Das Brasilien-Zentrum der Universität Münster ist seit 2010 mit vollem Engagement an der Unterstützung und Initiierung von Partnerschaften und Aktivitäten der Universität mit Brasilien beteiligt. Seit seiner Gründung stieg die Anzahl der Mitglieder und Interessent*innen des Brasilien-Zentrums auf rund 100 Personen, zudem wurden über zwanzig Kooperationsabkommen mit wichtigen brasilianischen Institutionen abgeschlossen. Besonders hervorzuheben sind die Kooperationsabkommen mit brasilianischen Förderagenturen: auf nationaler Ebene mit CAPES, der sogenannten Koordinierungsstelle für postgraduale Weiterbildung, sowie auf bundesstaatlicher Ebene mit FAPESP, der finanzstärksten brasilianischen Förderinstitution aus São Paulo. Siehe auch CAPES und FAPESP unter "Kooperationen".
Phase von 2010 bis 2021
Kooperationsprojekte
Bedeutende Kooperationsprojekte wurden von unterschiedlichen Fachbereichen mit brasilianischen Forschungseinrichtungen durchgeführt – darunter EU-, BRAGECRIM-, UNIBRAL- und PROBRAL-Projekte. Auch zwei Forschungsnetzwerke wurden etabliert: das "Research Network on Nature Products against Neglected Diseases" (ResNetNPND) und das brasilianisch-deutsche Netzwerk „Sozialstaat und Globalisierung“ (Netzwerk Jura).
Obwohl das Brasilien-Zentrum nicht zentral für die Projektakquisition zuständig ist, konnten durch die Unterstützungsleistungen seit seiner Gründung jährlich im Durchschnitt ca. 500.000 Euro an Drittmittel an der Universität Münster eingeworben werden. Dabei übernahm das Brasilien-Zentrum zumeist eine wesentliche Rolle: durch die Verbreitung von Informationen zu Ausschreibungen und Beratung zu Fördermöglichkeiten als auch durch Anbahnungsaktivitäten oder der Verhandlungen von Abkommen.
"wwu.usp"
Das Brasilien-Zentrum koordinierte außerdem von 2015 bis 2021 das als "wwu.usp" bezeichnete Projekt zur Etablierung einer Strategischen Partnerschaft mit der Universität von São Paulo (USP) [en] im Rahmen der DAAD-Förderlinie „Strategische Partnerschaften und Thematische Netzwerke“. Hier war das Brasilien-Zentrum ausnahmsweise auch für die Einwerbung des Projektes zuständig. Durch Austausch in Form von Workshops, Summer- und Winter Schools sowie Stipendien für Promovierende, Post-Docs und Professor*innen, anfangs auch für Master und Bachelor-Studierende angeboten, wurde und wird die Zusammenarbeit zur USP kontinuierlich ausgebaut. In der ersten Förderphase (2015-2018) wurden drei Fokusthemen bearbeitet, in der zweiten Förderphase (2019-2021) stand das interdisziplinäre Thema „Städte und Klima“ im Vordergrund.
Ciência sem Fronteiras/CsF
Das Brasilien-Zentrum koordinierte gemeinsam mit dem International Office das brasilianische Stipendienprogramm "Ciência sem Fronteiras/CsF" (Wissenschaft ohne Grenzen) mit dem 70 brasilianische Stipendiaten zwischen 2012 und 2016 an die Universität Münster kamen (größtenteils Studierende, aber auch Promovierende und PostDocs).
Zur Gründung
Seit über 50 Jahren pflegt die Universität Münster intensive Kontakte zu brasilianischen Wissenschaftler*innen und Hochschulen, zudem nimmt sie regelmäßig brasilianische Studierende auf. Ende der nuller Jahre entwickelte sich daher an der Universität die Idee, die zahlreichen Aktivitäten mit Brasilien unter einem Dach zusammenzuführen und zu unterstützen.
Über diese Idee diskutierten Professor*innen und Wissenschaftler*innen der Universität Münster mit prominenten brasilianischen Alumni der Universität Münster bei dem „JuraForum“ der Rechtswissenschaftlichen Fakultät erstmals am 18. November 2008. Dabei waren Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen, damals stellvertretender Vorsitzender des Hochschulrats, und Prof. Dr. Heinz-Dietrich Steinmeyer, damals Dekan der Rechtwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Gilmar Mendes, damals Präsident des brasilianischen Bundesverfassungsgerichts und Prof. Dr. Abílio Baeta Neves, ehemaliger Präsident der brasilianischen Förderagentur CAPES. Die Runde war sich einig, dass die Zeit für eine institutionelle Verankerung der Brasilienaktivitäten an der Universität Münster gekommen war. Dies war bevor das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshauses in São Paulo gegründet wurde und Brasilien weltweit zunehmend in den Fokus geriet, nicht zuletzt auch als Austragungsort der Fußball-WM und der olympischen Spiele.
Die damalige Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles unterstütze die Idee von Anfang an und bildete eine interne Kommission zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie und zur Erarbeitung eines Konzepts. Über das finale Konzeptpapier stimmen die brasilienaktiven Wissenschaftler*innen der Universität Münster ab und entschieden sich am 15. März 2010 für die Gründung des Brasilien-Zentrums.
Die feierliche Eröffnung des Brasilien-Zentrums fand am Nachmittag des 11. Juni 2010 begleitet von brasilianischen Wetterverhältnissen in der Orangerie des Botanischen Gartens der Universität statt.
Chronologie
2008 bis 2010
18.11.2008 - Vorschlag zur Gründung des Brasilien-Zentrum
15.03.2010 - Gründungssitzung des Zentrums
11.06.2010 - Feierliche Eröffnung des Brasilien-Zentrums
15.12.2010 - Unterzeichnung des Abkommens zur Etablierung einer Brasilien-Gastprofessur der CAPES an der Universität Münster
2010-2011 - Deutsch-Brasilianisches Jahr der Wissenschaft, Technologie und Innovation, die Universität Münster als Projekt-Spitzenreiter unter deutschen Universitäten
2010 bis 2012
2010-2011 - Deutsch-Brasilianisches Jahr der Wissenschaft, Technologie und Innovation, die Universität Münster als Projekt-Spitzenreiter unter deutschen Universitäten
06.04.2011 - 25. Jubiläum der Kooperation UM-UFSC
26.-30.04.2011 - Brasilien-Woche und DAAD-Brazilian Day an der Universität Münster
14.02.2012 - Einweihung des DWIH São Paulo mit dem Büro des Brasilien-Zentrums durch Außenminister Guido Westerwelle
Feierliche Eröffnung des Brasilien-Zentrums
Die feierliche Eröffnung des Brasilien-Zentrums fand am Nachmittag des 11. Juni 2010 begleitet von brasilianischen Wetterverhältnissen in der Orangerie des Botanischen Gartens der Universität Münster statt