Forschungsfeld C „Integration“ (2007-2018)
Nicht religiöse und kulturelle Homogenität sind der historische Normalfall, sondern Koexistenz, Verflechtung, Konkurrenz und Konflikt verschiedener religiöser Sinnsysteme und Praxisformen. In der zweiten Förderphase des Exzellenzclusters von 2012 bis 2017 wird in Forschungsfeld C die Integration religiöser Vielfalt thematisiert. Drei Koordinierte Projektgruppen konzentrieren sich auf diese Leitfragen: (1) Wie gehen verschiedene Gesellschaften mit der Koexistenz verschiedener Religionen um? Inwiefern führen Konflikte um Multireligiosität zu Verfahren der Integration, die von substanziellem Konsens unabhängig machen? (2) Die inneren und äußeren Grenzen der „Weltreligionen“ erweisen sich bei näherem Hinsehen ebenfalls als flüssig; die jeweiligen Traditionen werden auf vielfältige Weise ausgetauscht. Daher wird nach den Bedingungen, Erscheinungsformen und Folgen des Traditionstransfers zwischen Judentum, Islam, Christentum, Hinduismus und Buddhismus gefragt. (3) Der dritte Schwerpunkt konzentriert sich auf das Christentum in der westlichen Moderne seit dem Umbruch der 1960er Jahre und fragt nach Wechselwirkungen zwischen den christlichen Sozialformen und ihrer politischen Umwelt.