1 Der Name der Stadt
1312: Zqueryn, Zwerin (CDMP 2, Nr. 958). – 1313: Squerin, Squerim, Nova Squerin. – 1316: Zweryn. – 1328: Swerin. – 1390: Swyryn. – 1406: Skwirzyno. – 1493: Szkwyrzyna. – 1522 Swirzina. – 1743: Schwerin. – 1793: Schwerin, Skwierzyn. – 1871: Schwerin a. d. Warthe. – 1939: Schwerin (Warthe).
1945: Skwierzyn. – 1946, 2020: Skwierzyna.
2 Die Lage der Stadt in der Landschaft
a Naturräumliche Lage
Am l Ufer der Warthe (Warta) in der Nähe der w von S. einmündenden Obra auf einer hochwasserfreien Terrasse eines zum Thorn-Eberswalder Urstromtal gehörenden, oft überschwemmten Talzuges.
b Verkehrslage
Alte Handelsstr. von Posen (Poznań) über Zantoch (Santok) nach Stettin (Szczecin) neben dem ebenf. dem Handel dienenden Wasserweg. Bau der Chaussee nach Landsberg/W. (Gorzów Wielkopolski) 1828, 1831-33 von Küstrin (Kostrzyn nad Odrą) nach Posen, 1853-57 nach Meseritz (Międzyrzecz), 1880/83 Str. nach Blesen (Bledzew). – 1896: Anschluss an die Bahnlinie von Landsberg/W. nach Meseritz, 1906 nach Birnbaum (Międzychód) und 1935/36 nach Kreuz (Krzyż).
Die Linie nach Kreuz 1991 stillgelegt, auf der Strecke nach Birnbaum der Personenverkehr 1995 eingestellt. Heute liegt S. an den Eisenbahnstrecken von Neu Bentschen (Zbąszynek) nach Landsberg/W. und Birnbaum nach S. sowie der Schnellstr. (S) 3 von Alt Tessin (Troszyn) nach Neusalz an der Oder (Nowa Sól), der Nationalstr. (DK) 24 von Pinne (Pniewy) nach Waldowstrenk (Wałdowice) und den Wojewodschaftsstr. (DW) 159 von Pollychener Holländer (Nowe Polichno) nach S. und 199 von S. nach Birnbaum.
Der ehemal. Hafen an der Warthe (Warta) heute außer Betrieb.
3 Der Ursprung der Ortschaft
a Vorbesiedlung
Auf dem Stadtgebiet vereinzelte älter- und jüngerslaw. Funde.
4 Stadtentstehung und Stadtherrschaft
b Ortsherr und „Gründer“ der Stadt
Gründung vermutl. Ende des 13. Jh. durch die Hz. von Schlesien-Glogau. – 1466-93: Vom poln. Kg. an die Fam. von Szamotuły verpfändet. – 1513: Vom poln. Kg. wiederkäufl. an Lukas von Górka übereignet. – 1793:
c Rechtsbezeichnungen der Stadt
1312: cives gen. – 1313, 1406, 1425: civitas. – 1421: opidum. – 1793, 1849, 1939: Stadt.
1946, 2020: Stadt
5 Die Stadt als Siedlung
a Topografische Entwicklung
Gitterförmige Anlage, 300 x 400 m. Der rechteckige, nicht ganz regelmäßige Marktplatz, auf dem das im 16. Jh. erw. Rathaus steht, bei dem 1793 die Stadtwaage erw. wird, nur durch einen Häuserblock vom Fluss getrennt. Von seinen Enden geht je ein Straßenpaar aus, die Marktseiten mit Ausnahme der n werden von je einer Str. halbiert. Die Stadtkirche ö des Marktplatzes auf einem freien Platz. – 1409 unter mehreren offenen, nicht mit Planken befestigten Städtchen gen. Gräben an den nicht durch Warthe (Warta) und Sumpf geschützten Seiten, deren Verlauf durch die Grabenstr. angedeutet wird, zu der parallel die Krumme Str. verlief. 1793 offene Stadt. Fundamente des w Stadttores an der ehemal. Richtstr. wurden 1930 freigelegt. – Auf dem Plan von 1780 ist zu sehen, dass die Juden geschlossen im SW der Stadt beiderseits des Stadttores lebten. Die Brücke über den Katzbach hieß Judenbrücke. – In einem neueren Stadtteil im SW der Stadt wurde 1846-54 die ev. Kirche errichtet. – Nach SO und O entwickelten sich neue Stadtteile. Anfang des 20. Jh. Bau von Villen am Stadtforstrevier I. – 1921: Siedlungsplan verabschiedet. Entstehung eines neuen Stadtteils s der Bahnlinie und Anlage mehrerer Kleinsiedlungen.
Nach 1945 die zu ca. 45 % zerstörte Stadt bald wiederaufgebaut. Der ma Stadtplan noch erhalten, in Vororten entlang der Ausfallstr. moderne Bebauung mit Blöcken und Einfamilienhäusern.
1793: 306 H (Stadt: 245, Vorstadt: 61). Keine massiven H, in der Stadt 3 H mit Schiefer oder Ziegel, in der Vorstadt 2, 261 H mit Schindeln, 40 mit Stroh gedeckt; 169 Scheunen, alle in der Vorstadt; 5 wüste Baustellen in der Stadt. – 1849: 401 Wohngeb.; 4 Fabrikgeb., Mühlen und priv. Magazine; 986 Ställe, Scheunen und Schuppen. – 1871: 512 Wohngeb. – 1885: 562 Wohngeb.; 1647 Haushltg. – 1905: 619 Wohngeb. – 1925: 744 Wohngeb.; 1906 Haushltg. – 1939: 2335 Haushltg.
1950: 1012 Whg. – 1960: 499 Wohngeb.; 1012 Whg. – 1970: 1744 Whg. – 1988: 2549 Whg., davon 586 in Geb. vor 1918, 329 in Geb. von 1918‑44, 570 in Geb. von 1945‑70, 623 in Geb. von 1971‑78 und 551 in Geb. von 1979‑88; 98 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 86,3 % mit WC, 83,3 % mit Bad, 68,8 % mit Warmwasser und 65,5 % mit Zentralheizung. – 2002: 870 Wohngeb.; 3223 Whg. in Wohngeb., davon 473 bew. Whg. in Geb. vor 1918, 463 in Geb. von 1918‑44, 557 in Geb. von 1945‑70, 587 in Geb. von 1971‑78, 567 in Geb. von 1979‑88 und 487 (mit im Bau befindl.) in Geb. von 1989-2002; 99,3 % aller bew. Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 8,2 % mit Anschluss an das Gasnetz, 95,9 % mit WC, 94 % mit Bad, 79,7 % mit Warmwasser, 78,1 % mit Zentralheizung. – 2018: 3563 Whg., 99,6 % aller Whg. mit Anschluss an die Wasserversorgung, 19,1 % mit Anschluss an das Gasnetz, 98,9 % mit WC, 97 % mit Bad, 81,7 % mit Zentralheizung.b Markante Gebäude
Die kath. Pfarrkirche St-Nikolai (Kościół św. Mikołaja), eine 3 schiffige Hallenkirche aus Backstein mit Sterngewölbe des 15. Jh., 1638 bei der Visitation baufällig, 1712 abgebrannt. Kirch- und Glockenturm wiederaufgebaut, Ende des 18. Jh. erneut baufällig. Nach kleineren Reparaturen 1861-63 völlig erneuert. Auf dem Turm eine Turmspitze von 1803.
