

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte Münster (IStG) vergibt für das Förderjahr 2024 Stipendien zur Unterstützung von Arbeiten im Bereich der historischen Städteforschung.
Die Ausschreibung richtet sich an Doktorand*innen aus dem In- und Ausland und bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit den Beständen der Forschungsbibliothek des IStG auseinanderzusetzen. Der Forschungsaufenthalt kann am Beginn eines Promotionsvorhabens stehen, er kann aber auch dazu dienen, ein bestehendes Projekt zu Ende zu führen.
Der Spezialisierung des IStG entsprechend werden Bewerbungen mit Forschungsprojekten zur historischen Städteforschung aus den unterschiedlichen Bereichen dieses interdisziplinären Forschungsfeldes (Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte etc.) gefördert. Besonders willkommen sind innovative Forschungsvorhaben, die sich intensiv mit den Schwerpunkten der Institutsarbeit und den Beständen der Forschungsbibliothek auseinandersetzen: Vergleichende Städteforschung, Stadtplanung und Stadtmorphologie, historische Kartografie, thematische Kartografie, bildliche Stadtdarstellungen (Ansichtskarten, Stadtansichten).
Die Forschungsstipendien werden für maximal 4 Monate gewährt, die Höhe des Stipendiums beträgt 1.300 € monatlich. Das IStG ist ein attraktiver Ort für konzentriertes Forschen und kreatives Schreiben: Wir stellen Ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IStG unterstützen Sie gern bei der Literatur- und Quellenrecherche.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 15.03.2024!
Am 25.11.2023 wird in Bielefeld der Gustav-Engel-Preis 2023 an Dr. Anna Krabbe verliehen. Die Ehrung, die durch den Historischen Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V. zur Förderung des geschichtswissenschaftlichen Nachwuchses ermöglicht wird, findet um 15:30 Uhr im Großen Saal des Neuen Rathauses zu Bielefeld (Niederwall 23) statt. Die Preisträgerin wird einen Vortrag halten über "'Seelenmörder' oder Miteinwohner? - Das Zusammenleben von evangelischer Bevölkerung und religiösen Gemeinschaften im 16. Jahrhundert in Herford", wobei Ergebnisse aus der am IStG verfassten und von Prof. Dr. Werner Freitag betreuten Dissertration präsentiert werden.
Am 16. November 2023 um 18 Uhr wird in der Stadtbücherei Ahlen (Südmauer 21) die Publikation „Münsterland – Jahrbuch des Kreises Warendorf 2024“ der Öffentlichkeit vorgestellt, in der die Ersterwähnung von Ahlen und Beckum des Jahres 1224 im Mittelpunkt steht, aber ebenso zahlreiche weitere Aspekte zur Regionalgeschichte behandelt werden. Vor der Präsentation dieses 400-seitigen Werkes aus der Feder von 41 Autorinnen und Autoren wird der Nachwuchspreis des Kreisheimat- und Geschichtsvereins Beckum-Warendorf e.V. 2023 verliehen, der in diesem Jahr an die Schülerin Janne Weber vergeben wird sowie an Nikola Böcker, Andreas May und Christian Schaepers – ehemals Studierende von Prof. Dr. Werner Freitag, „deren Fach- bzw. Abschlussarbeiten sich in hervorragender Weise mit Aspekten der Orts- und Kreisgeschichte beschäftigen“. Deren Arbeiten entstanden im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Prof. Freitag zum Thema „Die Altkreise Beckum und Warendorf um 1900“, die 2019/20 in Kooperation mit dem Kreisarchiv Warendorf (Dr. Knut Langewand) durchführt worden war. So beschäftigte sich Frau Böcker mit dem Ostbeverner Kriegerverein um 1900, Herr Schaepers setzte sich mit der Brotversorgungspolitik des Warendorfer Rates im 17. Jahrhundert auseinander und Herr May zeichnete anhand der vorliegenden Archivalien die „Daseinsvorsorge und Leistungsverwaltung“ für Beckum um 1900 nach.
