Einladung zum Mitforschen

Die Uni Münster hat bereits seit über vielen Jahren Erfahrung mit unterschiedlichsten Citizen-Science-Projekten gesammelt: in vielfältigen, teils unkonventionellen Forschungskooperationen, mit verschieden Arten und innovativen Formaten der Partizipation, mit Apps und Papier, im Feld und im Archiv und immer in ko-kreativer Herangehensweise, die für alle Seiten einen Gewinn bedeutet.

Getreu dem Motto "Gemeinsam Wissen schaffen" laden wir alle interessierten und neugierigen Menschen ein, mitzuforschen: Stellen Sie Ihre Fragen und gehen Sie den Antworten auf den Grund! Bringen Sie Ihre Perspektive, Ihr Wissen und Ihre Expertise ein! Gestalten Sie Forschung und das Gespräch darüber mit! Erweitern Sie Ihren eigenen Horizont!

Dasselbe gilt für die wissenschaftlich arbeitenden Mitglieder der Universität. Auch Sie sind aufgerufen den Forschungsansatz Citizen Science und sein Potential für Ihre Disziplin und Ihr Thema zu nutzen und zu entdecken. Das Rektorat ist überzeugt, dass der Ansatz für alle Fachbereiche der Universität Münster möglich und gewinnbringend ist.

Die folgende Übersicht, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, stellt aktuelle Citizen-Science-Projekte an der Universität Münster vor. Wenn Sie mitforschen möchten oder den Erfahrungsaustausch mit Kolleg*innen suchen, nehmen Sie gerne Kontakt zu den Projektverantwortlichen auf.

Außerdem freuen wir uns sehr, wenn die Projekte Sie inspirieren und zu eigenen Ideen anregen.

Für Beratung und Unterstützung stehen Ihnen sowohl die Mitglieder der Citizen-Science-AG als auch die AFO jederzeit gerne zur Verfügung.

Laufende Projekte

Siegerprojekt 2023
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© Nina Nolte

VORAUS.MS: Palliativpflegeplanung für wohnungslose Menschen

Die Palliativversorgung hat in den vergangenen Dekaden einen enormen Aufwind erfahren. Trotz aller Fortschritte erreichen palliative Angebote bislang allerdings nicht alle Menschen in gleicher Quali- und Quantität. Wohnungslose Menschen gehören als besonders vulnerable Gruppe zu denen, die diese Möglichkeiten kaum nutzen. Hier setzt das Projekt "VORAUS.MS" an und bündelt unterschiedliche Expertisen in einem multiprofessionen, bürgerwissenschaftlichen Projektteam. 

Siegerprojekt 2023 | CS macht Schule
Siegel Webformat New Eaa _c _nn
© Nina Nolte

Elektronisch Assistierte Astronomie (EAA): Vom Schulhof ins Universum

Im Projekt "Elektronisch Assistierte Astronomie (EAA): Vom Schulhof ins Universum" untersucht eine innovative Forschungsgemeinschaft aus Schülerinnen und Schülern der Mathilde Anneke Gesamtschule Münster, der Bildungsinitiative "Astronomy and internet in Münster" (AiM) und dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Bastian Gundlach vom Institut für Planetologie, wie Städterinnen und Städter trotz Lichtverschmutzung und weiterer widriger Einflüsse wieder der Blick ins Weltall ermöglicht werden kann.

  • © Brigitte Heeke

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    VORAUS.MS: Palliativpflegeplanung für wohnungslose Menschen

    Wohnungslosigkeit ist kein Randgruppenphänomen. Allein in Münster geht man von über 1000 Personen ohne eigenen Wohnraum aus, Tendenz steigend.
    Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass Menschen ohne festen Wohnsitz reguläre Gesundheitsleistungen seltener in Anspruch nehmen. Gleichzeitig erhöhen Vorerkrankungen das Risiko für Wohnungslosigkeit, und Wohnungslosigkeit erhöht das Risiko zu erkranken. Wenig überraschend ist die durchschnittliche Lebenserwartung wohnungsloser Personen daher erheblich reduziert.
    Palliativmedizin ist eine Fachdisziplin, die sich auf Menschen mit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankungen fokussiert. Das Ziel ist hierbei nicht die Heilung einer Erkrankung, sondern die Symptomkontrolle und Aufrechterhaltung der Lebensqualität. Auch wenn der Forschungsstand noch begrenzt ist, so ist aus dem angloamerikanischen Raum bekannt, dass palliative Bedürfnisse unter wohnungslosen Menschen zwar häufig vorkommen, wohnungslose Menschen derzeit aber nur selten Angebote der Palliativversorgung erreichen.
    Genau diesem Problem wird sich ein interdisziplinäres Konsortium der Zentralen Einrichtung Palliativmedizin des Universitätsklinikums Münster, des Mobilen Dienstes im Haus der Wohnungslosenhilfe, des Palliativnetzes Münster und der Ansprechstelle im Land Nordrhein-Westfalen zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung (ALPHA NRW) im Rahmen des Citizen Science-Projekts „VORAUS.MS" widmen.
    Neben einer Verknüpfung von relevanten Institutionen und Personen sowie einer Erhebung der Bedürfnisse von wohnungslosen Menschen, ist ein zentrales Element von VORAUS.MS eine sogenannte „Theory of Change“.