Eklektisches Rathaus von 1841, vermutl. nach Plänen von Friedrich August Stüler.
1637: Bau des ev. Bethauses im W der Stadt, 1678 abgebrannt, danach Errichtung einer kl. Kirche mit Turm. 1846-54 Errichtung einer neuen ev. neoroman. Kirche (Kościół Świętego Zbawiciela) mit freistehendem Turm an anderer Stelle. 1952 renoviert.
Ende des 16. Jh. Heilig-Geist-Kirche mit Spitalgeb. an der kl. Brücke nach Meseritz (Międzyrzecz) erw., im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
1903/04: Bau der eisernen Warthebrücke.c Brände und andere Zerstörungen
Brände: 1400, 1507 (Stadt zur Hälfte durch Feuer vernichtet), 1590, 1619 (halbe Stadt infolge Blitzschlags abgebrannt), 1624 (S. mitsamt der Kirche abgebrannt), 1678 (Stadt mit Warthebrücke abgebrannt), 1712, 1784, 1816, 1821 (W-Teil der Stadt abgebrannt), 1945 (Stadtbrände).
Hochwasser: 1628/29, 1665, 1736, 1903 (Sommerhochwasser), 1814 (gr. Überschwemmung), 1888, 1923, 1924, 1940 (gr. Frühjahrshochwasser).
6 Die städtische Bevölkerung und das Sozialgefüge
a Zahl und Herkunft der Bewohner
1793: 2318 Ew. – 1796: 2655 Ew. – 1816: 3339 Ew. – 1849: 5395 Ew. – 1871: 6368 Ew. – 1880: 7248 Ew. – 1890: 6560 Ew. – 1910: 6713 Ew. – 1925: 6726 Ew. – 1939: 7581 Ew.
1946: 2822 Ew. – 1950: 3904 Ew. – 1961: 6088 Ew. – 1970: 7044 Ew. – 1988: 9333 Ew. – 2002: 10212 Ew. – 2011: 10004 Ew. – 2019: 9593 Ew.
Im 16. Jh. die Namen der Ew. überwiegend poln., später dt.b Bevölkerungsverluste
Pest: 1629 (ca. 800 Opfer), 1630 (900 Opfer?), 1709.
1656-60, 1700-20: Schwere Verluste in den Schwedenkriegen.
1831: 128 Choleratote.c Soziale, konfessionelle, Alters- und Geschlechtsstruktur sowie soziale Bewegungen
1585: Bg. und Hausleute unterschieden, nur Bg. hatten das Recht zu fischen. – 1793: 362 M, 340 F, 213 Söhne < 10 J., 164 > 10 J., 210 Töchter < 10 J., 153 > 10 J., 30 Gesellen, 17 Lehrjungen, 47 männl. und 72 weibl. Domestiken. – Erwerbstätige mit Angehörigen ohne Hauptberuf 1939: 15,9 % (993 Pers.) Selbstständige, 6,1 % (378) mithelfende Familienangehörige, 25,1 % (1570) Beamte und Angestellte, 52,9 % (3301) Arbeiter.
1793: 1431 Ev., 117 Kath., 720 Juden. – 1849: 3164 Ev., 1033 Kath., 1198 Juden. – 1871: 3903 Ev., 1824 Kath., 1 sonst. Christ, 640 Juden. – 1885: 4139 Ev., 2332 Kath., 343 Juden. – 1905: 3790 Ev., 2817 Kath., 161 Juden. – 1925: 3938 Ev., 2651 Kath., 111 Juden, 3 Bekenntnislose.
1849: 2625 M, 2770 F. – 1871: 2960 M, 3408 F; < 10 J.: 1598. – 1885: 3181 M, 3633 F. – 1925: 3244 M, 3482 F. – 1939: 3685 M, 3896 F; < 6 J.: 11,5 %, 6-13 J.: 12,3 %, 14-64 J.: 65,3 %, ≥ 65 J.: 10,9 %.
1950: 1847 M, 2057 F. – 1970: 3431 M, 3613 F. – 1988: 4561 M, 4772 F; 0-19 J.: 36,7 %, 20-39 J.: 34,3 %, 40‑59 J.: 18,4 %, ≥ 60 J.: 10,6 %. – 2002: 4934 M, 5278 F; 0-19 J.: 29,2 %, 20-39 J.: 29,3 %, 40-59 J.: 29,1 %, ≥ 60 J.: 12,4 %. – 2011: 4811 M, 5193 F. – 2019: 4693 M, 4900 F; 0-14 J.: 14 %, 15-64 J.: 68,2 %, ≥ 65 J.: 17,8 %.d Bevölkerungsverzeichnisse
Ev. Kb. ab 1674, seit 1945 verschollen. Ev. Kb.-Duplikate von 1822-73 lückenhaft im BLHA und von 1822-74 lückenhaft als Kopie im FHL Utah.
Kath. Kb. ab 1744, seit 1945 verschollen. Kath. Kb.-Duplikate von 1817-73 lückenhaft im BLHA und lückenhaft als Kopie im FHL Utah.
Standesamtsreg. von 1874-1937 im LAB, von 1874-1934 unvollständig im APG und von 1921-45 unvollständig im StadtA S.
Zivilstandsreg. der Dissidenten von 1862-66 lückenhaft im BLHA und lückenhaft als Kopie im FHL Utah.
Jüd. Matrikel von 1808-47 lückenhaft als Kopie im FHL Utah.e Bedeutende Persönlichkeiten
Eliakim ha-Kohen Schwerin Götz (* 1760 in S., † 1845 Jan. 15), Talmudist, Oberster Rabbiner Ungarns von 1827-45. – Johann Gottfried Piefke (* 1815 Sept. 9 in S., † 1884 Jan. 25 in Frankfurt/O.), Militärmusiker und Komponist. – Erich Ziegel (* 1876 Aug. 26 in S., † 1950 Nov. 30 in München), Schauspieler, Regisseur, Intendant und Bühnenautor.
7 Sprache, Bräuche und Vereine
a Sprache und Mundart
In poln. Zeit die städt. Überlieferung stets dt., nur die Korrespondenz mit den poln. Institutionen poln.
1905: 138 Poln.- und 26 Anders- und Mehrsprachige.c Vereine und politische Organisationen
1848: In S. bildete sich ein dt. Bürgerausschuss und forderte wie Meseritz (Międzyrzecz) den Anschluss an die Prov. Brandenburg.
1845: Männergesangsverein gegr. – Um 1900: Gründung des St. Josefvereins für kath. M. – 1908: Gründung des Verschönerungsvereins. – 1926: Gründung des Verkehrsvereins.
Vereine 1928: Männer-Turnverein, gegr. 1861. – Ev. Männer- und Jünglingsverein, gegr. 1888. – Radfahrverein „Borussia“, gegr. 1908. – Frauenturnverein, gegr. 1913. – Turn- und Sportverein „Vorwärts“, gegr. 1919. – Ruderklub S. e.V., gegr. 1919. – Sportklub der Aufbau- und Realschule, gegr. 1924. – Kleinkaliber-Schießverein, gegr. 1924. – Jungstahlhelm, gegr. 1924. – Deutsche Jugendkraft, gegr. 1926. – Jugendabt. des Marine-Vereins, gegr. 1927.
