„Wozu Religion? – Rolle der Religion in einer säkularen Gesellschaft“
Am 30. Oktober 2019 hat Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel im Theater am Ring auf Einladung des Kulturamts der Stadt Saarlouis und der Volkshochschule Saarlouis über die Rolle der Religion in einer säkularen Gesellschaft gesprochen. Beide Wissenschaftler haben im Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin und Leiterin des Kulturamts der Stadt Saarlouis Julia Hennings den herausragenden Stellenwert der Religion für die demokratische Mehrheitsgesellschaft hervorgehoben und die Bedeutung der Religion für unsere vielfältige Gesellschaft, die dialogisch und konstitutiv ist, herausgestellt.
Religion und Selbstkritik – Islamische Perspektive
Häufig wird in der Religionskritik gefragt, was erlaubt, was noch gerade zulässig und womit eine Grenze zur Verletzung religiöser Gefühle überschritten ist. Angesichts der defensiven Haltung lohnt es sich, einmal die Perspektive zu wechseln und zu fragen, ob Religionskritik nicht auch das Anliegen der Religion selbst sein kann. Inwiefern haben Christentum und Islam eigene Potentiale zur kritischen Beurteilung religiöser Praktiken und Überzeugungen? Können sie diese selbstkritisch einsetzen? Kann ein wechselseitiger Lernprozess angestoßen werden?
Aus Anlass des 5-jährigen Bestehens des Eugen Biser-Stiftungslehrstuhls an der Hochschule für Philosophie in München und der Stiftungsprofessur für Katholische Theologie im Angesicht des Islam in Sankt Georgen/Frankfurt hat Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi in beiden Orten am 23. bzw. 24. Oktober 2019 gemeinsam mit den Professoren Georg Sans SJ und Tobias Specker SJ einen Festvortrag über Religion und Selbstkritik gehalten.
Dabei hob er die essentielle Bedeutung der Selbstkritik innerhalb der Religion des Islams hervor, die für eine zunftsfähige Perspektive der Religion in einer pluralen Mehrheitsgesellschaft unabdingbar sei.