  • © Nina Nolte

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    Elektronisch Assistierte Astronomie (EAA): Vom Schulhof ins Universum

    Wie Elektronisch Assistierte Astronomie (EAA) ein neues Fenster zu den Sternen öffnet

    Der Sternenhimmel fasziniert schon immer die Menschen. Doch die hohen Kosten herkömmlicher Astronomieausrüstung und die Lichtverschmutzung in den Städten erschweren uns zunehmend den optischen Zugang zum Weltall. Elektronisch Assistierte Astronomie (EAA) eröffnet jedoch neue Möglichkeiten das Universum von urbanen Gebieten aus zu erkunden und Astronomie, wie wir sie kennen, zu revolutionieren. Unterstützt von der Bildungsinitiative „Astronomy and internet in Münster“ (AiM) und dem Institut für Planetologie (IfP) können Schüler*innen der Mathilde Anneke Gesamtschule in Münster als Citizen Scientists eigenständig vom Schulhof aus das Universum erforschen. Kostengünstige EAA-Systeme werden u.a. von Aktivisten der Sternfreunde Münster e.V. in öffentlichen Workshops untersucht. Dabei sollen benutzerfreundliche Beobachtungsmethoden entwickelt werden, die direkt auf den Bedürfnissen und Ideen der städtischen Bevölkerung basieren. Begleitende Lehrveranstaltungen zu Themen wie „Unser Sonnensystem“ und eine öffentliche, digitale Plattform zur Präsentation der Ergebnisse der Citizen Scientists sind Teil des Projekts und werden den Wissenstransfer und die Zusammenarbeit zwischen Fachwissenschaftler*innen, Expert*innen und interessierten Bürger*innen intensivieren. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert eine lebhafte Forschungsgemeinschaft, in der sich experimenteller Eifer, praktische Erfahrung und wissenschaftliche Expertise gegenseitig ergänzen. Die Erkenntnisse werden für alle zugänglich gemacht, auch über das Projekt hinaus. 

Mitforschen per App
Symbolbild Cs Who Knows Elisabeth Sauer 2
© Elisabeth Sauer

"Who knows" - Teste deine Menschenkenntnis!

Hatte Tom schon einmal ein „Blind Date“? Was wollte Emma als Kind später einmal werden? Schreibt Max im Urlaub Postkarten? In der Quiz-App „Who Knows“ (Wer weiß) dreht sich alles um die Menschenkenntnis. Die Gaming-App verbindet Spaß und Einschätzungsvermögen mit der Wissenschaft. Damit ermöglicht es die mobile Anwendung spielerisch, aufschlussreiche Daten für die persönlichkeitspsychologische Forschung zu gewinnen.

Mitforschen draußen
Symbolbild Kompost _wiebke Walleck _kopie
© Wiebke Walleck

"KompoBioPlast@Home": Abbau von Mikroplastik im heimischen Kompost

Kleine & große Forscher*innen aufgepasst: Sie haben Lust, gemeinsam mit uns zu forschen? Einen eigenen Kompost haben Sie auch? Prima, dann melden Sie sich für das Projekt „KompoBioPlast@Home“ an. Herkömmliches Plastik wird in der Umwelt praktisch nicht abgebaut. Wir wollen gemeinsam herausfinden, ob das stimmt, und Mikroorganismen finden, die Bioplastik gut abbauen. Mehr Infos in diesem Flyer.

  • © Elisabeth Sauer

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    Teste deine Menschenkenntnis!

    Gaming-App „Who Knows“ führt per Quiz zur Wissenschaft

    Hatte Tom schon einmal ein „Blind Date“? Was wollte Emma als Kind später einmal werden? Schreibt Max im Urlaub Postkarten? In der Quiz-App "Who Knows" (Wer weiß) dreht sich alles um die Menschenkenntnis. Die Gaming-App verbindet Spaß und Einschätzungsvermögen mit der Wissenschaft. Damit ermöglicht es die mobile Anwendung spielerisch, aufschlussreiche Daten für die persönlichkeitspsychologische Forschung zu gewinnen.

    Unter der Leitung von Prof. Dr. Mitja Back, Persönlichkeitspsychologe an der Universität Münster, und Psychologe Dr. Richard Rau wurden das Konzept und die Fragen zu der App gemeinsam mit Psycholog*innen des Fachbereichs erstellt; ganz konkret: Die User lernen in kurzen Videoclips reale Menschen, sogenannte Charaktere, kennen und versuchen, deren Alltagsgewohnheiten, Kindheitsträume und verborgenen Fähigkeiten einzuschätzen. Dann erfahren sie, ob sie richtiglagen. Dabei können die App-Anwenderinnen und -Anwender Punkte sammeln und höhere Level erreichen.

