Newsletter-Cover Oktober 2022
Newsletter im PDF-Format
© Leander Rottmann, Uni Münster

Gruß an die Studierenden

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

in diesen Tagen beginnt mit dem neuen Semester das akademische Jahr 2022/2023, und jeder, der die deutsche Universität über Jahrzehnte erlebt hat, kann dies an der besonderen Atmosphäre über der Stadt erspüren, erfühlen und hören, an jener einzigartigen, einmal jährlich entstehenden, vibrierenden Mischung aus Neugierde, Nervosität und gespannter Erwartung junger Menschen, in die sich das Geklapper mancher Kiste mit flüssiger Geistesnahrung einmengt. Ähnliches mag der tiefsinnige und zu jedem Spott bereite Wilhelm Busch, den ich mir in all seiner Bärbeißigkeit gerne als verständigen Menschenfreund vorstelle, erfahren haben, als er den Abiturienten ins Stammbuch schrieb: „Wohl ehedem, da trank des Weines / Auch ich mein Teil, und zwar kein kleines. / Nun aber muß ich mich bequemen, / Das Ding mehr objektiv zu nehmen / Und, still verborgen hinterm Zaun, / Wenn andre trinken, zuzuschaun. / […]“ (Den Rest können Sie ja selbst nachschlagen.)

Das Semester beginnt, aber zwei werden fehlen, die während des vergangenen viertel Jahrhunderts das Institut für Sinologie und Ostasienkunde der WWU Münster mitgeprägt haben: Neben dem Autor dieser Zeilen hat auch Dr. Yu Hong seinen Ruhestand angetreten. Mit ihm geht ein Lehrer, der Hundertschaften von Studenten von den Anfängen des Sprachenlernens bis – wenn sie es denn wollten – in die anspruchsvollen Höhen begleitet hat und manches Auge zuzudrücken wusste, ein Zeitzeuge der Kulturrevolution, der eine den meisten kaum vorstellbare und uns hoffentlich für alle Zeiten erspart bleibende Welt aus den Fugen erlebt hat, ein feiner Schöngeist, der seine tiefe Verbundenheit mit der Kultur Chinas und seine Sympathie für die Kultur seiner zweiten Heimat Deutschland zu verbinden weiß, ein wacher Beobachter der politischen und sozialen Verhältnisse und Veränderungen hier und dort. Und so vieles mehr.

Mit Dr. Yu Hong und mir selbst verabschieden sich zwei Hochschullehrer, die Erfüllung in ihrer Arbeit fanden – froh ob der Versicherung der Jungen, auch künftig an dem einzigartigen Ort Institut für Sinologie und Ostasienkunde der WWU Münster willkommen zu sein, dankbar für die vergangenen Jahre, und glücklich ob der gelungenen Nachbesetzungen unserer Stellen durch Frau Prof. Dr. Kerstin Storm und Frau Dr. Gao Yue. So werden dem Institut gute Jahre bevorstehen. Die wünsche ich Ihnen allen aus ganzem Herzen,

Ihr Reinhard Emmerich (6.10.2022)

Alma kann Chinesisch oder: KatalogPlus statt disco

Am 01. August 2022 wurde der (vorläufige) Höhepunkt einer langen Vorbereitungsphase für das neue Bibliotheksmanagementsystem der ULB Münster erreicht – mit KatalogPlus ging die neue Rechercheoberfläche für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie externe Nutzerinnen und Nutzer der WWU Münster an den Start. Doch nicht nur die Suche nach Medien erfolgt nun etwas anders, auch das Bibliothekskonto zur Verwaltung von bspw. Ausleihen, Gebühren und persönlichen Daten hat nun eine andere Optik und mehr Funktionen.

Zur Geschichte

Bereits 2019 begannen die Vorbereitungen für das neue Bibliotheksmanagementsystem. Im Auftrag des Landesministeriums für Kultur und Wissenschaft erfolgte eine NRW-weite Ausschreibung für ein cloudbasiertes Bibliotheksmanagementsystem für 41 NRW-Hochschulen und die ZB MED in Köln. Der Zuschlag ging 2019 an das Produkt Alma der Firma ExLibris. Unter der Führung des Hochschulbibliothekszentrums (hbz) in Köln werden alle beteiligten Hochschulbibliotheken in drei Wellen bis Ende 2023 auf Alma umsteigen. Die ULB Münster begann die Implementierung in der zweiten Umstiegswelle im Sommer 2021. Mit dem GoLive am 01. August 2022 konnte diese Phase nun abgeschlossen werden.

