Körper und Religion

Themenjahr 2024/2025 des Exzellenzclusters „Religion und Politik“

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Der Körper ist in den Weltreligionen zugleich Gegenstand und Ausdruck religiöser Vorstellungen. Dem geht der Exzellenzcluster im Themenjahr 2024/2025 „Körper und Religion“ nach. Ob Heilungs- und Reinigungsrituale, Askese und Fasten, Kopfbedeckungen und Tätowierungen oder Praktiken am toten Körper: Religiöse Vorstellungen von Menschen, Göttern und jenseitigen Welten spiegeln sich im Umgang mit dem menschlichen Körper quer durch die Epochen und Kulturen wider. Die Traditionslinien reichen von antiken polytheistischen Religionen bis zu heutigen Auslegungen von Judentum, Christentum und Islam. Das Themenjahr stellt aktuelle Forschungen des Exzellenzclusters über „Körper und Religion“ in einer Ausstellung und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm vor, das Raum für den Austausch zwischen Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern gibt.

Das Keyvisual „Körper und Religion“

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Collage von Grafiker und Künstler Stefan Matlik
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Programm im Wintersemester 2024/2025

Körper. Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart

Ausstellung im Archäologischen Museum und im Bibelmuseum der Universität Münster im Themenjahr „Körper und Religion“ am Exzellenzcluster

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Im Mittelpunkt des Themenjahrs steht die Ausstellung „Körper. Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart“, die vom 25. Oktober 2024 bis zum 26. Februar 2025 im Archäologischen Museum und im Bibelmuseum der Universität Münster zu sehen ist. Sie untersucht, wie religiöse Praktiken und Traditionen den menschlichen Körper formen und beeinflussen. Weiterlesen

Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung

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Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm begleitet, das Bürgerinnen und Bürgern im Themenjahr 2024/25 „Körper und Religion“ des Exzellenzclusters weitere Einblicke in die vielfältigen Beziehungen zwischen dem Körper und seinen Konzeptionen in vergangenen und gegenwärtigen Religionsvorstellungen bietet und zum Austausch anregt. Auf dem Programm stehen Podiumsdiskussionen, Vorträge und Filme, Ausstellungsführungen mit den Kuratorinnen und Kuratoren, dialogische Spaziergänge und Gespräche. Sie laden zum Mitdenken und Diskutieren über Themenfelder der Ausstellung und ihre museale Präsentation ein sowie über aktuelle Fragen von Körper, Gesundheit und Spiritualität sowie religiöse Kleidung im öffentlichen Raum.

Podien und Vorträge

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Zwei Podiumsdiskussionen befassen sich mit religiösem Erleben im Spannungsfeld zwischen Spiritualität und Biologie und der Rolle von Kleidung für die Inszenierung und Kontrolle des Körpers in verschiedenen Religionen weltweit. Ein Vortrag befasst sich mit der „Auto-Icon“ des Philosophen Jeremy Bentham, dessen mumifizierter Körper bis heute öffentlich ausgestellt ist, sowie den Vorstellungen und Ideen hinter der Erhaltung des eigenen Körpers über den Tod hinaus.

Programm im Sommersemester 2025

Vortragsreihe und Lesung: Ästhetische Konzeptionen des Körpers zwischen Religion und Politik

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Vorstellungen vom menschlichen Körper sind nicht naturhaft gegeben, sie sind vielmehr historische, soziale und kulturelle Konstrukte. Religiöse Rituale und Vorstellungen, juristisch-politische Vorschriften, medizinische Regeln und hygienische Anwendungen formen den Körper durch Sprache, Bild und Macht. In Literatur und bildender Kunst manifestiert sich am exponierten Körper das oft konfliktbehaftete oder durch Gewalt geprägte Zusammenspiel von Individuum und Gesellschaft – sei es in Form von gemarterten und sakralisierten, im deformierten oder auch von schönen, makellosen Körpern. Weiterlesen

Hans-Blumenberg-Professur: Deborah Kapchan

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Auch die Hans-Blumenberg-Professur geht dem Verhältnis von Körper und Religion nach: Die Ethnologin und Professorin für Performance Studies, Deborah Kapchan, von der New York University Tisch School of the Arts ist im Sommersemester 2025 in Münster zu Gast und spricht in einem englischsprachigen Vortrag unter dem Titel „Face to Face with the Spirits: Paradox and the Anthropology of the Esoteric“ über ihre Forschung zu Besessenheitsritualen in Marokko. Weiterlesen