Corona und Gleichstellung
Corona und Gleichstellung

Informationen, Angebote, Materialien

Die strukturelle Diskriminierung von Frauen macht auch vor der Corona-Krise nicht halt, ganz im Gegenteil - bestehende Ungleichheiten werden durch die aktuelle Situation noch verschärft: Frauen machen in Deutschland laut dem DIW 60 Prozent der Beschäftigten in den sogenannten "systemrelevanten Berufen" aus, sie müssen deutlich häufiger die mit dem Wegfall kommunaler Angebote und privater Unterstützungsnetzwerke steigende Care Arbeit schultern und die Maßgabe, zu Hause zu bleiben, kann dramatischer Folgen haben - ist dieser Ort doch statistisch gesehen für sie der gefährlichste. (Vgl. die UN-Studie Progress of the World's Women 2019-2020)

  • WWU-spezifische Informationen

    Alle aktuellen Informationen zu Bestimmungen und Maßnahmen an der WWU finden Sie in MyWWU bzw. auf der WWU-Homepage: Hier gibt es Übersichtsseiten für  Beschäftigte, für Lehrende und für Studierende.

    Für Nachwuchswissenschaftler*innen und wissenschaftliche Führungskräfte wurden Informationspakete zusammengestellt, die Angebote und Maßnahmen zur Unterstützung der Nachwuchswissenschaftler*innen während der Corona-Pandemie bündeln und auch Informationen zur Anpassung des WissZeitVG beinhalten. Sie finden die Dokumente auf der Info-Seite für Beschäftigte in der rechten Spalte unter "wissenschaftlicher Nachwuchs".

    Die aktuellen Informationen zu Home Office und Arbeitszeiten finden Sie bei MyWWU sowohl in den FAQs als auch in der rechten Spalte unter "Homeoffice, Arbeitszeiten und Kinderbetreuung". Hier finden Sie auch alle aktuellen Informationen zum Kinderkrankengeld und Sonderurlaub.

  • Unterstützungsangebote an der WWU - zentral

    (f)empower. Coaching und kollegiale Beratung

    Um die weiblichen Beschäftigten der WWU bei der Bewältigung der durch Corona verursachten zusätzlichen Herausforderungen zu unterstützen, hat das Büro für Gleichstellung gemeinsam mit der Personalentwicklung ein neues Programm aufgesetzt. Die Teilnehmerinnen können zwischen den Bausteinen individuelles Coaching, Gruppencoaching und kollegialer Beratung wählen.
    (fem)power. Coaching und kollegiale Beratung

    Online-Seminare

    Das Weiterbildungsprogramm M*i*t* Perspekti*V*e für Mitarbeiterinnen in Technik und Verwaltung und die Personalentwickklung bieten regelmäßig  Online-Seminare für weibliche Beschäftigte zu den unterschiedlichsten Themen an. Eine aktuelle Übersicht sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kinderbetreuung 

    • Beschäftigte der WWU, die keinen Anspruch auf Notfallbetreuung für ihre Kinder haben, haben bei dringendem Bedarf die Möglichkeit, ihre Kinder verlässlich betreuen zu lassen. Schicken Sie bitte eine Mail mit der entsprechenden Begründung an claudia.cramer@wwu.de
    • Studierende können vom Studi-Kidz-Zuschuss profitieren, der aufgrund der herausfordernden Situation bis zum Ende des Sommersemesters 2021 verdoppelt wurde. Pro Semester und studierendem Elternteil werden nun 300 € (bzw. 600 € für Alleinerziehende) bezuschusst. Informationen zum Studi-Kidz-Zuschuss finden Sie hier.

    Für Studentinnen und Studierende mit Kind/ern gibt es verschiedene Beratungs- und Vernetzungsangebote:

  • Unterstützungsangebote an der WWU - dezentral

    Exzellenzcluster Mathematik Münster

    Lehrreduktion als Corona-Nachteilsausgleich für lehrende Nachwuchswissenschaftler*innen, die Betreuungsaufgaben von Kindern oder Pflegebedürftigen haben

    • Um die Lehre sicherzustellen, werden Lehrentlastungsstellen für das Wintersemester 2020/2021 und das Sommersemester 2021 finanziert. Die Lehrvertretungen müssen selbststandig organisiert werden.
    • Als Nachwuchswissenschaftler*innen gelten Personen, die eine Promotion anstreben oder deren Promotion maximal acht Jahre zurückliegt. Die Geburt von Kindern, die Inanspruchnahme von Elternzeiten oder die Pfege von Angehörigen verlängern diesen Zeitraum um zwei Jahre. Maximal werden
      vier Jahre angerechnet: Bei Wissenschaftlerinnen werden je Kind pauschal zwei Jahre angerechnet, bei Wissenschaftlern nur, wenn Elternzeiten in den Lebenslaufen angegeben werden.
    • Die Lehrentlastung kann z.B. durch Aufstockung vorhandener Promotions-Vertrage (2 SWS), Neueinstellung von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen (4 SWS) oder Vertretungsprofessuren erfolgen.

