Sprache und Kultur (Anthropologische Linguistik)

Zielsetzung

In diesem Modul werden die Grundkonzepte der anthropologischen Linguistik vermittelt. Das Modul kann produktiv mit allen Spezialisierungen kombiniert werden, wenn die individuelle Schwerpunktsetzung auf den kulturellen Spezifika des Sprachgebrauchs liegt. Die Inhalte des Moduls weisen Affinitäten mit dem Wahlpflichtmodul „Sprache in der Interaktion“ auf und sind außerdem besonders gut kombinierbar mit den Inhalten der Module „Sprache und Medien“, „Sprachliche Variation“ und „Sprachtypologie und Sprachvergleich“.

Lehrinhalte

Der Schwerpunkt in diesem Modul liegt auf dem Verhältnis zwischen Sprache und Kultur, wobei Kultur als Menge an erlernten Verhaltensmustern, Überzeugungen und Werten innerhalb einer Gruppe verstanden wird. Es werden zwei Kopplungen zwischen Sprache und Kultur erörtert: (a) der Einfluss der Kultur auf die Sprachform und -gebrauch und (b) die Sprache als konstituierendes Element der Kultur. In der einführenden Lehrveranstaltung werden die Grundlagen der anthropologischen Linguistik, ihre Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse vermittelt, die in den anderen beiden Lehrveranstaltungen anhand einzelner Themenbereiche und konkreter Beispiele der Interaktion zwischen Sprache und Kultur vertieft werden. Dies geschieht in der kulturvergleichenden Perspektive. Deshalb gilt besonderes Augenmerk der Variabilität der Verwendungen sprachlicher Strukturen in unterschiedlichen Kulturen. Die Inhalte, mit denen sich das Modul befasst, schließen folgende Themenbereiche ein: identitätsbildende Funktion der Sprache und der Formen des sprachlichen Verhaltens, performative Funktionen der Sprache, kulturspezifische sprachliche Gattungen und kulturspezifischer Diskursaufbau, der Einfluss der kulturbedingten Vorstellungen auf die Interpretation sprachlicher Handlungen, rituelle Kommunikation usw. Die Übung widmet sich den praktischen Aspekten der Sprache-Kultur-Interaktion, wie z.B. dem bewussten Einsatz von kulturspezifischen Gesprächsgenres oder Techniken der interkulturellen Kommunikation.

Lernergebnisse

Die Studierenden erwerben grundlegende Kenntnisse des anthropologischen Zugangs zur Sprache und haben Erfahrung mit den Methoden wie teilnehmende Beobachtung, Diskursanalyse und Korpusanalyse. Sie sind in der Lage, kulturspezifische sprachliche Phänomene zu erkennen, zu beschreiben und zu analysieren und die Ergebnisse im größeren Kontext zu sehen. Sie sind vertraut mit den theoretischen Ansätzen zum Verhältnis zwischen Sprache und Kultur und sind in der Lage, kulturspezifische Verwendungsweisen sprachlicher Strukturen zu reflektieren. Aufgrund der kulturkontrastiven Fragestellungen in diesem Modul verfügen die Studierenden über grundlegende interkulturelle Kommunikationsfähigkeit und Sensibilität für interkulturelle Zusammenhänge.