    Die Idee hinter Who Knows hat nicht nur einen Nutzen für die Wissenschaft, denn durch das fundierte Feedback erhalten die Spieler*innen Kenntnis darüber, wie gut sie im Einschätzen anderer Menschen sind. Außerdem profitieren auch die Charaktere, denn sie erlangen durch ihre Teilnahme an Who Knows einzigartige Einblicke darüber, welche Eindrücke Sie bei Fremden hinterlassen.

    Weitere Informationen und den Link zum Downloaden finden Sie auf der Who Knows-Website. Weitere interessante Einblicke und Fakten gibt's auch auf dem Instagram Account Who Knows.

     

  • © Elisabeth Theodoropoulos

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    Abbau von Mikroplastik im heimischen Kompost - Mitforschen bei "KompoBioPlast@Home"

    Sie haben Lust, gemeinsam mit uns zu forschen? Einen eigenen Kompost haben Sie auch? Prima, dann melden Sie sich für das Projekt „KompoBioPlast@Home“ an. Herkömmliches Plastik wird in der Umwelt praktisch nicht abgebaut und führt daher zur Ansammlung von (Mikro-)Plastik. Bioplastik wie Polylactid (PLA) verspricht, biologisch abbaubar zu sein. Gemeinsam wollen wir herausfinden, ob das stimmt, und Mikroorganismen finden, die PLA besonders gut abbauen.

    Vor Projektbeginn Anfang April findet eine etwa zweistündige Einführungsveranstaltung statt, zu der wir Sie herzlich einladen: am Freitag, dem 31. März 2023, um 17.00 Uhr im Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie (IMMB) der Universität Münster, Corrensstraße 3. Die Veranstaltung erläutert das Projektziel und die Methoden; näheres im Flyer.

    Anmeldungen sind bis zum 30. März 2023 möglich per E-Mail an: bioplast@uni-muenster.de, Ansprechpartnerin ist Elisabeth Theodoropoulos. Nach der Anmeldung erfahren Sie weitere Einzelheiten, z.B. auch zum Veranstaltungsraum. Sie haben am 31. März leider keine Zeit? Kein Problem! Schreiben uns, und wir senden Ihnen weitere Informationen per E-Mail.

Siegerprojekt 2022 | Forschen im 4tel
Siegel Berg Fidel Gespräch C Simon Jöcker
© Simon Jöcker

Community Forscher*in für Berg Fidel

Im Projekt „Community Forscher*in für Berg Fidel“ ermitteln Prof. Dr. Iris Dzudzek vom Institut für Geographie, Lisa Kamphaus von der AG Kritische Stadtgeographie gemeinsam mit der Community-Forscherin Natividad Abaga Ayecaba, die in dem Stadtteil aufgewachsen und verwurzelt ist, Bedarfe der Gesundheitsförderung für Berg Fidel.

Siegerprojekt 2022 | Kunst & Wissenschaft | regional
Siegelschöppingen Meike Reiners
© Meike Reiners, Künstlerdorf Schöppingen

Das Künsterlerdorf Schöppingen als Akteur sozial-ökologischer Nachhaltigkeit in der Region

Das Projekt "Transformationen im Münsterland gemeinsam anstoßen" hat das Ziel, partizipativ zu erkunden, wie nachhaltige und gerechte Veränderungsprozesse gestaltet werden können, interdisziplinär begleitet von Forscher*innen der Soziologie, der Angewandten Landschaftsökologie und der Künste.

  • © Simon Jöcker

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    Community Forscher*in für Berg Fidel

    Im Projekt „Community Forscher*infür Berg Fidel“ ermitteln Prof. Dr. Iris Dzudzek und Lisa Kamphaus vom Institut für Geographie gemeinsam mit der Community-Forscherin Natividad Abaga Ayecaba, die in dem Stadtteil aufgewachsen und verwurzelt ist, Bedarfe der Gesundheitsförderung für Berg Fidel. Dieser ist von gesundheitlicher Chancenungleichheit geprägt: Kinder und Jugendliche von hier schneiden beispielsweise in den Schuleingangsuntersuchungen deutlich schlechter ab als Kinder aus weniger stigmatisierten Stadtteilen. Das Projekt widmet sich den damit verbundenen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Ein Workshop mit allen Beteiligten, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Akteuren aus Berg Fidel spiegelt die erhobenen Daten in die Community zurück und bietet so Raum für Diskussionen, Vernetzung und für die Entwicklung von gesundheitsrelevanten Strategien.

    Hier finden Sie das Preisträgervideo.

