Nachhaltigkeit
© Uni MS - Judith Kraft
  • Lehrangebot mit Nachhaltigkeitsbezug (SoSe 2025)

| Interview
© stock.adobe.com – Puttachat

„Jeder kleine Einzelbeitrag hat einen ethischen Einfluss“

Philosoph Prof. Dr. Michael Quante zum Begriff der Energieverantwortung

Für die Energiewende sind alle verantwortlich – von der persönlichen über die politische bis hin zur internationalen Ebene. Prof. Dr. Michael Quante ist Mitherausgeber einer Publikation mit dem Titel „Energieverantwortung“, die kürzlich erschienen ist. Im Interview spricht er über kleine und große Lösungsansätze.

| Summer School
© Lioba Keller-Drescher / Paul Wenert

Nachhaltigkeit?!

Fünfte Summer School Museologie am 21. bis 26. Juli 2025

Das Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie veranstaltet gemeinsam mit dem LWL-Freilichtmuseum Detmold, Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur wieder einen einwöchigen Praxiskurs zu aktuellen Themen und Aufgaben von Museen. Die Teilnehmer:innen bekommen vertiefende Einblicke in das Museum als Praxisfeld, als Forschungsort, als Sammlungs- und Vermittlungsinstitution und vieles mehr.

| Debattenbeitrag
© Adobe Stock | Ingo Bartussek

Ernste Krise und Chance zugleich?

Historikerin Prof. Dr. Silke Mende über Herausforderungen für die Parteiendemokratie

Die hergebrachten parlamentarischen Funktionsmechanismen und eingeübten Spielregeln der westlich-liberalen Demokratie scheinen ins Rutschen gekommen zu sein. Der Diskurs über Krisenerscheinungen der Demokratie ist nahezu allgegenwärtig. So war und ist viel die Rede vom „Ende der Volksparteien“, von einer „Krise der Parteiendemokratie“ oder gar von einer „Krise der Repräsentation“ – um nur die häufigsten Schlagworte zu nennen. Silke Mende umreißt Herausforderungen und nötige Differenzierungen.

| Blogbeitrag
© Hans Beck

Zu wenig Wasser, zu viel Wasser – Resilienzen im antiken Griechenland

Althistoriker Prof. Dr. Hans Beck über den Umgang mit existenziellen Bedrohungen

Zu viel und zu wenig Wasser – beides kann zur existenziellen Bedrohung werden. Zwar mag der idyllische Blick auf das Heiligtum der Hera bei Perachora nicht erahnen lassen, dass der Tempelbezirk unter dauerhaftem Wassermangel litt. Schon im antiken Griechenland jedoch haben Menschen die Erfahrung von zu viel und zu wenig Wasser gemacht. Und Menschen machen diese Erfahrung trotz technischen Fortschritts auch heute – nicht nur in weit entfernten Regionen der Erde.

| Blogbeitrag
© Danish-German Jerash Northwest Quarter Project

Warum sterben Städte? Erkenntnisse aus der Archäologie zu den Bedingungen für Resilienz

Archäologe Prof. Dr. Achim Lichtenberger über untergegangene Städte

Die Stadt als Lebensform ist eine Erfolgsgeschichte der Menschheit und bringt viele Vorteile aber auch Probleme. Ziel zahlreicher internationaler Organisationen ist der Aufbau von sog. „Resilient Cities“, die ökonomische, administrative, gesellschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen für Resilienz schaffen. Um Bedingungen für Resilienz von Städten besser verstehen zu können, ist ein Blick in die Geschichte hilfreich. Gerade untergegangene Städte können uns so als Laboratorien für ultimativ gescheiterte Resilienz dienen.

| Blogbeitrag
© Uni MS – ZIN

Corona angemessenen bewältigen – Plädoyer für eine nachhaltige ethische Perspektive