Alle Interessierten sind am 16. November herzlich in die Stadtbücherei Ahlen eingeladen. Weitere Informationen können der Homepage des Kreisheimat- und Geschichtsvereins Beckum-Warendorf e.V. unter folgendem Link entnommen werden:
www.kreisheimatverein-beckum-warendorf.de
Victoria Gierok (Oxford) wird am 9. November im Rahmen des "Forschungskolloquiums zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte" um 14-16 Uhr im Raum F041 (Fürstenberghaus) zum Thema "The Impact of the Thirty Years' War on Urban Germany" vortragen.
Am Donnerstag, 5. Oktober 2023 und Freitag 06. Oktober 2023 bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen. Bei dringendem Bedarf melden Sie sich bitte per Email: biblistg@uni-muenster.de
Das Team des Instituts für vergleichende Städtegeschichte (IStG) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt:
eine studentische Hilfskraft im Bereich EDV / Projektarbeit Digital Humanities
Tätigkeitsbereiche und Anforderungen:
In der historischen Friedensforschung insbesondere zum Westfälischen Frieden wird bislang der Fokus auf die Frage gerichtet, wie es zu Friedensschlüssen kam und was diese ermöglichte. Dagegen sind diejenigen Vorgänge, die auf einen Friedensschluss folgten, weit weniger in den Blick geraten. Die vier Vorträge, die aus einem von Ulrike Ludwig und Philip Hoffmann-Rehnitz geleiteten studentischen Forschungsprojekt hervorgehen, untersuchen aus einer stadtgeschichtlichen Perspektive die Zeit nach dem Abschluss des Westfälischen Friedens für den Münsteraner Fall und damit für eine Stadt, der durch ihre Funktion als Kongressort bis 1648/49 eine Sonderrolle innerhalb der Städtelandschaft des Reichs zukam. Das Augenmerk wird dabei auf das städtische Binnenleben und damit auf Bereiche der Münsteraner Stadtgeschichte gerichtet, die für die Zeit nach 1648 (aber auch für die Kongresszeit) bislang noch kaum untersucht sind. Ausgangspunkt des Projekts, das in enger Kooperation mit dem Stadtarchiv Münster durchgeführt wird, ist eine Auswertung der Ratsprotokolle als eines seriellen Seismographen städtischer Konfliktlagen. Hieraus sind einzelne thematische Schwerpunkte erwachsen. Diese umfassen die städtische Finanzpolitik (mit einem Fokus auf das Gruetamt), die städtische Policey und Aufwandsgesetzgebung (v. a. zu Hochzeiten) sowie rechtliche Auseinandersetzungen wegen straffällig gewordener Soldaten. Eng verbunden ist das Projekt mit der für September 2023 geplanten und vom IStG mitorganisierten Tagung „Den Frieden gewonnen? Städte nach 1648 im Vergleich“.
Link zur Webseite der Tagung
Simon Müller | Die Münsteraner Stadtratsprotokolle als Fenster in die Nachkriegszeit
Die am 24. Oktober 1648 in den Städten Münster sowie Osnabrück unterzeichneten Westfälischen Friedensverträge versprachen dem Alten Reich und auch ganz Mitteleuropa einen ‚universalen und immerwährenden‘ Friedenszustand. Der Vortrag zeigt anhand der vormaligen Kongressstadt Münster und der dafür untersuchten Stadtratsprotokolle, dass der vermeintlich eingekehrte Friede vom Ratsgremium in der folgenden Zeit bis 1655 als durchaus unsicher wahrgenommen wurde. Der Beitrag eröffnet dabei einen fensterartigen Blick auf verschiedene (militärische) Konfliktherde, welche außerhalb und innerhalb des Stifts Münster nach 1648 auftraten und welche mit teils massiver Besorgnis vom Stadtrat diskutiert wurden. Zusätzlich erklärt der Beitrag die Herangehensweise des studentischen Forschungsprojekts.
Markus Breyer | Durch das Kongressende zum Einkommenstief? Die Münsteraner Gruetamtsrechnungen als Spiegel der städtischen Finanzentwicklung
Das Münsteraner Gruetamt, das ursprünglich das städtische Monopol für den Verkauf von Braumischungen ausübte, entwickelte sich über Jahrhunderte aufgrund der finanziellen Bedeutung dieses Monopols zur wichtigsten Finanzinstitution der Stadt. Anhand des Gruetamts und dessen wichtigster Einnahme, dem Koyt- und Bieraccins, wird diskutiert, wie sich die städtischen Finanzen in der Nachkriegszeit gestalteten, welche Auswirkungen der Friedenskongress auf diese hatte und wie die städtische Politik auf die finanziellen Herausforderungen reagierte.
