Der EViR Blog

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Herzlich willkommen auf unserem Blog!

Der EViR Blog ist ein wichtiges Sprachrohr des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“. Hier veröffentlichen wir Beiträge, die sich thematisch mit dem dynamischen Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt im Recht beschäftigen – aus historischer, rechtswissenschaftlicher, anthropologischer oder literaturwissenschaftlicher Perspektive. Fachlich, geografisch und epochal sind keine Grenzen gesetzt.

Die meisten Beiträge stammen von Fellows und wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen des Kollegs. Sie formulieren Thesen und offene Fragen, stellen Quellen vor und geben so Einblicke in ihren Forschungsprozess. Einige Beiträge verstehen sich auch als Einordnungen aktueller Entwicklungen. Daneben veröffentlichen wir in loser Folge Interviews mit den am Kolleg arbeitenden Fellows, in denen wir ihnen Fragen zu ihren Forschungsprojekten stellen.

Sie möchten selbst einen Beitrag auf unserem Blog veröffentlichen? Schreiben Sie uns an wiko.evir@uni-muenster.de.

Focus
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© Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog, CC BY-NC 4.0

Frei wie ein Vogel?

Freiheit, das Thema des Wissenschaftsjahres 2024, hat viel mit dem Recht und seiner historischen Wandelbarkeit zu tun. „Freiheit im Wandel“ lautet daher der Titel des interaktiven Quiz‘, mit dem sich das Käte Hamburger Kolleg an der diesjährigen Ausstellung auf der MS Wissenschaft beteiligte. Lennart Pieper berichtet auf dem EViR-Blog, wie es zu diesem Beitrag kam und welche Erfahrungen das Kolleg gesammelt hat.

Interview
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„Die Bulle verlangte die Absonderung im Ghetto“

Die Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel in den 1490er Jahren markiert einen Wendepunkt für das jüdische Leben in Europa. Der Historiker Giacomo Mariani widmet sich in einem lokalen Zugriff der sephardischen Gemeinde in Ancona, das im 16. Jahrhundert zum Kirchenstaat gehörte. Er beleuchtet ihre wechselvolle Beziehung zu den Päpsten und thematisiert dabei den Schutz, den die Gemeinde zunächst genoss, ebenso wie die Verfolgung unter Papst Paul IV.

Interview
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© Omar Maaroof (Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0

„Das römische Recht zeigt eine erstaunliche Offenheit gegenüber fremdartigen Rechtsgewohnheiten“

Die Übertragung von Vermögen von einer Generation an die nächste zählt zu den zentralen gesellschaftlichen Prozessen, die schon in der Antike rechtlich gerahmt wurden. Die Rechtshistorikerin Éva Jakab beschäftigt sich intensiv mit antikem Erbrecht und stößt dabei immer wieder auf Fälle, die den allgemeingültigen römischen Rechtsnormen widersprechen. Im Interview erklärt sie, woher diese Rechtsvielfalt stammt und wie die römischen Juristen mit ihr umgingen.

EViR Insights
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Austausch in klösterlicher Abgeschiedenheit

Die wissenschaftliche Arbeit am Käte Hamburger Kolleg lebt von der Dynamik zwischen Freiräumen für eigenes Forschen und gemeinsamem Austausch. Um letzteren ging es beim jährlichen Retreat des Kollegs Mitte Juni, zu dem sich Fellows, Direktorium und wissenschaftliche Mitarbeitende ins schöne Kloster Frenswegen bei Nordhorn zurückgezogen hatten.

Interview
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„Die Gesellschaft war zwischen modernen und konservativen Tendenzen hin- und hergerissen“

Die Rechtshistorikerin Hesi Siimets-Gross untersucht  die Privatrechtsentwicklung der 1920 erstmals unabhängig gewordenen Republik Estland, in der eine ständisch geprägte Kodifikation des 19. Jahrhunderts in Kraft gesetzt wurde. Im Interview berichtet sie über die Aufbrüche und Beharrungstendenzen der damaligen Zeit.

Focus
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Death by ordeal: a historical topic that remains a pressing matter today

Since December 2023, at least 45 people have died in Angola after consuming a liquid substance intended to determine the validity of sorcery accusations. Anthropologist João Figueiredo explores the history of sorcery beliefs in Angola and the mbulungo ordeal responsible for the recent deaths. He also argues in favour of legal remedies informed by legal pluralism.