KatalogPlus und weitere Neuerungen

Die neue Suchoberfläche des KatalogPlus vereint die bisherigen Angebote ULB-Katalog und disco. So lassen sich bequem digitale und Printbestände über einen Weg recherchieren und filtern. Es empfiehlt sich, sich vor der Recherche mit der WWU-Kennung anzumelden. Das System prüft im Hintergrund den Status der/des Nutzenden (Studierende*r, Wissenschaftler*in oder Externe*r), sodass WWU-Angehörige auch lizenzierte Inhalte und bei Printbeständen je nach Status die Ausleihkonditionen angezeigt bekommen. Mit dem Start von Alma nehmen weitere dezentrale Bibliotheken am Ausleihsystem der ULB teil. Die dort ausgeliehenen Titel werden nun ebenfalls im Bibliothekskonto angezeigt. Und da an dieser Stelle vielleicht direkt die Frage aufkommt: Unsere Institutsbibliothek betrifft das zunächst noch nicht, hier bleibt es wie gehabt.

Ausblick

Falls Sie es also nicht schon getan haben, probieren Sie die neuen Möglichkeiten direkt mal aus und starten Sie die Recherche für Ihre Hausarbeit oder Ihr Referat. Alle Institutsbestände sind im neuen KatalogPlus zu finden. Und das vermutlich Beste aus unserer Sicht: Die Recherche mit Schriftzeichen ist nun möglich, ein Umweg über Umschrift oder andere Kataloge ist somit nicht mehr notwendig.

Und auch wenn das ein oder andere am Anfang noch etwas ungewohnt sein wird und vielleicht auch noch nicht alles auf Anhieb funktioniert: Einem System, das mehr als 6 Mio. Medien, mehr als 1 Mio. Ausleihen im Jahr und mehr als 55.000 Nutzerinnen und Nutzer verwaltet, ist das sicher zu verzeihen. Auch Alma entwickelt sich weiter.

Links

Zum KatalogPlus: https://www.ulb.uni-muenster.de/katalogplus

Informationsseite der ULB: https://www.ulb.uni-muenster.de/bibliothek/aktuell/nachrichten/2022-06_systemumstieg.html

Anne Sapich

Kalligraphie-Gemälde: Gott der Literatur

Als Studierender geht man fast täglich an der Kalligraphie im Institut für Sinologie und Ostasienkunde vorbei. Doch was genau stellt das Skelett-ähnliche Wesen mit dem Pinsel eigentlich dar und von wem ist es?

Ma Dezhao 馬德昭 ist im Jahr 1824 in Langzhong 閬中 geboren. Unter dem Kaiser Jiaqing 嘉慶 (1796-1820) wurde sein Großvater als Regionaler Vizegeneral (xietai 協台) nach Gansu 甘肅 geschickt. Das Boot sank unterwegs und nur ein Sohn überlebte. Der Sohn zog nach Langzhong, wo seine Großmutter (Mutter der Mutter des Vaters von Dezhao) wohnte, und wurde ein Lehrer. Dezhao war sein zweiter Sohn.

Dezhao besaß eine Leidenschaft für Kampfkunst und trat im Alter von 18 Jahren der Armee bei. Als General (zongbing 總兵) war er im Jahr 1860 verantwortlich für die Verteidigung der Großstadt Suzhou 蘇州 gegen den Angriff des Taiping tianguo 太平天國 (Himmlischen Reiches des Größten Friedens, 1851-1864). Ohne den Bewohnern Verpackungs- oder Vorbereitungszeit zu geben, befahl er eigenmächtig, das Viertel am westlichen Rand der Stadtmauer zu verbrennen. Das Feuer hat drei Tage gedauert, die Schreie der Menschen waren durchdringend und laut.

Begleitet von einer Westexpedition des Taiping tianguo brach im Jahr 1862 in der Provinz Shanxi 陝西 ein großer Aufstand von Moslems aus. Als Muslim wurde Dezhao zum Gouverneur (tidu 提督) der Nachbarprovinz Gansu 甘肅 erhoben, um Xi’an 西安 zu retten. Unter schweren Bedingungen hat Dezhao die Verteidigungskräfte erfolgreich organisiert und Angriffe der Aufständischen mehrfach abgewehrt. Trotz eines starken Rückhalts von den lokalen Menschen wurde er im Sommer des nächsten Jahres wegen einer unbegründeten Anschuldigung degradierend versetzt. Bis 1872 blieb Dezhao bei der Armee und starb im Jahr 1890.

Dezhao ist jedoch ebenfalls noch als Kalligraph bekannt. Im heutigen Beilin-Museum 碑林博物館 (Stelen-Wald Museum) in Xi’an sind acht kalligraphische Werke von ihm erhalten und ausgestellt. Sieben davon sind aus der Zeit von 1864 bis 1870 datiert. Das einzige nicht datierbare ist Kuixing diandou tu 魁星點斗圖 (Bild des Gotts der Literatur), eine Kopie von diesem Werk hängt auf dem Flur unseres Instituts.

An der rechten oberen Ecke steht das Schriftzeichen dou , das Großer Wagen bedeutet; ganz unten das Schriftzeichen ao , das große Schildkröte bedeutet. In der Mitte ist der Gott der Literatur, kuixing 魁星, der zurück auf das dou blickt, einen Pinsel in seiner hochgehobenen rechten Hand hält und mit dem anderen auf dem ao steht.

