BigSis - Das neue Mentoring-Programm für Studienanfängerinnen

Das Mentoring-Programm BigSis verfolgt das Ziel, Studienanfängerinnen, die von Mehrfachmarginalisierung betroffen sind, den Einstieg in das Studium und die ersten Schritte an der Universität zu erleichtern. Einem intersektionalen Ansatz folgend kann davon ausgegangen werden, dass auch an Universitäten strukturelle Ausschlüsse aufgrund verschiedener gesellschaftlicher Markierungen (re-)produziert werden. Aufgrund der Verschränkung verschiedener Marginalisierungs- und Diskriminierungsmechanismen stehen universitäre Strukturen folglich nicht allen gleichermaßen offen. Aus diesem Grund möchte das Büro für Gleichstellung mit BigSis all jene Studienanfängerinnen erreichen und unterstützen, die von diesen Ausschlüssen besonders oder mehrfach betroffen sind, d.h. Frauen, die von Marginalisierung aufgrund ihrer sozialen Herkunft, Rassifizierung, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, Religion, Behinderung, chronischer Krankheit betroffen sind oder bereits Diskriminierung erfahren haben.

Ablauf
Den Teilnehmerinnen des Programms werden erfahrene Studentinnen als Mentorinnen zur Seite gestellt. Dabei begleitet eine Mentorin jeweils Kleingruppen von bis zu sieben Mentees bei verschiedensten Fragen. Neben praktischen Hilfestellungen soll es vor allem auch um einen gemeinsamen Austausch und die Weitergabe von (informellem) Wissen rund ums Studium gehen. Zugleich soll den Mentees und ihren Mentorinnen ein Safe Space geboten werden. Schließlich kann ein Netzwerk geschaffen und so auch Raum für Reflexion und Erfahrungsaustausch ermöglicht werden. Auf diese Weise wird versucht, den strukturellen Ausgrenzungsmechanismen etwas entgegenzusetzen.

Die Mentorinnen
Die Mentorinnen werden durch das Büro für Gleichstellung unterstützt, indem sie als studentische Hilfskräfte angestellt und mit Hilfe eines Workshops auf ihre Rolle als Mentorinnen vorbereitet werden. Im Laufe des Workshops werden die Mentorinnen sowohl in Hinblick auf ihre Genderkompetenz als auch bezüglich der Grenzen der eigenen Rolle sowie eigener Rechte und Pflichten geschult. Zudem lernen sich die angehenden Mentorinnen vorab kennen und bereiten sich gemeinsam auf die neue Aufgabe vor. Das Büro für Gleichstellung bleibt im Mentoring-Prozess Ansprechpartnerin.

Zeitlicher Rahmen des Programms
Das Programm BigSis ist auf eine Laufzeit von zwölf Monaten pro Kohorte begrenzt. Gemeinsame Treffen sowie der Kontakt innerhalb der Kleingruppen, bestehend aus einer Mentorin und sieben Studentinnen, werden nicht vom Büro für Gleichstellung vorgegeben, sondern eigenständig organisiert. Optimalerweise treffen sich die einzelnen Gruppen mindestens einmal alle sechs Wochen während der Vorlesungszeit und ein- bis zweimal in den Semesterferien. Bei individuellen Anliegen besteht im Rahmen der Arbeitszeiten der jeweiligen Mentorin die Möglichkeit, Einzeltreffen zu vereinbaren. Zusätzlich zu den Treffen in Kleingruppen wird es über die Programmlaufzeit ein Rahmenprogramm bestehend aus Auftakt- und Abschlussveranstaltung geben, um die Vernetzung zwischen den Mentees und auch zwischen den Mentorinnen zusätzlich zu stärken.