Westphalian Peace Summit
Internationale Gäste diskutieren mit Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee in Münster globale Perspektiven auf den Frieden
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres „375 Jahre Westfälischer Frieden“ haben internationale Expertinnen und Experten beim Westfälischen Friedensgipfel in Münster über aktuelle Konflikte und Fragen einer globalen Friedensordnung diskutiert. Beim „Westphalian Peace Summit“ sprachen Expertinnen und Experten aus dem globalen Süden und Norden, darunter die Friedensnobelpreisträgerin Leymah Roberta Gbowee aus Liberia, die indische Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ummu Salma Bava aus Neu-Delhi und der Direktor des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) Prof. Dan Smith. Sie diskutierten mit dem Leiter des ZDF Studios Washington D.C. Elmar Theveßen unter Moderation des ARD-Journalisten Georg Restle. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Wege zum Frieden führen, wenn Krisen weltweit eine sichere Zukunft bedrohen.
Der Gipfel war Teil des Programms “DAS JUBILÄUM!” zum 375. Jahrestag des Westfälischen Friedens, dem 24. Oktober. Schirmherr des Summit war der frühere Europaparlamentspräsident Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering. Veranstalter waren die Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl, die IHK Nord Westfalen, der Exzellenzcluster „Religion und Politik” der Universität Münster und die Stadt Münster,
An den Summit schloss sich eine große Open-Air-Inszenierung „Longing for Peace – Sehnsucht nach Frieden” auf dem Prinzipalmarkt an. Eine Bild- und Klangreise von Lichtkünstler Michael Batz aus Hamburg und einem internationalen Musikensemble sollte ein Zeichen der Hoffnung in unfriedlicher Zeit setzen
Die Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee sprach im Vorfeld der Veranstaltung über die Aktualität und die Relevanz, die der Westfälische Frieden bis heute habe: „The Peace of Westphalia is important because it teaches us the following: That violence can never solve any conflict, that in our current global order, Westphalia presents a road map for negotiations and mediation. That dialogue remains the best and most efficient tool to ending hostilities. That Peace is Possible!“ („Der Westfälische Frieden ist wichtig, weil er uns lehrt, dass Gewalt niemals einen Konflikt lösen kann, und dass Frieden möglich ist. Westfalen stellt in unserer gegenwärtigen globalen Ordnung einen Fahrplan für Verhandlungen und Mediation dar. Dialog bleibt das beste und effizienteste Mittel, um Feindseligkeiten ein Ende zu bereiten.“)
Zur Beteiligung des Exzellenzclusters am Jublilälumsjahr des Westfälischen Friedens sagte der Sprecher Prof. Dr. Michael Seewald „Unser Forschungsverbund untersucht seit Jahren historische und gegenwärtige Konflikte sowie Strategien und Symbole des Friedens. Die Friedens- und Konfliktforschung ist angesichts von Krieg in Europa und Krisen weltweit mehr denn je gefragt, Bedingungen für eine globale Friedensordnung im 21. Jahrhundert herauszuarbeiten. Mit dem ‚Westphalian Peace Summit‘ konnten wir erneut das Gespräch der Wissenschaft mit der internationalen Politik und Zivilgesellschaft befördern – und zwar auf Augenhöhe mit den Vertreterinnen des globalen Südens, ohne den eine weltweite Friedensordnung nicht denkbar ist.“