrer.
    In der luth. Kirche des 1936 eingemeindeten Seifersdorf (Zatorze), seit 2005 Kirche der Engel Gottes (Kościół Aniołów Bożych), Gemeinde der Ev.-Augsburger Kirche, Bst. Breslau (Wrocław).

    c Juden

    1365: Johann von Biberstein belehnte den Juden Czisschen zu S. mit dem Dorf Lohs (Łaz). – 1519: Hieronymus von Biberstein nahm der Tradition nach eine Anzahl Juden in seine Herrschaft S. und seinen Schutz auf, Juden in S. damals aber wohl nur kurz anwesend. – 1819: 18 Juden. – 1842: 20 Juden, 1 Synagoge. – Vermutl. Mitte des 19. Jh. wurde die Synagoge in der Wilhelmstr. im Rundbogenstil errichtet; 1862 Gründung der Synagogengemeinde, die außer S. noch 13 Dörfer umfasste. – 1905: 116 Juden, Kantor, Lehrer und Schochert; Religionsschule. – 1906–14: Zuzug von 69 Juden aus dem russ. Teilungsgebiet. – 1925: 90 Juden, Synagoge und Friedhof, Kantor, Lehrer und Religionsunterricht. Die Synagoge in der Wilhelmstr. wurde Ende 1932 aufgegeben, seit Anfang 1931 nutzte die Gemeinde einen Raum im Promnitzpalast. – 1932: Synagogengemeinde mit 90 Juden, 30 Zensiten, Synagoge, Friedhof, Schechitah. Jüd. Jugendbund, Reichsbund jüd. Frontsoldaten. Wohlfahrtspflege: Jüd. Frauen-Verein. 5 Juden in Christianstadt gehörten zur Gemeinde S. Der Friedhof befand sich vermutl. auf dem Gebiet des Stadtwaldes und wurde im Zusammenhang mit der Errichtung von Kasernen zerstört. Die Synagoge wurde 1938 verwüstet, nach dem Krieg von Juden als Bethaus genutzt, 1968 der Stadt übergeben, heute Gotteshaus der Pfingstgemeinde. – 1939 Mai 17: Die Ergänzungskartei zur Volkszählung verzeichnet 204 Pers. in S. 26 namentl. bekannte Ew. von S. wurden Opfer des Holocaust.
    1946: Ca. 3000 Juden waren unter 6109 Ew., in diesem Jahr ein neuer jüd. Friedhof beim ehem. Stadtfriedhof in der Hospitalstr. angelegt, heute sind ca. 60 Grabsteine erhalten. – 1948–49: Die meisten S.er Juden emigrierten nach Israel oder in andere poln. Städte. – 1964: 252 Juden in S. – Seit 1946: Eine Sektion der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Juden in Polen (Towarzystwo Społeczno Kulturalne Żydów w Polsce). – 1968: Die jüd. Gemeinde erhielt im Tausch gegen die alte Synagoge ein Geb. zur Nutzung als Bethaus, das 2010 der Stadt übergeben wurde und seit 2016 nicht mehr genutzt wird. Nach den antisemitischen Ereignissen von 1968 verließen 90 S.er Juden Polen. – Nach 1991: Die Gemeinde S., die ca. 85 Mitgl. zählt, verlor ihre Selbstständigkeit und ist heute Filia der Gemeinde Breslau (Wrocław).