Philosoph Prof. Dr. Dres. h.c. Michael Quante über eine nachhaltige Ethik

Die Covid-Pandemie ist seit mehr als einem Jahr unser ständiger Begleiter. Sie betrifft uns alle auf vielfache, aber auch sehr unterschiedliche Weise. Die gesellschaftliche Debatte ist entsprechend vielstimmig, eine ethische Diskussion muss sich aber am Kriterium der Nachhaltigkeit orientieren. Die langfristigen und globalen Auswirkungen der Pandemie und unserer Handlungen sind gegen kurzfristige und lokale Effekte abzuwägen. Weder abstrakte Prinzipien noch alles dominierende Werte werden uns helfen, die Pandemie ethisch angemessen zu bewältigen.

| Buchbeitrag
© Uni MS – Lianna Hecht

Aus Alt mach Neu: Recycling und Upcycling

Ethnologin Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher über die Nachnutzung der Dinge

Reparieren, Flicken, Stopfen, Ansetzen, Weiternutzen, Umändern, Umnutzen, aus Altem Neues machen... Alles, was man heute in einem Upcycling-Workshop basteln oder in einem Repair-Cafe voneinander lernen kann, sind Fertigkeiten, die Menschen und Dinge schon lange verbinden. Der Mangel an Materialien und gebrauchsfertigen Dingen sorgte lange Zeit für ein ständiges Recycling des Vorhandenen. Unsere Museen und ihre erstaunlichen Depots sind ein Speicher für den Umgang der Menschen mit ihren knappen Ressourcen.

| Buchbeitrag
© Papyrussammlung der Universität zu Köln

Erneut verwendet: Teurer Papyrus

Althistoriker Prof. Dr. Patrick Sänger über das zweite Leben antiker Schreibmaterialien

Im alten Ägypten schrieb man auf Papyrusblättern, die in aufwendigen Prozessen hergestellt wurden. Sie waren demensprechend teuer und nur wichtigen Texten vorbehalten. Die Sparsamkeit, die man im Zusammenhang mit der Verwendung des Beschreibmaterials Papyrus walten ließ, ist in zahlreichen Fällen durch die Wiederverwendung bereits beschrifteter Papyri dokumentiert. Als Alternative bot sich an, auf anderes Schreibmaterial auszuweichen. So konnte man Tonscherben und Steinsplitter oder andere Materialien für Notizen verwenden. 

| Buchbeitrag
© LWL-Archäologie für Westfalen

Gebunden, gelötet, genietet: Gefäß-Recycling

Archäologin Prof. Dr. Valeska Becker über Reparieren statt Wegwerfen im Mittelalter

Seitdem es Gefäße gibt, wurden sie geflickt, wenn sie zu Bruch gingen. Bei Gefäßen aus Keramik bohrte man kleine Löcher seitlich der Bruchstelle in den Ton und verband die einzelnen Fragmente mit Hilfe von Fasern und Schnüren, die man mit Pech abdichtete, mit Bändern aus Kupfer- oder Bronzeblech oder Blei. Löcher in Metallgefäßen wurden zugelötet oder mit angenieteten Blechen abgedichtet. Solche Arbeiten wurden von Kesselflickern oder Kupferschmieden durchgeführt. All diese Reparaturen zeugen vom großen Wert der Gefäße, die so lang wie möglich benutzt wurden.

| Buchbeitrag
© Archäologisches Museum

Ressourcenschonung: Gegenstände mit zweitem Leben

Archäolog:innen Dr. Sophia Nomicos und Dr. H.‑Helge Nieswandt über antikes Recycling

Schon in der Antike waren Produktionsmittel nicht immer im Übermaß verfügbar, so dass eine Weiterverwendung bereits genutzter Baumaterialien und Metallerzeugnisse gut bezeugt ist. So wurden wohl aus Zeit- oder Geldmangel ehemals in alten Gebäuden verwendete Bauteile zersägt und einer neuen Verwendung zugeführt. Ähnliches lässt sich auch über die Wiederverwendung von Metallen berichten: Zum Teil verhüttete man alte Prozessrückstände neu, um die Restgehalte an Metallen nutzbar zu machen, zum Teil nutzte man in Gießereien Vorräte an Metallresten unterschiedlicher Art.