  • © Simon Jöcker

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    Das Künstlerdorf Schöppingen als Akteur sozial-ökologischer Nachhaltigkeit in der Region

    Das Projekt 'Transformationen im Münsterland gemeinsam anstoßen' hat das Ziel, partizipativ zu erkunden, wie nachhaltige und gerechte Veränderungsprozesse gestaltet und begleitet werden können. Dieses wird interdisziplinär von Forscher*innen der Angewandten Landschaftsökologie, der Soziologie und der Künste betrachtet. Der Ausgangspunkt der Untersuchung ist die aktuell stattfindende institutionelle sozial-ökologische Erneuerung eines Residenzprogrammes für Künstler*innen, das „Künstlerdorf Schöppingen“. Dort werden im Zeitraum von drei Jahren drei unterschiedliche soziale Räume angeboten, in denen zusammen mit Bürger*innen experimentiert und den Fragen der Gemeinsamkeit und gerechten Nachhaltigkeit nachgegangen wird. Diese angebotenen sozialen Räume sind verschiedene Künstlerwerkstätten, ein Gemeinschaftsgarten und die Prinzipien der Permakultur, sowie die Bibliothek des Künstlerdorfs als Begegnungs-, Lern- und Wissensort, als „Living Library“. Die Interaktion mit den Bürger*innen besteht aus der Beteiligung von Akteuren des Künstlerdorfes selbst und den Bürger*innen der Region, welche auf Augenhöhe ins Gespräch kommen und in verschiedenen Veranstaltungsreihen eigene Ideen beitragen und reflexiv mitwirken. Zudem wird das Citizen-Science-Projekt im Rahmen einer transdisziplinären Lehrveranstaltung des Instituts für Landschaftsökologie und des Instituts für Soziologie zusammen mit Stipendiat*innen des Künstlerdorfes im Sommersemester 2023 vertieft, wodurch angehenden Wissenschaftler*innen der Austausch zwischen Wissenschaft, Kunst und Praxis vermittelt wird. Hier finden Sie den Film zum Siegerprojekt.


    Erster "Visionstag" des Siegerprojektes 2022 beim Klangkunstfstival

    Im Juni 2023 fand der erste öffentliche Visionstag des Citizen-Science-Projektes „Transformationen im Münsterland gemeinsam anstoßen: Das Künstlerdorf Schöppingen als Akteur sozial-ökologischer Nachhaltigkeit in der Region“ statt. Neben klangkünstlerisch inspirierten Performances und Installationen von Stipendiaten*innen des Schöppinger Residenzprogramm gab es einen regen Austausch mit Bürger*innen und Verantwortungsträgern des Künstlerdorfes darüber, was die Einrichtung als Akteur des Kulturbetriebs für eine nachhaltige Entwicklung sowie für dessen Umfeld leisten kann. Über ihre Erfahrungen berichten die Beteiligten der Universität Münster, Forscher*innen der Angewandten Landschaftsökologie, der Soziologie und der Künste hier.


    Das Projekt, seine Entstehung und Hintergründe sowie dessen Zukunftsvisionen waren im Herbst 2023 Thema eines Artikels im "Münsterland Magazin" - die Einzelheiten dazu finden sich in dieser "Schöppingen-News".

Siegerprojekt 2021| Forschen im 4tel
Siegel Vlcsnap-2023-05-16-13h07m59s812
© Simon Jöcker

Gemeinwohlbarometer

Vor dem Hintergrund vielfältiger Krisen des menschlichen Zusammenlebens (Gesundheit, Klima, Soziales) fällt dem gesellschaftlichen Gemeinwohl heute wieder stärkere Bedeutung zu. Auch im Bereich der Stadtentwicklung und -planung wird (wieder) vermehrt Bezug auf das Gemeinwohl genommen. Im Projekt "Gemeinwohlbarometer für das Quartier" erarbeiteten Mitarbeiter:innen der AG Raumplanung & Nachhaltigkeit am Institut für Geographie der WWU die Idee dazu - gemeinsam mit dem Hansaforum, einem Zusammenschluss von aktiven Bürger:innen, die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung im Hafen- und Hansaviertel in Münster vorantreiben.

Siegerprojekt 2021 | KI & Nachhaltigkeit | regional
Siegel Smarte Vogelfutterstation C Simon Jöcker
© Simon Jöcker

Wie divers ist mein Garten?

Im Projekt “Wie divers ist mein Garten? - Automatisiertes Biodiversitätsmonitoring an heimischen Vogelfutterstationen” stellen Bürger*innen in ihren Privatgärten smarte Futterstationen auf, die mit verschiedenen Sensoren wie einer Kamera, Waage und Mikrofon, aber auch Umweltsensoren (z.B. Thermometer) ausgestattet sind. Mit Hilfe der Sensoren nehmen die Stationen Daten auf sobald sie von einem Vogel besucht werden und bestimmen dessen Art. Die entsprechenden Daten werden auf einer Website transparent für jede interessierte Person dargestellt und ermöglichen somit die Beantwortung einer Vielzahl von Forschungsfragen.

