Botanisch
Ordnung Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie Balsambaumgewächse (Burseraceae)
Gattung Myrrhe (Commiphora)
Art Myrrhe (Commiphora myrrha)
Merkmale Laubabwerfender, dorniger Strauch mit Fiederblättchen, Früchte ähneln kleinen Oliven, duftendes Harz
Heimat In alter Zeit aus Südarabien und Nordabessinien; Somalia; Einschiffung nach Palästina durch ägyptische Königin Hatschepsut wohl nach 1490 v. Chr.
Vorkommen Arabische Halbinsel, Dschibuti, Eritrea, Kenia, Somalia und Äthiopien

 

In der Bibel

1 Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten. 3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten: 6 »Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.« 7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11 und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Matthäus 2,1-12

Unter Myrrhe wird in der Regel das Myrrhenharz verstanden, also das aromatische Gummiharz von mehreren Arten der Gattung Commiphora.

Der Myrrhe wurden vielfältige Eigenschaften zugeschrieben: ein angenehmer Duft, eine erotisierende Kraft, sowie eine entzündungshemmende und schmerzbetäubende Wirkung. Daher wurde das Myrrhenharz als Parfüm, Puder, zur medizinischen Behandlung oder als Räuchermittel (sowohl im Alltag als auch in verschiedenen Tempeln) verwendet. Außerdem war Myrrhe eine Zutat des heiligen Salböls, mit dem Kultgeräte und Priester gesalbt wurden.

Die Myrrhe-Pflanze steht am Anfang und am Ende des Lebens Jesu: Nach dem Matthäusevangelium (Mt 2,11) haben die drei Weisen aus dem Morgenland dem neugeborenen Jesus Myrrhe neben Weihrauch und Gold als Geschenk überreicht. Nach dem Markusevangelium (Mk 15,23) erhielt Jesus kurz vor seinem Tod einen Trank aus Myrrhe und weiteren Zutaten, um seine Schmerzen zu lindern. Myrrhe wurde vermutlich ebenfalls verwendet, um die Leichentücher Jesu darin zu tränken – normalerweise eine Beisetzungsart für Könige (2Chr 16,14).

Der biblisch Hebräische Begriff für Myrrhe lautet מֹר (mor) und im Altgriechischen σμύρνα (smyrna).

Nennung: Mehrfach

Weitere Textstellen (Auswahl):

Genesis 43,11

Exodus 30,22-33

2. Chroniken 16,14

Hohelied 1,13; 3,6; 4,14; 5,5.13

Psalm 45,9

Sprüche 7,17

Ester 2,12f.

Sirach 24,20

Matthäus 2,11

Markus 15,23

Johannes 19, 39f.

Apokalypse 18,13

 

Quellen

Riede, Peter: Myyrhe, in: Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (Dez. 2015), URL: https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/myrrhe-3/ch/d65af4175ca4f9afd3ab63fd46144752/ (abgerufen 06.06.2023).

Lutherbibel 2017

 

Foto eines Myrrhezweiges
Myrrhe (Commiphora myrrha)
© Botanischer Garten, Uni Münster
Foto eines Myrrhenbaums
Myrrhe (Commiphora myrrha)
© Botanischer Garten, Uni Münster
Botanische Darstellung von Myrrhe
Myrrhe (Commiphora myrrha)
© Köhler's Medizinal-Pflanzen
Darstellung einer Salbung
Myrrhe als Zutat des heiligen Salböls
© Bibelmuseum Münster