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Dossier - 2020

„Kleine Fächer – Große Potenziale“

Eine Ausstellung mit Begleitprogramm an der WWU Münster

10. 1.– 22.3.2020, Di.-So. 10–18 Uhr, Archäologisches Museum im Fürstenberghaus, Domplatz 20–22, 48143 Münster

Judaistik oder Sinologie: Kleine Fächer aus den Geisteswissenschaften sind vielen unbekannt. Die neue Ausstellung „Kleine Fächer – Große Potenziale“ an der Uni Münster zeigt, welche erstaunlichen Forschungsergebnisse aus aller Welt sie liefern, auch im Exzellenzcluster „Religion und Politik“.

 

Bericht zur Ausstellung „Kleine Fächer – Große Potenziale“

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Video zur Ausstellung "Kleine Fächer"

Was definiert ein „Kleines Fach“?

Dies ist die Bezeichnung für Fächer, die an einer Hochschule mit höchstens drei Professuren, meist jedoch nur einer, vertreten sind.

Was sind „Kleine Fächer“?

Die Universität Münster ist nicht nur eine der größten Universitäten Deutschlands, sondern auch eine der facettenreichsten. Insgesamt wird in über 40 „Kleinen Fächern“ – darunter über 20 geisteswissenschaftlichen, die hier im Fokus stehen, - erfolgreich unterrichtet und geforscht. Zu nennen sind zum Beispiel Altertumswissenschaften wie die Archäologien, die sich mit Europa, Ägypten und dem Vorderen Orient beschäftigen, aber auch Jüdische Studien, Islamwissenschaften, Sinologie und Skandinavistik. Sie alle analysieren die Bedeutung der Gesellschaften und deren Verhalten in unterschiedlichsten Situationen in verschiedenen Regionen und Zeiten. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie international stark vernetzt sind und hochrangige Forschung betreiben.

Warum sind „Kleinen Fächer“ wichtig für die Gegenwart?

In der heutigen globalen Welt leben wir in Gesellschaften, die sich schnell und ständig wandeln. Diese Dynamik ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Bewaffnete Konflikte, Menschenrechtsverletzungen, Ungleichheit, Klimakrise, Umweltverschmutzung und Populismus sind nur einige der drängenden gesellschaftlichen Probleme, vor denen wir stehen. Und hier kommen die „Kleinen Fächer“ ins Spiel. Mit ihren wissenschaftlichen Ergebnissen bringen sie sich in gesellschaftliche Diskussionen ein und können historisch-kulturwissenschaftlich einerseits anhand von Vergleichen, andererseits anhand von Hintergrundwissen zum Verständnis der großen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen und Lösungen anbieten. Sie dienen dem wissenschaftsbasierten Erkenntnisgewinn und können diesen auch in öffentliche Diskurse einbringen.

Wie kam es zu der Ausstellung der „Kleinen Fächer“?

Um die „Kleinen Fächer“ in den Vordergrund zu holen, entwarf die Deutschen Hochschulrektorenkonferenz in Bonn ein Förderprogramm, in dem sich die Universitäten um eine Unterstützung bewerben konnten. Gefragt waren innovative Konzepte, die diese Fächer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit stellen und junge Menschen für ihr Studium interessieren soll. Die „Kleinen Fächer“ der Geisteswissenschaften der Universität Münster bewarben sich und erhielten einen Zuschlag – als einzige Universität in Nordrhein-Westfalen!

Was wird in der Ausstellung der „Kleinen Fächer“ gezeigt?

