© Exzellenzcluster/Stefan Matlik/nur-design-text.de/nach Totenmaske Museum für Sepulkralkultur, Kassel, GS 1994/54

Körper. Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart

Ausstellung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ zum Körper in den Weltreligionen – 2024/2025 im Archäologischen Museum und im Bibelmuseum der Universität Münster

Der Körper ist seit jeher Teil von Praktiken und Vorstellungen der Religionen weltweit. Das zeigt die Ausstellung „Körper. Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zu Gegenwart“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster. Sie ist vom 25. Oktober 2024 bis 26. Februar 2025 im Archäologischen Museum und im Bibelmuseum der Universität Münster zu sehen und ist Teil des interdisziplinären Themenjahres 2024/25 „Körper und Religion“ am Exzellenzcluster. Weiterlesen

Bildergalerie

Eingang zur Ausstellung kurz vor der Eröffnung
Eingang zur Ausstellung kurz vor der Eröffnung
© Exzellenzcluster „Religion und Politik“ / Paul Schneider
  • Großer Andrang zur Eröffnungsfeier im Fürstenberghaus
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  • Grußwort von Michael Quante, Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit der Universität Münster
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  • Grußwort von Klaus Rosenau, Bürgermeister der Stadt Münster
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  • Zahlreiche Gäste im Hörsaal F2 der Uni Münster
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  • Grußwort von Michael Seewald, Sprecher des Exzellenzclusters "Religion und Politik"
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  • Angelika Lohwasser, Ägyptologin und Kuratorin der Ausstellung, stellt das Themenjahr 2024/2025 "Körper und Religion" am Exzellenzcluster vor
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  • Die beiden Kuratoren Holger Strutwolf, Direktor des Bibelmuseums, und Achim Lichtenberger, Direktor des Archäologischen Museums, geben einen ersten Überblick über die Ausstellung "Körper. Kult. Religion."
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  • v.l.n.r.: Michael Quante, Michael Seewald, Angelika Lohwasser, Holger Strutwolf, Klaus Rosenau, Achim Lichtenberger
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  • Blick in die Ausstellung "Körper. Kult. Religion."
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  • Die Ausstellung ist eröffnet!
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  • Erste Besucherinnen und Besucher werden durch die Ausstellung geführt
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  • Die Besucherinnen und Besucher können sich an einer Umfrage beteiligen, die zur intensiveren Beschäftigung mit den Themen der Ausstellung einlädt
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  • Besucherin betrachtet Exponate im Themenbereich "Geschlechterrollen?"
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  • Medienstation mit einem Animationsfilm zum Thema Burkini und religiöse Bekleidung
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  • Nkisi-Nkonde, ein sogenannter Nagelfetisch, aus dem Kongo aus dem 19./20. Jahrhundert, im Themenfeld "Religion und Heilung"
    © Exzellenzcluster „Religion und Politik“ / Paul Schneider
  • Portrait eines unbekannten Arztes im Themenbereich "Religion und Heilung"
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  • Achim Lichtenberger, Direktor des Archäologischen Museums, gibt Einblicke in die Ausstellung
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  • Statuette des Shiva als Asket
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  • Fotoserie "Orthodox Eros" von Lea Golda Holtermann
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  • Blick auf einen Buddhistischen Altar im Themenbereich "Göttliche Gestalten"
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  • Drei weitere Themenfelder sind im Bibelmuseum ausgestellt
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Die sieben Themenfelder der Ausstellung

Archäologisches Museum

© exc/nur design/Stefan Matlik

Göttliche Gestalten

Vorstellungen von Gottheiten oder von übermenschlichen Wesen und Mächten sind oft menschenähnlich, doch nicht immer. Konkrete körperliche Vorstellungen erleichtern die Zugänglichkeit und auch das Verständnis von etwas Höherem, nicht Sichtbarem. Wahrnehmungen des Göttlichen sind aber in jeder Religion vielfältig und unterscheiden sich teilweise erheblich.

Das „Göttliche“ umfasst nicht nur die einzelnen Gottheiten im engeren Sinn, sondern ebenso eine Vielzahl von unsichtbaren Mächten. Weiterlesen

 

 

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Geschlechterrollen? 

Männlich und weiblich sind zentrale, aber nicht absolute Kategorien von Körperlichkeit, woraus Rollenzuschreibungen – sozial, reproduktiv und sexuell – entstehen.

In der Wissenschaft wird häufig unterschieden zwischen dem „biologischen“ Geschlecht, das einer Person aufgrund physiologischer Attribute zugesprochen wird, und dem sozialen Geschlecht, womit die Verhaltenserwartungen gemeint sind, die mit dem biologischen Geschlecht assoziiert werden, aber auch die eigene Geschlechtsidentität. Weiterlesen

 

 

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Religion und Heilung 

Krankheiten gelten als Teil der Vergänglichkeit des Körpers. In den Religionen werden sie bisweilen aber auch auf übernatürliche Ursachen, negative Energien, Disharmonien, schlechtes Karma und Ähnliches zurückgeführt.

Religiöse Praktiken wie Gebete, Sündenbekenntnisse, Opfer, Beschwörungen oder andere rituelle Handlungen sollen dem entgegenwirken, der Heilung dienen oder dem Kranken helfen, sein Los leichter zu ertragen. Weiterlesen

 

 

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Nach dem Tod…  

Der Tod stellt biologisch das Ende des Lebens dar. Der Umgang mit dem toten Körper spiegelt in vielen Religionen Vorstellungen von einem ,,Leben danach“ wider. Wo der Erhalt des Körpers als wichtig gilt, versucht man, den natürlichen Verfallsprozess mittels verschiedener Techniken wie der Mumifizierung zu stoppen oder zu verlangsamen.