  • 16 Sozial-, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen

    a Wohlfahrtspflege

    1329: Das Niederhospital (Heiliggeistspital) erneuert, die von Pack bestimmten u.a., dass die Vorsteher auf Lebenszeit bestellt werden und nicht mehr jährl. von den Bg. abgesetzt werden sollten; 1350 wurden zusätzl. Güter verliehen. – 1556: Badestube erw. – Das Oberhospital auf dem Gelände des niedergebrannten Klosters nach 1558 errichtet, 1568 wurden 16 Arme dort aufgenommen. – 1748: Verbot des Bettelns und Einrichtung einer Armenkollekte für damals 126 Bedürftige. – 1812: Brand. Provinzial-Landes-Irrenanstalt von den Ständen des Markgraftums Niederlausitz errichtet, seit 1879 Apr. 1 Provinzialanstalt, 630 Betten. – Ab 1839: Kleinkinderbewahranstalt. – 1849: 1 öfftl. Krankenhaus, 2 Apotheken; 4 Zivilärzte, 1 zur zivilen Praxis berechtigter Militärarzt, 1 Zivilwundarzt 2. Klasse, 5 geprüfte Hebammen. – 1853: Suppenküche eröffnet. – 1870: Eröffnung eines Armenhauses, das ebenf. als Arbeitshaus diente. – 1876 Okt. 15: Städt. Krankenhaus errichtet, 50 Betten. – 1884: Gründung einer Sanitätskolonne vom Roten Kreuz. – 1889: Vaterländ. Frauenverein gegr., Tätigkeiten 1916 u.a. Kleinkinderschule und Stellung von Schwestern für die Gemeindekrankenpflegestation. – 1890: Waisenhaus vorh. –  1910: 3 Krankenhäuser. – 1911: Armenanstalt vorh. – 1938: 1 Apotheke; 14 Ärzte, 4 Zahnärzte, 6 Dentisten, 3 Tierärzte.
    1945 Mai: Eröffnung eines kl. städt. Krankenhauses und von 2 Apotheken. – 1959: Gründung des neuropsychatr. Kindersanatoriums (Sanatorium neuropsychatryczne), 1998 noch vorh. – Um 1965: 1 Krankenhaus und mehrere Einrichtungen des Gesundheitswesens. – 1984: 16 Gesundheitszentren, 4 Apotheken, 3 Hebammenstationen, 1 Notaufnahme, 7 Krankenwagen, 395 Krankenhausbetten; 56 Ärzte, 18 Zahnärzte, 148 Krankenschwestern. – 1992: 311 Krankenhausbetten; 60 Ärzte, 16 Zahnärzte, 162 Krankenschwestern. – 2002: 2 Krankenhäuser mit 210 Betten, 2 öfftl. und 2 priv. Gesundheitszentren, 14 Apotheken. – 2019: 1 Krankenhaus, 1 Militärkrankenhaus, 1 öfftl. Gesundheitszentrum, 14 priv. Gesundheitszentren, 2 priv. Zahnpraxen, 1 Rettungsdienst, 20 Apotheken.

    b Versorgungseinrichtungen

    Nach 1563: Anlage des Stadtkirchhofs außerhalb der Stadt, auf dem 1719 die Begräbniskirche errichtet wurde. Der Friedhof 1878 stillgelegt und ein Kommunalfriedhof angelegt. – 1911: 4,3 ha Friedhöfe und 1 Leichenhalle vorh.
    1760: 4 gr. Röhrenleitungen zur Versorgung der öfftl. Wassertröge. – 1859: 19 öfftl. Brunnen mit Pumpen, 145 priv. Brunnen mit und 77 ohne Pumpe. – 1864: Erste künstl. Wasserleitung hergestellt, 1873 auf Stadtkosten eine Hochdruckwasserleitung erbaut, 1874 März 1 in Betrieb gegangen. – 1911: 768 angeschlossene Grundstücke. – Die Kanalwässer gelangen schon 1900 in den Sorebach in geklärtem Zustand, 1936 Beendung der neuen Kanalisierung.
    1858: Eröffnung des Gaswerks. – 1866: 137 Gaslaternen und 10 Petroleumlampen. – 1911: 1703 angeschlossene Haushalte. – 1904: Inbetriebnahme des E-Werks, 1911 417 Abnehmer.
    Ab 1862: Freiwillige Turnerfeuerwehr. – 1894: Freiwillige Feuerwehr gegr. – 1911: Feuerlöschanstalt vorh.
    1889: Städt. Schlachthof mit Kühlhaus eröffnet. – 1911: Freibank, Desinfektionsanstalt, 1 Bedürfnisanstalt, 1 Schlachthof und Fuhrwesen vorh.
    1960: 54,3 km Wasserleitungen, 3458 Gasabnehmer. – 2002: 128,4 km Wasserleitungen, 63,2 km Kanalisation, 69,1 km Gasleitungen.