1946: Gründung des Sportklubs „Pogoń“ S. – 2016: 4 Sportklubs.
1930 Sept. 14: Bei den Reichstagswahlen wurden in S. 5 Stimmen für die poln. Liste abgegeben. – 1932 April 24: Bei den Landtagswahlen 4 Stimmen für die poln. Liste.
8 Die Wirtschaft
a Wirtschaftliche Entwicklung
Ab 1390: Zollstelle. – 1524: 1 Zolleinnehmer erw., Brückenzoll 1554. – 1493: Der poln. Kg. bestimmte, dass die Kaufleute aus Schwiebus (Świebodzin) auf den Jahrmärkten in Meseritz (Międzyrzecz) und S. Tuche verschiedener Farbe aufschneiden und Wolle kaufen durften. – 1513: Der poln. Kg bestätigte den Kaufleuten von Meseritz, dass auswärtige Kaufleute in Meseritz und S. kein graues Tuch aufschneiden durften, das mehr als 3 Gr. pro Elle kostete. – 1564: 3 Jahrmärkte (Bartholomäi [Aug. 24], Simon und Jude [Okt. 10] und Nikolai [Dez. 6]), die aber dem Starosten kaum Abgaben brachten, da sie unbedeutend waren. – 1564: S. wurde das Meilenrecht bestätigt. – 1616: Der poln. Kg. schloss fremde Tuchmacher von den Märkten in Meseritz und S. aus.
1499: Mühlen in S. erw. – 1508: Stadtmühle mit 2 Rädern. – 1564/65: Ebenf. 1 kl. Malzmühle. – 1644: Anlage der Obramühle 3 km w der Stadt. – Im 18. Jh.: Bei S. wurde eine Kalkbrennerei eingerichtet.
1510: Den Bg. das Recht verbrieft, zw. Pfingsten und Bartholomäus (Aug. 24) auf den Gewässern der Stadt zu Eigenbedarf zu fischen; 1585 Jan. 1 erneuert, dabei wurden die alten, uneingeschränkten Rechte der Fischer bestätigt. – 1564/65: 22 Fischer gen., 1796 hatte die Fischerbruderschaft 20 Mitgl. Noch 1914 wurde S.er Fisch nach Berlin geliefert. – 1581: 18 Handwerker gen. – Durch protestant. Flüchtlinge aus Schlesien entwickelte sich ab dem 17. Jh. das Handwerk, bes. die Tuchmacherei. – 1642: Der Vertrag mit den S.er Juden nennt als Handwerke, denen diese keinen Schaden zufügen dürfen, Kürschner, Schmiede, Schneider, Schuster und Tuchmacher. – Hauptnahrung Tuch- und Schuhmacherei neben Brauerei (Braugilde noch 1822), daneben bedeutender Handel mit Getreide, Holz und Fellen. – 1793: 38 Branntweinblasen, 1 öfftl. Brauhaus, 31 priv. Brennereien, 7 nicht unbedeutende Kram- und Viehmärkte, Wochenmärkte montags und donnerstags, 2 Kaufleute und 3 Krämer ohne Konzession, 1 Viehhof, 1 Wasser-Malzmühle, 1 Ziegelei.
Zünftige Meister: 9 Bäcker, 6 Böttcher, 1 Büchsenmacher, 1 Färber, 20 Fischer, 6 Fleischer, 1 Glaser, 2 Handschuhmacher, 5 Huf- und Waffenschmiede, 2 Hutmacher, 1 Kammmacher, 1 jüd. Knopfmacher, 13 Kürschner, 2 christl. und 22 jüd. Materialisten, 3 Mauer (waren aber nicht Meister), 1 Müller, 2 Schlosser, 16 Schneider, 1 Schornsteinfeger, 26 Schuster, 1 Seifensieder, 1 Seiler, 5 Stell- und Radmacher, 8 Tischler, 9 Töpfer, 1 Tuchhdlr., 19 Tuchmacher, 2 Weißgerber. – Nichtzünftige: 3 Apotheker, 2 Barbiere und Chirurgen, 44 Branntweinbrenner und -schenker sowie Brauer, 1 Braumeister, 1 Briefträger, 3 Fuhrleute, 1 Gastwirt, 5 Häcker, 3 jüd. Kleiderhdlr. oder Trödler, 1 Musikant, 3 Nachtwächter, 2 christl. und 1 jüd. Weinschenker.
1827: 1 Tabakfab. erw., später gab es in S. 4 Tabak- und 1 Zigarrenfab., die nach WK I eingingen.
1831: 1 Bockwindmühle, 30 gehende Webstühle als Nebenbeschäftigung zu Leinwand, 2 Kalkbrennereien, 1 Ziegelei.
44 Händler mit kaufmänn. Rechten (11 Ausschnitthandel, 5 Eisen- und Metallwaren, 23 Gewürz- und Materialwaren, 5 sonst. Waren); 180 ohne kaufmänn. Rechte (160 Krämer mit Kurzwaren und Nadlerkram, 20 Viktualienhändler und Höker).
Bäcker (8 Meister/7 Gehilfen), Böttcher und Kleinbinder (6/4), Buchbinder (2), Drechsler (6/0), Fleischer (12/7), Gerber (2/3), Glaser (3/0), Grobschmiede (7/9), Handschuhmacher (1/0), Hut- und Filzmacher (9/6), Klempner (3/2), Korbmacher (2/0), Kuchenbäcker und Konditoren (1/0), Kupferschmiede (3/1), Kürschner (2 für eigene Rechnung arbeitende Pers.), Maler (2/0), Maurer und Dachdecker (2/6), Posamentierer (2/0), Putzmacher und Putzmacherinnen (5/0), Rad- und Stellmacher (11/3), Riemer und Sattler (6/3), Schlosser (6/10), Schneider (25/9), Schuster und Altflicker (29/14), Schwarz- und Schönfärber (2/2), Seifensieder und Lichtzieher (1/0), Seiler (3/2), Tischler (19/6), Töpfer und Ofenfabrikanten (13/6), Tuchscherer (1), Uhrmacher (1/0), Zimmerleute (2/6).
1 männl. und 43 weibl. Dienstboten, 54 Knechte und 150 Mägde in Landwirtschaft und Gewerbe.
1849: 36,2 % der Bev. berufstätig (41,9 % im Gewerbe, 28,8 % in Handel und Dienstleistungen und 29,3 % in der Landwirtschaft); im Gewerbe waren tätig: 40,8 % im Baugewerbe (Glaserei 8, Klempnerei 9, Malerei 4, Maurerei 45, Schornsteinfegerei 2, Tiefbau 218, Zimmerei 49), 23,8 % im Bekleidungsgewerbe (Hut- und Putzmacherei 11, Kürschnerei 17, Schneiderei etc. 57, Schusterei 60, Weißnäherei 50), 0,2 % in der chem. Industrie (Licht-, Seifen- und Ölfabrikation 1, Pharmazie 1), 0,4 % im Druckereigewerbe (Schriftgießerei, Druckerei: 3), 0,5 % in der Eisen-, Stahl- und Metallverarbeitung (Erzgießerei 2, Kupferverarbeitung 2), 7,1 % in der Holz- und Schnitzstoffverarbeitung (Flecht- und Korbwaren 3, Kämme, Schirme etc. 4, Tischlerei 51), 2,4 % in der Lederverarbeitung und Gummifabrikation (Lederverarbeitung 8, Polsterei 1, Sattlerei 11), 4,1 % in Maschinen- und Werkzeugbau, Feinmechanik, Optik (Maschinenbau etc. 16, Uhren 5, Wagenbau 13), 9 % in der Nahrungs- und Genussmittelproduktion (Bäckerei 18, Brauerei 10, Brennerei 4, Genussmittel 27, Schlachterei 15), 0,1 % in der Papierherstellung (Buchbinderei 1), 8,4 % in der Fabrikation von Steinen, Erden, Glas, Keramik (Kalkbrennerei etc. 52, Steingut etc. 18), 2,9 % im Textilgewerbe (Posamentiererei 4, Seilerei 6, Spinnerei 8, Zubereitung etc. 6).
