

In politischen und medialen Öffentlichkeiten tobt ein Kampf um unterschiedliche Wahrheitsansprüche, die Glaubwürdigkeit kursierender Behauptungen beziehungsweise um deren Deklaration als „Fake News“. Der Streit um konkurrierende Wahrheiten ist jedoch nicht neu oder ungewöhnlich: Institutionen wie Parlamente bildeten sich geradezu heraus, um sich mit durchaus kontroversen Ansprüchen auseinanderzusetzen. Mittelalterliche und neuzeitliche Gesellschaften adaptierten rhetorische Techniken und Strategien der Antike in unterschiedlichen Verfahren, beispielsweise vor Gericht, aber auch in der Geschichtsschreibung oder um religiöse Normen zu begründen.
Am Fachbereich Geschichte/Philosophie werden epochen- und fächerübergreifend die Produktion von Evidenz sowie die politische Instrumentalisierung von Wahrheitsbehauptungen untersucht. Ein Schwerpunkt liegt auf dem medialen Wandel der Vermittlung solcher Ansprüche. Thematisiert werden ebenso Auseinandersetzungen um Verschiebungen der Deutungshoheit in unterschiedlichen Teilöffentlichkeiten. Die Probleme von Faktizität, gerade in Krisenzeiten und Umbruchphasen, werden in diesem vergleichenden Ansatz in einen historischen Langzeitkontext gestellt.


Kolonialgeschichte, Geschichtskultur und historisch-politische Bildung in NRW
Laufende Forschungsprojekte
- Kolonialgeschichte, Geschichtskultur und historisch-politische Bildung in NRW (Verbundforschungsprojekt, gefördert seit 2023 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und der Landeszentrale für politische Bildung NRW)
- „Kairos und Krisis: Strategien des Entscheidens im byzantinischen Militärwesen vom 6.–12. Jahrhundert“ (Forschungsprojekt, gefördert von der DFG seit 2021)
- „Bevölkerung, Familie, Individuum: Wissensgeschichte der Humangenetik in der frühen Bundesrepublik 1949–1965“ (Forschungsprojekt, gefördert seit 2021 von der DFG)
- „‚Entscheiden‘ zwischen Kontingenz und Providenz. Handlungs- und Deutungshorizonte des Ersten Kreuzzugs“ (Forschungsprojekt, gefördert seit 2021 von der DFG)
- Die Rolle individueller innerer Zustände in Nischenwahl, Nischenkonformität und Nischenkonstruktion (Teilprojekt D01 des SFB-TRR 212, gefördert seit 2018 von der DFG)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
- „Sammlungsbesichtigung als epistemische Praktik in der Scientific Community der Geowissenschaften zwischen 1765 und 1807“ (Forschungsprojekt, gefördert 2019–2023 von der DFG)
- „Überlieferungsweisen – Betrachtungsweisen – Gebrauchsweisen: Bedeutungszuweisungen an Artefakte der Hellseherei in Europa vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert“ (Forschungsprojekt, gefördert 2017–2021 von der DFG)
- Kulturen des Entscheidens (Sonderforschungsbereich 1150, gefördert 2015–2019 von der DFG)
- Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik (Kolleg-Forschungsgruppe, gefördert 2010–2018 von der DFG)
- „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme“ (Sonderforschungsbereich 496, gefördert 2000–2011 von der DFG)
Beteiligte Wissenschaftler:innen
- Prof. Dr. Sarah Albiez-Wieck
- Dr. Marcel Bubert
- Prof. Dr. Heike Bungert
- Prof. Dr. Wolfram Drews
- Prof. Dr. Karl A. E. Enenkel
- Dr. Vitalij Fastovskij
- Prof. Dr. Michael Grünbart
- Prof. Dr. Saskia Handro
- Prof. Dr. Jan Keupp
- Prof. Dr. Eva-Bettina Krems
- Prof. Dr. Ulrich Krohs
- Prof. Dr. Silke Mende
- Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich
- Prof. Dr. Jens Niebaum
- Prof. Dr. Dres. h.c. Michael Quante
- Prof. Dr. Christian Thein
- Prof. Dr. Holger Thünemann
- Prof. Dr. Elisabeth Timm
- Prof. Dr. Ricarda Vulpius
- Prof. Dr. Wolfgang Eric Wagner
Beteiligte Einrichtungen