    c Freizeiteinrichtungen

    1832: 3 Gasthöfe für die gebildeten Stände, 5 Krüge und Ausspannungen, 27 Schankwirte; 7 Musikanten, die gewerbsweise in Wirtshäusern spielten. – 1849: 4 Gasthöfe für die gebildeten Stände, 5 Krüge und Ausspannungen, 35 Schankwirte; 1 Musikant, der gewerbsweise in Gasthäusern spielte. – 1911: 2 Badeanstalten in Binnengewässern, 2 Turnhallen, 1 Warmbadeanstalt. – 1928: 1 Freiluftschwimmbad, 5 Jugendheime, 1 Jugendherberge, 2 Schießsportanlagen, 3 behelfsm. Spiel- und Sportplätze, 1 Tennisanlage, 3 Turnhallen, 6 Turn-, Spiel- und Sportplätze, 3 Wintersportanlagen. – 1938: 15 Gaststätten, 7 Gast- und Logierhäuser, 5 Hotels, 1 Pension.
    1960: 4 Bars, 2 Cafés, 4 Restaurants. – 1984: 34 gastronom. Betriebe. – 1960: 74 Hotelbetten. – 1984: 80 Hotelbetten. – 1992: 1 Hotel mit 32 Betten. – 2002: 4 Tourismusobjekte mit 222 Betten, davon 3 Hotels mit 201 Betten, 15242 Übernachtungstouristen. – 2017: 2 Hotels, 2 sonst. Hotelobjekte.

  • 17 Das Bildungswesen

    a Schulen

    Die seit etwa 1500 nachweisbare Lateinschule gelangte unter dem von Melanchton dahin geschickten Rektor H. Theodor (oder Dietrich) zw. 1530 und 1540 zu einiger Berühmtheit. – 1541: Hieronymus von Biberstein, Herr von Sorau, ließ ein neues Schulhaus bauen. – 1551: Der Rat übernahm das Patronat der Schule. – 1701: Wiederaufbau des abgebrannten Schulhauses, aber Niedergang im 18. Jh., 1818 zum Gymnasium erhoben. – 1834: Auf der alten Stelle an der N-Seite der Hauptkirche ein neues, 1835 eingeweihtes Schulhaus errichtet. Patronat städt. mit kgl. Compatronat, 1889 vom Staat übernommen. – 1718: Waisenhausschule nach Hallenser Vorbild gegründet, aus ihr erwuchs 1837 die ev. Elementar- und Bürgerschule, die 1872 zur Knaben- und Mädchenmittelschule umgebildet wurde. – Kath. Schule nach 1843, Fortbildungsschule ab 1845. – 1849: 1 Elementar-, 1 Mittelschule, 1 Schule für Töchter, 1 Gymnasium. – 1870: 1 Knaben- und 1 Mädchenbürgerschule, 1 Knaben- und 1 Mädchenelementarschule, 1 Obervorstadtschule, 1 Niedervorstadtschule sowie 1 kath. Schule. – 1871: 4,1 % der Bev. > 10 J. Analphabeten. – 1886: Eröffnung der kgl. Webschule, ab 1900 Preuß. Höhere Fachschule für Textilindustrie. – 1910: Gymnasium, Lyzeum, höhere Textilfach-, Flieger-, Stick-, Wäschekonfektions-, Musterzeichenschule, gewerbl. kaufmänn. Fortbildungsschule. – 1911: 8 Volksschulen. – 1911–35: Höhere Mädchenschule. – 1928: Staatl. Gymnasium, städt. Lyzeum, Knaben- und Mädchenmittelschule, 3 ev. Gemeindeschulen (Klosterschule, Lessingschule, Pestalozzischule), kath. Gemeindeschule, gewerbl. und kaufmänn. Fortbildungsschule, preuß. höhere Fachschule für Textilindustrie, landwirtschaftl. Schule.
    1945: Eröffnung einer Vorschule, einer allgemeinen Schule und eines Gymnasiums. Nach dem Krieg in S. 4 allgemeine Schulen, darunter eine jüd. – 1960: 597 Vorschulplätze, 6 Grundschulen, 1 allgemeinbildende Oberschule, 4 berufsbildende Schulen und 2 berufsbildende Schulen für Werktätige. – 1984: 5 Krippen, 16 Vor- und 7 Grundschulen, 2 allgemeinbildende Oberschulen, 12 berufsbildende Schulen, 11 berufsbildende Schulen mit Abitur, 1 Berufsschule für Gymnasialabsolventen. – 1992: 11 Vor- und 8 Grundschulen, 3 allgemeinbildende Oberschulen, 5 berufsbildende Schulen, 16 berufsbildende Schulen mit Abitur, 1 Berufsschule für Gymnasialabsolventen. – 2002: 8 Vor-, 8 Grund-, 8 Mittel- und 7 Oberschulen. – 2016: 7 öfftl. und 3 priv. Vor-, 8 öfftl. und 2 priv. Grund‑, 6 öfftl. und 3 priv. Mittelschulen, 4 Technika, 1 berufsbildende Schule, 1 berufsbildende Sonderschule, 2 allgemeinbildende Oberschulen und 1 Musikoberschule.