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© Diegolazoh (Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0

„Vereinheitlichung war nie ein Ziel des liberalen peruanischen Gesetzgebers“

Der Rechtsanthropologe und Historiker Armando Guevara Gil nähert sich der modernen peruanischen Rechtsgeschichte über einen mikrohistorischen Zugriff. Er untersucht das Phänomen entlaufener Nonnen im frühen 19. Jahrhundert – Fälle in der Schwebe zwischen weltlichem und geistlichem Recht. Im Interview äußert er sich zum Stand der peruanischen Rechtsgeschichtsforschung und plädiert dafür, den Mikrokosmos individueller Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten nicht außer Acht zu lassen.

Focus
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Kalenderstreit – Weihnachtszeit – Rechtsvielfalt

Am 24. Februar 1582 verkündete Papst Gregor XIII. in seiner Reformbulle Inter gravissimas eine Kalenderreform und damit den einmaligen Wegfall von zehn Kalendertagen. Jona Moritz schildert den daraus resultierenden Kalenderstreit zwischen Katholiken und Protestanten und seine weitreichenden Folgen – nicht zuletzt für die Terminierung des Weihnachtsfests.

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Wie erforscht man die Vereinheitlichung von Recht?

Im September 2023 fand in Münster die zweite Jahrestagung des Käte Hamburger Kollegs statt. Ziel war es, verschiedene Formen von Vereinheitlichungen im Recht zu beleuchten, was auch das Jahresthema des vergangenen akademischen Jahres am Kolleg war. Benjamin Seebröker gibt in diesem Bericht einen Einblick in die Sektionen und Vorträge der Tagung.

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Pluralism of what? On Laws, and on Rights – in Translation

When trying to translate the English term "law" into other languages, one comes across different conceptual pairs such as ius and lex, droit and loi, Recht and Gesetz, all of which have different levels of meaning. Gregor Albers sheds some light on the confusion of terms and makes a conceptual proposal.

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„Einer Norm zu folgen, bedeutete die andere zu verletzen“

Mit der Ausbildung unterschiedlicher Normensysteme und ihrer gegenseitigen Konkurrenzstellung in der europäischen Frühen Neuzeit beschäftigt sich der Rostocker Historiker Hillard von Thiessen. Zuletzt erschien von ihm 2021 das Buch „Das Zeitalter der Ambiguität“, in dem er eine Vielzahl aktueller Forschungsthemen zu einem umfassenden Epochenbild bündelt. Als Fellow am Käte Hamburger Kolleg hat er dieses Bild nun noch weiter verfeinert.

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Reprisal, Annexation, and Guano… oh my!

Bei ihren Forschungen zum Prisenrecht, einem Rechtsinstrument aus dem mittelalterlichen Fernhandel, stieß Leslie Carr-Riegel auf einen Hinweis, wo sie ihn nicht erwartet hatte. Der Zeitpunkt: 1857. Der Ort: der US-Kongress. Der Streitfall: Guano, ein tierisch erzeugtes Düngemittel, das Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Art Goldgräberstimmung führte. Ihre Neugier war geweckt. Hier berichtet sie von einem ungewöhnlichen Fall von vormoderner Rechtsanwendung inmitten einer internationalen Krise um das ‚weiße Gold‘.

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„Eine Zeit von großer Bedeutung für die Staatsbildung“

Am 6. Juni begehen die Schweden ihren Nationalfeiertag. Erinnert wird damit an die Königswahl Gustav Wasas, der bedeutende Grundlagen für den neuzeitlichen schwedischen Staat legte. Die Rechtshistorikerin Mia Korpiola hat am Käte Hamburger Kolleg die Rechtsreformen unter den Wasa-Königen erforscht. Im Interview erklärt sie, welche Schritte in Richtung einer stärkeren Rechtsvereinheitlichung sie vollzogen, um warum dies am Ende allenfalls teilweise gelingen konnte.

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Rechtsvorstellungen in "Die Judenbuche"

Vor 175 Jahren starb Annette von Droste-Hülshoff, eine der großen deutschen Autorinnen des 19. Jahrhunderts. In ihrer berühmten Novelle Die Judenbuche thematisiert sie Vorstellungen von Verbrechen und Strafe, Recht und Gerechtigkeit. Die Germanistin Claudia Lieb spürt diesen Motiven nach und zeigt die Kritik auf, die Droste an der damaligen Patrimonialgerichtsbarkeit übt.