1880: Ackerbau, Dampfmahlmühle, Fab. für Goldleisten, Stärke und Zigarren (1878 gegr.), Pferdehandel, Schifffahrt, Viehzucht. – Die Fab. für Goldleisten vor 1890 eingegangen. – 1910: Fab. von Brauerei, Kalkbrennerei, Maschinen, Molkerei, Mühlen, Öl, Sägewerke, Schuhwaren, Stärke, Tabak, Weberei, Zementwaren, Ziegeleien, Zigarren; Kram-, Pferde-, Viehmärkte; Getreide- und Holzhandel. – Wirtschaftl. Niedergang nach WK I durch Verlust der Absatzgebiete, die neue Grenze zerschnitt die Bahnlinie nach Birnbaum (Miedzychód) und führte zum Rückgang der Wartheschifffahrt. In der Zwischenkriegszeit arbeiteten in S. nur ein Sägewerk, eine Stärkefab. und eine Ziegelei. – 1935: Gründung einer Fab. für Lebensmittelkonserven.
1939 lebten 3,5 % (217 Pers. mit ihren Angehörigen ohne Hauptberuf) der erwerbstätigen Bev. von häusl. Diensten, 16,5 % (1032) von Handel und Verkehr, 42,1 % (2627) von Industrie und Handwerk, 13,1 % (816) von der Land- und Forstwirtschaft, 24,8 % (1550) vom öfftl. Dienst und von priv. Dienstleistungen.
Land- und forstwirtschaftl. Betriebe mit einer Fläche von: 0,5 bis < 5 ha: 137, 5 bis < 10 ha: 21, 10 bis < 20 ha: 35, 20 bis < 100 ha: 42, ≥ 100 ha: 6.
1950: 87,1 % der Bev. mit nichtlandwirtschaftl. Einkommensquellen. – 1960: 38 Verkaufsstellen, davon 1 priv. – Um 1965: Keramikfab., Möbelfab., Molkerei, Sägewerk, Stärkefab., 2 Ziegeleien; bei S. wurden Ton-, Kies- und Sandvorkommen abgebaut. – 1970: 86,2 % der Bev. mit nichtlandwirtschaftl. Einkommensquellen. – 1984: 65 Verkaufspunkte. – Um 2000: Holzverarbeitende Industrie (Handwerksbetriebe, Möbelfab., Sägewerk) und Lebensmittelverarbeitung (Verarbeitung von Gemüse, Obst und Wild). – 2002: 180 Läden und Tankstellen.
2002: 79,9 % des poln. Durchschnittseinkommens. – 2018: 84,1 %.
Betriebsgrößen 2019: 0-9 Beschäftigte: 1039, 10-49: 34, 50-249: 7.b Organisationsformen der Wirtschaft
1549: Die Schneider in Blesen (Bledzew) erhielten eine Willkür, wie sie die Schneider in S. besaßen.
Zunftprivilegien: Fischer (1585), Fleischer (1632), Tuchmacher (1635), Schneider (1682), Schmiede (1685), Bäcker (1718), Kürschner (1728), Statuten der Brauerinnung (1765), Schusterinnung (1765), Keine geschlossenen Zünfte, S. besaß ein Brauurbar (1793).
1850: Gründung der Städt. Sparkasse. – 1910: Sparkasse, Depositenkasse der Ostbank für Handel und Gewerbe, Spar- und Kreditverein. – 1938: Stadtsparkasse, Kreissparkasse, Vereinsbank.c Verkehrseinrichtungen in der Stadt und zum Umland
1818: S. lag an der fahrenden Post von Glogau (Głogów) nach Stettin (Szczecin).
1831: Stromfahrzeuge mit 259 Last Tragfähigkeit. – 1849: 29 Stromfahrzeuge mit 696 Last Tragfähigkeit, 4 Frachtfuhrwerker mit 14 Pferden. – 1911: Bau des Winterschutz- und Umschlaghafens.
Taxis 1960: 2. – 1984: 10. – 2018: 7.
2020: Busverbindungen nach Meseritz (Międzyrzecz) und Landsberg/W. (Gorzów Wielkopolski).d Bedeutung der Stadt für ihr Umland
Um 1800: Zentraler Ort ohne Faktoren von überregionaler Bedeutung.
Um 2000: Industrie- und Tourismuszentrum, Verkehrsknotenpunkt.
2011: 445 Ein- und 387Auspendler.
9 Recht, Verwaltung und Verfassung der Stadt
a Stadtrecht
1406: Der poln. Kg. verlieh S., dessen Privilegien alle verbrannt waren, alle Rechte der kgl. Städte und gewährte Magdeburger Recht. – 1794-1807: Preuß. Allgemeines Landrecht. – 1807‑17: Warschauer Stadtrecht (Code Napoléon). – 1817‑34: Preuß. Allgemeines Landrecht. – 1834: Einführung der Städteordnung.
b Politische und Verwaltungsstrukturen
1425: Vogt, Bgm. und 3 Ratmannen (moderni consules) sowie die gesamte Gemeinde (totaque communitas). – 1585: Bgm., Rat, Richter und Schöffen, außerdem Viertelleute gen. – 1643: Bgm., Ratmannen, Richter und Schöffen sowie die gesamte Gemeinde entschieden, dass fortan die Ratmannen auf Lebenszeit gewählt werden sollten, bei Tod eines Ratmannes hatten Schöffen, Richter und Geschworenen der Stadt 4 Kandidaten zu nennen, aus denen der Starost einen auswählte; jährl. Ernennung des Bgm. durch den Starosten am 6. Jan. – 1641: 2 Wächter, Ende des 18. Jh. 3 Nachtwächter. – 1793: Dirigierender Bgm., 2. und 3. Bgm., 4 Ratmannen, Stadtsyndikus. Der dirigierende Bgm. jährl. vom Starosten eingesetzt, die Magistratsmitgl. waren auf Lebenszeit gewählt und wurden bei Vakanz vom Starosten aus von der Stadt vorgeschlagenen Kandidaten ausgewählt. Außerdem 1 Magistrats- und Gerichtsdiener sowie 1 Nachtwächter. – 1793: Einführung der preuß. Magistratsverfassung mit Polizeibgm. und Magistrat. – 1807-15: Verwaltung nach franz. Muster, weitgehend bis zur Einführung der Städteordnung 1834 beibehalten. – 1849: 8 Kommunalbeamte. – 1883: Bgm., Beigeordneter, 6 Magistratsmitgl., 18 Stadtverordnete. – 1914: 5 Verwaltungsbeamte, 2 Kassenbeamte, 3 Forstbeamte, 3 Schlachthofbeamte.
c Gerichtsbarkeit
1406: Der poln. Kg. verlieh den Bg. von S. das Recht, nur vor ihrem Schultheißen vor Gericht stehen zu müssen. Die Gerichtsbarkeit wurde vom Erbschultheißen ausgeübt. – 1569: Schultheißenamt von der Stadt für 42 Mk erworben und durch Stadtrichter und Schöffen ausgeübt. – 1793: Stadtrichter und 5 Assessoren, der Stadtsyndikus war Gerichtssekretär. Alle Mitgl. des Gerichts waren vom Magistrat gewählt. Das Gericht hatte Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit. – 1793: Justizbgm., dann L.- und St.-Gericht S. – 1849: Kr.‑Gericht Birnbaum (Międzychód), Gerichtsdeputation S.; 11 Zivilbeamte in der Rechtsverwaltung. – 1879: Amtsgericht S. – 1938: 2 Rechtsanwälte und Notare.
