Cornelis Cornelisz., Hl. Antonius von Dämonen gepeinigt, Detail
© Leiden, Museum de Lakenhal

Dämonen. Spiritualität – Erscheinung – Materialität

Dämonen: Die schwer fassbaren, weder menschlichen noch göttlichen Wesen finden sich von der Antike bis heute in Geschichte, Kunst und Literatur. In ihnen drückt sich das Verhältnis des Menschen zur Welt des Übernatürlichen aus. „Dämonen galten seit jeher als hochgefährlich, konnten aber in gewissen Lebenslagen oder zu bestimmten Anlässen auch hilfreich erscheinen und sie wurden in dieser Gegensätzlichkeit in alltäglichen, literarischen und künstlerischen Kontexten dargestellt“, so Literaturwissenschaftlerin Martina Wagner-Egelhaaf vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“. „Auch wenn Dämonen in der Moderne vielfach metaphorisch verstanden werden, haben sie in Kunst und Literatur nichts von ihrer Faszinationskraft verloren.“ Eine Projektgruppe, bestehend aus Kunsthistorikerin Eva Krems, Historikerin Ulrike Ludwig und Literaturwissenschaftlerin Martina Wagner-Egelhaaf vom Exzellenzcluster, forscht dazu gemeinsam mit Literaturwissenschaftlerin Silvia Reuvekamp und Historiker Nikolas Funke von der Universität Münster unter dem Titel „Dämonen. Medialitäten zwischen Literatur und Kunst, Religion und Politik“. 

Das Dossier „Dämonen. Spiritualität – Erscheinung – Materialität“ bietet Einblicke in das Forschungsfeld aus unterschiedlichen Perspektiven. Ein Interview mit dem Titel „Von Dämonen und Teufelsfratzen“ beleuchtet die unterschiedlichen Herangehensweisen, mit denen sich Forschende aus Kunst, Literatur und Geschichte dem Thema „Dämonen“ nähern und wo es fächerübergreifende Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt. Außerdem wird die Frage aufgeworfen, ob und wie Dämonen in den unterschiedlichen Disziplinen definiert werden können.

Eine Tagung im Frühjahr 2025 widmet sich unter dem Titel „Dämon│isierung“ der Frage nach den sich wandelnden Vorstellungen von Dämonen von der Antike über das Mittelalter und die Frühe Neuzeit bis hin zur Moderne. Die besondere Aufmerksamkeit der Tagung gilt den sogenannten metaphorischen Dämonisierungen mit Fokus auf die sprachliche und künstlerische Darstellung von Dämonenauftritten, ihren spezifischen Rhetoriken und diskursiven Mustern, aber auch den Prozessen der Fiktionalisierung, die von den mit Trug und Schein operierenden Dämonen ausgehen.

Die sechsteilige Ringvorlesung „Dämonen“ im Wintersemester 2024/25 arbeitet anhand von Fallbeispielen aus Architektur, Literatur und Geschichte heraus, wie Menschen vom Mittelalter bis in die Gegenwart hinein die Idee der Existenz eines latent bedrohlichen weder menschlichen noch göttlichen ‚Anderen‘ in ihren jeweiligen kulturellen Medien verarbeiteten. 

© exc/akg-images, UIG, Bildagenturonline/Archiv LMU München

Von Dämonen und Teufelsfratzen

Im Interview „Von Dämonen und Teufelsfratzen“ geben Kunsthistorikerin Eva Krems, Literaturwissenschaftlerin Martina Wagner-Egelhaaf und Historiker Nikolas Funke einen Einblick in die Frage, mit welchen Herangehensweisen sie sich in ihrer jeweiligen Forschungsdisziplin dem Thema Dämonen nähern und wo es sowohl fächerübergreifende Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede gibt. Beispiele aus Kunst und Literatur belegen, wo das Thema „Dämonen“ bis heute präsent ist. Weiterlesen

© exc/Ingo Hoehn

Ringvorlesung „Dämonen“

Wie Menschen vom Mittelalter bis in die Gegenwart hinein die Idee der Existenz eines latent bedrohlichen, weder menschlichen noch göttlichen ‚Anderen‘ in ihren jeweiligen kulturellen Medien verarbeiteten – das wurde in der sechsteilige Ringvorlesung „Dämonen“ im Wintersemester 2024/25 anhand von Fallbeispielen aus Architektur, Literatur und Geschichte herausgearbeitet. Theorien und Konzepte des Dämonischen wurden diskutiert und die historisch sich wandelnde Beschaffenheit dämonischer Wesen in den Blick genommen. Weiterlesen

© Salvator Rosa, Pinacoteca Rambaldi, San Remo (IT)

Tagung „Dämon | isierung“

Der Frage nach den sich wandelnden Vorstellungen von Dämonen von der Antike, über das Mittelalter und der frühen Neuzeit bis hin zur Moderne geht die Tagung „Dämon | isierung“ nach. Die Aufmerksamkeit liegt dabei auf der sprachlichen und künstlerischen Medialität von Dämonenauftritten, ihren spezifischen Rhetoriken und diskursiven Mustern. Weiterlesen