Von Mikroskopen, Forschungsgebäuden und Heilpflanzen
Am 6.9.2023 hat die erste „After Work“-Expedition (AWE) der Universität Münster in ihrer Neuauflage stattgefunden. Ziel der AWE ist es, im Sinne des inneruniversitären Wissenstransfers primär neuen Beschäftigten abwechslungsreiche und spannende Wissenschaftsorte der Hochschule Münster zugänglich zu machen. Dies bietet die Gelegenheit, sich über aktuelle Forschungsthemen sowie die Vielfalt der Fachbereiche zu informieren und dabei mit Kolleg*innen aus anderen Arbeitsbereichen auszutauschen.
Bei bestem Spätsommerwetter trafen sich insgesamt 18 Teilnehmer*innen am Center for Soft Nanoscience (SoN). Nach einer Begrüßung durch Dr. Katja Arens und Dr. Thomas Bilda (AFO) führten Dr. Michael Seppi, Geschäftsführer des SoN, und Dr. Alexander Neuhaus in die Geschichte des 2018 eröffneten Forschungsgebäudes und die Arbeitsgebiete der dort tätigen Wissenschaftler*innen ein. In zwei Gruppen wurden den Teilnehmer*innen die Herzstücke des SoN gezeigt – einem hochmodernen Forschungsgebäude, in dem auf knapp 8.000 Quadratmetern Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Chemie, Physik, Biologie und Biomedizin interdisziplinär zusammenarbeiten. Besonders eindrucksvoll waren die Einblicke in die Funktionsweise des ca. drei 3 Meter hohen neuen Hochleistungs-Kryoelektronenmikroskops, das es in dieser Form nur wenige Male in Deutschland gibt, in die 36 technologisch voll ausgestatteten Laborarbeitsplätze und in den sogenannten Reinraum – einem Raum, in dem durch Anlegen von Schutzkleidung sowie durch Luft- und Lichtfilter keine Fremdmoleküle mehr vorhanden sind.
Anschließend führte Lisa Thiesmann, Projektkoordinatorin vom Dezernat 7.1 (Planen und Bauen), die Gruppe auf dem Weg zum Arzneipflanzengarten an interessanten Gebäuden im Umkreis vorbei. Vom SoN ging es zum Center for Nanotechnology (CenTech I) mit einer Raumbesichtigung, vorbei am ‚grünen Gebäude‘ GEO I als best practice-Beispiel der Universität für nachhaltiges Bauen über die Außenterrasse der Institutsgruppe 1 (IG I) mit Blick in die Baugrube des Ersatzneubaus (IG I) und entlang des Gebäudes der Organischen Chemie (OC) zur Correnstraße.
Dort eröffnete Prof. Dr. Andreas Hensel den Teilnehmer*innen die Welt des 2018 neu eröffneten Arzneipflanzengartens des Instituts für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, in dem sich auf etwa 2.500 Quadratmetern mehr als 200 Pflanzenarten befinden. Mit großem pharmazeutischem Hintergrundwissen und gepaart mit Anekdoten vermittelte Prof. Hensel hochinformative Details zur historischen und zeitgemäßen Anwendung von bekannten Heil- und Giftpflanzen wie Mönchspfeffer, Salbei, Aloe Vera, Cranberries, Lavendel oder Tollkirschen. Aber auch exotische, hochtoxische Samen aus Afrika kamen nicht zu kurz. Dabei hatten die Teilnehmer*innen zudem die Möglichkeit, einzelne Pflanzen anzufassen, an ihnen zu riechen und teils auch zu schmecken.
Insgesamt war dies ein rundum gelungener Auftakt zur neuen Serie der After Work-Expedition, die als Initiative der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) und der Personalentwicklung fortan zwei Mal jährlich stattfindet wird.