Diese Stellung illustriert die Redewendungen kuixing diandou 魁星點斗 – der Gott der Literatur punktiert den Großen Wagen – und duzhan aotou 獨佔鰲頭 – auf dem Kopf der großen Schildkröte stehen. Das Sternbild des Großen Wagens ähnelt Strichen des Schriftzeichens. In der Tang- und Song-Zeit wurde der Beste der Palastprüfung eingeladen, auf dem Kopf einer Steinstatue der großen Schildkröte zu stehen. Zusammenfassend gesagt diente das Bild in der alten Zeit als Glückwunsch für Prüflinge.

Im Körper des unansehnlichen Gottes verstecken sich außerdem zwei Worte mit insgesamt acht Schriftzeichen: xiushen zhengxin 修身正心 (den Körper pflegen und das Herz richtigstellen), das aus dem Daxue 大學 (Die Große Lehre) stammt, und keji fuli 克己復禮 (sich selbst überwinden und sich den Gesetzen der Schönheit zuwenden), das aus dem Lunyu 論語 (Gespräch) stammt. Die Haare und Augen bilden das Schriftzeichen zheng , die Nase und der Mund das Schriftzeichen xin . Der Großteil des Oberkörpers – die zwei Schultern, die linke Hand und die Rippen der linken Seite – ist xiu . Das rechte Bein ist shen . Der rechte Arm, die rechte Hand und der Pinsel bilden das Schriftzeichen ke . Der Tuschstein in der linken Hand ist ji . Der Bauch ist das fu im Gras-Stil. Aus einem Teil des rechten Beins als Radikal und dem linken Bein besteht das li 禮 im Gras-Stil.
An der Ecke links unten ist die Unterschrift des Kalligraphen: xishu Ma Dezhao 西蜀馬德昭 (Ma Dezhao aus dem westlichen Shu). Shu , ein Ortsname der alten Zeit, entspricht der heutigen Region Sichuan 四川, zu der Dezhaos Heimat Langzhong gehört. Da Shu westlich des Zentralgebietes Chinas liegt, wird es auch "westliches Shu" genannt.

Lu An

Praktikum bei Huawei

Eine Studentin berichtet von ihren Erfahrungen bei ihrem dreimonatigen Praktikum bei der Firma Huawei in der Schweiz.

Nach dem Besuch des Seminars "Sinologie im Beruf" im vorletzten Semester hatte ich viele Ideen, welche beruflichen Laufbahnen für mich nach Abschluss meines Masterstudiums in Frage kämen. Eine Möglichkeit wäre eine Karriere in der Wirtschaft, denn sie bietet so viele verschiedene Branchen und unterschiedlichste Unternehmenskulturen, dass sich, wie ich denke, für jeden etwas individuell Passendes finden lässt. Mit meiner bisher philologischen Ausbildung als Sinologin macht es nicht nur im wirtschaftlichen Kontext Sinn, in einem chinesischen Umfeld zu arbeiten. Daher fiel meine Wahl auf das wohl weltweit bekannteste chinesische Unternehmen, Huawei. Unter anderem auch, weil ich Konsument und großer Fan ihrer Produkte bin.

Vor meinem Praktikum hatte ich einige Erwartungen. Ich war gespannt, mal ein Unternehmen von innen zu sehen und erste Eindrücke von der Arbeitswelt sammeln zu können. Außerdem hoffte ich, den Konzern Huawei besser kennenzulernen und während meines Praktikums Gelegenheit zu bekommen, Chinesisch zu sprechen und neue Vokabeln zu lernen.

Doch was genau ist Huawei eigentlich?

Huawei ist mit 35 Jahren eine relativ junge Firma. Im Jahr 1987 gründete der chinesische Unternehmer Ren Zhengfei 任正非 Huawei Technologies Co. LTD in seinem Apartment in Shenzhen. Er hatte ein Startkapital von bloß 21000 Yuan und keine finanzielle Unterstützung vom chinesischen Staat. Shenzhen war zu dieser Zeit schon eine Sonderwirtschaftszone. Dies ermöglichte erst die Gründung von Huawei. Anfangs verkaufte Ren Zhengfei Handyschalter, die von einem Unternehmen in Hongkong gefertigt wurden. Als dieses Unternehmen die Lieferungen an Huawei stoppte, musste Huawei eigene Technologien und Produkte entwickeln, um sich auf dem Markt halten zu können. Heute gehört Huawei, mit 196.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und mehr als 170 Standorten zu den weltweit führenden Herstellern für Informations- und Kommunikationstechnologie sowie von Smart-Geräten. Der Konzern ist heute in drei Domänen gegliedert, welche jeweils auf die Bereiche Netzwerkausrüstung, Geschäftskunden und Privatkonsumenten spezialisiert sind. Netzwerkausrüstung beinhaltet Entwicklung, Herstellung und Instandhaltung von Telekommunikationsequipment.

Für Geschäftskunden bietet Huawei Cloud-Dienste, Software und künstliche Intelligenz an. Der Privatkundensektor umfasst alle Verbrauchergeräte, die man als privater Endkonsument im Handel erwerben kann.