2020: Amtsgericht Meseritz (Sąd Rejonowy w Międzyrzeczu).d Wichtige nichtstädtische Ämter und Behörden
1849: 4 Zivilbeamte in der allgemeinen Landesverwaltung. – 1836: 1 Postmeister erw. – 1880: Oberförsterei, Post und Telegraf vorh. – 1874: Standesamt. – Ab 1887: Kreisstadt des neugebildeten Kr. S. – 1910: Telefon vorh. – 1938: Arbeitsdienstabt. 4/86.
1948: S. war Sitz einer Landgemeinde, die 6 Ortschaften (Gromada) umfasste. – 2020: S. ist Sitz einer Stadt-Landgemeinde, die insg. 15 Ortschaften umfasst.
10 Landesherrschaft und staatliche Zugehörigkeit
a Stadt- und Landesherren
Polen, vor 1300 wohl Hzt. Schlesien-Glogau. – 1313: Mark Brandenburg. – Ab 1326: Polen. – 1508: Kr. Posen (Poznań), Wojewodschaft Posen. – 1793: Südpreußen. – 1807-15: Hzm. Warschau (Warszawa). – 1815-1945: Preußen bzw. Deutsches Reich. – 1818: Prov. Posen, Kr. Birnbaum (Miedzychód). – 1887: Kr. S. – 1922: Prov. Grenzmark Posen-Westpreußen. – 1938: Prov. Brandenburg, RB Frankfurt/O.
1945: Polen. – 1946: Wojewodschaft Posen, Kr. S. – 1950-75: Wojewodschaft Grünberg (Zielona Góra), Kr. S. – Ab 1961: Kr. Landsberg/W. (Gorzów Wielkopolski). – 1975: Wojewodschaft Landsberg/W. – Seit 1999: Wojewodschaft Lebus (Województwo lubuskie), Kr. Meseritz.b Kriegsereignisse und Kriegsfolgen
1433: Hussiten zogen auf ihrem Zug in die Nm durch S. – 1521: Von brand. Truppen geplündert. – 1629, 1630, 1657, 1658, 1666 und 1711: Von Schweden geplündert. – 1712: Das von Russen besetzte S. ging in Flammen auf, als die Stadt von poln. Truppen eingenommen wurde. – 1758 im Herbst: Von russ. Truppen besetzt. – 1769: Der Bgm. und die Ew. von S. widersetzten sich den Konföderierten von Bar, die daraufhin den Bgm. und 8 ev. Bg. hinrichteten. – 1806: Von franz. Truppen besetzt. – 1848: Dt. Freiwillige aus S. kämpften gegen die poln. Aufständischen. – 1919: Ew. aus S. kämpften im Grenzschutz gegen großpoln. Aufständische, dabei fielen 21 Ew. von S. – 1939 Sept. 7 bis 1940 März: Sträflingslager der Gestapo, in dem ca. 150-200 poln. Häftlinge einsaßen, die als Feinde des dt. Volkes verhaftet worden waren. Die Zahl der Opfer von Exekutionen und Zwangsarbeit ist nicht bekannt. – 1945 Jan. 31: Eroberung durch die Rote Armee, Flucht und Vertreibung der dt. Bev. S. durch Artilleriebeschuss und bes. durch Brandstiftung nach der Besetzung durch sowjet. Soldaten zu ca. 45 %, nach anderen Schätzungen zu 60 % zerstört. – Auf dem Friedhof 481 Gräber von 1945 gefallenen sowjet. und poln. Soldaten.
11 Die Wehrverfassung
a Wehrhoheit und Wehrpflicht
1458: S. zur Stellung von 6 Fußsoldaten für den Feldzug gegen den DO verpflichtet. – 1521/24: S. erscheint unter den großpoln. Städten, die zur Stellung von Kriegswagen verpflichtet waren. – 1910: Bezirkskommando Samter (Szamotuły).
b Wehrverbände
1479: Altar der Schützengilde erw. – 1538: Privileg für die Schützengilde von Mgf. Albrecht von Brandenburg-Ansbach. – 1718: Neue Statuten der Schützengilde, 1724 vom poln. Kg. bestätigt. – 1919: Aufstellung des Grenzschutzes. – 1938: SA Sturmbann 1/141.
c Garnison
1793: Wachthaus der Garnison. – 1800-05: 1. Südpreuß. Provinzial-Invaliden-Kp. – 1846: Während des poln. Aufstandes in S. war das 2. Btln. des Leib-Grenadier-Rgt. Nr. 8 stationiert.
1914-18: Ersatzbtln. des Reserve-Inf.-Rgt. Nr. 46.
1936 Jan. 25 bis 1938 Feb. 1: Wehrmeldeamt. – 1938: S. wurde Garnison der Wehrmacht, 1937/38 wurde eine Kaserne errichtet, in die das Grenz-Inf.-Btln. 123 einzog. – 1939 Jan. 3: Sanitätsstaffel. – 1939 Sept. 18: Inf.-Ersatz-Btln. 466. – 1942 Nov. 7: Grenadier-Ersatz-Btln. 466. – 1943 März 3: Inf.-Panzerjäger-Ersatz-Kp. 257.
S. auch nach WK II Garnison, u.a. von 1945-47 15. Inf.-Rgt. (15 Pułk Piechoty). – 1976-2011: 61. S.er Flugabwehrraketen-Rgt. (61 Skwierzyński Pułk Rakietowy Obrony Powietrznej). – Seit 2011: 35. Flugabwehrraketen-Division (35 Dywizjon Rakietowy Obrony Powietrznej). – Seit 2017 Jan.: In S. ebenf. wechselnde amerikan. Einheiten stationiert.
1849: 12 Militärpers. (5 M, 7 F). – 1905: 2 Militärpers.
12 Die Wahrzeichen
a Siegel
1425: Siegel erw. – Ein 1679 benutztes Siegel (28 mm) mit der Umschrift: „ ∙ SIGILV ∙ CIVITATIS ∙ SCHWEREN“ zeigt den Löwen auf einem mit dem Bart nach rechts querliegenden Schlüssel ruhend, mit der Jahreszahl 1538 im Feld. – Ein Siegelstempel aus der Mitte des 17. Jh. (39 mm) mit der Umschrift „✻SIGILLVM ✻ CIVITATIS ✻ SCHWERINENSIS“ zeigt den schlüsseltragenden Löwen in einem mit einer fünfblättrigen Krone besetzten Rahmenschild. Schild und fünfblättrige Krone zeigt auch das Siegel von 1722 (31 mm) mit der Umschrift „SIGILLVM OPPIDI SCHWERINSENSIS (im Felde:) 1722“. Der Stempel des 1604 benutzten (34 mm) „・ SIGILLVM SCABINOV : CIVITATIS SCHWEREN“ zeigt in einem von 3 Engelsköpfchen umgebenen Rahmenschild einen Löwen ohne Schlüssel.
b Wappen
In blau ein doppelgeschwänzter, goldener Löwe, der in den Vorderpranken einen goldenen Schlüssel hält.
c Stadtfarben
Stadtfahne: Gelb-blau-weiß.
