Erkennen Sie wieder, was in diesem Jahr auf unserer Weihnachtskugel leuchtet? Alle Jahre wieder gibt sie mit einem Bild aus der Forschung Einblicke in das Innere von Zellen und Organismen. Mit bildgebenden Verfahren machen Wissenschaftler Strukturen und Vorgänge sichtbar, die dem Auge normalerweise verborgen bleiben, und untersuchen, wie sich Zellen in Organismen verhalten. Wir wünschen viel Freude mit den Infos zum Bild und unseren Vorlagen zum Baumschmuck-Basteln. Fröhliche Weihnachten und ein gutes Jahr 2022!
Dr. Noelia Alonso Gonzalez ist seit Kurzem Professorin für Makrophagenbiologie an der WWU. Ihr Karrieresprungbrett war ein Programm des Forschungsnetzwerks „Cells in Motion“, das darauf zielte, den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Im Video spricht die Forscherin und Mutter über ihren Karriereweg, internationale Mobilität und Gleichberechtigung.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den seit 2018 laufenden SFB 1348 „Dynamische zelluläre Grenzflächen: Bildung und Funktion“ der WWU für weitere vier Jahre mit rund 10 Millionen Euro. Der Verbund erforscht molekulare Mechanismen an Kontaktstellen zwischen Zellen, die die Zelldifferenzierung sowie die Entwicklung und Funktion von Geweben regulieren.
Ein interdisziplinäres Forschungsteam um den Biologen Dr. Sebastian Rumpf von der WWU Münster untersuchte am Beispiel der Taufliege, ob für den Abbau von Nervenverbindungen, der bei den Fliegen während der Metamorphose stattfindet, Energie benötigt wird.
Der Informatiker Prof. Dr. Benjamin Risse spricht im WWU-Podcast über künstliche Intelligenz. Großes Potenzial sieht er bei Anwendungen in der medizinischen Diagnostik: „Hier werden wir sicher in den kommenden Jahren noch einige Überraschungen erleben.“ Den Begriff Künstliche Intelligenz hält er für problematisch. „Besser wäre es, von ‚Mustererkennung‘ zu sprechen. Die Erwartungshaltung ist in diesem Fall eine völlig andere“, sagt er.
Ein Forscherteam um den Biologen Prof. Dr. Christian Klämbt von der WWU Münster hat nachgewiesen, dass es neben der bereits bekannten Blut-Hirn-Schranke eine zweite Barriere im Gehirn von Taufliegen gibt, die ebenfalls die räumliche Trennung von funktionellen Reaktionsräumen gewährleistet. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ erschienen.
Nachwuchswissenschaftlerinnen des Cells in Motion Interfaculty Centers sprachen mit Prof. Sara Wickström – die gerade als Direktorin ans Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster berufen wurde – über ihren Karriereweg, Herausforderungen an Wissenschaftlerinnen und Voraussetzungen für eine erfolgreich geführte Forschungsgruppe. Das Interview ist auf Englisch erschienen.
Forschende der Unis Göttingen und Münster um den Biophysiker Prof. Dr. Timo Betz haben mit Hilfe einer optischen Pinzette die mechanischen Eigenschaften von Zellen während der Zellteilung untersucht. Sie fanden heraus, dass die Zellen in ihrem Inneren weicher und flüssiger werden, und die Aktivität innerhalb der Zelle abnimmt, während die Hülle steifer und runder wird. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Nature Physics“ erschienen.
Wissenschaftler um die Biochemikerin Prof. Dr. Andrea Rentmeister und den Nuklearmediziner Prof. Dr. Michael Schäfers haben erstmals mit der sogenannten SNAP-tag-Technologie Zellen radioaktiv und im lebenden Organismus markiert. Die Methode eröffnet die Perspektive, Zellen mit unterschiedlichen Bildgebungsverfahren und in verschiedenen zeitlichen Stadien zu untersuchen. Die Studie ist in „Chemical Communications“ erschienen.
