Das KoranLab Münster ist ein innovatives Format am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster, das Studierenden einen offenen, wissenschaftlich fundierten Raum für eine gemeinsame, zeitgemäße Koranlektüre bietet. In intensiver Textarbeit werden klassische exegetische Traditionen mit modernen hermeneutischen Zugängen verbunden und in Bezug auf heutige Fragestellungen reflektiert. Ziel ist es, akademische Koranexegese mit didaktischer Praxis und aktueller gesellschaftlicher Relevanz zu verknüpfen.
Die Erhebung kindlicher Perspektiven auf Religion stellt die Forschung vor besondere methodische Herausforderungen: Kinder geraten schnell in erklärende Modi, stoßen an sprachliche Grenzen und reagieren sensibel auf Erwartungen. Ihre religiösen Erfahrungen sichtbar zu machen, verlangt daher ein sorgfältiges, responsives Vorgehen. Darauf aufbauend zeigt sich ein breites Spektrum kindlicher Deutungen, das weit über die Reproduktion erwachsener Modelle hinausgeht und eigenständige Zugänge zu Religion eröffnet. Es wird der Frage nachgegangen, warum diese Perspektiven für die islamische Theologie unverzichtbar sind und welches Potenzial sie besitzen, theologische Annahmen zu irritieren und neue Horizonte zu eröffnen.
Die bedeutende spanische Tageszeitung ARA, eines der wichtigsten Qualitätsmedien Kataloniens, hat in einem aktuellen Dossier die Frage der Imam-Ausbildung in verschiedenen europäischen Ländern beleuchtet. In diesem Kontext wurde auch die Arbeit der Universität Münster und insbesondere die islamische Theologie einbezogen.
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT), wurde als Experte zu Entwicklungen und Herausforderungen der Imam-Ausbildung in Deutschland befragt. In dem Beitrag geht es vor allem um unterschiedliche europäische Ansätze, rechtliche Rahmenbedingungen und die Rolle universitärer Bildungseinrichtungen.
Dass Prof. Khorchides Einschätzung in einem internationalen Dossier eines renommierten Mediums berücksichtigt wurde, zeigt die fachliche Anerkennung und die europäische Relevanz der Debatten, zu denen das ZIT mit seiner Expertise kontinuierlich beiträgt.
Das vollständige Dossier ist online bei ARA abrufbar
Am 8. Dezember fand an der Professional School der Universität Münster die feierliche Abschlussveranstaltung der vierten Kohorte des Zertifikatsstudiums „Islam in der Sozialarbeit“ statt, bei der die Absolventinnen für ihre Leistungen gewürdigt wurden. Vertreterinnen aus Wissenschaft und Politik betonten die hohe gesellschaftliche Relevanz des Studiengangs und die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte in der Sozialarbeit mit muslimischen Communities. Das bundesweit wegweisende Zertifikatsstudium wird künftig zu einem Masterstudiengang weiterentwickelt, der ab 2027 starten soll.
Zwischen wissenschaftlichem Anspruch und öffentlicher Erwartung | 8.– 9. Mai 2026 | Ort: Wird noch bekanntgegeben
Die Tagung widmet sich den wachsenden Spannungsfeldern der sozialwissenschaftlichen Forschung zu Muslim*innen in Deutschland: Studien mit positiven Ergebnissen werden häufig von rechten und islamfeindlichen Akteuren diskreditiert, während Befunde mit problematischen Aspekten Kritik aus muslimischen, antirassistischen oder linken Kontexten hervorrufen. Empirische Forschung wird so leicht politisiert und instrumentalisiert, statt als nüchterner Erkenntnisgewinn wahrgenommen zu werden.
Die Tagung „Sozialwissenschaftliche Islam-Studien im Dilemma“ greift diese Herausforderungen auf und bringt Vertreter*innen aus Wissenschaft, Medien, Politik und Wissenschaftseinrichtungen zusammen, um über Verantwortung, Deutungskämpfe und den Umgang mit Forschungsergebnissen zu diskutieren. Geplant sind Fachvorträge, Erfahrungsberichte und Podiumsdiskussionen.
Wir freuen uns sehr, bekanntgeben zu dürfen, dass das Pilgerbuch von Prof. Mouhanad Khorchide, „Ein Muslim auf dem Jakobsweg“, nun erstmals in niederländischer Übersetzung erschienen ist. Unter dem Titel „Een moslim op weg naar Compostela“ wurde das Buch beim belgisch-niederländischen Verlag Otheo Books veröffentlicht.
Die niederländische Ausgabe eröffnet dem Buch nun den Zugang zu einem breiteren Publikum in den Niederlanden und Flandern einem Raum, in dem interreligiöser Dialog, spirituelle Suche und die Faszination für den Jakobsweg eine lange Tradition haben. Die Veröffentlichung ist zugleich ein wichtiger Schritt für die europäische Rezeption des Werkes.
In „Ein Muslim auf dem Jakobsweg“ schildert Mouhanad Khorchide auf humorvolle, persönliche und zugleich tief inspirierende Weise seine Erfahrungen auf dem Camino de Santiago. Die Pilgerreise wird zu einem Raum unerwarteter Begegnungen und Reflexionen: über das Christentum, den Islam und die universale spirituelle Sehnsucht des Menschen. Der Weg nach Compostela wird dabei zu einer Reise nach innen – eine Entdeckungsreise, die religiöse Grenzen überwindet und überraschende Brücken zwischen den Traditionen sichtbar macht.
Dass das Buch nun in niederländischer Sprache vorliegt, unterstreicht die Aktualität seiner Botschaft: die Suche nach Dialog, Spiritualität und einem modernen, offenen Verständnis von Religion.
Wir gratulieren Prof. Khorchide herzlich zu dieser Veröffentlichung und freuen uns, dass seine Pilgererzählung nun auch die Leserinnen und Leser in den Niederlanden und Flandern auf ihrem eigenen inneren und äußeren Weg begleiten darf.