Luca Bröckelmann | „wegen schlechter Zeitung aus Nürnberg“. Münsteraner Hochzeitsverordnungen und städtische Policey zwischen Krieg und Frieden
Bei frühneuzeitlichen Feierregulierungen handelt es sich um eine Form des ordnungspolitischen obrigkeitlichen Handelns, die sich insbesondere durch ihre Flexibilität und Problemorientierung auszeichnete. Folglich können derartige Gesetzgebungen wie auch deren Veränderung Rückschlüsse auf das Problembewusstsein der entsprechenden Obrigkeit ermöglichen. Für Münster sind diese u. a. in Form von Hochzeitsverordnungen und speziell von Hochzeitsfeierverboten überliefert – ein solches überdauerte auch den Westfälischen Friedensschluss. Der Vortrag befragt dieses und andere während des Krieges erlassenen Verbote sowie die Versuche, sie wieder aufzuheben, auf die jeweils damit verbundene Kriegs- bzw. Friedenswahrnehmung insbesondere der städtischen Obrigkeit und auf ihre Funktion als eine Form der Problemkommunikation.
Ralf Bureck | Marodierende Soldaten oder straffällige Zivilisten? Der Münstersche Rat im Ringen um Ordnungsmacht
Für die Übergangszeit vom Dreißigjährigen Krieg zur nachfolgenden Phase des Friedens wird in der Forschung immer wieder die Frage diskutiert, wie es den aus dem Krieg zurückgekehrten Soldaten gelang, sich in die zivile Welt zu reintegrieren und vor welche Herausforderungen dies die zivilen Obrigkeiten stellte. Diese Problematik aufgreifend, analysiert der Vortrag anhand zweier Strafsachen des Münsterschen Ratsgerichts aus den 1650er Jahren, wie die Stadt mittels Rechtsprechung und Strafritualen auf straffällig gewordene (ehemalige) Militärangehörige reagierte und wie der Stadtrat seine Ordnungsgewalt im Zuge dessen (wieder) dar- und herzustellen suchte.
Alle Interessierten sind um 14 Uhr c.t. herzlich ins Fürstenberghaus (Vorlesungssaal F3, Domplatz 20-22, 48143 Münster) eingeladen.
Am 23. Juni 2023 findet das 8. Forschungskolloquium der Forschungsstelle Geschichte Kölns statt. Thema ist: Dasas DFP-Projekt "Beginen in Köln" stellt sich vor: Prosoprographische Datenbank und soziale Topographie der Stadt Köln in Kooperation von Mediävistik und eHumanities.
Dabei wird das IStG durch Daniel Stracke und seinen Vortrag "Quo vaids, historische Städteforschung Eine Standortbestimmung vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung" vertreten.
Weitere Informationen können Sie dem Plakat als PDF-Datei entnehmen
Liebe Bibliotheksnutzer*innen,
am 1. Mai 2023 bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames langes Wochenende!
Im Mittelpunkt des Workshops am 28. April 2023, der in Zusammenarbeit mit dem seit 2021 existierenden Forschungsnetzwerk MURN (Münster Urban Reseach Network) veranstaltet wird, stehen Gefährdungen als Thema einer transkulturell vergleichenden Stadtforschung. Anhand von drei Problemfeldern - Krieg, Alter und Hunger - wird der Frage nachgegangen, wie städtische Gesellschaften in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten mit solchen existientiellen Gefährdungen umgingen. Dabei soll diskutiert werden, welches Potential die Auseinandersetzung mit diesem Thema für eine interdisziplinäre und transkulturell vergleichende Stadtforschung und Stadtgeschichte besitzt. Die drei Beiträge sind als Co-Referate geplant, bei denen europäische und außereuropäische sowie unterschiedliche disziplinäre Perspektiven jeweils miteinander ins Gespräch gebracht werden.