Mein persönliches Fazit

Rückblickend betrachtet war das Praktikum wertvoll für meinen weiteren Werdegang. Neben Excel und PowerPoint konnte ich mir Fachwissen in Telekommunikations- und Informationstechnik aneignen. Ich hatte zwar Gelegenheit, ein bisschen Chinesisch zu sprechen und ein paar wenige neue Vokabeln technischer Fachsprache zu lernen, aber ich war enttäuscht, dass weniger Chinesisch gesprochen wurde, als ich mir vorgestellt hatte. Das wäre vielleicht anders, wenn ich in Zukunft für Huawei nach China gehen könnte.

Isabella von Schlichtegroll

Erfahrungsbericht Online-Auslandsaufenthalt

Der Student Georg berichtet von seinen Eindrücken von einem digitalen Auslandssemester bei der CUPL.

Man könnte meinen, dass ein Auslandsaufenthalt zu einem Sprachenstudiengang gehört. Ich war derselben Meinung und habe mich daher mit der Hilfe des Instituts bei der China University of Political Science and Law (CUPL; 中国政法大学) in Peking beworben. Ich habe dies trotz der Corona-Pandemie getan, zumal die Betreuung durch das Institut den Prozess erheblich vereinfacht hat. Leider hat sich ein Präsenzaufenthalt doch nicht als möglich erwiesen, sodass ich auf die Möglichkeit eines digitalen Auslandsaufenthaltes hingewiesen wurde.

Kurz vor Semesterbeginn war ich aber zunächst verwirrt, da mich keine einzige E-Mail erreicht hat. Nach einer besorgniserregend langen Wartezeit hat mich doch eine E-Mail erreicht, wobei ich den Eindruck hatte, dass man an chinesischen Universitäten auf diese Technologie inzwischen verzichtet hat. So wurde ich in einer kurzen E-Mail ohne Anredeformel in eine WeChat-Gruppe eingeladen, in der ungefähr 20 ausländische Studierende waren.

Ich habe dadurch Zugang zu der Web-Version von "Chaoxing" 超星 bekommen, eine Lernplattform, die so ähnlich funktioniert, wie unser Learnweb. Ich erhielt automatisch Zugang zu den Kursen, für die ich mich über WeChat bei der Koordinatorin angemeldet hatte. Diese Plattform war sehr übersichtlich und die Kurse beinhalteten sogar die Lehrwerke. Nebenbei hatten wir auch Zugang zu interessanten Minikursen, die meistens Sport o.ä. thematisierten.

Die Kurse waren vom "School of International Education" und beinhalteten Sprachkurse und eine Auswahl englischsprachiger Kurse aus den Rechtswissenschaften. Lehrveranstaltungen von anderen Fachbereichen waren nicht offen. Auf die juristischen Kurse habe ich mich doch nicht eingelassen, da ich gleichzeitig auch noch an der WWU Chinastudien und Deutsch im 5. Semester studierte.

Erfreulicherweise fielen die Sprachkurse genau in das Semester, in dem laut unserer Bachelor-Prüfungsordnung beinahe keine Lehrveranstaltungen zum modernen Chinesisch mehr vorgesehen waren. Somit waren die Online-Sprachkurse eine sinnvolle Ergänzung.

Ich hatte vier Kurse: A Brief History of China, Advanced Practical Chinese I, Advanced Comprehensive Chinese I und Advanced Chinese Reading. Alle Kurse umfassten 2 SWS, bis auf Advanced Comprehensive Chinese I, das mit 4 SWS unterrichtet wurde.

An sich waren es ganz typische Sprachkurse. Die Besonderheit war aber, dass die Dozentinnen konsequent auf andere Sprachen verzichtet haben. Somit wurden meine Kenntnisse auf eine besondere Art und Weise aktiviert, sodass man den Besuch dieser digitalen Kurse als produktiv bezeichnen muss. Der immersive Ansatz hat uns dazu gezwungen, insbesondere das Sprechen zu verbessern.

Ich habe sogar mehrere Vorträge gehalten, darunter ist der Vortrag im Geschichtskurs erwähnenswert. Wir hatten zur Krönung des Semesters die Aufgabe, "das älteste Stück Geschichte" unserer jeweiligen Länder zu präsentieren. Ich habe viel u.a. über die Asuka-Zeit in Japan, über Dschingis Khan und zum Schluss Sultan Mehmed II. ("Fatih", also der "Eroberer" Konstantinopels) gelernt, und zwar auf Chinesisch! Ich war vollkommen verblüfft, als ich festgestellt hatte, dass ich in der Lage war, ein Referat über die Römer und ihre Hinterlassenschaften in Trier und Köln (auf Chinesisch!) zu halten.

Somit würde ich sagen, dass die Kurse bei der CUPL definitiv produktiv waren. Sehr gerne bedanke ich mich bei der WWU, genauer gesagt bei Alexander Brosch, da er sehr unkompliziert vermittelt hat und beim Fachbereich 09, das mich über das PROMOS-Programm gefördert hat. Ich hoffe sehr, dass in der Zukunft wieder analoge Auslandsaufenthalte möglich werden.