Wissenschaftler um den Neurologen Dr. Gerd Meyer zu Hörste haben untersucht, welche weißen Blutkörperchen das Gewebe bevölkern, das das Gehirn umgibt. Sie entdeckten, dass sich B-Zellen und ihre Vorläufer in der äußeren Hirnhaut ansiedeln und entwickeln. Die Zellen könnten dort spezielle Funktionen des Immunsystems erfüllen und eine Rolle bei entzündlichen Hirnerkrankungen spielen. Die Studie ist in „Nature Neuroscience“ erschienen.
Die Universität Münster erhält ein "Medical Scientists Kolleg" auf dem Gebiet "Dynamik von Entzündungsreaktionen". Das Kolleg unterstützt promovierte Wissenschaftler und stärkt die Zusammenarbeit zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und der Anwendung bei Patienten. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert das Forschungsprogramm vier Jahre lang mit einer Million Euro.
Ein Team um den Chemiker Prof. Dr. Bart Jan Ravoo und den Biochemiker Prof. Dr. Volker Gerke hat Nanocontainer aus Zucker- und Eiweißkomponenten entwickelt. Diese nutzen natürliche Prozesse, um Substanzen in Zellen zu bringen, für die die Zellmembran normalerweise undurchlässig ist – beispielsweise markierte Substanzen zur Untersuchung von Zellfunktionen oder Medikamente. Die Studie ist in „Advanced Science“ erschienen.
Forscher um die Biomedizin-Ingenieurin Dr. Britta Trappmann haben ein Zellkultursystem entwickelt, in dem sich erstmals in einem Gerüst aus künstlichen Materialien ein funktionsfähiges Blutgefäßsystem bildet. Das Team untersucht, welche Materialeigenschaften die Gefäßbildung fördern – ein Schritt auf dem Weg zur Zukunftsvision implantierbarer künstlicher Gewebe. Die Studie ist in „Nature Communications“ erschienen.
Nachwuchswissenschaftlerinnen des Cells in Motion Interfaculty Centres sprachen mit der Biologin Prof. Dr. Maya Schuldiner aus Israel über ihren Karriereweg, die Bedeutung von Mentoring sowie Herausforderungen, mit denen promovierte Frauen in der Wissenschaft konfrontiert sind. Das Interview ist auf Englisch erschienen.
Die "Royal Society of Chemistry" hat Prof. Dr. Andrea Rentmeister zum neuen Mitglied gewählt. Sie honoriert damit die Leistungen der Chemikerin auf dem Gebiet der biomolekularen Markierungschemie. „Ich freue mich über diese internationale Anerkennung und erhoffe mir neben der Sichtbarkeit neue Möglichkeiten zum Netzwerken, insbesondere mit britischen Forscherinnen und Forschern“, unterstreicht Andrea Rentmeister.
Stefanie Bobe möchte tiefer in die Medizin schauen – auf die Grundlagen für verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Deshalb machte sie parallel zum Medizinstudium den naturwissenschaftlichen Master in „Experimenteller Medizin“ und wurde in der Arbeitsgruppe des Biochemikers Prof. Dr. Friedemann Kiefer Teil eines interdisziplinären Forschungsteams.
Wissenschaftler um die Anästhesisten und Intensivmediziner Prof. Dr. Jan Rossaint und Prof. Dr. Alexander Zarbock von der WWU haben herausgefunden, wie Blutplättchen mit weißen Blutkörperchen interagieren und so zum Abklingen bakterieller Lungenentzündungen bei Mäusen beitragen. Die Ergebnisse können bei der Suche nach Therapien helfen, mit denen sich Entzündungen gezielt regulieren lassen. Die Studie ist im „Journal of Experimental Medicine“ erschienen.
