Literature and the European Spiritual Traditions
„Impact of Islamic Mysticism on German Romanticism“
Im Zeitraum von 30. November – 1. Dezember wurde in der Zusammenarbeit zwischen dem Slowenischen Verein für die Vergleichende Literatur (The Slovenian Comparative Literature Association) und der Philosophischen Fakultät Ljubljana das internationale Symposium mit dem Titel „Literature and European Spiritual Traditions“ organisiert. Das Symposium, das von JAK RS (The Slovenian Book Agency) gefördert wurde, widmete sich der Frage, ob und inwieweit die religiösen Traditionen des Judentums, Christentums und Islams die literarische Kreativität der bedeutenden europäischen Autoren angetrieben haben. In diesem Kontext gingen die Referenten und Referentinnen des Symposiums auch der Frage nach, wie konkrete spirituelle Praktiken dieser drei monotheistischen Traditionen (vor allem kontemplativ-meditative Techniken und mystisch intendierte Tätigkeiten) die europäische Literatur in ihren formativen historischen Phasen beeinflusst und geprägt haben.
An diesem Symposium nahm auch unser Mitarbeiter Herr Al-Daghistani teil, der in seinem Vortrag den Einfluss der islamischen Mystik auf die deutsche Romantik darlegte, wobei das Verhältnis Goethes zu großem persischen Lyriker Ḥāfīẓ (gest. 1390) in Mittelpunkt seiner Ausführungen stand. In diesem Zusammenhang versuchte Herr Al-Daghistani zu verdeutlichen, dass Goethe nicht nur eine große Zuneigung zur islamischen mystischen Poesie zeigte, sondern sich auch für die poetische Sprache des Korans interessierte. Denn es war genau die ästhetische Dimension des Islams, die neben seinem spirituell-mystischen Aspekt die Kreativität des deutschen Dichters berürte und ihn für sein Meisterwerk „West-östlicher Divan“ inspirierte.
Das Symposium wurde von Dr. Alen Širca (Philosophische Fakultät der Universität Ljubljana) geleitet und moderiert. (Auf dem Bild, von rechts nach links: Dr. Jan Ciglenečki, Dr. Raid Al-Daghistani, Prof. Dr. Vid Snoj)
R.A.