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Bericht des Fortbildungsseminars für Religionspädagogen: „Wie macht ihr das eigentlich?“

Ausgewählte Themen des evangelischen, islamischen und katholischen Religionsunterrichts im Vergleich  

Am 6. November fand die zweite interreligiöse Lehrerfortbildung des „Christlich-Islamischen Forums – Religionspädagogik“ statt. Neben christlichen Religionslehrkräften hatten auch Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht und Studierende der Islamischen Religionslehre den Weg in das Franz-Hitze-Haus in Münster gefunden. In einem einführenden Vortrag sprach Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (ZIT), über die Ausbildung angehender islamischer Religionslehrkräfte. Dabei berührte er auch kritische Themen, wie das Kopftuchverbot für Lehrerinnen und dessen Bedeutung für die zahlreichen kopftuchtragenden Studentinnen.

Anschließend gewährte der Hauptreferent Dr. Werner Haußmann, Lehrstuhlinhaber für Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, einen kritischen Blick in die aktuellen Lehrwerke für den islamischen Religionsunterricht. Dunja el Missiri hatte die Lehrwerke für den katholischen und evangelischen Religionsunterricht analysiert. Sie konnte aber aufgrund des Streiks der Lokführer leider nicht anreisen. Die Teilnehmer kamen aber zumindest in den Genuss ihres Thesenpapiers.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen begannen drei Workshops, die jeweils ein anderes Thema in den Fokus nahmen. Der Workshop zum Thema „Ethische Grundfragen im Religionsunterricht“ wurde aus muslimischer Perspektive von Prof. Dr. Mouhanad Khorchide und aus christlicher Perspektive von Sebastian Bialas und Stefan Lüdorff geleitet. Burcu Yilmaz und Martin Autschbach warfen einen Blick auf das Thema „Prophetentum“ aus der jeweiligen Perspektive. Über den Umgang mit dem Thema „Religionsstifter in Christentum und Islam“ referierten Frauke Döbber und Maik Herting. Durch die Gegenüberstellung der didaktischen und pädagogischen Herangehensweisen zu jeweils denselben Themen wurden einige Unterschiede zwischen den Religionen deutlich, und die Lehrkräfte in den Workshops kamen in einen regen Austausch. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten des Workshops wurden auch Grundsatzfragen, wie Sinn und Zweck konfessionellen Religionsunterrichts, diskutiert. Diese Diskussionen liefern bereits den Stoff für die nächste interreligiöse Lehrerfortbildung, die im nächsten Jahr stattfinden soll.

Aber auch die Notwendigkeit eines Austauschs unter muslimischen Religionslehrkräften wurde deutlich. Aus diesem Grund plant das Team des Forschungsbereiches „Religionspädagogik“ am Zentrum für Islamische Theologie eine entsprechende Lehrerfortbildung für islamische Religionslehrerinnen und -lehrer. Der Austausch zwischen islamischen Religionslehrkräften und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität ist nicht nur für die Unterrichtspraxis sehr fruchtbar, sondern auch für die religionspädagogische und -didaktische Forschung an der Universität sehr bedeutsam.