Die Behandlung des Verstorbenen sowie die Art der Bestattung variieren nach Kultur, Religion und Zeit, weshalb die damit verbundenen Praktiken und Rituale vielfältig sind. Weiterlesen

Bibelmuseum

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Reinheit des Körpers

Reinheit und Unreinheit von Körper und Geist sind wichtige Kategorien vieler Religionen. Insbesondere Wasser und Rauch dienen religiösen, auf den Körper bezogenen Reinigungsriten.

Unter den Reinheitsvorschriften lassen sich zwei große Gruppen unterscheiden: Präventive Regeln sollen den Menschen von Unreinheiten fernhalten, kultische Vorschriften zeigen auf, wie man Verunreinigungen rückgängig machen kann. Weiterlesen

 

 

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Rituale des Lebens

Der Mensch durchläuft im Leben verschiedene soziale Stufen. Die Übergänge zwischen diesen Stufen sind oft durch religiöse Vorstellungen und damit verbundene Handlungen geprägt, die am individuellen Körper durchgeführt werden.

In vielen Gesellschaften geht der Übergang zwischen bestimmten Stufen mit Ritualen der formalen Aufnahme – der sogenannten „Initiation“ – in die neue Lebensstufe oder Lebensform einher. Initiationsprozesse oder -rituale existieren weltweit in verschiedenen Gesellschaften und Zeitaltern. Weiterlesen

 

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Entkörperlichung

Körper und Seele bzw. Geist werden teilweise als Einheit, aber auch als zwei getrennte Wirklichkeiten verstanden. Die Seele bzw. der Geist kann den Körper verlassen, spätestens beim Tod.

Doch auch zu Lebzeiten kann sich der Mensch durch religiöse Praktiken entkörperlichen und so den Geist befreien. Eine Form der Entkörperlichung erlebt jeder Mensch: das Träumen. Er oder sie erlebt dabei eine Trennung zwischen der körperlichen Existenz und dem geistigen Erleben. Weiterlesen

Themenjahr „Körper und Religion“ am Exzellenzcluster

© exc/Stefan Matlik

Der Körper ist in den Weltreligionen zugleich Gegenstand und Ausdruck religiöser Vorstellungen. Dem geht der Exzellenzcluster im Themenjahr 2024/2025 „Körper und Religion“ nach. Ob Heilungs- und Reinigungsrituale, Askese und Fasten, Kopfbedeckungen und Tätowierungen oder Praktiken am toten Körper: Religiöse Vorstellungen von Menschen, Göttern und jenseitigen Welten spiegeln sich im Umgang mit dem menschlichen Körper quer durch die Epochen und Kulturen wider. Die Traditionslinien reichen von antiken polytheistischen Religionen bis zu heutigen Auslegungen von Judentum, Christentum und Islam. Das Themenjahr stellt aktuelle Forschungen des Exzellenzclusters über „Körper und Religion“ in einer Ausstellung und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm vor, das Raum für den Austausch zwischen Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern gibt. Weiterlesen

Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung

© exc/Stefan Matlik

Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm begleitet, das Bürgerinnen und Bürgern im Themenjahr 2024/25 „Körper und Religion“ des Exzellenzclusters weitere Einblicke in die vielfältigen Beziehungen zwischen dem Körper und seinen Konzeptionen in vergangenen und gegenwärtigen Religionsvorstellungen bietet und zum Austausch anregt. Auf dem Programm stehen Podiumsdiskussionen, Vorträge und Filme, Ausstellungsführungen mit den Kuratorinnen und Kuratoren, dialogische Spaziergänge und Gespräche. Sie laden zum Mitdenken und Diskutieren über Themenfelder der Ausstellung und ihre museale Präsentation ein sowie über aktuelle Fragen von Körper, Gesundheit und Spiritualität sowie religiöse Kleidung im öffentlichen Raum. Ein Tanzworkshop ermöglicht es Interessierten, Spiritualität in verschiedenen Tanzarten zu erleben. Der ethnologische Dokumentarfilm „Drugs & Prayers“ aus dem Exzellenzcluster untersucht, wie Menschen mit psychischen Krankheiten am Sufi-Schrein von Mira Datar im indischen Nordgujarat mit Medikamenten, aber auch Gebeten behandelt werden. Weiterlesen

Katalog und Essayband zur Ausstellung

Erhardt, S.; Graefe, J.; Lichtenberger, A.; Lohwasser, A.; Nieswandt, H.-H.; Strutwolf, H. (Hgg.): Körper. Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart. Münster 2024.

Lichtenberger, A.; Lohwasser, A.; Strutwolf, H. (Hgg.): The body in religion: images and practices. In der Reihe „Religion und Politik“ im Ergon Verlag. Baden-Baden. Im Druck.

Tagung „Körperbilder und Körperpraktiken in den Religionen der Welt“

In Vorbereitung auf die Ausstellung fand am Exzellenzcluster vom 13. Bis 15. November die interdisziplinäre Tagung „Körperbilder und Körperpraktiken in den Religionen der Welt“ statt. Den Festvortrag „Gott und Körper – einige ungewohnte Perspektiven aus der jüdisch-christlichen Tradition“ hielt der evangelische Theologe Prof. Dr. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Pressemitteilung zur Tagung „Körperbilder und Körperpraktiken in den Religionen der Welt“