  • © Simon Jöcker

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    Ein Kompass für das Quartier - Das Gemeinwohlbarometer im Hansaviertel

    Vor dem Hintergrund vielfältiger Krisen des menschlichen Zusammenlebens (Gesundheit, Klima, Soziales) fällt dem gesellschaftlichen Gemeinwohl heute wieder stärkere Bedeutung zu. Auch im Bereich der Stadtentwicklung und -planung wird (wieder) vermehrt Bezug auf das Gemeinwohl genommen (vgl. Neue Leipzig Charta 2020). Gemeinsam mit dem Hansaforum, einem Zusammenschluss von aktiven Bürger:innen, die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung im Hafen- und Hansaviertel inn Münster vorantreiben, erarbeiteten Mitarbeiter:innen der AG Raumplanung & Nachhaltigkeit am Institut für Geographie der WWU die Idee für das Citizen-Science-Projekt.

    Ziel ist es, über einen „Gemeinwohlbarometer“ den Zustand des Gemeinwohls erstmals auf Quartiersebene der Stadt Münster sichtbar zu machen. Aufbauend auf dem vom Hansaforum partizipativ erarbeiteten Quartier-Gemeinwohl-Index soll der noch immer abstrakte Begriff des Gemeinwohls für Bürger:innen verständlich, greifbar und anwendbar gemacht werden. Sie sollen in die Lage versetzt werden, eigene Einschätzungen über das aktuelle Befinden des Gemeinwohls im Quartier treffen zu können und damit das Gemeinwohl im Quartier sichtbar zu machen.

    In dieser Form kann das Barometer der Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik helfen, dass bei zukünftigen (planerischen) Vorhaben der Beitrag zum Gemeinwohl im Vordergrund steht. Es ist der Anspruch des Vorhabens, das Gemeinwohlbarometer auch für andere Quartiere und zivilgesellschaftliche Initiativen nutzbar zu machen.

    Wissenschaftliche Arbeiten zum Gemeinwohl reichen lange zurück. Problematisch war in der Vergangenheit, dass sich die Inhalte des Gemeinwohls einer rein akademischwissenschaftlichen Betrachtung entzogen haben, weil sie individuell und kollektiv sowie räumlich und zeitlich stark variieren. Nur die enge Verzahnung von Wissenschaft und Zivilgesellschaft kann hier gemeinsam substanzielles (lokales) Wissen generieren, indem über die Citizens ein Zugang im und zum Quartier eröffnet wird. Das Gemeinwohlbarometer soll noch in diesem Jahr im Hansaviertel entwickelt werden.

    Das Preisträgervideo finden Sie hier.

  • © Juliane Albrecht

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    Wie divers ist mein Garten? - Automatisiertes Biodiversitätsmonitoring an heimischen Vogelfutterstationen

    Im Projekt “Wie divers ist mein Garten? - Automatisiertes Biodiversitätsmonitoring an heimischen Vogelfutterstationen” stellen Bürger*innen in ihren Privatgärten smarte Futterstationen auf, die mit verschiedenen Sensoren wie einer Kamera, Waage und Mikrofon, aber auch Umweltsensoren (z.B. Thermometer) ausgestattet sind. Mit Hilfe der Sensoren nehmen die Stationen Daten auf sobald sie von einem Vogel besucht werden und bestimmen dessen Art. Die entsprechenden Daten werden auf einer Website transparent für jede interessierte Person dargestellt und ermöglichen somit die Beantwortung einer Vielzahl von Forschungsfragen. 

    In einem ersten Workshop im Frühjahr 2022 bauten Bürger*innen gemeinsam mit den Projektinitiatoren Stationen zusammen, die anschließend in den eigenen Gärten aufgebaut wurden, um dort das Artenvorkommen und Umweltfaktoren zu beobachten. Die gesammelten Daten werden später in einem zweiten Workshop gemeinsam von Bürger*innen und Expert*innen ausgewertet, um selbst gewählte Fragestellungen zu beantworten und die Station im co-kreativen Format weiterzuentwickeln. Gewonnene Erkenntnisse können dann unter anderem zur vogelfreundlichen und biodiversitätsfördernden Gartengestaltung genutzt werden. Das automatisierte Monitoring der Diversität im eigenen Garten kann somit einen Beitrag leisten, um gegen das Artensterben vorzugehen.

    Hier finden Sie das Preisträgervideo zur smarten Futterstation.


    Weiterentwicklung des Projektes und Resonanz

    In einem zweiten Workshop kamen die Hobby-Ornitholgen im Oktober 2022 zusammen, um Erfahrungen auzutauschen und Hardware- sowie Software-Updates vorzunehmen - hier der Workshop-Bericht.

    Regionale Medien thematisieren immer wieder den Fortgang des Projekts - hier die Lokalzeit Münsterland des WDR.

