CAPES - Stiftung zur Förderung der Hochschulbildung

Mit der größten brasilianischen Förderagentur CAPES (Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior) besteht seit Jahr 2010 ein Kooperationsabkommen. Dieses wurde vom Brasilien-Zentrum verhandelt, um die Universität Münster (UM) nicht nur mit Universitäten, sondern auch mit Förderagenturen in Brasilien institutionell zu verbinden.

Im Rahmen dieser Kooperation wurde der sogenannte Brazil Chair („Cátedra Brasil“) an der UM etabliert. Dieser Gastlehrstuhl für Wissenschaftler*innen aus Brasilien wird von CAPES finanziert und umfasst einen Zeitraum von 6 bis 24 Monaten. Weltweit gibt es über zehn solcher Gastlehrstühle, u.a. an den Universitäten Oxford, Harvard, Cambridge, Sorbonne, Bologna, Coimbra sowie in Bonn und Tübingen. Diese Gastprofessur ist an das Brasilien-Zentrum angebunden und steht fachlich allen Disziplinen offen. Interessierte Fachbereiche können sich in einer vom Brasilien-Zentrum organisierten, UM-internen Ausschreibung bewerben.

Übergeordnetes Ziel des Brazil Chairs ist die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen an der Universität Münster und aus Brasilien sowie der Auf- und Ausbau von wissenschaftlichen Netzwerken. Zudem soll der Brazil Chair nicht nur an der UM sondern auch in Deutschland insgesamt eine höhere Sichtbarkeit für die Leistungen von ausgezeichneten brasilianischen Wissenschaftler*innen schaffen.

Im Rahmen der Ausschreibung Nr.29/2023 ist nun der zweite Brazil Chair an der Universität Münster zu besetzen:

Gastprofessur mit Beginn zwischen September und November 2025:

Thema „Modelling Infection Disease Dynamics for Epidemiologic Management."

Mögliche Gastinstitute sind u.a.:

Institut für Wirtschaftsinformatik - Prof. Dr. Bernd Hellingrath
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin - Univ.-Prof. Dr. med. André Karch

Bewerbungsfrist: vom 1. August 2024 bis zum 31. Oktober 2024 um 17 Uhr (BRT)/ 21 Uhr (MEZ).

Beginn der Aktivitäten: Zwischen September und November 2025.


Mehr über das Thema:

Die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, wie entscheidend das Management von Epidemien ist. Diese Bedeutung wird in Zukunft noch zunehmen. Die Weiterentwicklung theoretischer Methoden zur Modellierung von Infektionskrankheiten durch datengesteuerte Modellierung und maschinelles Lernen sollte genauere quantitative Vorhersagen ermöglichen und die Gewinnung verwertbarer Erkenntnisse aus großen Datensätzen erleichtern.

Um realistischere Modelle der Krankheitsdynamik zu ermöglichen, müssen auch die Determinanten des individuellen Verhaltens von Menschen und Tieren sowie die Auswirkungen auf das kollektive Handeln von Gesellschaften verstanden und beschrieben werden. Schließlich sollte untersucht werden, wie Entscheidungsträgern (z. B. Gesundheitsbehörden) auf der Grundlage der entwickelten epidemiologischen und gesellschaftlichen Modelle die richtigen Informationen (z. B. die geschätzte Wirksamkeit von Schulschließungen) zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden können. Die Untersuchung eines oder mehrerer dieser Themen bildet den Schwerpunkt dieser Ausschreibung.


Bei der aktuellen Ausschreibung ist pro „CAPES Brazil Chair“ eine Förderung für eine 18-monatige Gastprofessur an der UM vorgesehen. Die ausgewählten Wissenschaftler*innen werden dabei jeweils eine/n Postdoktorand*in und eine/n Promovend*in für einen 6-12-monatigen Forschungsaufenthalt vorschlagen können.

Die Nachricht zur Ausschreibung CAPES Brazil Chair fnden Sie in unserer Rubrik "Fördermöglichkeiten".

Aktuelle Professor*innen

© Semead/usp

Prof. Dr. José Carlos Vaz

Prof. Dr. Vaz ist Professor für Public Policy Management an der Universität von São Paulo (Fakultät für Kunst, Wissenschaften und Geisteswissenschaften) und Vizepräsident des Verwaltungsrats des Polis-Instituts. Außerdem ist er Koordinator der GETIP – die Gruppe für Studien in Technologie und Innovation in der öffentlichen Verwaltung.

