Lehren und Lernen in Neu-Delhi – Interreligiöse und interkulturelle Kompetenzen in Indien erwerben

Video von Frau Mari

Eine gründliche Vorbereitung und regelmäßige Dokumentation waren Pflichtprogramm während der gesamten Exkursion. Die Idee von Frau Mari, den Reisebericht als Video zusammenzufassen, ermöglicht einen tiefen Einblick in den Exkursionsalltag. Trotz großem Aufwand, freut es uns, dass jeder Teilnehmer nach seinen eigenen Kompetenzen einen Beitrag für die Präsentation geleistet hat.

 

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Die TeilnehmerInnen der Exkursion vor dem Taj Mahal
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Exkursion in den Norden Indiens

Sowohl Prof. Dr. Khorchide, Leiter des ZIT, als auch Prof. Dr. Karimi, stellvertretender Leiter, sind sehr daran interessiert, ihren Studierenden ein breites Spektrum an diversen fachlichen wie auch sozialen Kompetenzen zu vermitteln. Neben theoretischen Inhalten, die eine universitäre Ausbildung gerade auszeichnen, sollen zudem Praxisnähe und erste Gelegenheiten, erworbenes Wissen und Fertigkeiten anzuwenden, geschaffen werden. Dies ermöglicht den Absolventen sich frühzeitig auf ihren Berufsalltag vorzubereiten und sich dem gewachsen zu fühlen.

Eine Exkursion in den Norden Indiens, insbesondere nach Neu-Delhi, eignet sich hervorragend für die Aneignung solcher praktischen Kompetenzen und die Sammlung erster Erfahrungen. Diese Region war ein Knotenpunkt des Fernhandels und stand gleichzeitig unter jahrhundertelanger Fremdherrschaft durch verschiedene Mächte, die ihre kulturellen sowie religiösen Spuren hinterlassen haben. Die Eroberer, seien es buddhistische Herrscher, islamische Mogulen oder verschiedene Kolonialmächte haben das Land nachhaltig geprägt. Dennoch hat Nordindien seine Jahrtausende alten Traditionen und Bräuche, selbst wenn Anpassungen stattgefunden haben, bewahrt. Diese Symbiose aus eigenen und fremden Einflüssen hat ein reichhaltiges Erbe hervorgebracht, welches sich in Kunst, Literatur und Philosophie niederschlägt. Aktuell befindet sich Indien wirtschaftlich im Aufschwung und entwickelt neue Technologien, um auf dem Weltmarkt mehr Einfluss zu erlangen.

Im Zuge dieser professionellen Ausbildung haben die Studierenden im Wintersemester 2017/2018 die Möglichkeit gehabt, an einer Neu-Delhi Exkursion nach Indien teilzunehmen. Dafür mussten die Bewerber ein Motivationsschreiben mit Bewerbungsunterlagen in Englisch einreichen und mehrere Blockseminare mitgestalten. Nach gründlicher Vorbereitung und Auseinandersetzung mit der Vielfalt Indiens, nahmen acht Studierende des ZIT im Februar 2018 aktiv an der Exkursion teil. Die gründliche theoretische Gestaltung in Deutschland war wichtig für die Workshop Einheiten an der Delhi-Public-School in Greater Faridabad (südöstlich von Neu-Delhi). Jeder Teilnehmer hat unterschiedliche Themen für Unterrichtseinheiten während des Praktikums in der Schule vorbereitet. Diese Möglichkeit war einzigartig und forderte sowohl die Englischsprachkenntnisse als auch die Fachkompetenzen der Studierenden heraus. Zudem wurden die während des Studiums gelernten didaktischen Fähigkeiten, interreligiösen und interkulturellen Kompetenzen der Teilnehmer auf die Probe gestellt.

Nach dem Praktikum wurden sowohl in Neu-Delhi als auch im Umland Orte der Kultur, Wissenschaft, Religion und Kunst besichtigt, um einen Einblick in die weltweit bekannte und geschätzte Pluralität Indiens zu bekommen. Alle Erfahrungen, die die Studierenden in Asien gemacht haben, können nicht in Worte oder Texte ausgedrückt werden, dennoch haben alle versucht einen kurzen Einblick über dieses großartige Projekt zu bieten.

Mit freundlichen Grüßen und Friede sei mit Ihnen
Vignaraj Shanmugarajah
Diplom Sozialarbeiter/-pädagoge
Lösungs- und ressourcenorientierter systemischer Familientherapeut

Beiträge der Studierenden

"Ich studiere zurzeit islamische Theologie im Master und es ist eine Leidenschaft für mich beim Reisen neuen Kulturen zu begegnen und neue Menschen kennenzulernen. In meinem Bericht habe ich versucht diese Leidenschaft in Worte zu fassen und über meine Gefühle und Erfahrungen während der ganzen Reise zu berichten. Dieser Exkurs war für mich eine einzigartige Gelegenheit, die mir nicht nur ein Einblick in die indische Kultur verschaffen hat, sondern auch ein Einblick in das indische Schulsystem, wodurch ich vieles gelernt habe und für meine Zukunft mitnehmen durfte."

„Tagebucheinträge“ von Frau Beyza Aydinli

"Ich habe Indien als bunt, laut und lebendig erlebt. Die Menschen waren offen, die Farben leuchtend und auf den Straßen tobte bis spät in die Nacht das Leben. Die wuseligen Märkte, wunderschönen Tempel, aromatischen Düfte und die köstliche Küche waren ein Erlebnis für die Sinne. Indien ist so anders, als alles, was ich bisher gesehen habe, deswegen habe ich mich auch für einen etwas anderen Reisebericht entschieden. Mein Name ist Şeyma Özdemir, ich studiere Islamische Theologie und Politikwissenschaft und möchte auf den nächsten Seiten mit Ihnen/Euch Erinnerungen meiner Reise, Wissenswertes über die indische Esskultur und ein leckeres Rezept teilen."

"Ein Kochbuch" von Frau Seyma Öezdemir

„Meine Momente in Neu-Delhi“ von Frau Ikram Affani

„Interreligiosität und Identität in Indien“ von Ali EL Hammite

 

„Das Fotobuch“ von Frau Nihal Missaoui

 

Bilderbericht

Schülerinnen und Schüler der Delhi-Public-School in Greater Faridabad
Die Schule unter Leitung von Frau Surjeed Khanna empfing uns mit der traditionellen weltberühmten indischen Gastfreundschaft. Nach kurzer Akklimatisierung und Teambesprechung, ging es schon direkt in die Schulklassen und die Studierenden hielten ihren Unterricht in englischer Sprache. Die viele Arbeit im Vorfeld machte sich direkt in der ersten Unterrichtsstunde bemerkbar, da eine gute Vorbereitung viel Selbstsicherheit bietet.
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion auf den Stufen einer Sehenswürdigkeit
Neben der regelmäßigen Teilnahme an den Blockseminaren, das Vortragen von Referaten zu spezifischen Themenfeldern Indiens und der Erstellung von Unterrichtsentwürfen, musste Jeder Teilnehmer einen individuellen und kreativen Abschlussbericht der Exkursion einreichen. Diese zeigen verschiedene Perspektiven einer rundum gelungenen Exkursion ins reiche Indien.
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion im Gang in einer ehemaligen großen Bildungseinrichtung. Ne
Viele der historisch bedeutenden Monumente in Nordindien sind gewaltige Bauwerke, die unter Moghulherrschaft erbaut wurden. Das Foto zeigt einen Gang in einer ehemaligen großen Bildungseinrichtung. Neben einer Moschee finden sich dort Ruinen einer Madressa, einem Grabmal und einem Wasserreservat. Philosophische und theologische Disputationen verschiedener Glaubensströmungen und Glaubensmodelle wurde an solchen Bildungseinrichtungen abgehalten.
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion vor einer Sehenswürdigkeit.
„Es war mir eine große Ehre, mit den fleißigen und zuverlässigen Teilnehmern und im Namen des Zentrums für Islamische Theologie der Universität Münster dieses außergewöhnliche Projekt zu leiten. Die Studierenden haben selbst sehr viel Arbeit und persönliches Engagement eingesetzt, um das ZIT und dessen qualitativ hochwertige Ausbildung in einem strahlenden Licht darzustellen und sich selbst nicht zu enttäuschen. Es sind nun mehrere Monate vergangen und die Auswertungen sowie Evaluationen über das Exkursionskonzept und dessen Durchführung fielen durchweg positiv aus. Die Kooperationspartner zeigten ein starkes Interesse für zukünftige Projekte, was den Teilnehmern und ihrem freiwilligen Einsatz zu verdanken ist. Trotz hoher Nachfrage bitte ich vielmals um Verständnis, dass wir solch eine qualitativ hochwertige Exkursion leider nicht regelmäßig anbieten können, da der Aufwand groß ist und die Ressourcen begrenzt.“ – Vignaraj Shanmugarajah Exkursionsleitung
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