Wir Brechen Das Schweigen 2016 Klein
Wir brechen das Schweigen - Büro für Gleichstellung 2016
© Uni MS - Gleichstellungsbüro

Das Rektorat der WWU zeigt Flagge und beteiligt sich an der bundesweiten Aktion „Wir brechen das Schweigen“ zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Ziel ist es, alle Angehörigen der WWU für das Thema zu sensibilisieren. Auch das Büro für Gleichstellung unterstützt die Aktion und möchte so gewaltbetroffenen Frauen Solidarität aussprechen.

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) ruft anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen am 25.11. zu der  bundesweiten Mitmachaktion "Wir brechen das Schweigen" auf. Studien verweisen auf ein erschreckendes Ausmaß an Gewalt gegen Frauen: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Dabei sind Frauen jedes Alters und jeder Schicht betroffen - Gewalt ist also ein gesellschaftliches Problem, welches auch an den Toren der Hochschulen nicht Halt macht.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat im August 2015 eine Expertise zu sexueller Belästigung im Hochschulkontext herausgegeben. Darin heißt es mit Blick auf empirische Daten, dass sexuelle Belästigung und Gewalt eine ‚erschreckend normale‘ Erfahrung und somit Alltag insbesondere für Frauen, aber auch für Männer, denen ‚Unmännlichkeit‘ oder Homosexualität zugeschrieben wird, ist. Daher kann, so die Expertise, die Leugnung oder Verharmlosung von sexueller Belästigung und Gewalt nicht im Interesse der Hochschulen liegen.

Die Expertise stützt sich u.a. auf die Ergebnisse des EU-Projekts „Gender-based violence, stalking, and fear of crime“. Für den Länderbericht Deutschland wurden 12.700 Studentinnen an 16 deutschen Hochschulen zwischen 2009 bis 2011 zu ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung und Gewalt befragt:

  • Mehr als die Hälfte der Studentinnen (54,7 %) gab an, dass sie sexuelle Belästigung in der Zeit ihres Studiums erlebt hatten. In etwa jedem dritten Fall kam die übergriffige Person aus dem Umfeld der Hochschule.
  • Mehr als jede fünfte der befragten Studentinnen (22,8 %) gab an, eine Stalkingsituation in der Zeit des Studiums erlebt zu haben (in etwa jedem dritten Fall davon aus dem Umfeld der Hochschule).
  • Sexueller Gewalt war lt. der Studie in etwa jede dreißigste der befragten Studentinnen (3,3 %) in der Zeit ihres Studiums ausgesetzt. In fast jedem vierten Fall hiervon kam die übergriffige Person aus dem Umfeld der Hochschule.


Die WWU positioniert sich im Rahmen der partnerschaftlichen Vereinbarung (PDF), die für alle Mitglieder der WWU gilt, ganz deutlich: Fehlverhalten wie sexuelle Belästigung, Mobbing, Stalking und Diskriminierung wird vehement abgelehnt und als Beeinträchtigung der Persönlichkeitsrechte betrachtet. Ziel ist es, ein menschenwürdiges und intaktes Arbeits- und Studienklima sicherzustellen. Sollte ein solches Fehlverhalten auftreten, so ist unsere Botschaft: Sehen Sie hin! Melden Sie Vorfälle!


Hier finden Betroffene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner



Innerhalb der WWU

Betroffene Studierende können sich an eine Person ihres Vertrauens wenden. Dies können auch Personen in den folgenden Einrichtungen sein:

  • Dekanate
  • Zentrale Gleichstellungsbeauftragte
  • Gleichstellungsbeauftragte der Fachbereiche
  • AStA
  • Zentrale Studienberatung
  • Rektoratsbeauftragte_r für Behindertenfragen

Betroffene Beschäftigte können sich an eine Person ihres Vertrauens wenden. Dies können neben Vorgesetzten auch Personen in den folgenden Einrichtungen sein:

  • Personaldezernat
  • Zentrale Gleichstellungsbeauftragte
  • Gleichstellungsbeauftragte der Fachbereiche
  • Die Sozial- und Suchtberatung
  • Die Schwerbehindertenvertretung
  • Der betriebsärztliche Dienst oder
  • Die Personalvertretung

Wichtig: Der Dienstweg muss dabei nicht eingehalten werden.

Es wird sichergestellt, dass den Betroffenen keine persönlichen oder beruflichen Nachteile entstehen und alle Schritte im Einvernehmen der/des Betroffenen erfolgen.


Außerhalb der WWU:

  • Frauen-Notruf Münster (Beratungsstelle für Frauen und Mädchen bei sexualisierter Gewalt)
  • Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben)
Plakat Gewalt Stop Homepage Gro _
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