© Botaina Azouaghe

Arbeitsstelle für Islamisch-Theologische Genderforschung (AITG)

Die Arbeitsstelle für islamisch-theologische Genderforschung hat das Ziel ein wichtiges Desiderat der akademischen Forschungslandschaft zu schließen. Dieses Desiderat liegt darin begründet, dass es zwar mit Blick auf den nationalen und globalen Raum eine Vielzahl an Forschungsschriften, Aktivismus-Erscheinungen sowie Projekten zur islamischen Frauen- und Geschlechterforschung gibt, aber bisher eine Systematisierung dieser Forschung im Sinne einer eigenständigen theologischen Disziplin fehlt. Die Arbeitsstelle möchte nun das Phänomen Gender entlang der einzelnen theologischen Disziplinen betrachten. Dabei stellt die geschlechtersensible Theologie zunächst eine Querschnittsdisziplin in der islamischen Theologie dar, soll aber im Rahmen der Professur auch zu einer eigenständigen Disziplin etabliert werden. Als Querschnittsdisziplin soll sie nicht nur ein Bewusstsein für die Thematik schaffen, sondern eine geschlechtergerechte Perspektive in den einzelnen theologischen Disziplinen etablieren, die den patriarchalen Vorstellungen und Strukturen innerhalb des Islams entgegenwirken soll. Dabei rücken innerhalb der einzelnen Disziplinen verschiedene Thematiken und Methoden in den Fokus, so dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung in jeder dieser Disziplinen eigens definieren muss, um dann in ihrer Gesamtheit als geschlechtersensible Theologie gebündelt werden zu können.

Die Arbeitsstelle würde somit eine Schnittstelle der folgenden vier zentralen Disziplinen darstellen:

© ZIT

In diesem Rahmen versteht sich eine geschlechtersensible Theologie aber keineswegs als eine rein auf eine islamische Disziplin beschränkte Theologie, sondern ist prinzipiell offen gegenüber anderen Theologien sowie außerislamischen Disziplinen und hält daher einen interreligiösen und interdisziplinären Zugang für unabdingbar. Dieser Aspekt ist besonders reizvoll für die Etablierung an der WWU Münster, denn zum einen befinden sich dort die größten christlichen Theologien im europäischen Raum, innerhalb derer bereits seit geraumer Zeit eine christliche Arbeitsstelle für theologische Genderforschung existiert, zum anderen stellt die interdisziplinäre Ausrichtung des Exzellenzcluster Religion und Politik, innerhalb dessen ebenfalls Genderforschung betrieben wird, einen hervorragenden Anknüpfungspunkt für einen interdisziplinären Austausch und Vernetzungsmöglichkeiten dar.

Aktuelles

© AITG

Islamisch- Theologische Genderforschung: Begriffsbestimmungen und -debatten

Roundtable – Ein Nachbericht
Mit Prof.in Dr. Heidemarie Winkel, Prof.in Dr. Meltem Kulaçatan, Prof.in Dr. Regina Ammicht Quinn und Prof.in Dr. Nimet Şeker

26.–27. September 2024 |  Münster

Am 26. und 27. September 2024 fand in Münster der Roundtable „Islamisch-Theologische Genderforschung: Begriffsbestimmungen und- debatten“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der AITG der Universität Münster. Der Roundtable widmete sich verschiedenen zentralen Begriffen, die innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung diskutiert werden und fragte u.a. nach deren Anwendbarkeit im Bereich der islamischen theologischen Genderforschung.

© Universität Münster/Heiner Witte/Privat

Geschlechtergerechte Zugänge zum Koran

Ringvorlesung Religion am Donnerstag – Veranstaltung mit Prof.in Dr. Dina El-Omari und Botaina Azouaghe, M.A.
20. Juni 2024 │19:00 Uhr │Hybrid-Veranstaltung│Hörsaal 47.01, Universitätszentrum Theologie, Graz/digital

Im Rahmen der Ringvorlesung „Religion am Donnerstag“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz halten Dina El Omari und Botaina Azouaghe einen Vortrag mit dem Titel „Geschlechtergerechte Zugänge zum Koran“.  Es handelt sich um eine Hybrid-Veranstaltung.

Geschlechterfragen aus islamischer Perspektive

Online-Vortragsabend von Prof.in Dr. Dina El Omari

27. Februar 2024 │ 19:00 Uhr–21:15 Uhr │ Online via Zoom

Islam und Feminismus gelten für einige als Gegensatz und werden in öffentlichen Debatten wenig differenziert betrachtet, das liegt nicht zuletzt an islamistischen Strömungen wie den Taliban. Dina El Omari wird uns im Vortrag zum einen mit einer geschlechtergerechten Lesart des Korans einen Zugang aufzeigen, der diese Widersprüche aufzulösen vermag. Zum anderen soll ein differenzierteres Bild in Bezug auf das Thema Islam und Frauen/Gender aufgezeigt werden.

© ZIT/Peter Leßmann

Welche Rolle spielen Frauen im Koran?

Podcast mit Dina El Omari

Im Podcast „Kater unser“ sprechen der Theologe Patrick Senner und der Journalist Maximilian Sepp mit Dina El Omari darüber welcher Rolle Frauen im Koran und im Islam generell spielen. Dabei werden eine ganze Reihe von Fragen rund um Feminismus, feministische Koranexegese und Gender aufgeworfen und von den drei Podcast-Teilnehmer*innen diskutiert.