    Bei den 56. Steinfurter Gartentagen (12.-16.6.23) präsentierte einer der Projektinitiatoren aus Münster die "smarte Futterstation" den Besucher*innen - einen Rückblick dazu gab es später auf der Website des Landesverbands der Gartenbauvereine NRW.

    Ein Workshop in Soest im Sommer 2023, wo die Wissenschaftler der Uni Münster und einige der Hobby-Tüftler weitere digitale Vogelhäuschen für Privatgärten bauten, wurde vom Hörfunksender WDR 5 in einem Beitrag thematisiert.

     

Siegerprojekt 2020 | regional | mit App
Siegerprojekt 2 2020
© Uni MS Designservice; Westfälische Salzwelten

Kinderkuren in Westfalen

Im Projekt "Kinderkuren in Westfalen" geht Dr. Lena Krull vo der Abteilung für westfälische Landesgeschichte am Historischen Seminar der WWU zusammen Jeanette Metz vom Museum "Westfälische Salzwelten" der Frage nach, welche sozialen und kulturellen Praktiken den Alltag prägten und das institutionelle Leben in den Kinderkureinrichtungen in Bad Sassendorf bestimmten. Studierende und Museums-Mitarbeiter führten dazu bereits Interviews mit Betroffenen und erschlossen unterschiedliche Archivquellen. In Kooperation mit Bürgern und Betroffenen wollen sie einen digitalen Ortsrundgang erarbeiten.

Siegerprojekt 2020 | regional | deutschlandweit
Siegerprojekt-1 2020
© © Uni MS Designservice; Julia Binder

Monitoring moderner Agroforst-Ökosysteme

Das Projekt "Monitoring moderner Agroforst-Ökosysteme" aus dem Institut für Landschaftsökologie der WWU hat zum Ziel, ein Kooperationsnetzwerk zwischen Wissenschaft und lokalen Interessensgemeinschaften in mehreren Landkreisen in Deutschland aufzubauen, in denen Landwirte Teile ihrer Flächen zu sogenannten Agroforstsystemen umgewandelt haben. Dabei handelt es sich um einen Anbau von Gehölzen, der Synergien zwischen der ackerbaulichen Nutzung und der integrierten Gehölzbepflanzung herstellt und gleichzeitig Naturschutz-Belange berücksichtigt.

  • © Westfälische Salzwelten

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    Kinderkuren in Westfalen

    Ob auf Norderney, in Bad Tölz oder im westfälischen Bad Sassendorf: Wer zwischen 1940 und 1980 Kind war, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit wenigstens einmal eine mehrwöchige Kinderkur absolviert. Finanziert durch öffentliche Träger, Unternehmen und karitative Verbände wurden allein in Bad Sassendorf jedes Jahr mehrere tausend Kinder untergebracht. Die Kinder sollten an Gewicht zunehmen und "aufgepäppelt" werden. Für viele Kurkinder war der Aufenthalt mit Heimweh und Gewalterfahrungen verbunden, die bis heute nachwirken können.

    Im Projekt "Kinderkuren in Westfalen" geht die Abteilung für westfälische Landesgeschichte am Historischen Seminar der WWU mit dem Museum "Westfälische Salzwelten" der Frage nach, welche sozialen und kulturellen Praktiken den Alltag prägten und das institutionelle Leben in den Kinderkureinrichtungen in Bad Sassendorf bestimmten. Studierende und Museums-Mitarbeiter führten dazu bereits Interviews mit Betroffenen und erschlossen unterschiedliche Archivquellen. In Kooperation mit Bürgern und Betroffenen wollen sie einen digitalen Ortsrundgang erarbeiten. Mithilfe einer App soll der Kuralltag für Besucher durch die Methode des "Storytellings" multiperspektivisch erlebbar gemacht werden, um auf den Spuren der Kurkinder Bad Sassendorf zu entdecken.


    Über den Stand des Projekts Ende 2022 sowie zu einem im Projekt entstandenen digitalen Museumsrundgang und der dazugehörigen App berichtet das Münsterland Magazin im Dezember: "Petras Kinderkur in Westfalen".

  • © agroforst-monitoring

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    Agroforst gemeinsam erforschen!

    Das Projekt "Monitoring moderner Agroforst-Ökosysteme" aus dem Institut für Landschaftsökologie der WWU hat zum Ziel, ein Kooperationsnetzwerk zwischen Wissenschaft und lokalen Interessensgemeinschaften in mehreren Landkreisen in Deutschland aufzubauen, in denen Landwirte Teile ihrer Flächen zu sogenannten Agroforstsystemen umgewandelt haben. Dabei handelt es sich um einen Anbau von Gehölzen, der Synergien zwischen der ackerbaulichen Nutzung und der integrierten Gehölzbepflanzung herstellt und gleichzeitig Naturschutz-Belange berücksichtigt.
    Die Studierenden Julia Binder und Thomas Middelanis sind verantwortlich für das Projekt. Auf einer Forschungsreise im Sommer 2021 möchten sie einen Methodenkatalog zum ökologischen Monitoring vorstellen und diesen gemeinsam mit interessierten Akteuren weiterentwickeln, etwa mit Landwirten, Schulklassen oder Naturschutzverbänden. Das Kooperationsnetzwerk ist ein langfristig angelegtes Vorhaben, das anhand partizipativ erarbeiteter Kriterien Veränderungen in den Agroforstsystemen beobachtet und zusammenträgt.