Georg Ziech

Vortrag von Clemens Fuest: "China zwischen ökonomischem Aufstieg und Zero Covid-Strategie: Folgen für die Weltwirtschaft"

Ein Bericht zu dem Vortrag zur Ringvorlesung 19/20 von Prof. Dr. Clemens Fuest, dessen Besuch in Münster die Ringvorlesung 2019/20 endgültig abschließt.

Man erinnere sich noch an das Wintersemester 2019/20: Präsenzunterricht war eine Selbstverständlichkeit und Mundschutz kannte man nur aus Krankenhäusern und von Aufenthalten in Ostasien. Die Ringvorlesungsreihe des Sinologischen Institutes trug damals den Namen "Asian Community in the World", unterstützt von der Eurasia Foundation (from Asia), die damals aber auch noch One Asia Foundation hieß. Ganz frei und ungezwungen haben wir in den Seminarräumen und Hörsälen gesessen, um den namhaften VertreterInnen verschiedenster Fachbereiche zu folgen. Zweieinhalb Jahre später erlebt man das Sommersemester auch gar nicht so viel anders, doch die Ereignisse der Zwischenzeit haben viel verändert. Dass die Ringvorlesung von 2019/20 nach anfänglichen Terminschwierigkeiten erst nun ihren Abschluss fand, hat auch darin seine Ursache.

Mit dem Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest von der LMU München, ifo-Präsident und CES-Direktor, schloss sich am 28. Juni 2022 dann aber der Kreis. Auch thematisch war die Lücke von zweieinhalb Jahren Pandemie überwunden: "China zwischen ökonomischem Aufstieg und Zero Covid-Strategie: Folgen für die Weltwirtschaft"; aktueller hätte das Thema kaum sein können.

Nach einer herzlichen Begrüßung und Einführung durch Institutsleiter Prof. Dr. Reinhard Emmerich, trat Clemens Fuest an das Pult und sah sich zunächst gezwungen, Erwartungen von weitgehenden Prognosen zu dämpfen: die langfristigen Folgen der Zero-Covid-Strategie Chinas seien noch nicht abzusehen, so Fuest. Stattdessen aber präsentierte er seinem Publikum sowohl eine Analyse der Situation und Strategie Chinas im Angesicht der Pandemie, als auch eine Prognose hinsichtlich der bisherigen Investitions- und Wirtschaftspolitik im Reich der Mitte.

Der harschen Kritik an Chinas strikter Zero-Covid-Strategie wollte sich Fuest nicht voreilig anschließen. Das Problem liege vielmehr bei Qualität und Verteilung der Impfstoffe, wodurch die Maßnahme konsequenter Lockdowns teils bedingt werde. Auch wirtschaftlich sei die Volksrepublik bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen, was unter anderem auf das Bemühen um niedrige Inzidenzzahlen zurückzuführen sei.

Wirtschaftswachstum trotz strikter Lockdowns scheint also möglich und die weitere Entwicklung Chinas in der Pandemie bleibt abzuwarten. So wandte sich Fuest den allgemeineren Fragen rund um Chinas Wachstum zu und fing bei dem ganz augenscheinlichen Gegensatz an: Wirtschaftswachstum in einem autokratischen System. Auch hier fand Fuest die Gegenüberstellung nicht akkurat, da das System zumindest auf wirtschaftspolitischer Ebene viel Freiheit biete. Nach bisheriger Ausführung finde sich darin also kein generelles Hindernis für weiteres Wachstum. Dagegen aber wies der Redner auf zwei grundsätzliche Probleme der chinesischen Wirtschaft hin: Mangel an Innovationskraft und Überinvestition. Für Ersteres zog Fuest Korea und Taiwan zum Vergleich heran, zwei innovative Wirtschaftskräfte, deren BIP weit über dem Chinas liegen. Hier also läge Nachholbedarf, wenn China sein Wirtschaftswachstum nachhaltig ausbauen wolle. Dies gesagt habend, stand unweigerlich die Übernahme ausländischer innovativer Firmen wie auch kritischer Infrastruktur durch chinesische Unternehmen im Raum. Hier fing der Vortragende einige grundsätzliche Sorgen ab und wies auf das Eingriffsrecht der Regierungen bei strategisch wichtigen Firmenübernahmen hin, ebenso auf das Recht auf Enteignung bei kritischer Infrastruktur, wie etwa Häfen.

Es blieb also die zweite Schwachstelle der aktuellen chinesischen Wirtschaft: die Überinvestition. Das hohe Wirtschaftswachstum sei maßgeblich bedingt durch die Investitionsrate, bei der ein Großteil des Kapitals direkt (wieder) in neue Projekte und Anlagen fließe. Viele dieser Investitionen seien aber letztlich nicht produktiv oder gar reine Verschwendung. Der gebürtige Münsteraner untermalte dies mit dem Beispiel eines zubetonierten Dortmund-Ems-Kanals: mit einem solchen Projekt hätte man zwar Ressourcen eingesetzt und Aufträge verteilt, das somit kreierte "Wirtschaftswachstum" sei aber vollkommen nutzlos. Sollte es hier also nicht zu einer grundsätzlichen Umstellung kommen, drohe der chinesischen Wirtschaft mittelfristig eine Regression.

