Viele große und kleine Projekte haben in diesem Jahr dazu beigetragen, fakultätsübergreifende Forschung und interdisziplinäre Karrieren im Gebiet Zelldynamik und Bildgebung zu fördern. Wie jedes Jahr berichten wir in unserem Newsletter über die Aktivitäten unseres Forschungsnetzwerks.
Auch dieses Jahr haben wir wieder eine Weihnachtskugel mit einem Bild aus der aktuellen biomedizinischen Forschung geschmückt. In Silber und Gold schimmern darauf Nervenfasern im Gehirn einer Maus, die mit diffusionsgewichteter Magnetresonanztomographie sichtbar gemacht wurden. Wir wünschen viel Freude mit unserem Baumschmuck und einer kleinen Portion Wissenschaft hinter dem Bild!
Die Biochemikerin Prof. Dr. Seraphine Wegner hat einen „ERC Consolidator Grant“ des Europäischen Forschungsrats erhalten. Sie möchte biologische Zellen dazu bringen, mithilfe von Lichtsignalen miteinander zu kommunizieren.
Der Sonderforschungsbereich 1450 „inSight – Darstellung organspezifischer Entzündung durch multiskalige Bildgebung“ der Uni Münster wird für weitere vier Jahre mit rund 13 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. In dem Projekt untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie der Körper Entzündungen in unterschiedlichen Organen reguliert und entwickeln hierzu eine spezifische Bildgebungsmethodik.
Forschende um den Biochemiker Prof. Dr. Ralf Adams sind der grundlegenden Frage nachgegangen, ob die Knochenmarkkompartimente in verschiedenen Knochen in ähnlicher Weise altern. Das Team zeigte, dass das Knochenmark im Schädel eine überraschende Ausnahme bei der Alterung des Knochenmarks darstellt und die Blutbildung im Laufe des Lebens steigert. Die Studie ist in „Nature“ erschienen.
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Sara Wickström hat ein bildgebendes Verfahren für Kopf-Hals-Tumore entwickelt, mit der die Eigenschaften der Krebszellen und des sie umgebenden Gewebes auf der Ebene einzelner Zellen genau analysiert werden können. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Cell“ erschienen. Ein Diagnosetest befindet sich in der Entwicklung.
Ein hochmoderner Magnetresonanztomograph für die Bildgebung bei Mäusen und Ratten wird aktuell im Multiscale Imaging Centre (MIC) der Uni Münster in Betrieb genommen. Forschende um den Physiker Prof. Dr. Cornelius Faber werden das Gerät nutzen, um innovative nicht-invasive Aufnahme-Verfahren zu entwickeln und sie zur Erforschung biomedizinischer Fragen mit Kooperationspartnern an der Uni Münster und darüber hinaus anzuwenden.
Das vom Cells in Motion Interfaculty Centre (CiM) der Universität Münster und dem Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin getragene Graduiertenprogramm „CiM-IMPRS“ feierte am Donnerstag, den 10. Oktober, sein 15-jähriges Bestehen. Die Feier fand im Rahmen einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz statt, die die Doktorandinnen und Doktoranden des Programms jedes Jahr eigenständig in Münster organisieren.
Das für Menschen gefährliche α-Latrotoxin verursacht starke Muskelkontraktionen und Krämpfe. Ein Team um Prof. Dr. Christos Gatsogiannis und Prof. Dr. Andreas Heuer zeigte im Detail, wie das Molekül aufgebaut ist und wie es auf die Nervenzellen wirkt. Die Forschenden setzten Hochleistungs-Kryo-Elektronenmikroskopie und Molekulardynamik-Computersimulationen ein. Ihre Studie ist in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Maria Florencia Sánchez arbeitet seit einigen Monaten am European Institute for Molecular Imaging. Die gebürtige Argentinierin erforscht mit ihrem Team, wie Zellen miteinander kommunizieren, wie sie ihre Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren. Zudem unterstützt sie Studierende und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität Münster.
