Historischer Atlas Kreis Warendorf und Stadt Münster DIGITAL
Herzlich Willkommen beim interaktiven Angebot des Projektes „Historischer Atlas für den Kreis Warendorf und die Stadt Münster“. Hier erhalten Sie zunächst einmal Informationen zur administrativen Entwicklung des Gebietes im 19. und 20. Jahrhundert. Wie haben sich das Kreis- und Stadtgebiet im Lauf der Jahrzehnte verändert? Welche Kommunen sind hinzugekommen, welche haben den Kreisverband verlassen, wann gab es Phasen der Eingemeindung? Welche inneren kommunalen Strukturen haben sich entwickelt?
Einteilung der Kreise des Regierungsbezirks Münster 1816
Mit der Verordnung „wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden“ vom 30. April 1815 wurden die Grundlagen der bis heute bestehenden kommunalen Gliederung Westfalens geschaffen. Die preußischen Westprovinzen (Rheinland und Westfalen), auf die sich diese Bestimmung vorwiegend bezog, entstanden mit den Festlegungen des Wiener Kongresses zur Neuordnung Europas nach der Napoleonischen Ära (1806–1814). Mit der Unterzeichnung der Deutschen Bundesakte und der Gründung des Deutschen Bundes erhielt nach dem Ende des Alten Reiches (1806) auch das Staatensystem in Deutschland insgesamt eine neue Grundlage. Ziel war eine Wiederherstellung der Machtverhältnisse, wie diese vor der Französischen Revolution bestanden hatten. Ein Großteil Westdeutschlands kam somit damals an das Königreich Preußen – und diesen neuen Gebieten musste ein Verwaltungssystem gegeben werden.
Die Provinzen wurden in Regierungsbezirke (Arnsberg, Münster, Minden) und diese wiederum in Landkreise eingeteilt. Dabei wurde weniger auf historische Grenzziehungen geachtet als auf ausgeglichene Größe hinsichtlich Fläche und Einwohnerzahl. Die Einteilung des Regierungsbezirks Münster in zehn Landkreise trat am 10. August 1816 in Kraft, was im vorliegenden „Amts-Blatt der Königl. Regierung zu Münster“ veröffentlicht wurde. Damals entstanden neben der kreisfreien Stadt Münster auch die Kreise Münster, Warendorf und Beckum, um die es auf diesen Seiten geht.
Literatur
- Stephanie Reekers, Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967, Münster 1977 (Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Reihe 1, Heft 18).
- Bernd Walter, Von der preußischen Provinz zum Landesteil Nordrhein-Westfalens – Verfassung und politische Kultur unter fünf Systemen, in: Westfalen in der Moderne 1815–2015. Geschichte einer Region, hrsg. v. Karl Ditt u.a., 2. Aufl., Münster 2014, S. 27–75.
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