Gebrauchsbasierte Sprachbeschreibung
Zielsetzung
Das Modul weist Bezüge zum Modul „Methoden der Sprachwissenschaft“ (Modul 1) auf und baut auf den dort erworbenen Kompetenzen durch gezielte Vertiefung von Spezialkenntnissen über Sprachbeschreibung auf. In diesem Grundlagenmodul werden Kompetenzen in der Analyse und Beschreibung sprachlicher Phänomene auf der Basis empirisch gewonnener Daten vermittelt. Das übergeordnete Lernziel ist es, die Studierenden zu eigenständiger sprachwissenschaftlicher Analyse zu befähigen und sie somit auf die Lernziele aus dem Spezialisierungs- und Wahlpflichtbereich vorzubereiten.
Lehrinhalte
Dieses Modul wendet sich schwerpunktmäßig Aspekten der Interpretation und Beschreibung erhobener Sprachdaten zu. Neben der Datenerhebung und -archivierung sowie dem Zugriff auf vorhandenen Datenkorpora steht vor allem der analytisch-interpretative Zugang zu authentischen (mündlichen wie schriftlichen) Sprachdaten im Vordergrund. Dieser fokussiert die systematische Beschreibung sprachlicher Verfahren auf unterschiedlichen Ebenen. Diese Sprachbeschreibungen umfassen Ansätze der Phonologie- bzw. Prosodieforschung, empirische Arbeiten in der Morphologie, Syntax und Semantik aber auch pragmatische Ansätze wie beispielsweise der Diskurs-, Text- und Gesprächsanalyse sowie der Medien- und Soziolinguistik. In der Vorlesung werden Ansätze gebrauchsbasierter Sprachbeschreibung vorgestellt und diskutiert, in dem Seminar und der Übung werden Beschreibungsansätze an ausgewählten sprachlichen Phänomenen erprobt.
Lernergebnisse
Die Studierenden sind vertraut mit Verfahren der Beschreibung von Sprache (auf unterschiedlichen Ebenen) in ihrem alltäglichen Gebrauch, d.h. in ihrem sequenziell-textuellen und soziokulturellen Umfeld. Sie verfügen über folgende Kompetenzen: Einschätzung der Möglichkeiten und Probleme einer Interpretation sprachlichen Materials; Entwicklung und Einschätzung eigener Analyse- und Interpretationsmodelle bei selbst gewählten Forschungsobjekten, Verbindung zwischen empirischer Sprachbetrachtung und theoretischen Konzepten, Fähigkeit zur schriftlichen und mündlichen Darstellung von Sprachbeschreibungen und Interpretationen. Ferner sind sie in der Lage, aktuelle Ansätze der Sprachbeschreibung kritisch zu reflektieren.
Auch beherrschen sie gängige Präsentationstechniken, verfügen über Problemlösungskompetenzen und die Fähigkeit im Team zusammen zu arbeiten (u.a. durch gemeinsame Datensitzungen).