13 Das Münz- und Finanzwesen
a Münzprägung und Geldemission
1921-23: Ausgabe von Notgeld.
b Städtischer Haushalt
1462-65: S. zahlte Ziese in 5 Raten: 5 Mk, 5¾ Mk, 2 Gulden 31 Gr., 1 Mk 8 Gr., 2 Mk. – 1507: S. zahlte nur 5 Mk Schoss, da die Stadt zur Hälfte abgebrannt war. – 1581: S. zahlte 10 Mk Schoss. – 1513: Der poln. Kg. befreite S. wegen des Stadtbrandes 8 Jahre von den Abgaben und dem neuen Zoll auf Vieh und der Tranksteuer (Czopowe). – 1520: Der poln. Kg. befreite S., das von den Feinden zerstört worden war, für 4 Jahre von den Zinsen vom Ackerland, für 1 Jahr von der Tranksteuer (Czopowe). Die Befreiung galt nicht für die Abgaben von den Fleischern sowie die alten und neuen Zölle. Im selben Jahr gestattete der Kg. den Bg., die Juden auszuweisen, wofür sie nach 12 Freijahren 10 Mk Zins zahlen sollten. – 1564: Der poln. Kg. bestätigte S. seinen Grundbesitz und die zu erhebenden Steuern. – 1564/65: Die Einnahmen des Schlosses Meseritz (Międzyrzecz) betrugen aus S. 433 Zloty 7 Gr. – Bei der Bestätigung des 1567 erfolgten Erwerbs der Stadtvogtei durch den poln. Kg. verzichtete dieser auf den ihm bislang geleisteten Zins. – 1641: Die S.er Juden verpflichteten sich, gleich den S.er Bg. die 2 Wächter zu besolden. – 1793: S. leistete an die poln. Krone 192 Tlr. 8 Gr. 6 Pf. Rauchgelder, 33 Tlr. 8 Gr. Ledergeld und 69 Tlr. 22 Gr. 6 Pf. Ackergeld. An den Starosten in Meseritz jährl. 20 Dukaten Martinszins und 19 Dukaten von den Hufen. – 1793: Kämmereieinnahmen: 3151 Tlr.; Ausgaben: 2526 Tlr. 2 Gr.; Schulden: 1922 Tlr. – 1793: Einführung von Akzise und Servis. – Im 19. Jh.: Mahl- und Schlachtsteuer (1836: 1151 Tlr. 13 Gr. 4 Pf.), Rauchfangsteuer (1834: Pro Rauchfang 3 Tlr. 11 Gr. 3 Pf.), Pflasterzoll bis 1836, der Warthebrückenzoll war verpachtet (1870: 414 Tlr. Pacht), Kopfsteuer von Juden (1835: 425 Tlr. 28 Gr.). – 1868: Einnahmen: 2548 Tlr. – 1883: Zuschläge zur Staatsklassen- und klassifizierten Einkommenssteuer sowie zur Staatsgewerbesteuer; Hundesteuer, sonst. bes. Realsteuern, indirekte Gemeindeabgaben. – Einnahmen: 82343 Mk; Ausgaben: 77973 Mk. – 1892: 100 % der Staatseinkommenssteuer und 50 % der Geb.- und Grundsteuer. – 1911: 140 % der Staatseinkommenssteuer und der staatl. veranlagten Betriebs-, Geb.-, Grund- und Gewerbesteuer; Brau- oder Braumalz- und Biersteuer, Hunde- und Lustbarkeitssteuer, Umsatzsteuer. – Einnahmen: 291789 Mk; Ausgaben: 297206 Mk; Kapitalvermögen: 94064 Mk; Schulden: 478205 Mk; Stiftungsvermögen: 35335 Mk.
Einnahmen 2018: 61,1 Mio. PLN; Ausgaben: 65,9 Mio. PLN; wichtigste Posten: Bildung und Erziehung, Öfftl. Verwaltung und Sozialhilfe; Investitionen: 22,2 %.
14 Das Gebiet der Stadt
a Stadtfläche
1564: Eine Urk. nennt ausgedehnten Besitz der Stadt an Gewässern, Wald und Wiesen. – 1564/65: Das Schloss in Meseritz (Międzyrzecz) bezog Abgaben von 19 städt. Feldern, 1581 22 Hufen besteuert. – 1619-29: S. führte einen Rechtsstreit mit dem Abt von Blesen (Bledzew) wegen Besitz von Ackerland. – 18. Jh.: 21 fläm. Hufen. – 1793: Die Flur war nach Kulmer Maß vermessen, die Stadt besaß eigene Forsten, aus denen den Bg. freies Bau- und Brennholz zustand. – Landwirtschaftl. Nutzflächen 1849: 9662 mrg. Acker, 300 mrg. Gärten etc., 6035 mrg. Hütung, 9000 mrg. Wald, 5648 mrg. Wiesen. – 1885: 6356 ha. – 1905: 6347,7 ha. – 1931: 6347,1 ha (Grundsteuerreinertrag pro ha: 7, 41 Mk).
1960: 60 qkm. – 1972: 22,2 qkm aus dem Stadtgebiet ausgegliedert. – 1998: 35,7 qkm. – 2020: 35,9 qkm.d Eingemeindungen
Wohnplätze 1871: Kolonie Crebse, VW Kiewitz, Obramühle, Schiffe auf der Warthe. – Wohnplätze 1931: Dampfmühle, Forsthaus I, Forsthaus II, Forsthaus III, Forsthaus Fuchsberg, Ziegelei Hedwig, Kiewitz, Krebse, Neu Schwerin, Obramühle, Strommeisterei, Waldwärterhaus, Ziegelei I, Ziegelei II.
15 Das Kirchenwesen
a Katholische Kirche
Bst. Posen. – 1510: Dekanat Meseritz (Międzyrzecz). Pfarrer und Propst von S. 1328 erw. Die 1328 erw. Michaelskirche (Kościół św. Michała) 1540 den Protestanten übergeben, 1604 zurück an die Kath.
Im 16. Jh.: Bau der Heilig-Geist-Kirche mit Spital, die Ende des 16. Jh. von den Kath. genutzt wurde. – 1513: Elendengilde erw. – 1638: Visitation der kath. Kirche durch den Bf. von Posen; S. verpflichtete sich, Kirche und Pfarrgeb. zu unterhalten. – 1793: 1 Propst. – 1923: Apostol. Nuntiatur Schneidemühl (Piła). – 1938: 1 kath. Pfarrer.
1946: Die ev. Kirche als Kirche des heiligsten Erlösers (Kościół Najśw. Zbawiciela) geweiht. – Seit 1992 bzw. 1992: Bst. Grünberg-Landsberg (Diecezja zielonogórsko-gorzowska), Dekanat Roktiten (Rokitno).b Reformation, evangelische Kirche und andere Religionsgemeinschaften
Ab Mitte des 16. Jh. war S. ein Zentrum der Reformation. – 1563: Übertritt der Ew. zur Reformation und Übernahme der kath. Kirche, die 1604 den Kath. zurückgegeben werden musste.
