Neue interdisziplinäre Kooperation des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) und des Germanistischen Instituts der WWU Münster mit Usbekistan
Das Zentrum für Islamische Theologie Münster (ZIT) und das Germanistische Institut der Universität Münster haben vom 09.09.2019 bis 14.09.2019 in enger Zusammenarbeit eine gemeinsame Delegation nach Usbekistan entsandt, mit dem Ziel der interdisziplinären Ver-netzung und des Austausches.
Usbekistan ist ein Land mit einem reichen islamischen Erbe; so kommen wichtige islamische Denker wie al-Buḫārī (gest. 870), at-Tirmiḏī (gest. 892), al-Fārābī (gest. 950) sowie ibn Sīnā (gest. 1037) aus dieser Region. Zugleich ist Usbekistan ein sehr fortschrittliches Land, das es versteht, sein kulturelles Erbe und die Moderne miteinander in Einklang zu bringen.
Die Delegation konnte während dieses Besuchs in Usbekistan einige wertvolle Kontakte herstellen und zukünftige fächer- und institutionsübergreifende Kooperationen inhaltlich abstimmen. In diesem Zusammenhang wurden Memoranda of Understanding zwischen dem Zentrum für Islamische Theologie und dem Germanistischen Institut der Universität Münster sowie der Internationalen Islamischen Akademie und dem Zentrum für Islamische Zivilisation in Taschkent vereinbart. Auch ist ein wissenschaftlicher und studentischer Austausch zwischen Taschkent und Münster vorgesehen, der für beide Seiten eine große Bereicherung zu sein verspricht. Der Schwerpunkt der geplanten Kooperation soll den wissenschaftlichen Austausch zu den aktuellen Tendenzen in der islamischen Forschung, wie z. B. der Erforschung von Manuskripten und der Religionspädagogik fördern. Das Germanistische Institut mit seiner langjährigen Kooperationsarbeit in Usbekistan wird diese Zusammenarbeit mit dem Ausbau von Deutsch als Fremdsprache an der Internationalen Islamischen Akademie unterstützen und somit die usbekischen Studierenden und Wissenschaftler_innen an den Fachdiskurs in Deutschland sprachlich herantragen.
Darüber hinaus beinhaltet die institutsübergreifende Kooperation die Zusammenarbeit in den Bereichen der interreligiösen und interkulturellen Kommunikation. Das ZIT Münster plant außerdem eine weitere Vernetzung mit dem Forschungsinstitut al-Beruni in Usbekistan, das eine Sammlung von über 25.000 für die Islamforschung bedeutenden Manuskriptbänden besitzt.
In den Gesprächen mit dem Stellvertreter des Großmuftis der muslimischen Gemeinde Usbekistans, Herrn Ibrohim Inomov, und dem Vorsitzenden für Religionsfragen der usbekischen Regierung, Herrn Abdug’ofur Axmedov, konnten sich beide Seiten über Fragen und Erfahrungen zur medialen Vermittlung, dem interreligiösen Dialog sowie dem Zusammenleben von verschiedenen Konfessionen in Usbekistan und Deutschland austauschen. Das Zentrum für Islamische Theologie und das Germanistische Institut der Universität Münster können auf eine erfolgreiche Vernetzungsreise zurückblicken und freuen sich auf fruchtbare Kooperationen mit Usbekistan in der nahen Zukunft.