Der Equal Pay Day ist ein internationaler Aktionstag, der auf das geschlechtsspezifische Lohngefälle zwischen Frauen und Männern, den Gender Pay Gap, aufmerksam macht. Deutschland weist zurzeit laut dem Statistischem Bundesamt einen solchen Entgeltunterschied von 18 Prozent auf und bildet damit eines der Schlusslichter im EU-Vergleich. Symbolisch steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem – gäbe es keine geschlechtsspezifischen Differenzen im Stundenlohn – Frauen in Deutschland unbezahlt arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar ihren Lohn erhalten.
Ursachen für die ungleichen Verdienste liegen zum Teil auf struktureller Ebene: Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Berufsfeldern und sind seltener auf Führungspositionen vertreten; mit steigender Karriere- und Gehaltsstufe sinkt meist der Frauenanteil. Zudem nehmen viele Frauen familienbedingte Auszeiten aus der Erwerbstätigkeit und sind deutlich häufiger als Männer in Teilzeit- oder Minijobverhältnissen angestellt. Doch auch, wenn all diese Faktoren aus Berechnungen entfernt werden, bleibt eine genderspezifische Lohnlücke von derzeit sieben Prozent bestehen: Selbst bei gleichen Qualifikationen, Arbeitserfahrung und Tätigkeit werden Frauen also bei der Bezahlung benachteiligt.
Auch vor Hochschulen macht der Gender Pay Gap nicht Halt. Zum einen gilt auch hier häufig: Je höher auf der Karriereleiter, desto weniger Frauen sind vertreten. Zum anderen herrscht selbst in vergleichbaren Berufsgruppen ein Lohngefälle. Wie der Gender-Report der Hochschulen in NRW 2022 feststellte, liegt das Bruttogehalt vollzeitbeschäftigter, verbeamteter Professorinnen im Durchschnitt aller Hochschularten und Besoldungsgruppen ganze 514 Euro unter dem ihrer männlichen Kollegen.
Den Gender Report 2022 finden Sie hier
Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes zum Gender Pay Gap 2023 finden Sie hier
Die Seiten der Kampagne equal pay day finden Sie hier