    b Kulturelle Einrichtungen

    1793: Stiftung der Kirchen- und Schulbibliothek, 1893 ca. 1300 Bde. – 1803: Die Petri'sche Bibliothek in der Hauptkirche testamentar. gestiftet, 1893 ca. 8000 Bde. – Bibliothek des kgl. Gymnasiums 1893 vorh., ca. 6000 Bde. – 1904: Volksbücherei in Trägerschaft der Gemeinde gegr. – 1911: 1 Lesehalle vorh.
    1935: Stadtmuseum im Schloss eröffnet.
    Kinos 1941: Lichtspielhaus, gegr. 1909, 614 Plätze/tgl.; Central-Lichtspiele, gegr. 1930, 350 Plätze/tgl.; West-Lichtspiele, gegr. 1930, 402 Pl./tgl.
    1945: Kino wiedereröffnet. – 1960: 1 Kino mit 440 Plätzen, 1374 Vorstellungen pro Jahr. – 1984: 842 Kinoplätze. – 1992: 1 Kino. – 2017: 1 Kino mit 334 Plätzen, 1213 Vorstellungen pro Jahr.
    1950: Stadtbibliothek gegr. – 1960: 28898 Bde. – 1984, 1992, 2002: 4 Bibliotheken bzw. Filialen. – 2016: 4 Bibliotheken bzw. Filialen, 98180 Bde.
    1951: Eröffnung des Kreiskulturhauses mit Bibliothek. – 2013: Eröffnung des Museums (Muzeum Pogranicza Śląsko-Łużyckiego). – 2017: 2 Museen.

    c Wissenschaftliche Institutionen

    1916: Forschungsinstitut für Bastfasern und die dt. Faserindustrie gegr. als Forschungsstelle des Verbands Deutscher Bastfaser-, Röst- und Aufbereitungsanstalten e.V.
    2004: Gründung der priv. Lausitzer Hochschule (Łużycka Szkoła Wyższa im. Jana Benedykta Solfy), die geisteswissenschaftl. Studiengänge anbietet.

    d Bedeutende wissenschaftlich-kulturelle Leistungen

    1704–08: Georg Philipp Telemann wirkte als Hofkapellmeister in S.

