"Creating Public Space"
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Unter dem Motto „Creating Public Space“ widmeten sich vom 9. bis 12. Januar 2014 Experten aus insgesamt 15 verschiedenen Ländern dem Thema „Religion im öffentlichen Leben“. Bei der interdisziplinären und englischsprachigen Tagung, die vom Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) in Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund (LWB) organisiert wurde, ging es dabei vor allem um die Frage, inwieweit Religion nach wie vor eine Rolle im öffentlichen Leben spielt, wie es um ihre Sichtbarkeit bestellt ist und welche theologischen, soziologischen und politischen Hintergründe es hierfür gibt.
Zu Gast waren dabei prominente Redner, u. a. aus den USA, Großbritannien, Skandinavien sowie aus Asien und Afrika. Zentrales Anliegen war es bei der interreligiösen Tagung, immer christliche und muslimische Perspektiven gegenüberzustellen und in diesem Rahmen den interreligiösen Austausch zu suchen. Einen Höhepunkt stellten u. a. die Eröffnungsvorträge von Prof. Dr. Mona Siddiqui von der University of Edinburgh sowie Bischöfin Dr. Antje Jackelén, die im vergangenen Oktober zur Erzbischöfin der Schwedischen Kirche gewählt wurde, dar. Darüber hinaus lieferte die Tagung auch spannende Einblicke in die Situation von religiösen Gemeinden in der gesamten Welt. So gab es beispielsweise Erfahrungsberichte aus Nigeria, Tansania und Brasilien. Aus muslimischer Sicht waren vor allem die Beiträge von Prof. Dr. Abdulaziz Sachedina, Professor an der University of Virginia, und Prof. Dr. Adnane Mokrani von der Päpstlichen Universität in Rom eine große Bereicherung. Abgerundet wurden die wissenschaftlichen Beiträge von einer politischen Podiumsdiskussion, an der Ruprecht Polenz (CDU), Christoph Strässer (SPD) sowie Dr. Mitri Raheb aus Palästina teilnahmen.
Dr. Simone Sinn, Studienleiterin für interreligiöse Beziehungen im Lutherischen Weltbund, zeigte sich insgesamt überaus zufrieden: „Wir haben gesehen, dass christliche und muslimische Theologen aus verschiedenen Kontexten gleiche Bürgerrechte als wichtiges Anliegen betrachten. Wir haben in beiden religiösen Tradition Prinzipien erkundet, die eine fundierte theologische Basis dafür bieten. Der LWB wird zusammen mit dem ZIT solche gemeinsame akademische Reflexion weiter vorantreiben.“ . Auch Dina El Omari, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Postdoktorandin am ZIT freute sich „über den überaus gelungenen und fachlich ansprechenden Austausch, bei dem wichtige Fragen aufgeworfen und gleichzeitig Antwortkonzepte erarbeitet werden konnten. Es wurde überaus deutlich, dass der Ausdruck von Religion im öffentlichen Leben nach wie vor ein Anliegen ist und entsprechende theologische, soziologische und politische Grundlagen geschaffen werden müssen, damit Religion sich in Freiheit und nicht auf Kosten anderer zu zeigen vermag.“ Die Kooperation mit dem Lutherischen Weltbund soll auch in Zukunft fortgesetzt werden und weitere Konferenzen dieser Art organisiert werden.