Philip Hoffmann-Rehnitz / Barbara Winckler: Die Präsenz des Kriegs in der Nachkriegszeit. Städte im Alten Reich nach 1648 und Beirut nach 1990
Der Beitrag geht in kulturvergleichender und transepochaler Weise der Frage nach, inwieweit in Städten (im Alten Reich nach 1648 sowie in Beirut nach 1990) der Krieg und damit verbundene Gefährungen nach dem Ende des Kriegs präsent blieben, in welcher Weise diese, insbesondere in visueller Form, repräsentiert wurden und inwieweit sich darin der besondere, ambivalente Charakter von Nachkriegszeiten als einer Übergangsphase zwischen Krieg und Frieden widerspieglt. Die Funktion und Bedeutung, die hierbei der Stadt bzw. dem Städtischen zukommt, werden dabei in einer doppelten Hinsicht diskutiert: als Referenzobjekt der (Selbst-)Darstellung bzw. als kultureller Repräsentations- und Imaginationsraum wie auch als konkreter lebensweltlicher Erfahrungsraum.
Colin Arnaud / Syrinx von Hees: Das Alter bewältigen (13.-16. Jahrhundert): Orte für eine gefährdete Bevölkerung in Ägypten und Syrien und in Westeuropa
In deutschen, italienischen, syrischen und ägyptischen Städten etablierten sich in der gleichen Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert eine Reihe unterschiedlicher Institutionen, die direkt oder indirekt der Altersfür- oder -vorsorge dienten. Es scheint, dass Gefährdung durch Altersarmut und -pflegebedürftigkeit in der Stadtbevölkerung besonders brisant war. Wir wollen die unterschiedlichen Einrichtungen und Vertragsmöglichkeiten genauer vorstellen und miteinander vergleichen, um dann auch Unterschiede zu diskutieren: Warum etwa entwickeln sich Leibrenten und Pfründen zur Altersvorsorge in Europa, während in den Städten der Levante Privatstiftungen von großer Bedeutung sind? Welche Rolle spielen dabei Demographie und Migration, Lohnarbeit und Selbständigkeit, religiöse Vorstellungen und Frömmigkeitspraktiken?
Monique Nagel-Angermann / Ulrich Pfister: Stadt und Hunger in der Vormoderne: China und Deutschland im Vergleich
Der Beitrag nimmt mit Hunger/Hungersnöten und Versorgungskrisen eine der wichtigstenexistentiellen Gefährdungen (nicht nur) von vormodernen Städten und den Umgang mit diesen in den Blick. Im ersten Teil zu den chinesischen Städten wird ausgehend von einer kurzen Einführung zum städtischen Krisenmanagement seit dem 10. Jahrhundert das System der staatlichen und privaten Getreidespeicher vorgestellt. Verbunden mit einer kritischen Reflexion der diesbezüglichen Quellen wird die Funktionsweise des Speichersystems für die Versorgung in den Städten während ausgewählter Hungersnöte vom 16. bis 19. Jahrhundert hinterfragt und ein Einblick in den Forschungsdiskurs gegeben. Für die deutschen Städte wird anschließend zunächst gezeigt, wie sich Versorgungskrisen identifizieren lassen, und es werden die Hauptmerkmale von Versorgungskrisen vom 16. zum 19. Jahrhundert dargestellt. Weiter wird eine Übersicht über die gängigen Instrumente der obrigkeitlichen Vorsorge und des Krisenmanagements geboten, wobei die im Unterschied zu China ausgeprägte räumliche und vertikale Zersplitterung des Umgangs mit Versorgungskrisen herausgearbeitet wird. Deren Relevanz wird anhand eines Vergleichs zwischen Bonn und Köln hinsichtlich der Versorgungkrise von 1770/72 und ihrer demographischen Folgen belegt.
Alle Interessierten sind herzlich in den Vorlesungssaal F3 im F-Haus eingeladen!
Die Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 14.04.2023 "Junge Städteforschung" sind nun bei YouTube öffentlich zugänglich. Sie können nun dort folgende Vorträge sehen:
Liebe Bibliotheksnutzer*innen,
an Karfreitag und Ostermontag bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen.
Wir wünschen Ihnen allen frohe Oster- und sonnige Frühlingstage!
Das Freitags-Kolloquium zu Problemen vergleichender Städtegeschichte im Sommersemester 2023 beginnt am Freitag, 14. April 2023 mit dem Workshop „Junge Städteforschung“.
