Geschichte des Instituts für Sportwissenschaft

  • Geschichte des IfS 1925 - 2025

    Im Jahr 2025 wird das Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster 100 Jahre alt. Hier ein kurzer Blick auf die ersten Jahre.

    Die nachfolgenden Informationen zur Geschichte des Instituts stammen aus zwei Quellen und geben aktuell noch nicht vollständig die Geschichte des Instituts wieder:

    Krüger, M. (2012): Sports in the German University from about 1900 until the Early Years of the Federal Republic of Germany: The Example of Muenster and the ‘Westfaelische Wilhelms-University’. In: The International Journal of the History of Sport 29 (14), S. 1981–1997. DOI: 10.1080/09523367.2012.694072.
    Prange, K. (2011): Zur Geschichte des Sports und der Sportwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In: Westfälische Wilhelms-Universität Münster - Institut für Sportwissenschaft (Hg.): Sportwissenschaft in Münster. Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft.  S. 31–33.

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    Der „Hochschulsport“ in Münster hatte bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein begrenztes Angebot an verschiedenen sportlichen Aktivitäten. Dabei wurden vor allem Fechten und Turnen als traditionelle Sportarten in den Burschenschaften angeboten. Im Jahr 1903, ein Jahr nach der Anerkennung der Akademischen Lehranstalt Münster als Universität, wurde zum ersten Mal ein Turn- und Fechtlehrer eingestellt. Wilhelm Becker, der von der TG Münster kam, gab auch bereits Turnlehrerkurse für die künftigen Lehrer an Höheren Schulen. Über eigene Sportstätten, wie es insbesondere in England selbstverständlich war, verfügte die Universität aber noch nicht.

    Erst allmählich verbreitete sich die Sportbegeisterung an der Universität und in der Stadt. 1910 wurde ein Akademischer Ausschuss für Leibesübungen (Vorsitz Prof. Otto Hoffmann) und 1912 ein Studentenausschuss für Leibesübungen ins Leben gerufen. Letzterer stellt eine frühe Form studentischer Mitbestimmung dar. Unter der Leitung Hoffmanns wurde dann 1913 auch ein erstes Universitäts-Sportfest veranstaltet.

    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Teilnahme am Sport als Alternative zum Militärdienst angesehen, da der Versailler Friedensvertrag die deutsche Armee auf maximal 100.000 Mann beschränkte. Daher wurde der Sport in dieser Zeit stark von zivilen Eliten mit militaristischen Neigungen gefördert. An den Universitäten wurde die steigende Begeisterung für den Sport in Deutschland auch durch die studentische Forderung nach verpflichtenden Leibesübungen für Studenten sichtbar. Bereits 1920 wurde auf dem Zweiten deutschen Studententag die Einführung einer Sportpflicht für alle Studenten gefordert. In dieser Stimmung gelang es Hoffmann mithilfe privater Geldgeber eine Sportanlage am Horstmarer Landweg zu errichten, die 1923 eingeweiht wurde. 1927 folgte das „Sportheim“, mit dem heutigen Ho 101 – damals ein Gymnastiksaal, und 1929 konnten auf der topmodernen Anlage die deutschen Hochschulmeisterschaften ausgerichtet werden.

    Parallel zu diesen Baumaßnahmen wurde 1924 Hugo Wagner als Akademischer Turn- und Sportlehrer eingestellt. Er verkörperte weniger das traditionelle Turnen als den modernen Sport. Mit der Einstellung Wagners hatte die Uni auf verschiedene Erlasse des Preußischen Bildungsministeriums reagiert, das auch die Einrichtung von „Instituten für Leibesübungen“ verlangte. Seit 1925 ist ein solches Institut in den universitären Quellen nachweisbar. Es gehörte zu keiner Fakultät, sondern war dem Ausschuss für Leibesübungen unterstellt. Gleichzeitig wurde tatsächlich eine Sportpflicht eingeführt, allerdings nur für die Lehramtsstudenten.

    Genau wie andere Institute für Leibeserziehung an deutschen Universitäten wurde auch das IfL der Universität Münster von den Nationalsozialisten politisiert und instrumentalisiert. Dies führte zu einer Reduzierung des Sportlehrplans und einer fehlenden wissenschaftlichen und intellektuellen Ausbildung der Studenten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollte die Universitätsverwaltung die bombardierten Sportanlagen und das Institut für Leibesübungen nicht wieder eröffnen. Nur durch das Engagement Hugo Wagners und dessen Unterstützung durch die britischen Besatzungsoffiziere konnte das Institut für Leibesübungen 1946 seinen Betrieb wieder aufnehmen.

  • Aktivitäten und Feierlichkeiten

    Im Jahr 2025 wird das Institut für Sportwissenschaft 100 Jahre alt. Alle Statusgruppen des Instituts freuen sich bereits auf das Fest, das am 16. September 2025 am Schloß der Universität stattfinden soll.

    Hier auf der Webseite werden Aktivitäten des IfS vorrgestellt, die wir für das Jubiläumsjahr planen.

    Lehre

    im SS 25: MA -Projekt Seminare von Kai Reinhardt, Seminar von Ines Traber

    Ringvorlesung im WS 24/25

    in Vorbereitung auf unser 100jähriges Jubiläum im kommenden Jahr sind einige Expert*innen aus dem In- und Ausland eingeladen, die alle zwei
    Wochen Vorträge zur Geschichte der Sportwissenschaft halten werden. Die
    Vorträge sind auf ca. 30-45 Minuten angelegt, sodass anschließend
    ausreichend Gelegenheit für Nachfragen und Diskussionen bleibt.

    19.12.24, 10-12 Uhr c.t., Leo 62.16/Zoom:
    Alexander Priebe: Zur Geschichte der Sportwissenschaft in Marburg

    16.1.25, 10-12 Uhr c.t., Leo 62.16/Zoom:
    Dariusz Wojtaszyn: Zur Geschichte der Sportwissenschaft in Polen und Breslau

    Zoom:
    https://uni-ms.zoom-x.de/j/3175843773?pwd=MG91SndYK1Z2NHJmRzVIZG1yakFRZz09


    Forschung

    Buch Michael Krüger und Kai Reinhardt - 100 Jahre IfS in Münster

    Broschüre des Instituts 100 Jahre Institut für Sportwissenschaft


    EVENTS & Feierlichkeiten

    Alumni Party

    17.5.25 im Jovel

    PrüfungsShow im Jubiläumsjahr:

    23.7.2025 - 100 Jahre Institut für Sportwissenschaft - eine Show in 10 Akten, in der Haupthalle

    Festakt

    16.9.25 in der Aula des Schloßes der Universität Münster

     

  • Fotogalerie