Ein Treffen voller Austausch und Inspiration: Als Teil unseres diesjährigen Symposiums feierte der Sonderforschungsbereich „Breaking Barriers“ gestern (9. September) nach zwölfjähriger Förderung seinen erfolgreichen Abschluss. Die Künstlerin Cordula Hesselbarth stellte ihr zwölf Meter hohes multimediales Kunstwerk „Auf | Lösung“ vor, das sich unserer Forschung auf künstlerischem Wege nähert.
Juniorprofessor Dr. Philipp Backhaus meistert als sogenannter Clinician Scientist den Spagat zwischen Wissenschaft und Klinik. Der Nuklearmediziner und sechsfache Familienvater möchte durch seine Forschung zur konkreten Verbesserung in der medizinischen Versorgung beitragen. Eine Doppelfunktion, die gut strukturiert sein und von allen Beteiligten unterstützt werden muss.
Mastzellen sind Immunzellen, die vor allem für ihre Rolle bei allergischen Reaktionen bekannt sind. Ein Team um den Zellbiologen Prof. Dr. Tim Lämmermann hat nun eine verborgene Fähigkeit der Mastzellen entdeckt: Sie können eine andere Gruppe von Immunzellen – die Neutrophilen – lebend in sich aufnehmen und nutzen. Die Studie ist im Fachjournal "Cell" erschienen.
In einer dreiteiligen Videoreihe des Sonderforschungsbereichs TRR 332 „Neutrophile Granulozyten“ erzählen Promovierende, Postdocs, Laborassistent*innen und Professor*innen über ihre Berufswelten. Sie teilen ihre Begeisterung für die Interaktion mit Kolleg*innen und sprechen unter anderem über das Zusammenspiel von Forschung und Patientenversorgung sowie die Verbindung von Beruf und Familienleben.
Forscher um den Biochemiker Prof. Dr. Ralf Adams haben mit einem hochspezialisierten Lasermikroskop die Heilung von Schädelknochen und das Wachstum neuer Blutgefäße ohne Knochenvorläuferzellen bei Mäusen live beobachtet und Unterschiede zur Heilung von Röhrenknochen entdeckt. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Team des Unfallchirurgen Prof. Dr. Richard Stange und ist in Nature Communications erschienen.
Dr. Mauricio Rocha-Martins leitet ab 1. Mai 2024 die neue unabhängige Forschungsgruppe „Embryo Self-correction” am münsterschen Max-Planck-Institut und ist neues Mitglied des Cells in Motion Interfaculty Centres. Am Modell des Zebrafischs sowie mithilfe von Organoiden aus menschlichen Zellen untersuchen er und sein Team, wie Zellen zusammenarbeiten, um Entwicklungsstress zu überwinden und gesunde Organe zu bilden.
Mit der bildgebenden MALDI-Massenspektrometrie lassen sich Gewebeschnitte im Hinblick auf ihre chemische Zusammensetzung wie mit einem „molekularen Mikroskop“ darstellen. Im neuen „Research Center for Mass Spectrometry Imaging“ der Uni Münster wird die Technik weiterentwickelt und angewendet. Die Forschungsleiter Prof. Dr. Klaus Dreisewerd und PD. Dr. Jens Soltwisch geben Einblicke.
Der Biochemiker Prof. Dr. Ralf Adams erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) eine fünfjährige Förderung. Damit erforscht er die Rolle von Blutgefäßen beim altersbedingten Verlust von Knochenmasse. Ergebnisse aus der geförderten Forschung bilden die Grundlage für zukünftige Ansätze, die Gefäßzellen für die Prävention von Knochenschwund und zur Behandlung von Osteoporose nutzen sollen.
Gentechnische Methoden sind für die Natur- und Lebenswissenschaften unentbehrlich. Anhand von drei Organismen – Virus, Pflanze und Fisch – geben Arbeitsgruppen der Uni Münster Einblicke, wie sie Gentechnik in ihrer Forschung einsetzen. Mit dabei: der Virologe Prof. Stephan Ludwig und der Entwicklungsbiologe Prof. Stefan Schulte-Merker.