Das Institut für vergleichende Städtegeschichte erforscht die Geschichte in Städten und von Städten in der europäischen Geschichte. Als neuralgische Zentren unserer Zivilisation und Spiegelbilder der Gesellschaft erlaubt die Erforschung von Städten wichtige Rückschlüsse auf Bedingungen, Formen und Wechselbeziehungen des menschlichen Zusammenlebens.

Von frühmittelalterlichen Vorformen und der entwickelten mittelalterlichen Stadt im 12. Jahrhundert bis zum Städtebau im 20. Jahrhundert untersuchen wir Stadtentstehung, urbanen Wandel und Niedergang anhand historischer Quellen und Daten. Dabei entwickelt das IStG Methoden des Vergleichs, um Besonderes wie auch Typisches an und in Städten im Kontext der europäischen Urbanität greifbar zu machen. Räumlich setzt das IStG seinen Forschungsschwerpunkt in Mitteleuropa, von wo aus sich historische Verbindungslinien v.a. in den ostmitteleuropäischen Raum ergeben.

Als interdisziplinäres Kompetenzzentrum besitzt das IStG durch die jahrzehntelange Produktion von Karten und Atlanten Erfahrung in der historisch-kartographischen Visualisierung zu Städten in der Geschichte, seit einigen Jahren nun auch im Feld der „Digital Humanities“. In Fachpublikationen, digitalen Wissensressourcen und vielfältigen Veranstaltungsformaten informieren wir Fachwelt und Öffentlichkeit über die aktuellen Forschungsergebnisse. Zukünftig wird zudem die Publikation von standardisierten Geodaten als nachnutzbare Forschungsdaten einen größeren Raum einnehmen. Das IStG ist damit ein wichtiger Brückenbauer, um einer exakteren, datenbasierten Städteforschung den Weg zu bereiten.

Das in Münster angesiedelte An-Institut der Universität Münster beschäftigt ca. 20 Mitarbeiter*innen. Mit exzellent aufgestellter Forschungsbibliothek, umfassender bibliographischer Datenbank zur vergleichenden Städteforschung und umfangreichen Bild- und Kartensammlungen ist das IStG als Forschungszentrum zugleich ein Begegnungs- und Arbeitsort für Fellows und Stipendiat*innen aus dem In- und Ausland.