Zwischen der Universität Münster und der regionalen Förderagentur FAPESP (Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo) besteht von 2014 bis 2024 eine Kooperationsvereinbarung. Auch nach dessen Laufzeit pflegen die FAPESP und die Universität Münster eine enge institutionelle und kofinanzielle Zusammenarbeit, die auch die regelmäßige Teilnahme der Universität Münster am „SPRINT“-Programm (SPRINT - São Paulo Researchers in International Collaboration) der FAPESP umfasst.
Wissenschaftler*innen der Universität Münster bietet das Programm die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen von Universitäten oder Institutionen aus dem Bundesstaat São Paulo im Rahmen von gegenseitigen Besuchen bzw. Workshops ein Forschungsprojekt zu erarbeiten, welches in der Folge bei FAPESP sowie einer entsprechenden Förderorganisationen in Deutschland wie der DFG eingereicht werden sollte. Im Rahmen dieser Anschubfinanzierung („seed funding“) werden ausschließlich Mobilitätskosten übernommen, um die Generierung von neuen Forschungsvorhaben zwischen Münster und São Paulo zu fördern.
FAPESP vergibt Stipendien für verschiedene Stufen der wissenschaftlichen Karriere, finanziert Forschungsprojekte in allen Wissensgebieten und fördert zudem größere Schwerpunktprogramme in prioritären Themen wie Biodiversität, Bioenergie, Globaler Klimawandel und Neurowissenschaften. Weltweit unterhält FAPESP Partnerschaften mit Förderorganisationen, z.B. auch DFG und DAAD, Universitäten, Forschungsinstituten sowie mit Unternehmen.
In Brasilien ist die FAPESP auf staatlicher Ebene die finanziell stärkste Einrichtung zur Forschungsförderung. Ihr Budget von 1 % der Einnahmen des Bundesstaates São Paulo ist daher nicht nur vergleichsweise stabil, sondern auch bemerkenswert (im Jahr 2023 hat die Stiftung mehr als 240 Millionen Euro für Forschungsaktivitäten zur Verfügung gestellt). Der Bundesstaat São Paulo hat 45 Millionen Einwohner, und 30 % des Bruttoinlandsprodukts von Brasilien werden dort erwirtschaftet. Außerdem sind hier 30 % der brasilianischen Doktorand*innen beheimatet und 42 % der in internationalen Fachzeitschriften veröffentlichten Artikel stammen von Forschenden aus São Paulo.