    Die drei großen Fragen, die das Projekt beantworten möchte:
    Kann die Umstellung auf Agroforstwirtschaft auch in der Praxis die hohen Erwartungen in Bezug auf Klima- und Bodenschutz sowie den Erhalt der Biodiversität halten?
    Wie verändern sich die neu etablierten Flächen mit der Zeit?
    Wie können wir als Gesellschaft Veränderungen in der Agrarlandschaft sowie den Einsatz der Landwirt*innen für eine nachhaltige Entwicklung wahrnehmen?

    Inzwischen forschen über 100 Bürgerwissenschaftler*innen gemeinsam an 12 Standorten verteilt in ganz Deutschland. Mehr Informationen für Interessierte finden sich auf der Projekthomepage.

     

Publikumspreis 2020
Publikumspreis 2020
© © Uni MS Designservice; Pixabay

Peer-to-Peer-Videos im bilingualen Unterricht

Das Projekt "Peer-to-Peer-Videos im bilingualen Unterricht" basiert auf einer Kooperation zwischen dem Englischen Seminar der WWU und dem Arbeitskreis Bilingual des St.-Antonius Gymnasiums in Lüdinghausen. Bei den Peer-to-Peer-Videos handelt es sich um Filme, die in den zweisprachig unterrichteten Fächern Biologie und Geschichte der Mittelstufe von und für Schülerinnen und Schüler entwickelt wurden. Die Forschungsfrage des Projekts lautet: Inwieweit bieten diese Videos vielfältige fremdsprachliche, inhaltliche sowie digitale Lerngelegenheiten? Die Schüler recherchieren und strukturieren die Inhalte, um sie in Form eines Videos aufzubereiten. Die Videos werden mit den schuleigenen iPads angefertigt und auf der schulinternen Lernplattform gespeichert. Von dort können die Schüler sie im Rahmen unterschiedlicher Lerngelegenheiten nutzen. Ziel ist es, das Potenzial sowie die Erfolgsbedingungen von Peer-to-Peer-Videos für den bilingualen Sachfachunterricht herauszuarbeiten.

regional | co-kreativ | Online-Ausstellung
Jimsl Facebook-txt-en 1
© AFO

Spurensuche_n: Jüdisches Leben im Münsterland

Im Rahmen der Expedition Münsterland ist aus dem Projekt „Spurensuche_n: Jüdisches Leben im Münsterland“ eine Wanderausstellung auf historischen Türblättern entstanden. Gleichzeitig entstand der Dokumentarfilm „Jüdisch leben heute. Aus dem Gemeindeleben in Münster“, der in sieben Episoden aus dem Alltag der Gemeinde erzählt. Die Gegenüberstellung der Spuren ehemaligen jüdischen Landlebens und der gegenwärtigen, lebendigen, aber auch weitgehend nicht bekannten Lebenswelt der jüdischen Gemeinde in Münster macht den Reiz der Ausstellung „Spurensuche_n im Gestern und Heute“ aus.
Aufgrund der Pandemie war lange unklar, ob und wann wir die Ausstellung im Rahmen des Jubiläumsjahres "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" in Präsenz zeigen können. Daher haben wir uns entschieden, die Ausstellung auch digital umzusetzen, so dass sie weiterhin besucht werden kann: https://www.2021jimsl-spurensuche-n.de/

Siegerprojekt 2019 | regional | Online-Ausstellung
Neu Collage Düwelsteene.jpg
© goldmarie design

Stein für Stein zurück in die Vergangenheit

In Westfalen sind nur noch wenige Megalithgräber (vom Griechischen mega = groß; lithos = Stein) erhalten und zu besichtigen. Zu den prominentesten und meistbesuchten Großsteingräbern in Westfalen gehören die „Düwelsteene“ bei Heiden. Die Anlage scheint auf den ersten Blick sehr gut erhalten, doch wurden bei nicht dokumentierten Restaurierungsmaßnahmen der 1930er-Jahre massive Eingriffe in die Bausubstanz vorgenommen. Zusammen mit den Heidener Bürgerinnen und Bürgern wird in dem Citizen-Science-Projekt eine virtuelle Rekonstruktion des vormaligen Zustands anhand von historischen Fotografien durchgeführt.

Siegerprojekt 2019 | mit App
WAU_App quer
© Department of Behavioural Biology

Lateralität, Emotionen und Persönlichkeit beim Hund

Die objektive Erfassung von Emotionen spielt eine wichtige Rolle in der Forschung zum Wohlergehen von Tieren. Da wir die Tiere nicht einfach fragen können, wie sie sich fühlen oder wie es ihnen geht, ist diese Forschungsrichtung derzeit sehr stark geprägt von der Suche nach geeigneten Indikatoren, die einen Rückschluss auf das Wohlergehen erlauben. Ein vielversprechender Ansatz ist in diesem Zusammenhang die Analyse von sogenanntem „lateralisierten Verhalten“. Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren Seitenpräferenzen. Interessanterweise gibt es erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen lateralisiertem Verhalten und Emotionen.

  • © Altertumskommission für Westfalen - A. Falke

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    Stein für Stein zurück in die Vergangenheit - Bürgerwissenschaft unterstützt die Rekonstruktion des Großsteingrabs Düwelsteene

    In Westfalen sind nur noch wenige Megalithgräber (vom Griechischen mega = groß; lithos = Stein) erhalten und zu besichtigen. Diese jungsteinzeitlichen Monumente stellen mit einem Alter von weit über 5000 Jahren die ältesten Bauzeugnisse in unserer Landschaft dar. Zu den prominentesten und meistbesuchten Großsteingräbern in Westfalen gehören die „Düwelsteene“ bei Heiden. Die Anlage scheint auf den ersten Blick sehr gut erhalten, doch wurden bei nicht dokumentierten Restaurierungsmaßnahmen der 1930er-Jahre massive Eingriffe in die Bausubstanz vorgenommen. Diese bestimmen das Erscheinungsbild bis heute und lassen für die Besucherinnen und Besucher weder Vorstellungen über das ursprüngliche Aussehen der Düwelsteene zu, noch schien es bisher möglich, dieses archäologisch korrekt zu rekonstruieren.
    Als Teil der regionalen Identität sind die Düwelsteene seither oftmals in privaten bzw. familiären Kontexten fotografiert worden. Heute sind diese Fotoarchive die einzigen Quellen, die das Megalithgrab vor den Veränderungen des Jahres 1932 zeigen. Zusammen mit den Heidener Bürgerinnen und Bürgern und der LWL-Alterumskommission wird in dem Citizen-Science-Projekt eine virtuelle Rekonstruktion des vormaligen Zustands anhand von historischen Fotografien durchgeführt. Die Forschungs­ergebnisse der Citizen Science werden in einer von Wissen- und Bürgerschaft im Teamwork konzipierten Wanderausstellung illustriert. Hierdurch entstehen neue Anreize für den Besuch dieses einzigartigen vorgeschichtlichen Highlights des Münsterlandes.

    Die Ergebnisse des Projektes können Sie als Film und als Online-Ausstellung erleben.

  • © freestocks Unsplash

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    Lateralität, Emotionen & Persönlichkeit beim Hund

    Die objektive Erfassung von Emotionen spielt eine wichtige Rolle in der Forschung zum Wohlergehen von Tieren. Da wir die Tiere nicht einfach fragen können, wie sie sich fühlen oder wie es ihnen geht, ist diese Forschungsrichtung derzeit sehr stark geprägt von der Suche nach geeigneten Indikatoren, die einen Rückschluss auf das Wohlergehen erlauben. Ein vielversprechender Ansatz in diesem Zusammenhang ist die Analyse von sogenanntem „lateralisierten Verhalten“. Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren Seitenpräferenzen. So lassen sich z.B. links- und rechts-„händige“ Mäuse unterscheiden, wenn diese nach Futter greifen. Interessanterweise gibt es erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen lateralisiertem Verhalten und Emotionen. So deuten erste Studien darauf hin, dass kurzfristige Seitenpräferenzen Aufschluss über die Stimmung eines Individuums geben könnten, langfristige Seitenpräferenzen wiederum eher mit der Persönlichkeit eines Tiers zu korrelieren scheinen.

    Vor diesem Hintergrund soll in unserem Projekt das Zusammenspiel von lateralisiertem Verhalten, Emotionen und Persönlichkeit bei Hunden untersucht werden. Die Datenaufnahme wird dabei durch Citizen Scientists mittels einer Smartphone-App erfolgen. Zunächst werden generelle Informationen zum Tier und dessen Persönlichkeit erfasst. Anschließend wird von den Citizen Scientists lateralisiertes Verhalten im Alltag aufgenommen (z.B.: welches Bein hebt der Hund beim Urinieren?), gekoppelt an eine Einschätzung des jeweiligen emotionalen Zustands des Tiers. Die Daten sollen anschließend auf folgende Fragen hin untersucht werden:
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen emotionalen Zustand eines Hundes und seiner kurzfristigen Seitenpräferenz?
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit eines Hundes und seiner langfristigen Seitenpräferenz?

    Mitmachen beim Datensammeln können Sie, indem Sie sich hier die kostenlose WAU-App herunterladen.