Christlich-muslimische Forschungsgruppe für Fragen der sozial-ökologischen Transformation
Seit Sommer 2023 beschäftigt sich die „Christlich-Islamische Forschungsgruppe für Fragen der sozial-ökologischen Transformation“ in interreligiöser Perspektive mit dem Beitrag der Religionen und dezidiert Theologien von und für die sozial-ökologische Transformation. Sie besteht aus Mitgliedern der Universitäten Dresden, Tübingen, TU Dortmund und Innsbruck und möchte mit ihrer Forschung ausloten, ob und welches Potenzial Religionen und wissenschaftliche Theologien angesichts der notwendigen, aber gegenwärtig behinderten Transformationsprozesse freisetzen können. Hierfür setzt die Gruppe ihren Fokus insbesondere auf die Frage, wie interreligiöse Perspektiven und Ansätze die Konzeption und Umsetzung von Nachhaltigkeit bereichern können, um eine ganzheitliche, kritische und empathische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation zu fördern.
Im Fokus der Forschungsgruppe steht hierdurch die Frage, welche Deutungs- und Handlungsfelder sich Theologien im Lichte der sozial-ökologischen Transformationen sinnvollerweise erarbeiten können, um relevante (theologische) Perspektiven und Lösungsansätze in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Antworten auf diese Frage, als auch auf jene, welche Möglichkeiten Theologien im Angesicht globaler Krisen bieten und inwieweit sich ihre diskursiven und erkenntnisgeleiteten Potenziale im Sinne einer gelingenden sozial-ökologischen Transformation heben lassen, stehen – von einigen zaghaften Ansätzen abgesehen – nach wie vor aus. Dabei fokussiert die Forschungsgruppe in ihren gemeinsamen Arbeiten nicht primär den funktionalen sowie motivationalen Mehrwert der Theologien für einen erfolgreichen Transformationsprozess, sondern fragt grundlegend nach dem Verhältnis von Religionen, Theologien und Gesellschaft. Hierfür möchte die Forschungsgruppe die Frage nach der Beziehung zwischen Theologien und sozial-ökologischer Transformation zwingend wechselseitig stellen. Denn es genügt nicht, nur über das theologische Potenzial für die sozial-ökologische Transformation zu sprechen, vielmehr muss auch der Einfluss der sozial-ökologischen Transformation auf die Theologien selbst grundlegend reflektiert werden. Diese Transformation macht am Ende eine phänomenologische sowie binnenperspektivische Neubestimmung von Theologie im Besonderen notwendig. Entsprechend knüpft die Forschungsgruppe an diesen gesellschaftlichen und theologischen Problemaufriss multiperspektivisch aus der systematisch-theologischen, textwissenschaftlichen, praktisch-theologischen und religionspädagogischen Perspektive an.
Projektbeteiligte:
– Dr. Ayşe Almıla Akca | Universität Innsbruck
– Yasemin Amber | Universität Münster
– Prof.in Dr. Asmaa El Maaroufi | Universität Münster
– Prof.in Dr. Julia Enxing | Technische Universität Dresden
– Prof.in Dr. Claudia Gärtner | Universität Dortmund
– Dr. Daniela Kuhn | Universität Tübingen
– Philip Räubig | Technische Universität Dresden
– Prof.in Dr. Fahimah Ulfat | Universität Tübingen