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Historischer Atlas Stadt Münster DIGITAL
Die Entwicklung Münsters zur Großstadt und zum führenden Oberzentrum Westfalens war ein Prozess, der zwischen 1850 und 1930 enorm an Fahrt aufnahm. In dieser Phase wurde die westfälische Provinzialhauptstadt zum Verwaltungsmittelpunkt. Der Anschluss an das immer dichter werdende Eisenbahnnetz ab 1847 verband Münster mit der Welt. 1899 folgte der Dortmund-Ems-Kanal, der Münster zur Hafenstadt machte. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Stadt zudem einer der bedeutendsten Garnisonsstandorte Deutschlands. Mit der infrastrukturellen Anbindung ging die Entwicklung zum Wirtschaftsstandort Hand in Hand, die auf das bisher agrarisch dominierte Umland zurückwirkte. Das neue Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum bot somit zahlreiche Arbeitsplätze. Wohnraum musste geschaffen werden, der Stadtraum wurde knapp. Die beiden größeren Eingemeindungsphasen 1875 und 1903 zeugen von diesem Entfaltungsdrang. In dieser Boom-Phase sprossen zudem Kultur- und Bildungsinstitutionen, aber auch Sportstätten oder Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Pilze aus dem Boden. Münsters Topographie wandelte sich in diesen acht Jahrzehnten fundamental. Die Fläche der Stadt wuchs von ca. 190 (1874) auf 6725 Hektar (1903), gefolgt von einer stetigen Siedlungsverdichtung.
Hinweise zur Benutzung der interaktiven Karten
Das Projekt „Historischer Atlas Stadt Münster DIGITAL“ bedient sich zur Visualisierung bestimmter historischer Prozesse und Entwicklungen interaktiver Karten. Als Nutzer können und sollen Sie hier also selbst tätig werden, um bestimmte thematische Informationen angezeigt zu bekommen. Deshalb werden an dieser Stelle einige kurze Hinweise zur Benutzung gegeben:
Rechts oben finden Sie in allen Karten einen Button, der es Ihnen ermöglicht, sich verschiedenen Layer (Ebenen) anzeigen zu lassen. Zum einen können Sie auf diese Weise verschiedenen historische und aktuelle Kartengrundlagen auswählen. Zum anderen ermöglicht es Ihnen das Anklicken von Kästchen oder Punkten, den jeweiligen Karteninhalt zu variieren. So lassen sich verschiedene Zeitschnitte, verschiedene räumliche Gliederungen oder Themen anzeigen. Ferner sind im Kartenbild selbst Elemente wie Standorte oder Streckenverläufe integriert, zu denen Sie per Mausklick mittels eines Pop-Ups weiterführende Informationen erhalten.
Zur besseren Benutzbarkeit sind die Zoomstufen je nach Thema limitiert.
Unterhalb der eigentlichen Karte finden Sie ferner einen längeren oder kürzeren Informationstext, der die historischen Hintergründe der Karten erläutert. Den Abschluss bilden weiterführende Literaturhinweise.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim spielerisch-intuitiven Erforschen einiger Aspekte der münsterischen Stadtgeschichte!
Historische Gemeindekarte der Stadt Münster
![Historische Gemeindegrenzen der Stadt Münster](/imperia/md/images/staedtegeschichte/6_interaktivekartographie/fittosize_528_393_f08e146ca9f95e02f949049a8e3f1e19_historische_gemeindegrenzen.jpeg)
Zwischen 1850 und 1930 hat sich das Stadtgebiet Münsters stark verändert. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschränkte es sich auf den mittelalterlichen Stadtgrundriss, der heute noch durch den Verlauf der Promenade zu erkennen ist. Durch zwei Eingemeindungsprozesse in den Jahren 1875 und 1903 erhielt die schon damals kreisfreie Kommune Teile aus den Kirchspielen Lamberti, Mauritz und Überwasser, die alle zum Amt St. Mauritz gehörten. Spätestens durch die kommunale Neugliederung, die 1975 in Kraft trat, erhielt Münster dann seinen heutigen Zuschnitt. Damals wurden die Ämter Mauritz, Roxel und Wolbeck aufgelöst und die Gemeinden Angelmodde, Amelsbüren, Handorf, Hiltrup, St. Mauritz, Nienberge, Roxel und Wolbeck in die Stadt Münster eingemeindet.
Verkehrsinfrastrukturen in und um Münster
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Wichtige Voraussetzung für die Entwicklung Münsters zur Großstadt war seine Einbindung in das überregionale Verkehrsnetz. Im 19. Jahrhundert wurden daher Kunststraßen, sogenannte Chausseen, angelegt, deren Trassen wir zum Teil noch heute benutzen. Wie sich die Anbindung Münsters in das westfälische Straßensystem vollzog, veranschaulicht die vorliegende Karte.
Kriegerdenkmäler in Münster
![](/imperia/md/images/staedtegeschichte/6_interaktivekartographie/fittosize_528_377_8a69f43383fc78eb0c424afb5fbc63f4_5_kriegerdenkmaeler.jpeg)
Kriegerdenkmäler sagen weniger über das Ereignis aus, für das sie errichtet wurden, als vielmehr über ihre Erbauer und die Zeit, in der sie entstanden sind. Auch Münster weist eine Vielzahl solcher militärischen Erinnernungsorte auf, die aus unterschiedlichen Perioden des 19. und 20. Jahrhunderts stammen. Auf der vorliegenden Karte finden Sie die heute noch im engeren Stadtraum bestehenden Denkmäler verzeichnet.
Brauereien in Münster
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Wussten Sie, dass Münster in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch über 50 Brauereien hatte? Heute existiert nur noch die Altbierbrauerei Pinkus Müller mitten in der Stadt. Die Entwicklung des münsterischen Brauwesens zwischen 1850 und 1950 können Sie auf der vorliegenden Karte ablesen.
Kulturkampf in Münster
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Der sogenannte Kulturkampf war ein Konflikt zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche, der zwischen 1870 und 1887 seinen Höhepunkt und Abschluss fand. Auch auf das katholische Münster hatte dieser Streit Einfluss. So wurde damals etwa der hiesige Bischof ins Gefängnis gesteckt. Die vorliegende Karte verortet Stationen dieser Auseinandersetzung.
Kooperationspartner und Förderer
![Stadtarchiv Münster](/imperia/md/images/staedtegeschichte/6_interaktivekartographie/fittosize_528_298_cc329d26f7d45ec5fe644cddf3cb6269_stadtarchiv_muenster.jpeg)
![](/imperia/md/images/staedtegeschichte/6_interaktivekartographie/fittosize_286_128_c2c780d9eb0f6358f3b3e09a69d9a5ce_sparkasse_logo.png)