Mit diesen Analysen ausgestattet, entließ der Redner die Beiwohnenden in den beginnenden Abend, und auch die Ringvorlesungsreihe des WS 19/20 konnte sich als vollendet betrachten.

Jan Kubandt

Currywurst und Teezeremonie – Exkursion in das Museum für Asiatische Kunst in Berlin

Zur Exkursion mit Herrn Yu im Sommersemester 2022 berichtet eine Teilnehmerin über ihre Highlights. Von Sightseeing bis Kulturerlebnis war alles dabei!

In diesem Semester konnten die Studierenden unseres Instituts für zwei Tage Vorlesungen und Tutorien in Münster zurücklassen, um in der Hauptstadt Kunst und Kultur zu erleben. Rund 30 Teilnehmer:innen machten sich Anfang Juni gemeinsam mit Dr. Yu auf den Weg nach Berlin. Trotz einer etwas verzögerten Bahnfahrt kamen wir gegen Mittag mit guter Stimmung an.

An der ersten Straßenecke in der Nähe des Hostels, in dem wir nächtigten, gab es die erste Berliner Currywurst zu genießen. Dann besuchten wir die Kuppel des Deutschen Bundestages. Wer den Bundestag jedoch schon einmal besucht hatte, zog auf eigene Faust los.

Es war ein heißer Sommertag, weshalb man auch auf dem Weg durch die Innenstadt möglichst im Schatten der Berliner Hochhäuser entlanglief. Die Aussicht über Berlin und eine kleine Ausstellung über die Geschichte der Bundesrepublik waren den Besuch wert gewesen, auch wenn die Ausschau nach Abgeordneten durch die Panzerglasscheiben der Kuppel leider vergeblich war. Danach trafen wir alle im Restaurant "Peking Ente" wieder zum Abendessen zusammen. An zwei großen Tischen wurde ein leckeres chinesisches Essen serviert.

Am nächsten Morgen besuchten wir das Museum für Asiatische Kunst im Humboldt-Forum. Von einem Audioguide begleitet, erkundeten wir die Exponate. Insgesamt 20.000 Kunstwerke sind im ganzen Haus, das auch das Ethnologische Museum beherbergt, ausgestellt. Über eine Rolltreppe geht es in dem hellen, weitläufigen Gebäude in die dritte Etage, wo sich die Ausstellung für Asiatische Kunst befindet. Teile der Sammlung gehen auf die Kunstkammer des brandenburgisch-preußischen Großen Kurfürsten im Berliner Schloss zurück. Aus diesen Beständen ging im Jahr 1906 das Museum für Ostasiatische Kunst hervor. Es war 2006 mit der in den 60er-Jahren gegründeten indischen Abteilung des damaligen "Museums für Völkerkunde" vereinigt worden. Die heutige Sammlung umfasst Werke des gesamten süd-, südost- und zentralasiatischen Raums sowie die umfangreichste und bedeutendste Sammlung chinesischer, koreanischer und japanischer Kunst in Deutschland. Die präsentierten Objekte reichen von der Jungsteinzeit bis in die Gegenwart.

Die Ausstellung der asiatischen Kunstwerke beginnt mit einer Vielzahl an indischen Stein-, Bronze-, Stuck- und Keramik-Skulpturen und Steinreliefs mit religiösen Themen. In den nächsten Räumen konnten wir 1500 Jahre alte Wandmalereien und Skulpturen aus buddhistischen Höhlentempeln sowie chinesische Hofkunst bewundern.

Auch Wandmalereien, Lehmplastiken und Textilien aus buddhistischen Kultanlagen an der Nördlichen Seidenstraße sind hier ausgestellt. Beim Weitergehen zogen uns ein japanisches Teehaus und die auf einem Film vorgeführte Teezeremonie in ihren Bann. In der chinesischen Abteilung des Museums befinden sich eine Vielzahl an Porzellanarbeiten und Lackkunst sowie ein Reisethron des Kaisers Kangxi aus dem 17. Jahrhundert. Am Ende der Ausstellung gab es noch einige Werke zeitgenössischer chinesischer Kunst sowie Kalligraphien aus Japan und China zu besichtigen. Die Bewunderung dieser Kalligraphien hat so manchen von uns sicherlich dazu angespornt, fleißig neue Zeichen zu lernen, um die Texte irgendwann einmal lesen zu können. Insgesamt bekamen wir in der Ausstellung einen Einblick in verschiedene Epochen und Kulturen des asiatischen Kontinents: Von Jahrhunderte alten Werken bis zur zeitgenössischen Kunst war alles dabei. Nach diesem Höhepunkt unserer Exkursion ging es am Nachmittag wieder zurück nach Münster.