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© Hauptstaatsarchiv Stuttgart/Wikimedia Commons (gemeinfrei)

„Die Goldene Bulle wurde zu einem Schutzschild mit der Feder“

Die Goldene Bulle von 1356 gilt als eines der wichtigsten Verfassungsdokumente des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Während ihres einjährigen Fellowships am Kolleg hat sich Eva Schlotheuber ausgiebig mit den Spannungen zwischen Kaiser und Papst im späten Mittelalter beschäftigt, die schließlich zum Erlass der Bulle durch Karl IV. führten. Im Interview erklärt sie außerdem, wie die Beschäftigung mit mittelalterlichen Funktionsweisen von Recht und Politik zu einem besseren Verständnis unserer Gegenwart beitragen kann.

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„Innerhalb einer Rechtsordnung kann es unzählige Ausnahmen geben“

Mit dem Jahresthema „Ausnahme und Vielfalt“ hatten sich die Direktoren gleich für die Anfangsphase des Kollegs ein dickes Brett vorgenommen. Methodisch, aber auch auf der Grundlage von Quellen sollte geprüft werden, inwieweit das Verhältnis von Einheit und Vielfalt dieselbe oder eine ähnliche Grenzlinie markiert wie das Verhältnis zwischen Regel und Ausnahme. Im Interview erläutern die Historikerin Ulrike Ludwig und der Rechtshistoriker Peter Oestmann die Idee hinter dem Jahresthema und stellen erste Ergebnisse vor.

Interview
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© JOMA-MAC, Palacio Nacional 2012-09-29 22-45-57, CC BY-SA 3.0

“Was von der Kolonialzeit bleibt? Alles.”

Mit den Policeyordnungen der Frühen Neuzeit, die weite Lebensbereiche der Menschen rechtlich zu regeln versuchten, hat sich die Forschung ausgiebig beschäftigt. Doch wie sah dies im Kontext der Überseekolonien der europäischen Mächte aus, wo europäisches auf indigenes Recht traf? Mit dieser Frage beschäftigt sich der finnische Rechtshistoriker Heikki Pihlajamäki. Gemeinsam mit einem kleinen Team vergleicht er die koloniale Polizeigesetzgebung Spaniens, Portugals, Englands und der Niederlande.

Focus
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Keine Eigenlogik des Fernhandels?

Im Oktober 2022 fand der Workshop „How to Ensure Predictability in Legal Pluralism” statt. Im Mittelpunkt standen spätmittelalterliche Fernkaufleute in Nord- und Mitteleuropa, die unter den Bedingungen von Rechtspluralismus Handel trieben. Vera Teske fasst die wichtigsten Diskussionen zusammen und erörtert darauf aufbauend methodische Herausforderungen bei der Untersuchung komplexer Interaktionszusammenhänge wie dem vormodernen Fernhandel.

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Ein Kolleg zieht um

Rufe hallen durch die langen Flure, die beiden Aufzüge sind pausenlos im Einsatz und überall herrscht geschäftiges Treiben. Doch Kollegsassistentin Nadine Zielinski behält im Gewusel den Überblick und sorgt dafür, dass auch der letzte Umzugskarton am Ende im richtigen Büro landet. Wenn ein ganzes Forschungskolleg umzieht, noch dazu aus verschiedenen Standorten, ist Organisationsgeschick und eine akribische Vorplanung gefragt.

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© Magharebia (Wikimedia Commons), CC BY 2.0

„In Subsahara-Afrika verstärkt der Partikularismus zentrifugale Tendenzen“

Die Anthropologin Dorothea Schulz forscht seit langem zum Islam in Afrika. Im Interview schildert sie die religiösen Gemengelagen in Mali und Uganda sowie den rechtlichen Umgang mit dieser Vielfalt. Außerdem geht es um die daraus erwachsenden Konflikte zwischen den Befürwortern staatlicher Rechtseinheit sowie den Verteidigern partikularer Rechte.

Interview
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„Im Mittelalter ist die Rechtswissenschaft ein starker Vereinheitlichungsfaktor“

Die Rechtshistorikerin Susanne Lepsius arbeitet an einem Überblicksband, der Leserinnen und Leser ohne juristische Vorkenntnisse in das weite Thema „Recht im Mittelalter“ einführen soll. Ein Gespräch über die vereinheitlichende Wirkung mittelalterlicher Juristen, die praktischen Herausforderungen bei der Edition von Glossen und den Stellenwert des Rechts in den Gesellschaften des Mittelalters.

