Alle zwei Jahre veranstaltet das Institut, in der Regel nach dem Sonntag Laetare, ein Frühjahrs-Kolloquium zu aktuellen Themen der vergleichenden Städtegeschichte unter Beteiligung hochrangiger Wissenschaftler.
Frühjahrstagung 2026
Save the Date!
Das 49. Frühjahrskolloquium des IStG, veranstaltet in Zusammenarbeit mit Henning Steinführer (Braunschweig) und Angela Huang (Lübeck), findet am 16. und 17. März 2026 zum Thema "Zwischen Reich und Fürstenherrschaft – Der Typus der autonomen Stadt im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit" im Vortragssaal des LWL-Museums für Kunst und Kultur Münster statt.
Frühjahrstagung 2023
Das 48. Frühjahrskolloquium des IStG, veranstaltet in Zusammenarbeit mit Carla Meyer-Schlenkrich und Gabriel Zeilinger, findet am 20. und 21. März 2023 zum Thema "Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt - Umweltgeschichte im urbanen Raum" im Vortragssaal des LWL-Museums für Kunst und Kultur Münster statt.
Die vormoderne Stadt wurde bislang nur vereinzelt zum Terrain für die in den letzten Jahren durch die Entwicklungen der Gegenwart alarmierte und erwachende Klima- und Umweltgeschichte. Das hat verschiedene Gründe:
Auch wenn die Menschen in Mittelalter und Frühneuzeit pragmatisch durchaus Maßnahmen betrieben, die auf den Schutz natürlicher Ressourcen, auf Emissionsbegrenzung etc. angelegt waren, so hatten sie noch kein explizites „Umweltbewusstsein“ oder verstanden sich gar als „Naturschützer“; für unsere modernen Fragen nach „Nachhaltigkeit“ ist kein umfassender Quellenbegriff, sondern sind höchstens Teilbegriffe (u.a. „Hege und Pflege“) auszumachen.
Das gilt zwar nicht nur für „die Stadt“, sondern auch für „das Land“, welches sich jedoch leichter als der urbane Raum als „Ökosystem“ beschreiben lässt: Mit „dem Land“ und seinen Wäldern, Gebirgen, Sümpfen, Gewässern rücken die z.T. rasanten und alarmierenden Veränderungen der Vegetation und des Landschaftsbildes in den Jahrhunderten der Vormoderne anschaulich in den Fokus. Dort also scheinen die in den Titeln der einschlägigen Werke viel zitierten „Wechselwirkungen zwischen Natur und Mensch/Kultur“ eher fassbar, dort liegen die Themen für historische Geographie und Besiedlungsgeschichte, für Umweltarchäologie, Klimaforschung oder Archäobotanik auf der Hand. Die Stadt gilt für die Forschungen zur Vormoderne dagegen oft noch als Nicht-Naturraum schlechthin.
Umgekehrt wurden für den Bereich des Stadtraums viele Themen wie z.B. Wasserbau und -entsorgung, die man auch umwelthistorisch angehen kann, bislang unter anderen Etiketten verhandelt: allen voran in der Bau-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte, unter dem Label der Katastrophengeschichte, unter den Stichworten „Ressourcennutzung“, z.T. auch als Ernährungsgeschichte.
Ziel der Tagung ist es daher, die bislang fassbaren Forschungen, ihre Ergebnisse und Thesen zur Umweltgeschichte in der vormodernen Stadt in der Zusammenschau zu zeigen, dem Sujet damit mehr Sichtbarkeit zu verleihen und neue Forschungsschneisen zu diskutieren. Als Titel gewählt wurde mit dem Bild des urbanen „Stoffwechsels“ ein metaphorischer Rahmen, der bereits in vielen mit Umweltthemen befassten Forschungsgebieten für die Wechselwirkungen von natürlichen und menschlichen Systemen in der modernen Stadt eingeführt ist (s. https://wiki.edu.vn/wiki25/2021/06/27/stadtischer-stoffwechsel-wikipedia/; vgl. allerdings auch Reinhold Reith in seinem EDG-Band zur Umweltgeschichte der FNZ).
In einer ersten Sektion geht es um den Krisen- oder Störfall, auf den der „Stoffwechsel“ der Stadt reagieren musste; zugleich um die Frage, wie diese Krisen- und Störfälle zeitgenössisch wahrgenommen und welche Lehren aus ihnen für künftige Risikominimierung gezogen wurden.