Wir möchten nicht Altbekanntes präsentieren, sondern den direkten Bezug der Lehre und Forschung zur gegenwärtigen Gesellschaft zeigen: Kleine Fächer am Puls der Zeit! Deswegen haben wir drei Themen gewählt, die zurzeit eine große gesellschaftliche Relevanz haben und uns alle betreffen: Migration – Jederzeit und überall: Wanderungen von einzelnen Personen oder Personengruppen in andere Regionen ist ein Phänomen, das seit Anbeginn der Menschheit zu beobachten ist und sich durch alle Jahrtausende zieht. Neben besseren Siedlungs- und Erwerbsmöglichkeiten wird Immigration durch klimatische Veränderungen, Naturkatastrophen oder politisch-gesellschaftliche Entwicklungen ausgelöst. Wir fragen anhand von Bespielen nach Wahrnehmungen und Veränderungen. Kommunikation – Mit und ohne Worte: Der Austausch von mündlichen und schriftlichen Informationen bildet seit jeher die Grundlage des menschlichen Miteinander. Gerade im heutigen Computerzeitalter mit E-Mail und Smartphone verändert sich der Informationsaustausch tiefgreifend. Wir fragen nach Adressaten und Botschaften sowie nach Mitteln und Wege der Kommunikation Nachhaltigkeit – Everyday for future: Der Grundsatz, dass nicht mehr verbraucht werden darf, als künftig wieder bereitgestellt werden kann, also nachwachsen bzw. sich regenerieren kann, ist uralt. Mit dem entstehenden Bewusstsein für die Umwelt und der rasant wachsenden Weltbevölkerung ist bis heute aktuell. In der Ausstellung werden zwei Blickwinkeln gezeigt: Die Nachhaltigkeit aus Mangel (Wiederverwendung von Dingen), und die Nachhaltigkeit als bewusste Gestaltung von Zukunft (Ressourcenschonung bzw. Ressourcenaufbau).

Zudem stellen sich die einzelnen „Kleinen Fächer“ in einem originellen Würfelkasten vor, wobei in knappen Worten der Fachinhalt und die Studienmöglichkeiten an der Universität Münster präsentiert werden.

Welches Beiprogramm ergänzt die Ausstellung der „Kleinen Fächer“?

Jeden Sonntag Führung durch die Ausstellung durch Studierende, die auch gerne Informationen zu Fächern geben
19.1. (14-18 Uhr) und 11.2.2020 (12-18 Uhr) „Großer Auftritt der Kleinen Fächer": An diesem Tag präsentieren sich die „Kleinen Fächer“ mit Info-Material zu den Studiengängen und den Inhalten. Jedes Fach wird durch Studierende und Lehrende als Ansprechpartner vertreten sein.
20.3.2020 (18-24 Uhr): „Große Nacht der Kleinen Fächer“. Bis 24 Uhr können Sie die Ausstellung besuchen - wir laden zu Führungen und zum Verweilen ein! Die Studierenden organisieren ein „Kleine-Fächer-Café“ in dem man sich informell austauschen kann.

Gibt es „Kleine Fächer“ auch in Social Media?

Ja, wir erweitern die analoge Museumsausstellung „Kleine Fächer“ digital auf Twitter und Instagram. Wir präsentieren unsere Forschungen und Exponate also dort, wo Schüler und Studierende viel unterwegs sind, die wir für unsere Forschungen interessieren wollen. Die digitale Version der Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster, in dem die Kleinen Fächer eine große Rolle spielen, Über die ganze Laufzeit der Ausstellung finden sich unter @religionpolitik auf Twitter und @religionundpolitik auf Instagram Posts und Tweets zur Ausstellung: Bildervideos, Insta-Storys und Sharepics zu spannenden Forschungsergebnissen genauso wie Trailer und Testimonials mit Professoren und Studierenden, die lebendig aus den Kleinen Fächern berichten.

Wir laden Sie ein, in dieser Ausstellung zu erleben, wie „Kleine Fächer“ in der Lage sind, Kernfragen und Herausforderungen der Gegenwart aus aktueller wie auch aus zeitlich verschobener Perspektive zu betrachten und zu deren kritischer Bewertung und Bewältigung beizutragen. Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Unsere Ausstellung wurde dankenswertweise gefördert und unterstützt von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), dem Rektorat der Universität Münster sowie den Fachbereichen 8 und 9 der WWU. Kooperationspartner ist der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU mit dem Zentrum für Wissenschaftskommunikation.