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Von der Ausnahme zur Vielfalt?

Ist das Verhältnis zwischen Einheit und Vielfalt ähnlich gelagert wie das Verhältnis zwischen Regel und Ausnahme? Und führen Ausnahmen zu rechtlicher Vielfalt? Oder braucht es vielmehr Ausnahmeregelungen, um Einheit zu schaffen und zu erhalten? Diese Fragen, und damit das übergreifende Thema der beiden zurückliegenden Semester, standen im Fokus der ersten Jahrestagung des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“.

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Rechtsvielfalt und Rechtseinheit auf dem Rechtshistorikertag 2022

Der 43. Rechtshistorikertag stand im August 2022 unter dem Oberthema „Geltungsformen des Rechts“. Jan Matthias Hoffrogge vom Käte Hamburger Kolleg war in Zürich dabei und berichtet über die dort verhandelten Themen. Es stellt sich heraus: Phänomene der Rechtsvielfalt und Rechtseinheit beschäftigen die Zunft gerade in besonderem Maße.

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Interdisziplinäre Verständigung und Vielfalt der Perspektiven

Meinen Juristen und Historikerinnen eigentlich das Gleiche, wenn sie von Rechtsvielfalt sprechen? Lässt sich das Konzept der Quelle umstandslos auf andere Wissenschaften wie etwa die Ethnologie übertragen? Und was ist eigentlich eine Norm? Die Verständigung über disziplinäre Grenzen hinweg war eines der wiederkehrenden Themen des ersten internen Workshops Anfang Juni, an dem die Fellows, das Direktorium und die wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Käte Hamburger Kollegs teilnahmen. Auf dem Programm stand ferner die Konzeption zweier größerer Publikationsprojekte.

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„Die Vielfalt von Normen spiegelt sich in der Sprache“

Die Germanistin Claudia Lieb forscht zu Themen an der Schnittstelle von Literatur- und Rechtswissenschaften. Insbesondere Praktiken der Sprachstandardisierung im Recht haben ihr Interesse erregt. Im Interview gibt Lieb einen Einblick in ihre Forschungsthemen und erläutert, wie eng Sprache und Recht miteinander zusammenhängen.

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© Gesellschaft für Leprakunde e.V.

Gesetze für „lebende Tote“

Wie keine andere Krankheit prägte Lepra die Gesellschaften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Unzählige Bestimmungen über den Umgang mit ihr haben über die Jahrhunderte Eingang in das weltliche und kanonische Recht gefunden. Kay Peter Jankrift argumentiert, dass die an Lepra Erkrankten gleichsam als „lebende Tote“ galten, und führt vor Augen, welche rechtlichen Probleme dieser Zustand aufwarf.

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© khk / MünsterView (Heiner Witte)

„Es geht auch darum, neue Narrative zu entwickeln“

Im ausführlichen Interview schildern die beiden Direktoren des Käte Hamburger Kollegs, Ulrike Ludwig und Peter Oestmann, was das Besondere am gewählten Forschungsansatz ist, welche Chancen und Schwierigkeiten die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit sich bringt und welche Ziele sie sich für die erste Förderphase gesteckt haben.

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Sebastian Spitra
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Was der Rechtsstaat niemals tun darf

Ob Maskenpflicht oder Abstandsgebot - unser Alltag ist während der Coronapandemie auch durch Verbote und Vorschriften geprägt. Damit, so argumentiert Peter Oestmann, sichert der freiheitliche Rechtsstaat die grundsätzliche Vermutung zugunsten der Freiheit. Gefährlich werde es dann, wenn der Staat seinen Bürgern Verhaltensweisen erlaubt, Programmsätze verkündet und Ratschläge erteilt.

