Botanisch
Ordnung Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Gattung Johannisbrotbäume (Ceratonia)
Art Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua)
Merkmale

Baum mit einer Höhe von vier bis acht Metern;

lange, gefiederte Blätter, dunkelbraune Schoten (bis zu 25 Zentimeter lang, vier Zentimeter breit)
Heimat  Mediterrane Gebiete bis Iran
Vorkommen In sandigen Gebieten Palästinas, des Mittelmeerraums und Vorderasiens, eingebürgert u.a. in Afrika und Südaustralien

 

In der Bibel

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. 12 Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie. 13 Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. 14 Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben 15 und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. 16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. 17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! 18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. 19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!

Lukas 15, 11-19

Im  Gleichnis von dem verlorenen Sohn (Lk 15,16) ist dieser so hungrig, dass er die Futterschoten (altgriechisch κεράτια keratia) aus dem Schweinetrog essen möchte. Sie galten als gewöhnliches Schweinefutter und konnten in Notzeiten auch den Menschen als Nahrungsmittel dienen.

Der Johannisbrotbaum wird in der Bibel nicht explizit genannt, jedoch in Mischna (die mündliche Überlieferung des Judentums) und Talmud (zusammengesetzt aus Mischna und einem Kommentar (Gemara)). Der Name leitet sich von Johannes dem Täufer ab. Die Herleitung kommt von der Identifikation des wilden Honigs, den er in der Wüste gegessen haben soll, mit dem sirupartigen Saft des Johannisbrotbaums. Eine andere Herleitung geht auf den gleichen Bibelvers zurück: Mit den Heuschrecken in Matthäus (Mt 3,4) seien eigentlich die Früchte des Johannisbrotbaumes gemeint. Erklärt wird es durch die Ähnlichkeit der bibl. hebräischen Wörter für Heuschrecken (hagavim) und Johannisbrotbäume (haruvim). 

Bibelstelle: Matthäus 3,4
Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig.

 

Nennung: Mehrfach

Weitere Textstellen (Auswahl):

Mt 3,4

Mk 1,6

Lk 15,16

 

Quellen

Riede, Peter: Johannisbrotbaum, in: Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (Jan. 2017), URL: https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/johannisbrotbaum/ch/177b33e2894339b24c733faf42d3301e/ (abgerufen am 01.05.2023).

Lutherbibel 2017

 

Foto von Zweigen des Johannisbrotbaums
Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua)
© Botanischer Garten, Uni Münster
Foto der Früchte des Johannisbrotbaums
Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua)
© Pixabay
Darstellung des Johannisbrotbaums im Kreuterbuch
Johannisbrotbaum im Kreuterbuch, 1582
© Bibelmuseum Münster