Gespaltene Gesellschaften
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen die historische Tiefendimension von Spaltungen
Gesellschaften haben im Laufe der Geschichte immer wieder tiefe Spaltungen erlebt: von den permanenten Bürgerkriegen in der griechischen Staatenwelt der Antike, den konfessionellen Unterschieden in der Frühneuzeit, zu den Diktaturen und Kriegen des 20. Jahrhunderts oder dem Aufstieg der neuen Rechten in der Gegenwart. Soziale, ökonomische, religiöse oder ethnische Spaltungen haben in allen Epochen und Weltregionen die Grundlagen gesellschaftlichen Zusammenlebens auf den Prüfstand gestellt. Nicht selten entwickelten sie sich aber dadurch auch produktiv weiter. Das Dossier „Gespaltene Gesellschaften“ zeigt deren historische Tiefendimension – von „Hate Speech“ in der Antike, den frühneuzeitlichen Schattenseiten des Westfälischen Friedens bis zu katholischen und muslimischen Parallelgesellschaften im 19. Jahrhundert und heute.
Das Thema „Gespaltene Gesellschaften“ stand im Mittelpunkt des 52. Deutschen Historikertags vom 25. bis 28. September 2018 an der Universität Münster. Rund 3.500 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland tauschten sich auf dem größten geisteswissenschaftlichen Kongress in Europa in mehr als 90 Sektionen über aktuelle Forschungsthemen aus.