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Sophia Mösch
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© Edinburgh University Library (Wikimedia Commons)

Der Vergleich politischer Ratgeberliteratur macht Beziehungen zwischen Ost und West sichtbar

Schon im Mittelalter waren Kulturkreise keineswegs in sich geschlossen, sondern es herrschte ein reger Austausch von Wissen, Ideen und Texten. Die Historikerin Sophia Mösch untersucht politische Ratgeberliteratur für Herrscher in Europa und im Nahen Osten und begibt sich damit auf eine spannende philologische Spurensuche: Welche sprachlichen und inhaltlichen Verknüpfungen zwischen den lateinischen, griechischen, persischen und arabischen Quellen bestehen, wird erst durch akribische Textvergleiche sichtbar. Es zeigt sich: Bei allen kulturellen Unterschieden war das politische Denken in Ost und West wohl enger miteinander verwoben als bisher angenommen.

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© Universitätsbibliothek Heidelberg (gemeinfrei)

Zur Aktualität von Rechtsnorm und Rechtswirklichkeit

Derzeit wird in Deutschland wieder einmal über Sinn und Zweck des Zölibats diskutiert. Clara Harder zeigt auf, dass der praktische Umgang mit dieser kirchenrechtlichen Norm im Mittelalter weniger streng gehandhabt wurde. Nicht nur hatten viele Priester eigene Kinder, sondern diese traten später häufig selbst in den Klerus ein.

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Bericht über das Werkstattgespräch „Handel als Faktor“ am 3. Dezember 2021

Trug der Handel in vormodernen Städten zu einer Vereinheitlichung des Rechts bei? Diese Frage stand im Zentrum eines Werkstattgesprächs, das das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ am 3. Dezember 2021 in Kooperation mit dem ebenfalls in Münster ansässigen Institut für vergleichende Städtegeschichte veranstaltete.

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Wo Rechtsgeschichte sichtbar wird

Am 24. November 2021 führte Kolleg-Direktor Peter Oestmann die neuen Fellows auf eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Stadttour durch Münster. Neben Informationen zu den obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie dem Rathaus, in dem der Westfälische Friede geschlossen wurde, oder der Lambertikirche mit ihren drei Käfigen für die Wiedertäufer wusste Oestmann auch eine Menge zur Rechtsgeschichte der Stadt zu berichten.

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Emilia Mataix FerrandizRoman Trade Ship Carole Raddato
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© Carole Raddato (CC BY-SA 2.0)

„Händler waren rechtliche Akteure, die die antike Welt prägten“

Unter welchen Bedingungen haben Menschen in der Antike miteinander Handel getrieben? Wie trafen sie Vereinbarungen, wie schufen sie gegenseitiges Vertrauen und welches Recht wandten sie dabei an? Emilia Mataix Ferrándiz beschreibt das Mittelmeer in römischer Zeit als einen pluralen Rechtsraum, der nicht nur das römische Recht kannte, sondern auch viele ältere Rechtstraditionen und dazu unzählige lokale Gebräuche, Gewohnheitsrechte und soziale Normen.

Interview
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Gregor RohmannAlexander Und Diomedes
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„Professionelle Dienstleister auf dem maritimen Gewaltmarkt“

Beutemachen und gewaltsame Auseinandersetzungen waren auf See alltäglich und in bestimmten Situationen durchaus legitim und normenkonform, sagt der Historiker Gregor Rohmann. Während seines Fellowships am Käte Hamburger Kolleg erforscht er kontroverse Semantiken von maritimer Güterwegnahme im spätmittelalterlichen Nordeuropa.

Interview
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Eyal KatvanJaffa Court
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© Palestinian Ministry of Information / Israel State Archive

„Ein bemerkenswerter Ausnahmefall“

Eyal Katvan ist zurzeit Fellow am EViR Kolleg und untersucht Familienstreitigkeiten vor informellen Gerichten im Mandatsgebiet Palästina (1920-1948). Im Interview gibt er Einblicke in sein Forschungsprojekt und beschreibt, wie er sein digitales Fellowship erlebt.

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© Vysotsky (Wikimedia), CC BY-SA 4.0

Die Vielfalt der völkerrechtlichen Strafjustiz

Welttage für Gerechtigkeit gibt es in vielen Schattierungen. Sebastian S. Spitra hat sich anlässlich des Internationalen Tags für Gerechtigkeit (17. Juli) mit der neuen Vielfalt der völkerrechtlichen Strafjustiz beschäftigt.

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Wir begrüßen die ersten Fellows

Zum 1. Juni 2021 hat das neue Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) in Münster seine Arbeit aufgenommen. In den kommenden Jahren werden wir das Thema Rechtsvielfalt in verschiedenen Gesellschaften von der Antike bis in die Gegenwart aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten.