„Neue Lesart der Reformation als gesamteuropäische Erneuerungsbewegung“
Zum Reformationsgedenken 2017 hat der erste „Hans-Blumenberg-Gastprofessor“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster, Historiker Prof. Dr. Lucian Hölscher, eine neue Lesart der Reformation vorgeschlagen. Staat und Kirchen sollten das Jubiläum „in Erinnerung an die gesamteuropäische Erneuerung des Glaubens vor 500 Jahren“ feiern, sagte er am Dienstag, dem 13. April 2016 in Münster. Es sei an der Zeit, der Reformation den „deutsch-provinziellen Charakter“ zu nehmen. Der renommierte Bochumer Wissenschaftler warnte zugleich davor, „die historische Wahrheit zu verbiegen“. Falsche Legenden über die stärkere Nähe des Protestantismus zur modernen Gesellschaft sollten verworfen und theologische Gemeinsamkeiten über die konfessionellen Grenzen hinweg betont werden.
Vortrag „500 Jahre Reformation in Deutschland – Wie erinnern wir uns daran?“
Der emeritierte Bochumer Historiker Prof. Dr. Lucian Hölscher war im Sommersemester 2016 der erste „Hans-Blumenberg-Gastprofessor“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. Die Gastprofessur, benannt nach dem einflussreichen Philosophen Hans Blumenberg (1920-1996), soll dazu beitragen, innovative Impulse aus der internationalen Forschung nach Münster zu bringen, und die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit am Exzellenzcluster stärken. Dem Verbund gehören rund 200 Mitglieder aus gut 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern an.
Mehr Informationen zum Vortrag vom 12. April 2016 inden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.