    Exzellenzcluster „Religion und Politik"

    • Empfehlung an die Betreuer*innen, in gemeinsamen Gesprächen mit den Doktorand*innen aktiv nach Wegen zu suchen, das jeweilige Promotionsvorhaben nach Möglichkeit der aktuellen Situation anzupassen.
    • Alle Nachwuchswissenschaftler*innen (Promovierende wie Postdocs) sollen eine Vertragsverlängerung von vier Monaten erhalten, ohne den Einfluss der Corona-Krise auf die eigene Arbeit en détail darlegen zu müssen. (Dies ist aus Befristigungsgründen aktuell bei Postdocs, die drittmittelbefristet eingestellt sind, nicht möglich. Die Generalversammlung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ sucht derzeit nach einer Lösung.)
    • In den Semesterferien wird eine Kommission installiert, die mit der offiziellen Erhebung der coronabedingten Beeinträchtigungen der Nachwuchswissenschaftler*innen betraut wird und im Einzelfall prüft, inwieweit das jeweilige Forschungsprojekt durch die weiteren Auswirkungen der Corona-Krise belastet werden könnte. Der Vorstand des Clusters wird auf dieser Grundlage prüfen, ob weitere Vertragsverlängerungen im Einzelfall angebracht erscheinen oder Projekte anders zugeschnitten werden müssen.
    • Das für Vertragsverlängerungen notwendige Geld soll zum Teil durch einen Solidaritätsfonds sichergestellt werden, der für freiwillige Leistungen aller Projektleiter*innen offensteht. Dabei sollen insbesondere auch diejenigen Mittel Berücksichtigung finden, die die Projektleiter*innen in diesem Jahr wegen der Corona-Beschränkungen nicht ausgeben konnten oder können. Die Professor*innen des Clusters können auch freie Lehrstuhlmittel zur Verfügung stellen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs des Clusters zu unterstützen.

  • Stellungnahmen, Informationen und Best-Practice

    Hochschulen...

    Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. (bukof) und die Allianz der Gleichstellungsbeauftragten der außeruniversitären Forschungsorganisationen (AGbaF) haben gemeinsam eine Umfrage unter den Frauen- und Gleichstellungsakteur*innen zu Geschlechterpolitik in Zeiten von Corona in außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Hochschulen durchgeführt. Sie finden die Auswertung der Umfrage hier.

    Die bukof hat ihre Mitglieder nach Beispielen für einen guten Umgang der Hochschulen mit der aktuellen Situation befragt. Hier finden Sie die Good-Practice-Sammlung der Hochschulen.

    Auf der entsprechenden Homepage der bukof finden Sie auch aktuelle Stimmen, Stellungnahmen und Positionen verschiedener Aktuer*innen unterschiedlicher Hochschulen oder weiterer Initiativen.

    Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) erhält eine zeitlich begrenzte Übergangsregelung: Die Höchstbefristungsgrenzen für das wissenschaftliche und künstlerische Personal, die in einer Beschäftigung zur Qualifizierung angestellt sind, können zusätzlich um zwölf Monate verlängert werden. Genauere Informationen finden Sie auf der Seite des BMBF
    Dabei handelt es sich allein um eine mögliche Verlängerung, die Vertragsdauer wird nicht automatisch verlängert. Sie bezieht sich gleichermaßen auf alle Nachwuchswissenschaftler*innen, eine zusätzliche Berücksichtigung von Familienverantwortung erfolgt nicht.

    Der Verein für Socialpolitik hat eine Stellungnahme zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Wissenschaftlerinnen verfasst, die auch auf die Regelungen des WissZeitVG eingeht.

    Die Petition #mehrfachbelastung fordert eine Berücksichtigung familienbedingter Mehrfachbelastung in der Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) aufgrund der Covid-19-Pandemie.

    ... und darüber hinaus

    Frauen in der Corona-Krise: Webseite des Deutschen Frauenrats

    Unterstützung bei Gewalt in Zeiten der Corona-Pandemie: Informationen des Bundesverbandes Frauen gegen Gewalt e. V.

    Covid-19 Pandemie und Geschlecht: Materialsammlungen in den letzten Ausgaben des CEWS- Journals (Nr. 122, S. 11-23 und Nr. 123, S. 12-26)

    Feminismus in der Corona-Krise: Blog des Gunda-Werner-Instituts

    Stellungnahme des Deutschen Juristinnenbunds zu Maßnahmen zur Unterstützung von Familien in der COVID-19-Pandemie

    Die Notwendigkeit einer feministischen Analyse der Corona-Krise. Appell der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaften

    Corona & Care: Blog der Friedrich-Ebert-Stiftung

    Gender Studies und Corona: Blog des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien der HU Berlin

    Feminist Resources on the Pandemic: Sammlung internationaler Artikel  durch das Centre for Feminist Foreign Policy

Ausgangsbeschränkungen können für Frauen dramatische Folgen haben: Enge und Unsicherheit erhöht das Gewalt- und Aggressionspotential und die Inanspruchnahme von Hilfe durch Betroffene wird mit fehlender Privatsphäre erschwert. Rund um die Uhr erreichbar ist das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": 08000-116 116

Anlaufstellen an der WWU und in Münster finden Sie auf unserer Homepage.