Sonja Miklitz

Einblicke in die Arbeit als studentisches Mitglied der Berufungskommission zur Besetzung der W3-Professur für "Sinologie" im Institut für Sinologie und Ostasienkunde

Eine Studentin berichtet von ihrer Arbeit in der Berufungskommission, welche im Winter 2021 an der Vergebung der neuen Professur beteiligt war.

Auch als studentisches Mitglied erhielten wir bereits vor der ersten Kommissionssitzung Zugriff auf alle eingegangenen Bewerbungen. Es war ausgesprochen interessant, die Diversität der akademischen Laufbahnen der Bewerber:innen und die unterschiedliche Gestaltung der Bewerbungen auf ein und dieselbe Stellenausschreibung zu vergleichen.

Gleich in der ersten Kommissionssitzung zur Sichtung der eingegangenen Bewerbungen wurde die Bewerberliste, die 28 Bewerber:innen umfasste, mit überraschender Effizienz und ohne viel Zögern auf sechs Kandidat:innen verkürzt. Die Auswahlkriterien waren klar definiert und der Großteil wurde durch Mangel an fachlicher und thematischer Einschlägigkeit aussortiert.

In dieser Sitzung sowie in der zweiten, in der eingereichte Publikationen der verbliebenen Bewerber:innen von den anderen Kommissionsmitgliedern vorgestellt wurden, waren wir studentischen Mitglieder hauptsächlich Zuhörer:innen und es gab nicht vieles, mit dem wir uns einbringen konnten. Natürlich stand es uns dennoch frei, Anmerkungen und Fragen jeglicher Art zu äußern, und in Abstimmungen wurde unser Stimmrecht stets berücksichtigt.

Im Rahmen der Probelehrveranstaltungen der drei Bewerber:innen am 21.01.2022 wurde die anschließende Fragerunde mit den Studierenden, die für die Kommissionsmitglieder der anderen Statusgruppen nicht zugänglich war, von uns moderiert. Im Anschluss an die Probevorträge der Bewerber:innen haben wir unseren Kommiliton:innen die Gelegenheit gegeben, uns noch einmal ausführlich Feedback zu geben. In der darauffolgenden Kommissionssitzung haben wir die gesammelten Eindrücke der Studierenden den anderen Kommissionsmitgliedern vorgestellt. Darüber hinaus wurde von der Kommission Wert darauf gelegt, dass unsere persönlichen Eindrücke und Meinungen zu den jeweiligen Bewer-ber:innen Gehör fanden.

Ein Einblick in die Kommissionsarbeit hat mir gezeigt, wie viele Faktoren eigentlich den Entscheidungsprozess beeinflussen, aber auch, wie ernst die Einhaltung von Formalia, wie beispielsweise der Protokollführung, genommen wurde. Auch zu sehen, wie mit Meinungsverschiedenheiten zwischen den Kommissionsmitgliedern umgegangen wurde, war sehr aufschlussreich. Der Input aus studentischer Sicht wurde nicht nur angehört, sondern auch tatsächlich im Verfahren berücksichtigt, und das war genau das, was wir uns erhofft hatten.

Alles in allem war die Teilnahme an der Berufungskommission eine wertvolle und überaus gewinnbringende Erfahrung.

Melike Ceylan

Ein Forschungsaufenthalt am Missionsarchiv Basel

Die Master-Studentin Lisa berichtet von ihrem Praktikum in Basel.

Als ich mit meiner Masterarbeit über die Basler Mission in Südchina um die Jahrhundertwende begann, stellte sich schnell heraus, dass ein Besuch in ebendiesem Missionsarchiv (heute heißt die Missionsgesellschaft Mission 21) unabdingbar war: Für meine Arbeit musste ich unbedingt die Berichte der einzelnen Chinamissionare einsehen, welche diese regelmässig an das Mutterhaus in Basel schreiben mussten.
Auch Briefe, allgemeine Korrespondenzen und Verordnungen waren für mich wichtig, nur sind diese natürlich auch heute noch kaum bis gar nicht ediert worden. Also auf nach Basel!

Mit Hilfe der Santander Mobilitätsförderung konnte ich eine Woche in Basel in der Schweiz verbringen und mich ordentlich in die Archivbestände einwühlen. Direkt am ersten Tag im Archiv wurde ich von der wirklich sehr liebenswürdigen und unglaublich hilfreichen Archivarin in die (teilweise noch unerschlossenen) Bestände eingeführt.

Zu meinem Glück war eine erhebliche Anzahl an China-Material bereits digitalisiert worden, sodass ich viel mehr des Bestandes in viel kürzerer Zeit sichten konnte. Dennoch blieb ein großer Teil übrig, den ich sozusagen "analog" sichten musste; eine Arbeit, die sowohl sehr spannend war, als auch sehr mühsam. Zwar schrieben die Missionare und auch die Missionsleitung ab der Jahrhundertwende meistens mit der Schreibmaschine, davor aber habe ich mich durch die handgeschriebenen Briefe in deutscher Kurrentschrift wirklich zäh durchkämpfen müssen.