In einer zweiten Sektion wird dieser „Stoffwechsel“ verstanden als ganzheitlicher Begriff für alle Aktivitäten und Maßnahmen, mit denen die vormodernen Städte für ihren Energiebedarf, für Versorgung und Entsorgung, für die dafür notwendigen Infrastrukturen sorgten; im Zentrum stehen soll dabei die Frage nach den umwelthistorischen Auswirkungen dieser Aktivitäten.
Das Programm zur Tagung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Der Tagungsbericht kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Tagungsbericht 2023
Frühjahrstagung 2021
Das 47. Frühjahrskolloquium des IStG fand am 15. und 16. März 2021 statt und wurde von Dr. Andrea Pühringer (Grünberg) und Prof. Dr. Martin Scheutz (Wien) ausgerichtet zum Thema:
Kurstädte in der Neuzeit. Vermeintliche Idylle, wachsende Urbanität und demonstrativer Konsum
Kurstädte als „Minderstädte“ standen lange im Schatten der Stadtgeschichtsforschung: zu klein, zu idyllisch, zu wenig bedeutsam bzw. in ihrer Bedeutsamkeit flackernd, weil den Moden und Konjunkturen der Zeit unterworfen. – Ausgehend von der Tatsache, dass das Phänomen Kurstadt mittlerweile durch zahlreiche interdisziplinäre Publikationen erschlossen ist, aber diese Publikationen meist nur von wissenschaftlichen Teilöffentlichkeiten wahrgenommen werden, stellt die Frühjahrstagung des Instituts für vergleichende Städtegeschichte 2021 das Phänomen „Kurstadt“ in den Mittelpunkt des Interesses.
Bisherige Forschungen und Publikationen weisen kaum vergleichende Dimensionen auf, befassen sich vorzugsweise mit kunsthistorisch-architektonischen bzw. denkmalpflegerischen und medizingeschichtlich-balneologischen Themen oder nehmen meist nur das elitäre Kurpublikum bzw. berühmte Persönlichkeiten in den Blick. Demgegenüber soll die Tagung ein viel weiter gefasstes Themenspektrum bieten. Nicht nur eine vergleichende Perspektive der Kurorte ist angedacht, sondern auch die Vielschichtigkeit dieser mitunter mondänen Orte soll beleuchtet werden. Mit von Bedeutung ist dabei auch die Widersprüchlichkeit der Kurstadt im Spannungsfeld von ländlicher Idylle und städtischer Moderne bzw. im Spannungsfeld von Entsagung und Überfluss: Kneippkuren versus nächtliche gesellschaftliche Betriebsamkeit, Trinkkur und Diäten versus übermäßigem Alkohol- und/oder Zuckergenuss, reiche Industrielle und bitterarme Stadtbewohner trafen in diesem Städtetypus aufeinander. Ein „Experimentierfeld der urbanen Moderne“ zeichnete sich ab, aber eben nicht nur! Kurorte waren auch Orte der politischen Auseinandersetzung, des entstehenden Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit. Diese vielfältigen, kontrastreichen Aspekte erscheinen prägend für Kurstädte. Allerdings stellt sich die Frage, ob sich diese „Gegensätzlichkeiten“ nicht auch gegenseitig bedingten, insofern als ein idyllischer Zufluchtsort vor den Unbilden der Moderne entsprechend adäquate Annehmlichkeiten bieten musste, um überhaupt Erholung zu ermöglichen.
Die Tagung wurde als Online-Veranstaltung über die ZOOM-Plattform der Universität Münster durchgeführt.
Das Programm zur Tagung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Programm der Tagung 2021
Der Tagungsbericht kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Tagungsbericht 2021
Frühjahrstagung 2019
Das 46. Frühjahrskolloquium des IStG fand am 11./12. März 2019 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gerhard Fouquet und Prof. Dr. Matthias Müller, in Verbindung mit dem Akademieprojekt „Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800)“ zum Thema "Geschichtsbilder in Residenzstädten des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Präsentationen – Räume – Argumente – Praktiken" statt.
Das Programm zur Tagung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Programm der Tagung 2019
Der Tagungsbericht kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Tagungsbericht 2019
Frühjahrstagung 2017
Das 45. Frühjahrskolloquium des IStG fand am 27./28. März 2017 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Sabine v. Heusinger und Prof. Dr. Susanne Wittekind der Universität Köln zum Thema "Die materielle Kultur der Stadt in Spätmittelalter und Früher Neuzeit" statt.
Das Programm zur Tagung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Programm der Tagung 2017
Der Tagungsbericht kann unter folgendem Link abgerufen werden:
Tagungsbericht 2017
Eine Übersicht der vergangenen Frühjahrstagungen finden Sie zusammen mit den jeweiligen Programmen und Tagungsberichten in unserem Archiv.