Verbundforschung
© Uni MS - Peter Grewer

Der Fachbereich Geschichte/Philosophie versteht sich als eine Gemeinschaft von Fächern mit hohem interdisziplinärem Diskurspotenzial. Er bringt Expert:innen aus verschiedenen Bereichen der Geisteswissenschaften zusammen, darunter Geschichte, Archäologie, Sprachen und Literaturen, Kunstgeschichte, Musikwissenschaften, Anthropologie, Philosophie und viele mehr. Wir pflegen darüber hinaus enge Partnerschaften mit führenden Instituten und Universitäten auf der ganzen Welt, um den Horizont unserer Forschung kontinuierlich zu erweitern. Indem wir uns im Rahmen von Verbundforschungsprojekten untereinander und mit anderen Forscher:innen zusammentun, können wir Synergien nutzen, Ressourcen teilen und gemeinsam an großen Herausforderungen arbeiten.

© Uni MS – Stefan Klatt

Kolonialgeschichte, Geschichtskultur und historisch-politische Bildung in NRW

Forschungsverbund

Das gemeinsam mit dem Institut für Politische Wissenschaft und dem Historischen Institut der RWTH Aachen durchgeführte Projekt untersucht die rheinisch-westfälische Kolonialvergangenheit aus regional- und landesgeschichtlicher Perspektive, die koloniale Erinnerungskultur in NRW sowie die gesellschaftliche Rezeption der Diskussionen über den Zusammenhang von NS- und Kolonialvergangenheiten, über Kolonialismus und Dekolonialisierung sowie über die damit verbundenen Herausforderungen. Die Ergebnisse werden als Bildungsmaterialien für schulische und außerschulische Lernanlässe aufbereitet.

© Staatliche Museen zu Berlin

Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel

Kolleg-Forschungsgruppe

Kulturelle Teilhabe ist ein Menschenrecht – der Zugang zur Kunst, zu Archiven, Sammlungen und Museen ist dafür eine entscheidende Voraussetzung. Die von der DFG geförderte Kolleg-Forschungsgruppe nimmt sowohl die Chancen und Perspektiven als auch Konflikte in den Blick, die sich aus der durch die Digitalisierung bedingten Veränderung von Zugangsbedingungen ergeben.

© ULB Münster, N. Scholz 110,078

Heinrich Scholz und die Schule von Münster: Mathematische Logik und Grundlagenforschung

Langzeit-Forschungsprojekt

Heinrich Scholz (1884–1956) gehörte zu den ungewöhnlichsten Intellektuellen seiner Zeit: Er war nacheinander Professor für evangelische Theologie, Philosophie und Mathematische Logik. Der Wissenschaftler, der ab 1928 in Münster arbeitete, war überzeugt, dass sich Logik und Metaphysik ergänzen. Die von ihm initiierte Schule von Münster in der Mathematischen Logik und Grundlagenforschung strahlte bis in die Informatik aus. Das Projekt soll seinen umfangreichen Nachlass im Rahmen einer digitalen Gesamtausgabe erschließen.

© FOR Xenokratie

Xenokratie vor Ort – Administration und kulturelle Verflechtung in der Vormoderne

DFG-Forschungsgruppe

Die Forschungsgruppe wird seit 2022 von der DFG gefördert und ist eine Kooperation zwischen der Universität Münster, der Universität zu Köln und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie richtet zum einen den Blick auf die Lokalisierung xenokratischer Herrschaft, ihre Funktionsweisen, Modi der Vermittlung und Formen symbolischer Repräsentation vor Ort. Zum anderen beleuchtet sie die Administration, ihre Vertreter und administrative Praktiken.

© Gesamtansicht von Magdeburg um 1572, Franz Hogenberg

HiSMaComp

DFG/NCN-Verbundforschungsprojekt

Um Stadtentwicklung vergleichend in den Fokus zu nehmen, stützt sich das seit 2022 von DFG und NCN geförderte Projekt HiSMAComp vor allem auf Vermessungskarten des 19. Jahrhunderts. Inhaltlich werden die Entwicklung und Raumstrukturen von sechs polnischen und deutschen Städten rekonstruiert und anhand typologischer Kriterien verglichen. Der Einfluss bestimmter Funktionen auf die Gestalt der einzelnen Städte und die für die Stadttypen prägenden Entwicklungspfade bilden das erste Erkenntnisziel des Projektes.

© Uni MS – KHK

Einheit und Vielfalt im Recht

Käte Hamburger Kolleg

Das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ wird seit 2021 vom BMBF gefördert. Fellows aus aller Welt erforschen hier gemeinsam mit Münsteraner Wissenschaftler:innen das dynamische Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt im Recht von der Antike bis zur Gegenwart. Damit wird erstmals eine systematische Untersuchung des Phänomens in seiner gesamten historischen Tiefe und über Fächergrenzen hinweg angestrebt.

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Democracy, Human Rights, and Religion

Strukturiertes Promotionsprogramm

Die von der Volkswagenstiftung geförderte internationale Graduiertenschule „Democracy, Human Rights, and Religion“ ist eine Kooperation zwischen der WWU Münster und der Ilia State University, Georgien. Sie behandelt die gesellschaftlichen, philosophiegeschichtlichen und normativen Grundfragen moderner, plural verfasster Demokratien in philosophischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive.

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Dealing with Diversity. Kompetenter Umgang mit Heterogenität durch reflektierte Praxiserfahrung

Projekt im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“

Um Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität und Inklusion erwerben zu können, sind praxisbezogene Elemente im Studium sowie Theorie und Praxis verbindende Strukturen notwendig; nur so kann handlungsrelevantes Wissen aufgebaut werden. Im Projekt werden Maßnahmen entwickelt, die in der Lehrerbildung an der Universität Münster auf einen kompetenteren Umgang mit Schülerheterogenität vorbereiten.

© Uni MS – CMO

Corpus Musicae Ottomanicae

DFG-Langfristvorhaben

Ab dem 19. Jh. wurde im Osmanischen Reich, zunächst in Istanbul, das Repertoire der höfischen und urbanen Kunstmusik in einer zunehmenden Anzahl von Manuskripten aufgezeichnet. Das Ziel des Langzeitvorhabens ist es, in einer ersten Projektphase kritische Editionen der zentralen Handschriften in Hampartsum-Notation aus dem 19. Jahrhundert anzufertigen. Die zweite Phase widmet sich vornehmlich der kritischen Edition ausgewählter, in westlicher Notation geschriebener Manuskripte aus diesem Zeitraum. 

© Uni MS - Peter Grewer

Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation

Exzellenzcluster

Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ untersucht seit 2007 das komplexe Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. In der aktuellen Förderphase werden besonders jene Faktoren untersucht, die Religion zum Motor politischen und gesellschaftlichen Wandels machen. Der Forschungsverbund ist der bundesweit größte dieser Art und unter den Exzellenzclustern in Deutschland der einzige zum Thema Religion.