Brazil Science Days und 1. Treffen der Brasilianischen Diaspora in NRW: Brasilien-Zentrum feiert den Erfolg des Events
Am 19. und 20. Oktober erhielt die Universität Münster erstmals Besuch aus der brasilianischen Botschaft in Berlin: Pedro Ivo Ferraz da Silva, Leiter der Abteilung Wissenschaft, Technologie und Innovation, und seiner Kollegin Silvia Nougués Wargaftig. Das zweitätige Besuchsprogramm beinhaltete ein Gespräch im Rektorat, verschiedene Institutsbesuche, das Kennenlernen der verschiedenen Campi der Universität Münster, ein Treffen mit den Mitgliedern des Brasilien-Zentrums und schließlich das erste Treffen der brasilianische Wissenschaftsdiaspora in NRW. So konnten die Gäste einen guten Eindruck von der Uni Münster gewinnen, sich über Forschungsschwerpunkte an der Uni Münster informieren und sich mit Forschenden aus verschiedensten Fachgebieten über ihre laufenden Kooperationsvorhaben mit Brasilien, ihre Forschungsinteressen und Zukunftspotenziale austauschen.
Das Treffen mit den Mitgliedern war als Plattform für einen offenen Gedankenaustausch konzipiert, bei dem der Botschaftssekretär einen Kurzvortrag über die brasilianische Außenwissenschaftspolitik hielt und die Forschenden aus Münster ihre bilateralen Forschungskooperationen vorstellten. Anschließend konnten die Mitglieder des Brasilien-Zentrums mit den Gästen über Herausforderungen und Hürden hinsichtlich ihrer Zusammenarbeit mit Brasilien unterhalten und Fragen erörtern.
Ein besonderes Highlight war das Treffen der Brasilianischen Diaspora für Wissenschaft und Innovation in Nordrhein-Westfalen (NRW) am Freitagnachmittag, den 20.10.2023, das in Zusammenarbeit zwischen dem Brasilien-Zentrum, dem sogenannten APOENA-Netzwerk und der Brasilianischen Botschaft in Berlin organisiert wurde. Das Event bot den mehr als 50 brasilianischen Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Städten Deutschlands ein vielfältiges Vortragsprogramm sowie umfassende Möglichkeiten zum Networking und informellen Austausch.
Zu Beginn des Netzwerktreffens wurde dem Publikum die Universität Münster und die Arbeit des Brasilien-Zentrums als Gastgeber der Veranstaltung von dessen wissenschaftlichen Leiter, Prof. Dr.-Ing. Bernd Hellingrath, und dessen Geschäftsführerin, Anja Grecko Lorenz vorgestellt. Der Botschaftssekretär, Pedro Ivo Ferraz da Silva, präsentierte anschließend die Aktivitäten der Botschaft im Zusammenhang mit der Vernetzung und Stärkung der brasilianischen Wissenschaftsdiaspora in Deutschland. Auf besonderes Interesse stoß der Vortrag von Prof. Dr. Abílio Baeta Neves, ehemaliger Präsident von CAPES und Ehrenbotschafter der Universität Münster zum Auftakt des runden Tisches. Prof. Neves betonte darin die Bedeutung von persönlichen Netzwerken für die eigene wissenschaftliche Karriere und von internationalen Forschungsaufenthalten für die Weiterentwicklung der Wissenschaft weltweit – dabei stellte er aufschlussreiche Ergebnisse einer neusten Studie über die im Ausland lebenden brasilianischen Forschenden vor. Ferner lobte Prof. Baeta Neves auch die Arbeit des Brasilien-Zentrums, „die anderen Forschenden als Inspiration für ähnliche Initiativen an ihren Einrichtungen dienen kann“.
Bei der Podiumsdiskussion tauschten sich die vier eingeladenen Forschenden mit ganz unterschiedlichen Profilen mit dem Publikum über ihre persönlichen Werdegänge, Kooperationsmöglichkeiten mit Brasilien und die Frage einer möglichen Rückkehr nach Brasilien intensiv aus. Die lebendige Diskussion umfasste auch Themen wie Chancengleichheiten und die Teilhabe von brasilianischen Minderheiten (wie z.B. schwarzen Menschen) an der Wissenschaftsproduktion in Brasilien und folglich im Ausland. Die Veranstaltung wurde mit einem Spaziergang und einem Abendessen in einem traditionellen Restaurant in der Altstadt abgerundet, wo sich mehr als 30 Teilnehmenden noch bis spät abends weiter austauschten und vernetzten.