1637: Bau des ev. Bethauses. – Im 18. Jh. besaß die ev. Gemeinde das Patronat des Spitals. – 1793: Propst und Diakon. – 1923: Kirchenprov. Grenzmark-Westpreußen. – 1938: 2 ev. Pfarrer.
Seit 1958: In S. gibt es die griech.-kath. Pfarrei der hl. Olga und Waldemar (Parafia Greckokatolicka św. Włodzimierza i Olgi), die ihre Gottesdienste in der kath. Stadtkirche abhält. Eparchie Breslau-Danzig (Eparchia Wrocławsko-Gdańska), Dekanat Grünberg (Zielona Góra).c Juden
1507: Die S.er Juden zahlten 7 Gulden Krönungssteuer. – 1520: Der poln. Kg. erlaubte der Stadt, die Juden auszuweisen. – 1520: Die Bg. von S. erlangten das Privileg, dass Juden in der Stadt nicht mit Leinwand handeln durften. – 1532: Die Juden von S. und Meseritz (Międzyrzecz) erhielten vom Mgf. von Brandenburg das Privileg, Jahrmärkte in der Mark zu besuchen. – 1539: Der Zoll in S. war an Juden verpachtet. – 1564/65: 17 jüd. H und 5 Juden, die in Speichern (Komora) wohnten. – 1642: Der poln. Kg. bestätigte den Vertrag, den S. 1641 mit den Juden zur Regelung der gegenseitigen Verhältnisse abgeschlossen hatte. Darin verpflichteten sich die Juden u.a., wie bisher von jedem H 12 poln. Gulden Scharwerksteuer zu zahlen; jüd. Handwerker durften nur das Schneiderhandwerk und nichtzünftige Handwerke ausüben. – Die Innungsprivilegien des 17./18. Jh. beschränkten die Erwerbsmöglichkeiten der Juden, so war es ihnen u.a. verboten, Tuch zu machen und aufzuschneiden oder Leder in den Str. der Stadt aufzukaufen. – Anfang des 18. Jh.: Vermutl. Anlage des jüd. Friedhofs auf dem Judenberg ca. 2 km vom Stadtzentrum bei der Str. nach Meseritz, dessen ältester bekannter Grabstein aus dem Jahre 1736 stammt. – Ab ca. 1770: Rabbiner aus S. bekannt. – 1765: 492 Juden. – 1784: Die Synagoge in der Krummen Str. brannte ab, ein Jahr später wiedererrichtet. – 1839-41: Bau einer neuen Synagoge, da die alte zu kl. geworden war. – Um 1800: 906 Juden. – 1815: 1053 Juden. – 1836: Die S.er Juden zahlten dem Starosten von Meseritz 78 Tlr. 22 Gr. 6 Pf. Schutzgeld. – 1833: Eröffnung einer jüd. Privatschule, 1834 einer jüd. Elementarschule. – 1840/41: Bau einer neuen Synagoge. – 1842: 1569 Juden, Synagoge mit Rabbi. 5 Juden betrieben Schankwirtschaft und Kramhandel auf dem Lande, 240 Juden beschäftigten sich mit stehendem Handel, 16 haussierten, 7 betrieben Schank- und Gastwirtschaft, 20 selbstständige Handwerke oder Fabrikation. – 1858: 971 Juden. – 1865: Bau des jüd. Waisenhauses. – 1905: 225 Juden, Kantor, jüd. Volksschule, 1 Synagoge. – 1913: 115 Juden. – 1925: Ca. 30 Fam., 23 Zensiten, Synagoge, Friedhof; Kantor, Diener, Lehrer, die jüd. Waisenanstalt damals nicht in Betrieb. – 1932: 78 Juden. – 1939 Mai 17 verzeichnet die Ergänzungskartei zur Volkszählung 32 Pers. in S., 11 Ew. von S. wurden nachweisl. Opfer des Holocaust. – Mitte der 1930er-Jahre fanden die letzten Bestattungen auf dem Friedhof statt, der WK II unbeschadet überstand. In den 1960/70er-Jahren Verfall des Friedhofs, u.a durch Straßenbau und Vandalismus. 1992 unter Denkmalschutz gestellt, 2002 erfolgten Sicherungsmaßnahmen, damals noch 247 Grabsteine vorh. – Die Synagoge in der Reichskristallnacht nicht zerstört und in ein Getreidemagazin umgewandelt. 1945 Jan. 30 vor dem Einmarsch der Roten Armee niedergebrannt, die Mauern in den 1960er-Jahren abgetragen und Errichtung von Wohnblöcken.
16 Sozial-, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen
a Wohlfahrtspflege
1674: Apotheke erw. – 1793: 3 Apotheken, Ev. Spital vorh., 1 jüd. Doctor Medicina, Stadtchirurg. – 1849: Apotheke, 2 Zivilärzte, 1 Zivilwundarzt 1. Klasse, 4 geprüfte Hebammen. – 1868: Gründung des Vaterländischen Frauenvereins (Tätigkeit 1916: Armenpflege). – 1898: Bau des Johanniter-Krankenhauses, das nach WK I in das Eigentum der Stadt überging. – 1898: Gründung des Siechenhauses, ungefähr zur gleichen Zeit Errichtung von 2 Wohngeb. für Ortsarme. – 1911: 2 Armen- und Wohltätigkeitsanstalten. – 1930: Bau des Caritashauses. – 1938: 1 Apotheke, 5 Ärzte, 1 Zahnarzt, 2 Tierärzte.
Um 1965: Krankenhaus vorh. – 1984: 182 Krankenhausbetten, 95 Krankenschwestern, 3 Gesundheitszentren, 1 Hebammenstation, 1 Notaufnahme, 1 Apotheke, 4 Krankenwagen, 24 Ärzte, 6 Zahnärzte. – 1992: 140 Krankenhausbetten, 104 Krankenschwestern, 29 Ärzte, 3 Zahnärzte. – 2002: 1 Krankenhaus mit 104 Betten, 2 priv. Gesundheitszentren, 3 Apotheken.b Versorgungseinrichtungen
1793: Alle Str. gepflastert, aber nicht vollständig.
1793: 7 öfftl. und 19 priv. Brunnen. – 1929/30: Bau des Wasserwerks und der Kläranlage. Ca. 6 km Wasserleitungen, die von 2 Rohbrunnen von je 63 m Tiefe gespeist wurden. 3,5 km Kanalisation.
1846: 6 Straßenlaternen aufgestellt.
1871: Freiwillige Feuerwehr gegr.
1902/03: Errichtung des städt. Schlachthofs.
1907: Anschluss an das E-Werk Blesen (Bledzew). – 1911: 271 Abnehmer; 2 Badeanstalten.