  • 18 Das Pressewesen

    a Verlage und Druckereien

    1573: Buchdruckerei vermutl. eingerichtet, früh eingegangen, dann wieder nach 1725. – 1786: 1 Buchdrucker, 5 Buchbinder. – 1832: 1 Buchdruckerei mit 1 Presse, 4 Buchbinder. – 1849: 1 Buchdruckerei mit 2 Pressen, 1 Lithograf. Anstalt, 2 Buchhdlg. – 1938: 5 Buchdruckereien, 2 Buchhdlg.

    b Zeitungen und Zeitschriften

    S.isches Wochenblatt (1793 erm.). – Niederlausitzscher Anzeiger (ab 1803), dann S.er Wochenblatt (1817–37 erm.). – S.er Wochenblatt nebst Sommerfelder Anzeiger (1836–82 erm.; Auflage 1845: 500), später: S.er Tageblatt (nachgewiesen ab 1912; Auflage 1912: 8500) verbunden mit Triebeler Anzeiger. Wochenblatt für Triebel, Teuplitz, Groß-Särchen und Umgebung (1923–44 Juni erm.), um 1935 Vereinigung mit Der Beobachter: Amtl. Kreisblatt für den Kr. S. und Forst (1933–35 erm.; Auflage 1936: 10031). – S.er Kreisblatt: Amtl. S.er Kreisblatt (1843 Okt.– 1945 Jan. erm.; Auflage 1845: 300). – S.er Zeitung (nachgewiesen 1870; Auflage: 1740). – Forster Tageblatt: Freisinnige Zeitung für den S.er Kr. (1887–90 erm.). – Forster Tageblatt: Mitteilungsblatt des Kr. S.-Forst (1892 Juli–1943 Juni erm.). – Volkszeitung (1919 erm., 1920 nachgewiesen). – Landbund S.-Forst: Landwirtschaftl. Nachrichten (1.1920–15.1934 erm.). – Lausitzer Volkszeitung: Sozialdemokrat. Organ für die Kr. Forst, S. nebst Sommerfeld (1920–33 März, Erscheinen eingest.). – Lausitzer Nationalzeitung: Blätter für deutsche Volksgemeinschaft und nationale Wiedergeburt (1.1928–2.1929 erm.).

  • 19 Literatur zur Stadtgeschichte

    a Bibliografien

    R. Lehmann, Bibliographie, 1928, S. 164–168; 1954, S. 163–167. – Rister, S. 267–69.

    b Quelleneditionen

    Landregister der Herrschaft S. von 1381, hg. von J. Schultze, 1936. – Quellen zur Geschichte der Niederlausitz, 3. Teil, bearb. von R. Lehmann, 1979, S. 3–69. – Quellen zur Geschichte der Niederlausitz, 1. Teil, bearb. von R. Lehmann, 1972, Franziskanerkloster S., S. 144–148.

    c Gesamtdarstellungen

    J. G. Worbs, Geschichte der Herrschaften S. und Triebel, 1826. – Emil Karl August Engelmann, Geschichte der Stadt S. im Jh. ihrer Selbstverwaltung 1832–1932, 1936. – KDM V 6, Kr. Sorau, 1939, S. 179–234. – DSB 1, 1939, S. 645–647. – Kl. H. Rauert, F. Wendig, Siebenhundert Jahre S., 1960. – HOL Niederlausitz 2, 1979, S. 403–408. – Silva Rerum Soraviensium. Studia i szkice z dziejów dawnych Żar, hg. von E. Białek u.a., 2014.

    d Nachweis älterer Stadtpläne

    Zwei Ansichten der Stadt von Mittag und von Mitternacht, um 1714 (Zustand des 16./17. Jh.), Kupferstich (S. Großers Merkwürdigkeiten, Ansicht der Stadt aus der Vogelschau von S, um 1725, Stich nach Christian Jachne).

  • 20 Die Sammlungen der stadtgeschichtlichen Quellen

    Kirchenarchiv mit Bibliothek, seit 1945 tw. verschollen. Die Sammlung des Vereins für die Heimatkunde des Kr. S. 1945 verlorengegangen. Der Hauptbestand des Magistratsarchivs von 1550–1941 befindet sich heute im APZG