Religion und Ästhetik
Zur filmisch-seriellen Narration des Religiösen
(14.–15. Dezember 2018)
Religionen sind ästhetisch vermittelt. Nicht nur die religiöse Praxis, sondern der religiöse Habitus überhaupt vollzieht sich in ästhetischen Akten. Welche Bedeutung und welchen Stellenwert hat die sinnliche Rezeption der religiösen Quellen? Und welche Bedeutung kommt dem ästhetischen Zugang der Religionen zu? Musik, Kalligraphie, Ornamentik, aber auch Theater, Oper, Film und Serie scheinen als ästhetisch-durchdrungenen Sinnfelder mit der religiösen Selbstartikulation innigst verwoben zu sein.
Wie lässt sich aber das komplexe Feld der ästhetischen Inszenierung des Religiösen durchdringen? Hierbei spielt die filmisch-serielle Erzählkunst eine herausragende Rolle. Zum Thema hat zwischen dem 14. und 15. Dezember am Zentrum für islamische Theologie am Lehrstuhl für Kalam, Islamische Philosophie und Mystik eine interdisziplinäre und interreligiöse Tagung stattgefunden. Ziel der Tagung war, dem komplexen Feld der ästhetischen Inszenierung des Religiösen mit besonderem Augenmerk auf filmisch-serielle Narration Rechnung zu tragen. Diesem Anspruch versuchten sich die einschlägigen Referentinnen und Referenten aus ihren jeweiligen Forschungs- und Glaubensperspektiven anzunähern.
Die Multiperspektivität spiegelte sich in der Vielfalt der gewählten Ansätze, Schwerpunkte und Themen, die u. a. von ästhetisch-serieller Narration des Korans über religiöse Resonanzen in der Oper bis zu Interaktionen von Religion und Medien reichten. Die Tagung wurde mit großem Interesse der Studierende aufgenommen, die sich in die Diskussion mit kritischen Beiträgen eingebracht haben. Diese Tagung zur „Ästhetik und Religion“ war die Auftakt-Veranstaltung einer Reihe, die fort-an einmal im Jahr in Münster zu dieser Zeit im ZIT stattfinden soll. Die Dokumentation der Tagung in Form eines Sammelbandes ist für das kommende Jahr geplant.