Eine zwölf Meter hohe Wandinstallation wurde jüngst im neu entstehenden Multiscale Imaging Centre montiert. Das Werk der Künstlerin Cordula Hesselbarth trägt den Titel „Auf|Lösung“ und nimmt das Forschungsthema auf, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dem Gebäude an der Röntgenstraße arbeiten werden. Hier gibt es aktuelle Fotos und Infos!
Das Team des Entwicklungsbiologen Prof. Dr. Stefan Luschnig von der Universität Münster hat herausgefunden, dass Epithelzellen während der Eientwicklung der Taufliege dort, wo drei Zellen aneinanderstoßen, kontrolliert ihre Zellzwischenräume öffnen. So können Dotterproteine in die Eizellen transportiert werden. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Developmental Cell“ erschienen.
Die Royal Society of Edinburgh (RSE), Schottlands nationale Akademie für Wissenschaft und Literatur, hat Prof. Dr. Ryan Gilmour von der WWU zum Mitglied gewählt. Der Chemiker ist damit einer von sieben Persönlichkeiten außerhalb Schottlands, denen in diesem Jahr die Ehre einer Mitgliedschaft als „Corresponding Fellow“ zuteilwird.
Der Mathematiker Prof. Dr. Benedikt Wirth gibt im Interview Einblicke in mathematische Konzepte, die wichtig für die medizinische Bildgebung sind, und beschreibt aktuelle Forschungsprojekte, an denen er gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Biologie, Medizin, Physik und anderen Disziplinen arbeitet. In einem Online-Vortrag am 24. März 2021 stellt er zugrunde liegende mathematische Erkenntnisse und den Begriff des oder der Inversen vor.
Mathematik und Krebstherapien haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Doch in der medizinischen Bildgebung spielen Berechnungen eine wichtige Rolle. Marco Mauritz aus der Arbeitsgruppe von Prof. Benedikt Wirth beschäftigt sich in einem interdisziplinären Forscherteam mit dieser Schnittstelle.
Forscher um den Zellbiologen Prof. Dr. Carsten Grashoff von der WWU sowie am Max-Planck-Institut für Biochemie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Anordnung und Dichte von einzelnen Proteinen in Zellen bestimmen lassen. So wiesen sie die Existenz eines aus drei Proteinen bestehenden Adhäsionskomplexes nach.
Zwei Initiativen zu Themen im Forschungsgebiet des Cells in Motion Interfaculty Centres haben eine Förderung des Rektorats der WWU erhalten: Der Mikrobiologe Prof. Dr. Ulrich Dobrindt und die Zellbiologin Prof. Dr. Ursula Rescher befassen sich mit Fragen der Interaktion zwischen Wirt und Mikrobe. Die Mathematikerin Prof. Dr. Angela Stevens und der Zellbiologe Prof. Dr. Erez Raz wollen das Zusammenspiel zwischen experimenteller Biologie und Mathematik konzeptionell vertiefen.
Biologen und Mathematiker der Universitäten Münster und Erlangen-Nürnberg haben untersucht, wie sich Urkeimzellen in Zebrafischembryonen unbeeinflusst von einem Lockstoff verhalten, und eine Software entwickelt, mit der sich 3D-Mikroskopieaufnahmen mehrerer Organismen zusammenführen lassen. So konnten sie Muster in der Zellverteilung erkennen und darüber Gewebe identifizieren, die die Zellwanderung beeinflussen. Die Studie ist in „Science Advances“ erschienen.
Wissenschaftler um den Nanophysiker Prof. Dr. Wolfram Pernice von der WWU und internationale Kollegen haben herausgefunden, dass photonische Computer-Prozessoren, bei denen Daten mittels Licht transportiert werden, Informationen sehr viel schneller als herkömmliche elektronische Chips und parallel verarbeiten. Ein mögliches Anwendungsgebiet der in "Nature" veröffentlichten Ergebnisse ist die Auswertung großer Datenmengen in der biomedizinischen Bildgebung.