Digitale Mathenacht lockte viele Mathe-Begeisterte an
Gemeinsam mit dem Exzellenzcluster "Hausdorff Center for Mathematics" der Universität Bonn haben wir am vergangenen Freitag, 26. November 2021, zum zweiten Mal eine digitale "Mathenacht" für die interessierte Öffentlichkeit angeboten. Schon am ersten Workshop, der um 15 Uhr begann, nahmen 70 Kinder teil. Auch die beiden anderen Workshops für Schülerinnen und Schüler zum mathematischen Modellieren im Sport und zu Fraktalen waren ähnlich gut besucht.
Beim anschließenden interaktiven Vortrag von Dr. Antje Kiesel (Bonn) waren zahlreiche kleine und große Mathebegeisterte dabei und testeten spielerisch ihre mathematische Intuition. In der von Dr. Thoralf Räsch (Bonn) moderierten Podiumsdiskussion zeigten unser Cluster-Sprecher Prof. Dr. Mario Ohlberger, Prof. Dr. Franca Hoffmann (Bonn) und Dr. Dirk Hartmann, leitender Wissenschaftler bei Siemens, deutlich ihre Begeisterung für die mathematische Modellierung. Sie gaben anschauliche Beispiele, in wie vielen verschiedenen Bereichen sie heute Anwendung findet, etwa in der Batterieforschung, in der medizinischen Bildgebung und in der Simulation von Elektromotoren.
Den ganzen Abend folgte ein Publikum von konstant mehr als 100 Teilnehmenden den spannenden Vorträgen. In der Spitze waren mehr als 150 Zuhörerinnen und Zuhörer in der Zoom-Konferenz eingeloggt, um den Vorträgen von Prof. Dr. Ralf Schindler (Münster) über Unendlichkeiten, von Prof. Dr. Stephan Held (Bonn) über Chipdesign und von Juniorprofessorin Dr. Theresa Simon (Münster) über Musterbildung zu folgen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schilderten die Grundzüge ihrer Gebiete, stets mit Bezügen zu aktuellen Forschungsergebnissen. Zum Abschluss sprach Dr. Arunima Ray (Bonn) sehr anschaulich über mögliche drei- und vierdimensionale Welten. Mit ihr und der Hilfe der Topologie lernte das Publikum, dass das Universum nur zehn mögliche dreidimensionale Formen haben kann, wenn es endlich ist und seine Krümmung 0 ist.
Nach diesen vielfältigen Eindrücken konnten die Teilnehmenden mit Blick in den Nachthimmel einmal mehr staunen, was sich mit Hilfe der Mathematik alles erforschen lässt.