„Normative Kraft“
Über das Konzept der Konfession hat der erste Inhaber der „Hans-Blumenberg-Gastprofessur“, Historiker Prof. Dr. Lucian Hölscher, am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster gesprochen. „Seine Bedeutung ist zutiefst ambivalent“, so der Wissenschaftler, „es steht sowohl für die säkulare Anerkennung des Gleichheitsanspruchs der Konfessionen im liberalen Verfassungsstaat als auch für den Absolutheitsanspruch religiöser Gruppen.“ Beide Ansprüche könnten kaum zusammen bestehen, sondern müssten „wechselseitig in der Schwebe“ gehalten werden. Die Religionsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland böte dafür zahlreiche Beispiele wie den konfessionellen Proporz innerhalb der politischen Parteien und staatlichen Institutionen oder die kontroversen Diskussionen auf Katholiken- und protestantischen Kirchentagen. Der Vortrag trug den Titel „Protestantische Frömmigkeitskultur in Deutschland. Das Konzept der Konfession“.
Vortrag „Das Konzept der Konfession“
Der emeritierte Bochumer Historiker Prof. Dr. Lucian Hölscher war im Sommersemester 2016 der erste „Hans-Blumenberg-Gastprofessor“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. Die Gastprofessur, benannt nach dem einflussreichen Philosophen Hans Blumenberg (1920-1996), soll dazu beitragen, innovative Impulse aus der internationalen Forschung nach Münster zu bringen, und die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit am Exzellenzcluster stärken. Dem Verbund gehören rund 200 Mitglieder aus gut 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern an.
Mehr Informationen zum Vortrag vom 19. April 2016 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.