Im Jahr 2014 wurde nach den erfolgreichen Verhandlungen des Brasilien-Zentrums ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität Münster und der regionalen Förderagentur FAPESP (Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo), der Stiftung zur Forschungsförderung im Bundesstaat São Paulo, unterzeichnet. FAPESP und die Universität Münster veröffentlichen seitdem regelmäßig gemeinsame Ausschreibungen im Rahmen des FAPESP-Programms „SPRINT“ (SPRINT – São Paulo Researchers in International Collaboration).
Wissenschaftler*innen der Universität Münster bietet das Programm die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen von Universitäten oder Institutionen aus dem Bundesstaat São Paulo im Rahmen von gegenseitigen Besuchen bzw. Workshops ein Forschungsprojekt zu erarbeiten, welches in der Folge bei FAPESP sowie einer entsprechenden Förderorganisationen in Deutschland wie der DFG eingereicht werden sollte. Im Rahmen dieser Anschubfinanzierung („seed funding“) werden ausschließlich Mobilitätskosten übernommen, um die Generierung von neuen Forschungsvorhaben zwischen Münster und São Paulo zu fördern.
FAPESP vergibt Stipendien für verschiedene Stufen der wissenschaftlichen Karriere, finanziert Forschungsprojekte in allen Wissensgebieten und fördert zudem größere Schwerpunktprogramme in prioritären Themen wie Biodiversität, Bioenergie, Globaler Klimawandel und Neurowissenschaften. Weltweit unterhält FAPESP Partnerschaften mit Förderorganisationen, z.B. auch DFG und DAAD, Universitäten, Forschungsinstituten sowie mit Unternehmen.
FAPESP ist in Brasilien auf bundesstaatlicher Ebene die finanziell stärkste Agentur der Forschungsförderung. Ihr jährliches Budget beträgt 1% der Umsatzsteuereinnahmen im Bundestaat São Paulo und ist damit nicht nur relativ stabil sondern auch beachtlich (ca. 357 Millionen USD zwischen Jan. und Okt. 2022). Der Bundesstaat São Paulo zählt 45 Millionen Einwohner, 34% des brasilianischen Bruttoinlandsproduktes werden hier erwirtschaftet. Hier leben auch 30% der promovierten Wissenschaftler*innen in Brasilien und 45% der Artikel, die in internationalen Zeitschriften erscheinen, zeichnen Forscherinnen und Forscher aus dem Bundestaat.