Die "Wissenswerkstadt" in Bielefeld
Der Bahnhof einer Stadt ist oft ihr erstes Markenzeichen. Bielefeld hat für seine Willkommenskultur seit Anfang September 2024 etwas Neues zu bieten: „Wir begrüßen jetzt Touristen und Besucher*innen in der ‚Wissenswerkstadt‘“, sagt Gesa Fischer, die gemeinsam mit Giovanni Fusarelli die Leitung der neuen Lern-, Mitmach-, Event- und Wissenschafts-Institution in der Innenstadt innehat. Auf rund 5.000 Quadratmetern ist in einem alten, rundum sanierten Gebäude in der Innenstadt ein so genannter dritter Ort entstanden, an dem Wissenschaft, Kultur, Freizeit, Gastronomie für Jung und Alt nebeneinander bestehen, voneinander gewinnen und miteinander erlebt werden können. Früher residierte dort unter anderem die Kreissparkasse, später die Stadtbibliothek und die Bürgerberatung.
OWL-Besuch aus Münster
Die neue Bielefelder Wissenswerkstadt war kürzlich auch Ort des Austauschs von Wissenschaftskommunikator*innen aus Münster und Bielefeld, mit dabei neben einem Team der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO), die diesen Austausch organisierte, weitere universitäre und städtische Wissenschaftskommunikator*innen aus Pressestelle und Fachbereichen sowie der zwei Exzellenzcluster. Dr. Thomas Bilda, Leiter der AFO, zeigte sich nach der rund zweistündigen Führung samt kollegialem Austausch beeindruckt von der gelungenen örtlichen Bündelung von Wissen(schaft)s- und Veranstaltungsort, vor allem bezüglich der Entstehung in einem früheren Problemkiez: „Das gemeinsame Handeln von politischen Vertreter*innen der Kommune, Stadt sowie den Hochschulen für ein Gesamtkonzept des Wissenstransfers überzeugt.“ Heute sprechen viele Bielefelder*innen von einem Quartier im Aufwind.
In der Bielefelder Wissenswerkstadt sind Lehr- und Lernorte beider örtlicher Hochschulen sowie Mitmachstationen, Labore, Werkstätten, Eventräume und Angebote Dritter, wie „Welthaus“ und der Bielefelder Touristeninformation an einem Ort gebündelt.
Das Oval – Entree zu Werkstatt, Workshop und Wissenschaft
Wer in das Gebäude kommt, wird in einem Oval, ganz früher die Schalterhalle des Geldinstituts, empfangen. Dort gibt es nun neben der Tourist*in-Info mobile Stände, in denen sich die Partner*innen, Universität Bielefeld und Hochschule Bielefeld (HSBi), präsentieren. Bei großen Veranstaltungen wird dieses Entree komplett freigeräumt. In den ersten Monaten kamen nach Worten Gesa Fischers durchschnittlich 500 Gäste am Tag, "bei Abendveranstaltungen sind es deutlich mehr. Am besucherstärksten ist der Samstag mit unseren offenen Angeboten, da kommen im Schnitt 800, eher 900 Menschen."
Als Herzstück des Gebäudes stehen auf allein 200 Quadratmetern verschiedene Werkstattbereiche – "Digital", "Holz" und "Textil" – für Workshops bereit. Überall ist das Mobiliar flexibel veränder- und anpassbar für jede Art von Veranstaltung und geplanter Besucher*innenzahl. Auf zwei Etagen können Besucher*innen auch Dauerausstellungen besuchen, an Workshops teilnehmen oder sich einfach dort treffen – „an einem innerstädtisch ruhigen und spannenden Ort“ (Gesa Fischer).