Felix Lennart Rösch (Lübeck), Die Archäologie des mittelalterlichen Marktplatzes. Zur Genese eines urbanen Erfolgsmodells
Der zentrale Marktplatz zählt zu den ikonischen Bestandteilen der mittelalterlichen Stadt. Neben Kirchturmsilhouette und Stadtbefestigung ist er ein prägendes Element, dass sich bis heute in der Topographie vieler europäischer Städte wiederfindet. Trotz vieler Einzeluntersuchungen fehlt es bislang an übergreifenden Studien zum Thema, sodass die Beschaffenheit und Organisation insbesondere von frühen Marktplätzen sowie Handels- und Kommunikationspraktiken noch vielfach im Dunkeln liegen. Im Vortrag wird die Frage nach der Entwicklung verschiedener Marktplatztypen behandelt, spezifische Infrastrukturen vorgestellt und (archäologischen) Methoden und Kriterien, mit denen ein Marktplatz identifiziert werden kann, wenn weder Schriftquellen noch frühe Stadtgrundrisse vorliegen, zur Diskussion gestellt.
Claudia Lemmes (Tübingen), Auf Spurensuche in Schrift und Sediment. Die Akteure des Textilgewerbes und ihre Handlungsspielräume in Waldsee im 17. Jahrhundert
In diesem Vortrag wird eine wirtschaftshistorische Dissertation vorgestellt, bei der die Handlungsspielräume der Akteure der Textilproduktion und des Handels der oberschwäbischen Landstadt Waldsee im 17. Jahrhunderts in den Blick genommen werden. Die Arbeit entsteht im Rahmen des interdisziplinären DFG-Projekt Bad Waldsee, bei dem mittelalterliche bis frühneuzeitliche Mensch-Umwelt-Beziehungen anhand von Schrift- und Umweltarchiven in Zusammenarbeit von Geistes- und Naturwissenschaften untersucht werden.
Linus Rügge (Basel), Die Stadt Luzern und 'das Grüne': Eine Geschichte urbaner Natur im 20. Jahrhundert
Während wir Landschaften als Orte der Natur wahrnehmen, sehen wir in Städten umgekehrt Orte der Kultur. Diese Wahrnehmung hat eine Geschichte. Mit der Stadt Luzern untersuche ich eine spezifische Konstellation in dieser Geschichte: Luzern stützte sein Wachstum ab den 1830er Jahren hauptsächlich auf den Tourismus. Hauptattraktion der Stadt war ihre Einbettung in die sie umgebende Landschaft: See, Hügel, Berge. Tourist:innen suchten gerade kein urbanes Erlebnis, sondern die Nähe zur Natur. Wie beeinflusste dies Entwicklung, Planung und Bau der Stadt, die trotz allem eine Stadt war und sich auch als solche verstand? Wie versuchte man Natur und Stadt unter einen Hut zu bringen und wie waren diese Naturen der Stadt verfasst?
Alle Interessierten sind um 14 Uhr c.t. herzlich ins Fürstenberghaus (Vorlesungssaal F3, Domplatz 20-22, 48143 Münster) eingeladen.
Das IStG gratuliert der wissenschaftlichen Vorständin des IStG und Vorsitzenden des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e.V., Prof. Dr. Ulrike Ludwig. Sie ist Sprecherin der neuen Forschungsgruppe "Xenokratie vor Ort. Administration und kulturelle Verflechtung in der Vormoderne", die für die kommenden vier Jahre mit rund 2,5 Millionen Euro durch die DFG gefördert wird.
Die Forschungsgruppe ist eine Kooperation zwischen der WWU, der Universität zu Köln und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Beteiligt von der Universität Münster sind – neben Ulrike Ludwig als Sprecherin – die Althistoriker Prof. Dr. Hans Beck und Prof. Dr. Patrick Sänger, die Koptologin Prof. Dr. Gesa Schenke, der Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Wolfram Drews sowie Prof. Dr. Jens Niebaum und Prof. Dr. Eva-Bettina Krems aus der Kunstgeschichte.
Zur Frühjahrstagung "Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt" gibt es krankheitsbedingt folgende Änderungen im Programm:
Der Vortrag von Ulrich Müller am Dienstag entfällt; stattdessen rückt Christina Spitzbart-Glasls Vortrag an seine Position.
Am Rosenmontag (20. Februar 2023) bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen.
Wir wünschen allen Narren einen vergnüglichen Karneval und allen anderen einen guten Start in die Woche!
Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums "Neue Stadtgeschichten III: Museumskonzepte" vom 27. Januar sind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.
Link zum YouTube-Kanal des IStG
Folgende Vorträge sind nun dort verfügbar:
Am Freitag, 27. Januar 2023, findet das letzte Freitagskolloquium des Wintersemesters statt. Unter dem Titel "Neue Stadtgeschichten III: Museumskonzepte" werden die folgenden Vorträge gehalten:
Stefan Lewejohann, Köln: Geschichte mit Gefühl(en). Einblicke in eine neue Art der musealen Präsentation von Stadtgeschichte im Kölnischen Stadtmuseum
Das Kölnische Stadtmuseum befindet sich gerade in den Vorbereitungen zu einer neuen Dauerausstellung. Nach einem Wasserschaden im ehemaligen Zeughaus musste das Museum in ein ehemaliges Kaufhaus als Interim ziehen. Hier plant man nun eine neue, innovative und moderne Stadtgeschichtserzählung. Der Vortrag gibt Einblicke in eine neue Art der Geschichtserzählung und weist auf Chancen und Herausforderungen hin, ein Museum in einer Bestandsarchitektur zu planen.
Britta Kusch-Arnhold, Borken: Kleines Museum – viel(e) Geschichte(n)
Der Vortrag stellt die 2020 neu eröffnete Präsentation der stadtgeschichtlichen Sammlung vor. Sie besteht aus drei Modulen und Spielangeboten für Kinder. Das neue interaktive Stadtmodell zeigt in 17 frei anwählbaren Animationsfilmen die Stadtgeschichte von den Anfängen bis zur Gebietsreform 1969 und versucht die Etappen und Ereignisse, mit der Entwicklung des Stadtbildes zu verknüpfen. In der „Bibliothek der Erinnerungen“ – einem Hörsofa mit Videobildschirm – berichten Menschen aus Borken ganz persönlich. Die Sammlungsobjekte zur Stadtgeschichte sind schließlich im Speicher versammelt, der durch einen digitalen Guide erschlossen ist. Besuchende haben die Möglichkeit sich zu einzelnen Objekten der Sammlung zu informieren oder aus acht hinterlegten Führungen um den Speicher auszuwählen. Alle Module sind für Aktualisierungen mal mehr oder weniger flexibel, mal mehr oder weniger digital oder setzen mal mehr oder weniger auf die neugierige Eigeninitiative der Besuchenden.
Der geplante Beitrag von Jan Willem Huntebrinker muss leider entfallen.
Alle Interessierten sind ab 15.30 Uhr herzlich in den Raum F3 des Fürstenberghauses eingeladen!
Link zum Download des Programm-Flyers im PDF Format
Das Institut für vergleichende Städtegeschichte Münster (IStG) vergibt für das Förderjahr 2023 Stipendien zur Unterstützung von Arbeiten im Bereich der historischen Städteforschung.
Die Ausschreibung richtet sich an Doktorand*innen aus dem In- und Ausland und bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit den Beständen der Forschungsbibliothek des IStG auseinanderzusetzen. Der Forschungsaufenthalt kann am Beginn eines Promotionsvorhabens stehen, er kann aber auch dazu dienen, ein bestehendes Projekt zu Ende zu führen.
Der Spezialisierung des IStG entsprechend werden Bewerbungen mit Forschungsprojekten zur historischen Städteforschung aus den unterschiedlichen Bereichen dieses interdisziplinären Forschungsfeldes (Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte etc.) gefördert. Besonders willkommen sind innovative Forschungsvorhaben, die sich intensiv mit den Schwerpunkten der Institutsarbeit und den Beständen der Forschungsbibliothek auseinandersetzen: Vergleichende Städteforschung, Stadtplanung und Stadtmorphologie, historische Kartografie, thematische Kartografie, bildliche Stadtdarstellungen (Ansichtskarten, Stadtansichten).
Die Forschungsstipendien werden für maximal 4 Monate gewährt, die Höhe des Stipendiums beträgt 1.300 € monatlich. Das IStG ist ein attraktiver Ort für konzentriertes Forschen und kreatives Schreiben: Wir stellen Ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IStG unterstützen Sie gern bei der Literatur- und Quellenrecherche.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 15.03.2023!