Nach mehreren Stunden täglich im Archiv war ich dann auch froh, ein bisschen Sonne am Rhein genießen zu können! Basel ist wirklich eine wunderhübsche Stadt, für die man allerdings gut zu Fuss sein muss: Die verwinkelten Gässchen führen treppauf und treppab und wehe dem, der kein festes Schuhwerk dabei hat!

Abends in der Unterkunft hieß es dann katalogisieren, sichten und ordnen -- mühsam aber sinnvoll!

Nach einer Woche hatte ich mehr Material gesammelt als ich je verarbeiten konnte und einzelne Chinamissionare waren mir richtig ans Herz gewachsen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, ein ganzes Leben in einer Archivakte vorgelegt zu bekommen, mit allen Einschnitten und Ereignissen — ob glücklich oder unglücklich — die es enthalten hat. Zusammengenommen haben all die gesichteten Schriften eine wunderbare und einzigartige Momentaufnahme vom China dieser Zeit ergeben und nicht ganz Unrecht hat einer meiner Missionare, wenn er schreibt, "dass die Seele Chinas vielleicht doch ein bisschen anders ist, als wie sie im Buche steht".

Lisa Kerl

Forschen im Lackmuseum Münster

Was genau ist eigentlich Lack und welche Rolle spielen aus Lack gefertigte Objekte in asiatischen Kulturen? Dieser und anderen Fragen sind wir im Kurs "Praktisches Forschen" nachgegangen.

Im vergangenen Sommersemester hatten wir Teilnehmenden des Kurses "China im Spiegel von Archäologie und Kunst" ein etwas anderes Kurssetting als gewöhnlich. Zusammen mit Studierenden des MA Islamwissenschaft und Arabistik beschäftigten wir uns eingehend mit Lackobjekten aus West- und Ostasien. Um einen praxisnahen Ansatz zu ermöglichen, arbeiteten wir mit dem Museum für Lackkunst zusammen. Obwohl wir nur eine kleine Gruppe von Teilnehmenden waren, hatten wir das Glück, durch Frau Kieser und Frau Springberg aus der Arabistik sowie Frau Frick vom Lackmuseum bei unseren Projekten unterstützt zu werden.

Zu Beginn des Kurses bekamen wir eine Führung durch ausgewählte Teile des Museums und grundlegende Informationen zu den verschiedenen Lackiertechniken sowie der Nutzung und der Verbreitung von Lackobjekten. Wusstet ihr etwa, dass für einen Überlack normalerweise 7-8 Schichten Lack aufgetragen werden, bei einem Schnitzlack aber gerne 100-150? Im Anschluss an diese Einführung wählte jede*r von uns ein Objekt oder eine Objektgruppe, welche es im Laufe des Kurses aufzuarbeiten galt. Als abschließende Arbeit sollten ein Audioguide von etwa 1:30 Minuten Länge sowie eine wissenschaftliche Ausarbeitung von etwa acht Seiten Text stehen.

Die Wahl fiel nicht leicht zwischen über 2000 Jahre alten bemalten Kosmetikdöschen, geschnitzten Altaraufsätzen, Ganjifa-Spielkarten und all den anderen Kunstschätzen. Doch dank der regelmäßigen Zwischenberichte, die uns während der Präsenzveranstaltungen von unseren Kommiliton*innen präsentiert wurden, konnten wir uns auf unsere Objekte konzentrieren, ohne bei den anderen etwas zu verpassen.

Bei der Recherche stand uns neben Frau Kieser und Frau Springberg auch Frau Frick mit allen museumsinternen Ressourcen, die wir benötigten, zur Seite. So hatten wir etwa die Möglichkeit, die ausgewählten Objekte von allen Seiten zu untersuchen und eventuellen Fragen mit Hilfe der Bibliothek des Museums nachzugehen. Neben den sechs festgelegten Präsenzterminen war uns – nach Absprache – auch der Besuch im Museum außerhalb dieser Termine möglich.

Ganz wie versprochen hat uns dieser Kurs ein praxisnahes Forschen ermöglicht. Es war unfassbar interessant, die Lackobjekte einmal in die Hand zu nehmen und zu merken, wie erstaunlich leicht die meisten für ihre Größe sind - oder bei den Schichtlacken die Farben mit dem einfallenden Licht changieren zu sehen. Mithilfe des Archivs konnten wir die Ergebnisse unserer normalen Arbeitsmethoden ergänzen. Auch die Erstellung eines wissenschaftlichen Textes für einen Katalogeintrag oder das Verfassen eines Audioguides gehörte zu den Dingen, mit denen ich mich im Kontext dieses Kurses zum ersten Mal befasst habe.

Wenn ihr also wissen wollt, was genau ein Schnitzlack ist, was man mit einem Schalenhalter anzufangen vermag oder warum Lack als Medium eine so große Popularität genoss, solltet ihr dem Lackmuseum einen Besuch abstatten. Oder fragt einfach eure Kommiliton*innen!

Zu den Fotos

Jelena Schumacher

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