1960: 16,7 km Wasserleitungen, kein Gas. – 2002: 35,2 km Wasserleitungen, 17,9 km Kanalisation, 27,7 km Gasleitungen. – 2005: Inbetriebnahme der Kläranlage.c Freizeiteinrichtungen
1768: Erster Gasthof „Zu den drei Rosen“ in S. – 1793: 1 Gasthof vor dem Tor. – 1831: 4 Gasthöfe für die gebildeten Stände, 2 Krüge und Ausspannungen, 28 Schankwirte; 3 Musikanten, die gewerbsweise in Wirtshäusern spielten. – 1849: 3 Gasthöfe für die gebildeten Stände, 7 Krüge und Ausspannungen, 21 Schankwirte; 15 Musikanten, die gewerbsweise in Wirtshäusern spielten. – Ende des 19. Jh.: Anlage einer städt. Badeanstalt an der Warthe (Warta). – 1911: 5,22 ha öfftl. Park. – 1912: Bau der städt. Turnhalle. – 1928: 1 Freiluftschwimmbad, 1 Schießsportanlage, 3 behelfsmäßige Spiel- und Sportplätze, 1 Tennisanlage, 2 Turnhallen. – 1938: 16 Gaststätten, 3 Hotels.
1960: 1 Bar, 1 Café, 1 Restaurant. – 1984: 8 gastronom. Betriebe. – 1960: 25 Hotelbetten. – 1984: Kein Hotel, 164 Übernachtungsplätze. – 1992: 2 Tourismusobjekte mit 43 Betten. – 2002: 3 Tourismusobjekte mit 107 Betten, darunter 1 Hotel mit 50 Betten; 3424 Übernachtungstouristen. – 2019: 2 Gästezimmer, 1 sonst. Hotelobjekt.
17 Das Bildungswesen
a Schulen
1540: Schulrektor erw. – 18. Jh.: Lateinschule, kath. Stadtschule, ev. Schule für Mädchen und jüd. Schule. – 1793: In der Lateinschule 1 Rektor und 1 Kantor, an der kath. Schule der kath. Rektor und der ev. Kantor an der Mädchenschule. – 1825: Kath. Volksschule erw., ev. 1832. – 1833: Eröffnung der jüd. Volksschule. – 1835: Einrichtung einer Industrieschule für Mädchen, zu dieser Zeit bestanden außerdem eine Hüteschule sowie eine Sonntagsschule für Lehrlinge. – 1849: 3 Elementarschulen, 1 Mittelschule, 1 Töchterschule. – 1870: Eröffnung der Städt. Höheren Knabenschule, für die 1880 ein Schulgeb. errichtet wurde. 1911 in eine Realschule umgewandelt, bei der im selben Jahr ein Alumnat errichtet wurde. – 1871: 18,4 % der Bev. > 10 J. Analphabeten. – 1879: Bau der Realschule. – 1880: Einrichtung der Höheren Mädchenschule, 1929 aufgelöst. – 1886: Einrichtung der gewerbl. Fortbildungsschule, um 1900 der kaufmänn. Fortbildungsschule, nach WK I gewerbl., kaufmänn. und hauswirtschaftl. Berufsschule. – 1896: Bau der ev. Volksschule. – 1904: Einrichtung der Präparandenanstalt, 1905/06 Bau der Präparandenanstalt. – 1908: Bau des Lehrerseminars, nach WK I mit der Präparandenanstalt vereinigt, 1926 aufgelöst. – 1910: Lehrerseminar, Präparandenanstalt, Realschule, Höhere Mädchenschule, gewerbl. und kaufmänn. Fortbildungsschule, Kerbschnitzschule. – Nach WK I Gründung der Landwirtschaftsschule. – 1926: Auflösung der Lehrerseminare, Einrichtung der Aufbauschule im Geb. des Lehrerseminars. Die Aufbauschule später in eine Oberschule umgewandelt, die mit der Realschule vereinigt wurde. – 1938: Landwirtschaftl. Schule. – Von 1942-45: Berliner Litzmann-Schule (heute: Leibniz-Schule) nach S. evakuiert.
1960: 165 Vorschulplätze, 2 Grundschulen, 1 allgemeinbildende Oberschule, 1 berufsbildende Schule, 1 Technikum. – Um 1965: 3 Grund- und 1 allgemeinbildende Oberschule, Berufsschule für Korbflechterei. – 1984: 1 Krippe, 3 Vorschulen, 2 Grund- und 1 allgemeinbildende Oberschule, 3 berufsbildende Schulen, 2 berufsbildende Schulen mit Abitur. – 1992: 2 Vor-, 1 Grund- und 1 allgemeinbildende Oberschule, 2 berufsbildende Schulen und 4 berufsbildende Schulen mit Abitur. – 2002: 2 Vor-, 2 Grund-, 1 Mittel- und 1 allgemeinbildende Oberschule. – 2018: 1 öfftl. Vor- und 1 öfftl. integrative Vorschule, 1 öfftl. Grundschule mit integrativer Abt., 1 öfftl. Oberschule und 1 öfftl. Oberschule für Erwachsene, 1 öfftl. berufsbildende Schule, 1 öfftl. Technikum, 1 öfftl. Schule für Gymnasialabsolventen.
b Kulturelle Einrichtungen
1849: 1 Leihbibliothek. – Um 1900: Gründung der Volksbücherei als Zweigstelle der Posener Provinzial-Wanderbücherei, ab 1918 in Trägerschaft des Kr. – Anfang des 20. Jh. Gründung des Vereins für Kunst und Wissenschaft. – 1929: Gründung der städt. Volksbücherei in Trägerschaft der Gemeinde. – 1934: Eröffnung des Museums in der ehemal. Präparandenanstalt.
1929: 2 Kinos. – 1941: Warthe-Filmtheater, gegr. 1912, 500 Plätze, 6-7 Tage pro Woche.
Kino 1960: 1 mit 268 Plätzen, 828 Vorstellungen pro Jahr. – 1984: 331 Kinoplätze. – 1992: Kein Kino.
1960: Bibliothek vorh., 21310 Bde. – 2019: 24512 Bde.
1960: Kulturhaus vorh. – Um 1965: Kulturhaus und Klub der Kulturfreunde.
18 Das Pressewesen
a Verlage und Druckereien
1831: 2 Buchbinder. – 1849: 1 Druckerei mit 2 Pressen, 1 Buchhdlg., 1 Buchbinder. – 1938: 2 Buchdruckereien, 2 Buchhdlg.
b Zeitungen und Zeitschriften
S.er Lokal-Anzeiger (gegr. 1848), um 1863 eingegangen. – S.er Kr.- und Wochenblatt (gegr. 1863; Auflage 1928: 2000). – S.er Zeitung (gegr. 1892; Auflage 1912: 3 x pro Woche 1200), 1934: S.er Zeitung mit S.er Kreisblatt zwangsvereinigt (Auflage 1936: 2685).
19 Literatur zur Stadtgeschichte
a Bibliografien
Verzeichnis Grenzmark, S. 438f. – Rister, S. 264.
b Quelleneditionen
Urkunden im CDPM gedruckt. – J. Szastecki, Urkundliches zur Geschichte der Stadt Schwerin an der Warthe (Programm der Städt. höheren Knabenschule zu Schwerin a. d. Warthe, 1883).
c Gesamtdarstellungen
Wuttke, Städtebuch des Landes Posen, 1864, S. 449-451. – DSB 1, 1939, S. 635f. – B. Thome, Schwerin (Warthe) 1793-1945, 1963. – SGHZP Poznań 4, 2008, S. 515-521.
d Nachweis älterer Stadtpläne
Stadtplan, 1780 (Abb. in: B. Thome, Schwerin 1793-1945, 1963, S. 15).
20 Die Sammlungen der stadtgeschichtlichen Quellen
StadtA im APG.