An der Universität São Paulo hat Prof. Dr. Vaz 1986 einen Hochschulabschluss in Verwaltung abgeschlossen. Darauf folgte ein Master in öffentlicher Verwaltung von der Fundação Getúlio Vargas SP (1995) und ein Doktorat in Betriebswirtschaft - Informationssysteme von der Stiftung Getúlio Vargas SP (2003).

Er verfügt außerdem über Erfahrung im Bereich der öffentlichen Verwaltung und ist hauptsächlich in folgenden Bereichen tätig: Soziale und politische Aspekte der Nutzung von Informationstechnologie (digitale Beteiligung, offene Regierungsdaten, soziale Kontrolle von Regierungen, E-Government, technologische public policy), öffentliches Management (Kapazität von Staat und Regierung, Innovationen in der öffentlichen Verwaltung, Logistik, strategische Planung) und städtische und kommunale Fragen (städtische Prozesse und Dynamik, städtische Mobilität, kommunales Management, lokale Entwicklung).

© ufmg

Prof. Dr. Elaine Maria de Souza Fagundes

Prof. Dr. Fagundes ist außerordentliche Professorin an der Bundesuniversität von Minas Gerais in der Abteilung für Physiologie und Biophysik. Sie verfügt über Erfahrung in den Bereichen Immunologie sowie zelluläre und molekulare Pharmakologie.

Sie hat einen Hochschulabschluss in Pharmazie an der Bundesuniversität von Minas Gerais (1991), einen Master in Virologie (1992) und einen in Biowissenschaften (Mikrobiologie) - Abteilung für Mikrobiologie/ICB/UFMG (1996), sowie auch in Biotechnologie - CETEC/MG (1998) abgeschlossen. Außerdem absolvierte sie eine Promotion in Zell- und Molekularbiologie an der Oswaldo Cruz Stiftung (2002), des Weiteren ein Postdoktorat in zytotoxischen und immunmodulatorischen Naturstoffen (2005) bei der Oswaldo Cruz Stiftung und ein Postdoktorat in der Entdeckung von Krebsmedikamenten an der Vanderbilt University/USA (2012). Prof. Dr. Fagundes erhielt darüber hinaus ein Stipendium von der Alexander von Humboldt-Stiftung und CAPES (2015) für Forschungsaufenthalte an der Universität Konstanz in Deutschland. Resümierend ist sie eine erfahrene Forscherin.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der pharmazeutischen Innovation und der Entwicklung von in-vitro-Bioassays (biochemische und zellbasierte Assays) zur Vorhersage von antitumoralen und pro-apoptotischen, immunmodulatorischen, zytotoxischen, neurotoxischen und antiparasitären Wirkungen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf vernachlässigten Krankheiten wie Leishmaniose, Chagas-Krankheit, Krebs und Parkinson-Krankheit.

Gastprofessur - Professoren (2012-2019)

Prof. Dr. Marcos Wachowicz
Universidade Federal do Paraná (UFPR), Rechtswissenschaftliche Fakultät, Curitiba/Paraná

Thema:
Blockchain and intelectual property right: legitimacy of smart contracts for personalized management of copyright in the information Society

Gastinstitut:
UM Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM), Prof. Dr. Thomas Hoeren

Laufzeit:
 12 Monate, 2018-2019

Homepage M. Wachowicz

Gastvortrag an der Universität Münster:
4. Juni 2018
12. Juli 2018

Dr. Gilberto Câmara
Nationales Institut für Raumforschung (bras. Akronym: INPE), São José dos Campos/São Paulo

Thema:
Data‐intensive Geoinformatics: using big geospatial data to address global change questions

Gastinstitut:
Institut für Geoinformatik, Prof. Dr. Edzer Pebesma

Laufzeit:
 2 Jahre, 2013-2015

Homepage G. Câmara

Presse:
Juli 2013
Dezember 2013

Prof. Dr. Fernando Batista da Costa
Universität von São Paulo, Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften von Ribeirão Preto, São Paulo

Thema:
In silico‐tools to assess the bio‐and chemodiversity of Natural Products with respect to their potential as new lead compounds against Neglected Diseases

Gastinstitut:
Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Prof. Dr. Thomas Schmidt

Laufzeit:
 8 Monate, 2012-2013

Homepage F. da Costa

Presse:
September 2012
März 2013